Dielsdorf ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Bezirks des Kantons Zürich in der Schweiz. Er ist Teil des Zürcher Unterlands mit den Mundartnamen Diollschdoorff, älter Tielschderf.[5]
ZH ist das Kürzel für den Kanton Zürich in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Dielsdorf zu vermeiden. |
Dielsdorf | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Zürich![]() |
Bezirk: | Dielsdorf |
BFS-Nr.: | 0086i1f3f4 |
Postleitzahl: | 8157 |
UN/LOCODE: | CH DLD |
Koordinaten: | 676540 / 25973147.4838878.454168455 |
Höhe: | 455 m ü. M. |
Höhenbereich: | 410–654 m ü. M.[1] |
Fläche: | 5,87 km²[2] |
Einwohner: | 5968 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 1017 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 32,9 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Andreas Denz (parteilos) |
Website: | www.dielsdorf.ch |
Ansicht von Regensberg auf Dielsdorf | |
Lage der Gemeinde | |
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Blasonierung
Dielsdorf befindet sich im Nordwesten des Kantons Zürich. Die Gemeinde liegt am östlichen Ende der Lägern, des östlichsten aller Schweizer Jura-Ausläufer, am Fusse des Städtchens Regensberg.
Das Gemeindegebiet besitzt eine Fläche von 586 ha (was im Vergleich mit anderen Gemeinden eher klein ist), davon sind 206 ha landwirtschaftlich genutzt, auf 158 ha befindet sich Wald, 122 ha sind bewohntes Gebiet, 50 ha gelten als Industrieland und die übrigen 50 ha als Erholungszonen. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt als Ausläufer des Neeracher Rieds auf 410 m ü. M., der höchste Punkt auf 653 m ü. M., etwa auf der Höhe von Regensberg.
Die Gemeinde Dielsdorf grenzt im Norden an Steinmaur, im Osten an Niederhasli, im Süden an Buchs ZH, und im Westen an das historische Städtchen Regensberg.
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1467 | 290 |
1771 | 466 |
1836 | 642 |
1850 | 674 |
1900 | 734 |
1950 | 1133 |
1960 | 1556 |
1975 | 3304 |
1990 | 4350 |
2008 | 5413 |
Am 31. Dezember 2001 waren in der Gemeinde Dielsdorf 4679 Menschen als Einwohner registriert, davon je 50 % Frauen und Männer. Von allen Einwohnern besassen 3587 das Schweizer Bürgerrecht.
Die Gemeinde Dielsdorf bietet Arbeitsplätze für etwa 2000 Arbeitende aus der näheren und ferneren Umgebung an, besonders da einige Grossfirmen Dielsdorf als den Standort ihres Hauptsitzes ausgewählt haben.
Im Jahr 2010 gehörten 34,6 % der evangelisch-reformierten Konfession an, 27,9 % der römisch-katholischen und 37,5 % einer anderen oder gar keiner.
Die Exekutive der Gemeinde ist der aus sieben Personen bestehende Gemeinderat, der alle vier Jahre durch die Dielsdorfer Stimmberechtigten neu gewählt wird.
Seit 2010 ist Andreas Denz Gemeindepräsident.
Etwa um 500 n. Chr. gründete der Alemannenführer Theodolf für sein Gefolge die Siedlung Theodolfsdorf. 861 wird Dielsdorf auf einer Urkunde des Abts von St. Gallen erstmals unter dem Namen Theolvesthoruf erwähnt. Diese Urkunde wird heute noch im Stiftsarchiv von St. Gallen aufbewahrt. Das Kloster war im Hochmittelalter der wichtigste Grundbesitzer. 1276–1306 verpfändete es den Dielsdorfer Kehlhof und die Vogtei an die Freiherren von Regensberg. Bis etwa um 1100 herum hatte sich die heutige Schreibweise des Namens eingebürgert.
1842 wurde die Strasse nach Zürich gebaut und zugleich das Postbüro und eine direkte Postkutschenverbindung nach Zürich eröffnet, 23 Jahre später wurde Dielsdorf auch ans Bahnnetz angeschlossen. 1864 wurde die mittelalterliche reformierte Kirche abgebrochen und ein neugotischer Bau erstellt. Das Jahr 1871 war das wichtigste Jahr der Dielsdorfer Geschichte: Nach langen politischen Auseinandersetzungen wurde Dielsdorf wegen seiner zentraleren und verkehrstechnisch besseren Lage an der Stelle von Regensberg zum Bezirkshauptort ernannt. Im Jahre 1962 wurde auch die katholische Kirche gebaut, welche in der damaligen Zeit wegen ihres gewagten Baues weitherum bekannt war. 1972 wurde der Zweckverband Abwasserreinigung Fischbach-Glatt gegründet, welcher in Niederglatt eine Kläranlage für die angeschlossenen Gemeinden betreibt.[6] Etwa 1973 schliesslich wurde im Ried die Pferdesportanlage des Rennvereins Zürich erstellt. Durch diese Anlage ist Dielsdorf schweizweit ein Begriff.
In Dielsdorf befinden sich drei Kirchen:
Der wichtigste Arbeitgeber der Region war lange Jahre das 1844 von Rudolf Maag gegründete Chemieunternehmen. Der Hersteller von Pflanzenschutzmittel wird 1972 von Hoffmann-La Roche übernommen und kommt im Jahr 2000 zum Agrochemie-Konzern Syngenta, wo man sich auf den Bereich Pflanzenschutz in Haus und Garten und in Gärtnereien konzentriert.[8]
Dielsdorf ist Sitz der schweizerischen Generalvertretung von BMW und Fujifilm.
Dielsdorf liegt an der Wehntalbahn (Oberglatt–Niederweningen), die von der S 15 Rapperswil – Uster – Zürich HB – Oberglatt – Niederweningen befahren wird. Die Züge der S 15 verkehren halbstündlich.
Ab Bahnhof Dielsdorf verkehren tagsüber im Halbstundentakt die ZVV-Buslinien 456 (Regensdorf – Dielsdorf) und 593 (Dielsdorf – Regensberg), die von den Verkehrsbetrieben Glattal (VBG) betrieben werden. Die von Postauto betriebene Buslinie 535 (Niederhasli – Dielsdorf – Stadel bei Niederglatt) bedient den Bahnhof nicht.
Die Hauptstrasse 17 von Zürich nach Döttingen führt durch Dielsdorf. Regional bestehen wichtige Strassenverbindungen nach Bülach und Niederhasli.
Dielsdorf beheimatet das Gesundheitszentrum Dielsdorf (GZD) mit knapp 400 Mitarbeitern. Das GZD bietet spezialisierte Pflege- und Betreuungsangebote und beherbergt weitere Einrichtungen, wie die Physio Plus AG, das Augeninstitut und den Ernährungsberater foodteam. Weiters sind im GZD die ADUS Radiologie und die ADUS Klinik eingemietet. Die ADUS Klinik ist das einzige Listenspital des Bezirks Dielsdorf und ist auf Orthopädie und Chirurgie spezialisiert. Die ADUS Klinik hat gemäss der Gesundheitsdirektion Zürich die tiefsten Falllkosten im Kanton Zürich[9], obwohl ein überdurchschnittlicher Anteil von grundversicherten Patienten behandelt wird[10].
Dielsdorf besitzt eine Sportanlage mit Hallenbädern und Eishockeyfeldern und eine Pferderennbahn. Auf Gemeindegebiet finden sich mehrere kleinere und grössere Firmen, zwei Einkaufszentren und zwei grössere Lebensmittelläden mit Metzgerei, zwei Bäckereien, zwei Banken und eine Poststelle.
Bachs | Boppelsen | Buchs | Dällikon | Dänikon | Dielsdorf | Hüttikon | Neerach | Niederglatt | Niederhasli | Niederweningen | Oberglatt | Oberweningen | Otelfingen | Regensberg | Regensdorf | Rümlang | Schleinikon | Schöfflisdorf | Stadel bei Niederglatt | Steinmaur | Weiach
Ehemalige Gemeinden: Affoltern bei Zürich | Raat-Schüpfheim | Windlach
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