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Palanga anhören?/i (altkurisch pa-langa: beim Sumpfloch; deutsch Polangen, polnisch Połąga) ist ein Seebad in der südkurischen Landschaft Megowe in Litauen an der Ostsee rund 20 km nördlich der Bezirkshauptstadt Klaipėda (dt. Memel) und etwa 300 km nordwestlich der litauischen Hauptstadt Vilnius. In nördlicher Richtung sind es weniger als 20 km bis zur lettischen Grenze. Palanga gehört neben der Kurischen Nehrung zu den Zentren des litauischen Fremdenverkehrs – mit Hotels, Campingplätzen und einer langen Strandpromenade mit Seebrücke. Palanga ist eine Stadt (litauisch miestas) und eine Stadtgemeinde (litauisch miesto savivaldybė). Die Stadtgemeinde umfasst auch den Ort Šventoji mit dem Hafen Šventoji, der einen gleichnamigen Amtsbezirk bildet.

Palanga
Wappen
Wappen
Wappen
Staat: Litauen Litauen
Bezirk: Klaipėda
Stadtgemeinde: Palanga
Koordinaten: 55° 55′ N, 21° 4′ O
Fläche (Ort): 79 km²
 
Einwohner (Ort): 17.574 (2009)
Bevölkerungsdichte: 222 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
Telefonvorwahl: (+370) 460
Postleitzahl: 00136
Kfz-Kennzeichen: L
 
Status: Stadt und Stadtgemeinde
Gliederung: Stadtteile
 
Bürgermeister: Šarūnas Vaitkus
(TS-LKD)
Postanschrift: Vytauto g. 73, LT-00134
Website:
Palanga (Litauen)
Palanga (Litauen)
Palanga

Geographie


Palanga liegt an der Ostsee rund 20 km nördlich von Klaipėda. Nördlich der Stadt mündet der kleine Fluss Šventoji in der Nähe der gleichnamigen Ortschaft in die Ostsee. Den südlichsten Teil von Palanga bildet Nemirseta, bis 1918 der nördlichste Ort im deutschen Ostpreußen und Grenzstadt zum russischen Litauen. Nördlichster Teil der Stadtgemeinde ist Būtingė.


Geschichte


Liepojos-Vytauto-Str. (1899–1925–2010)
Liepojos-Vytauto-Str. (1899–1925–2010)

Der Ort kam 1253 zum Deutschen Orden. Im Frieden von Brest 1435 fiel das Gebiet an Litauen, und Palanga wurde Zentrum einer Starostei.[1] Über Jahrhunderte bot Palanga den einzigen litauischen Zugang zur Ostsee. Der Hafen wurde im heutigen Gemeindeteil Šventoji angelegt. Die Schweden siegten im Großen Nordischen Krieg 1705 in einem Gefecht bei Palanga über die Russen und nahmen die Stadt ein.[2]

Infolge der 3. polnischen Teilung 1795 kam Palanga zu Russland und 1819 innerhalb des russischen Reiches zum Gouvernement Kurland.[1] Beim polnischen Novemberaufstand 1831 wurde der Ort teilweise niedergebrannt.

1827 wurde die Apotheke Palanga errichtet.

Im Jahr 1905 brannten über fünfzig Häuser bei einer Feuersbrunst nieder.[3]

Nach der Entstehung der baltischen Staaten 1918 gehörte Palanga zunächst zu Lettland und fiel am 30. März 1921 im Zuge eines Grenzausgleichs an Litauen, damit dieses einen Zugang zur Ostsee erhielt.[1] Seitdem gehört Palanga zu Litauen, das von 1940 bis 1991 von der Sowjetunion annektiert war, unterbrochen durch die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg von 1941 bis 1944.

Der im südlichen Stadtgebiet gelegene Ortsteil Nemirseta (deutsch: Nimmersatt) gehörte bis 1919 zur preußischen Provinz Ostpreußen und war bis dahin als selbstständige Gemeinde der nördlichste Ort des Deutschen Reiches.

2013 war Palanga Kulturhauptstadt Litauens.


Bevölkerung


1959 hatte Palanga 5.685, 2001 17.623 und 2011 etwa 15.732 Einwohner, davon 94,32 % Litauer (14.839), 2,75 % Russen (433), 0,97 % Letten (152), 0,61 % Ukrainer (96), 0,25 % Weißrussen (39) und 0,21 % Polen (33).


Verwaltungsgliederung und Justiz


Die Vertretung der Gemeinde ist der Stadtrat Palanga (Palangos miesto savivaldybės taryba). Die ausführende Gewalt wird von der Verwaltung der Stadtgemeinde Palanga (Palangos savivaldybės administracija) ausgeübt. Der Amtsbezirk Šventoji umfasst den Kurort Šventoji und den Ort Būtingė, die Stadt Palanga wird direkt von der Stadtgemeinde verwaltet. Palanga gehört zum Bezirk Klaipėda.

Das Stadtkreisgericht Palanga ist die unterste Instanz der Rechtsprechung in Palanga. Die nächsthöhere Instanz ist das Bezirksgericht Klaipėda.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Bauwerke
Sport

Verkehr und Wirtschaft



Partnerstädte


Seit 2016 bestehen freundschaftliche Beziehungen mit der Stadt Oldenburg in Holstein, Deutschland Deutschland.


Personen



Palanga als Namensgeber


(166229) Palanga, ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, wurde 2002 von dem litauischen Astronomen Kazimieras Černis entdeckt und 2009 nach Palanga benannt.


Literatur




Commons: Palanga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Polangen in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Fußnoten


  1. Lettland (Südlivland und Kurland). In: Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2. Böhlau Verlag, Köln / Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 478.
  2. Karl Reinhold Kupffer (Hrsg.): Baltische Landeskunde. Löffler, Riga 1911, Bd. 1, S. 488.
  3. Gemischte Nachrichten aus dem Reiche, siehe unter Memel, Berliner Tageblatt, 13. September 1905: "Heute Nacht wütete in Polangen, dem nächstgelegenen russischen Städtchen und Seebade, eine große Feuersbrunst...".

На других языках


- [de] Palanga

[ru] Паланга

Пала́нга[4] (лит. Palangà произношение (инф.), жем. Палонга) — курортный город в западной части Литвы (в Жемайтии), расположен на берегу Балтийского моря. Административно имеет статус самоуправления. В 1995—2010 годах город входил в состав ныне упразднённого Клайпедского уезда.



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