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Rümlang ist eine politische Gemeinde des Bezirks Dielsdorf im Unterland des Kantons Zürich in der Schweiz.

Rümlang
Wappen von Rümlang
Wappen von Rümlang
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Dielsdorfw
BFS-Nr.: 0097i1f3f4
Postleitzahl: 8052 Zürich
8152 Glattbrugg
8153 Rümlang
UN/LOCODE: CH RMA
Koordinaten:682553 / 256445
Höhe: 443 m ü. M.
Höhenbereich: 415–504 m ü. M.[1]
Fläche: 12,41 km²[2]
Einwohner: 8277 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 487 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
30,4 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Peter Meier-Neves (SVP)
Website: www.ruemlang.ch
Reformierte Kirche, 952 erwähnt
Reformierte Kirche, 952 erwähnt

Reformierte Kirche, 952 erwähnt

Lage der Gemeinde
Karte von Rümlang
Karte von Rümlang
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Wappen der Herren von Rümlang im Scheiblersches Wappenbuch
Wappen der Herren von Rümlang im Scheiblersches Wappenbuch

Wappen


Blasonierung

In Rot ein halbes silbernes Einhorn

Das Gemeindewappen zeigt auf rotem Grund die obere Hälfte eines für den Angriff aufgebäumten, weissen Einhorns. Es soll an die Ritter von Rümlang erinnern, die ihre Schilde und Helme mit diesem Emblem bemalt hatten. Im Jahre 1424 erschien dieses Einhorn im Wappen der Obervogtei Rümlang, die im Wesentlichen aus dem Dorf bestand. Deshalb übertrug sich das Wappen bereits 1508 auf das Dorf Rümlang, was durch eine bald 500 Jahre alte Wappenscheibe der Gemeinde im Chorfenster der reformierten Kirche belegt ist.


Bevölkerung


Das frühere Bauerndorf Rümlang hatte lange Zeit nur ca. 1'100 Einwohner. Unter dem Druck der Agglomeration Zürich und des Flughafens stieg die Einwohnerzahl nach 1948 aber rasch an. Heute hat Rümlang rund fünfmal so viele Einwohner wie 1940. Aufgrund der starken Bevölkerungszunahme wurden um den alten Dorfkern im Laufe der letzten Jahrzehnte viele neue Wohnbauten und gewerbliche Betriebsstätten erstellt. Trotzdem nehmen die Rümlanger ihre Gemeinde noch als Dorf wahr.


Öffentlicher Verkehr


Seit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 verkehren statt der S5 neu die S9 (Schaffhausen–Uster) und S15 (Rapperswil–Niederweningen) im Bahnverkehr. Beide jeweils im Halbstundentakt, somit sind viertelstündlich Verbindungen nach Zürich, sowie nach Oberglatt sichergestellt. Im Busverkehr bleibt die Linie 742 (Rümlang Bahnhof – Zürich Seebach) bestehen. Ebenfalls kommt die neue Lokallinie 795 hinzu, die morgens und abends viertelstündlich zu den Stosszeiten Personen aus dem Dorf zum Bahnhof und umgekehrt transportiert.


Geschichte


Reste von römischer Besiedlung sind auf der «Bölli» zu finden, was nicht verwundert, denn das heutige Gemeindegebiet wurde von Ost nach West von einer römischen Landstrasse durchquert. Auf ein römerzeitliches Totenritual weisen Funde, die im Zusammenhang mit dem Autobahnbau 1979 auf Bärenböl/Chäshalden zutage traten. Das Fundmaterial umfasste rund 50 Keramikgefässe, Glas- und Metallobjekte sowie kalzinierte Knochen, alles mit starken sekundären Brandeinwirkungen, wie sie für gallische Grabkulte belegt sind. Dabei wurden die Reste des Scheiterhaufens für den Leichenbrand in einer rituellen Handlung den Gräbern beigesetzt. Das Rümlanger Fundensemble konnte in die Zeit 150–190 n. Chr. datiert werden. Offen blieb der einstige Siedlungsplatz der Bestatteten.[5]

Der Name Rümlang leitet sich aus der im 7. Jahrhundert entstandenen Alemannen-Siedlung ab. «Rumilinswanc», die älteste in schriftlichen Quellen überlieferte Ortsbezeichnung, datiert aus dem Jahr 924, eine spätere lautet «Rumelanc». Man vermutet, dass ein Anführer namens «Rumilo» sich mit seiner Sippe auf dem heutigen Gemeindegebiet niederliess. Der zweite Teil des Namens leitet sich aus «wang» ab, was Wiesenhalde oder Grashang bedeutet. Rümlang liegt denn auch an einem sanft nach Osten abfallenden Hang.

1972 wurde der Zweckverband Abwasserreinigung Fischbach-Glatt gegründet, welcher in Niederglatt eine Kläranlage für die angeschlossenen Gemeinden betreibt.[6]


Kleinjogg, Landwirtschaftsreformer im 18. Jahrhundert


Einer der berühmtesten Rümlanger ist der Kleinjogg. Er wohnte im Weiler Katzenrüti, wo eine Gedenktafel an ihn erinnert: In diesem Hause wirkte der Musterbauer Jakob Gujer, genannt Kleinjogg, 1769 bis 1785 für eine vorbildliche Erneuerung der zürcherischen Landwirtschaft. Johann Wolfgang Goethe besuchte den Musterbauer am 12. Juni 1775 und am 26./27. November 1779: Ich habe kein aus den Wolcken abgesencktes Ideal angetroffen, Gott sey Dank, aber eins der herrlichsten Geschöpfe, wie sie die Erde hervorbringt. (Goethe an Sophie von La Roche, Zürich, 12. Juni 1775).

Eng mit Kleinjogg verbunden ist die Legende vom gestrickten Kirchturm (Zürichdeutsch: Vom glismete Chileturm). Die Rümlanger hatten sich nämlich im 18. Jahrhundert von der Landwirtschaft ab und der Heimarbeit im Textilgewerbe zugewandt. Sie waren spezialisiert auf die Herstellung von Strümpfen. Nicht nur Frauen und Kinder, auch die Männer strickten grobe, wollene Strümpfe. Die Rümlanger färbten die Wolle und liessen ihre Erzeugnisse von Hausierern im ganzen Zürichbiet und darüber hinaus verkaufen. Ob all dieser Professionistentätigkeit kam jedoch die Landwirtschaft zu kurz. Wo alle strickten, was das Zeug hielt, da fehlten die Hände zur Bewirtschaftung des Bodens, so dass viele Felder vergandeten. Das war Kleinjogg ein Dorn im Auge. Er pachtete um 1775 drei Jucharten vernachlässigten Ackerlandes und baute dort Esparsetten an, um seinen Nachbarn ein Beispiel zu geben, wie sie ihre Güter zu Quellen wahren Reichtums machen könnten, wenn sie ihre elende Müssiggängerbeschäftigung (Stricken) mit Feldarbeit vertauschen würden. Schon aus diesen Worten kann man erkennen, weshalb im ganzen Zürcher Unterland über die Rümlanger gespottet wurde – ja man behauptete sogar, sie hätten gar ihren Kirchturm «glismet»!


Sehenswürdigkeiten



Galerie



Politik


Gemeinderäte sind Michaela Oberli, Thomas Huber, Corinne Lee, Nadja Giuliani, Rosita Buchli, Roland Niesper.

Seit 2018 ist Peter Meier-Neves (SVP) Gemeindepräsident.


Kirchen


Römisch-katholische Kirche St. Petrus
Römisch-katholische Kirche St. Petrus

In Rümlang gibt es zwei Kirchen:


Wirtschaft


In Rümlang ist der Hauptsitz des weltweit agierenden Konzerns Dormakaba. Im Industriegebiet Riedmatt ist die Firma Ticketcorner ansässig. Mit 85 Mitarbeitern ist dieser Dienstleistungsbetrieb einer der grössten Steuerzahler der Gemeinde. In Rümlang gibt es eine Zweigstelle der Firma Gilgen Logistics. Grössere Arbeitgeber mit nationaler Ausstrahlung und Hauptsitz in Rümlang sind Bosshard + Co (Farbe, Lacke, Lasuren), Fröhlich Transklima AG (Service Transportkühlsysteme) oder die Schweizer Zentrale des amerikanischen Autovermietungskonzerns Avis. Die Schweizerische Post eröffnete im Jahr 2022 ein Paketzentrum.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Rümlang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Thomas Pauli: Zeugnisse des römerzeitlichen Totenrituals: Zwei Aschegruben aus Rümlang. In: Baudirektion des Kantons Zürich, Kantonsarchäologie (Hrsg.): Berichte der Kantonsarchäologie Zürich. Nr. 13. Fotorotar AG, Zürich und Egg ZH 1996, ISBN 3-905647-66-4, S. 143152.
  6. Zweckverband ARA Fischbach-Glatt. In: niederhasli.ch. Abgerufen am 8. April 2022.
  7. Website der reformierten Kirchgemeinde. Abschnitt Über uns, Geschichtliches. Abgerufen am 4. Oktober 2013.

На других языках


- [de] Rümlang

[es] Rümlang

Rümlang es una comuna suiza del cantón de Zúrich, situada en el distrito de Dielsdorf. Limita al norte con la comuna de Oberglatt, al este con Winkel, Kloten y Opfikon, al sur con Zúrich, al oeste con Regensdorf, y al noroeste con Niederhasli.

[ru] Рюмланг

Рюмланг (нем. Rümlang) — коммуна в Швейцарии, в кантоне Цюрих.



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