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Kaunas anhören?/i (deutsch veraltet Kauen, russisch Ковно Kowno, belarussisch Коўна Kouna, polnisch Kowno)[2] ist mit über 315.000 Einwohnern (Stand 2021)[3] die zweitgrößte Stadt Litauens und das Zentrum des Regierungsbezirks Kaunas. Sie hat den Status einer Stadtgemeinde, hat also einen gewählten Bürgermeister und Stadtrat. Sie wird von der Rajongemeinde Kaunas umgeben, deren Verwaltungssitz sie ist.

Kaunas
Wappen
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Flagge
Staat: Litauen Litauen
Bezirk: Kaunas
Stadtgemeinde: Kaunas
Gegründet: 1361
Koordinaten: 54° 54′ N, 23° 56′ O
Höhe: 47 m
Fläche (Ort): 157 km²
 
Einwohner (Ort): 315.003 (2021)
Bevölkerungsdichte: 2.006 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
Telefonvorwahl: (+370) 37
Postleitzahl: 44xxx – 52xxx
Kfz-Kennzeichen: K
 
Status: Stadtgemeinde
Gliederung: 11 Seniūnijos („Ämter“)[1]
 
Bürgermeister: Visvaldas Matijošaitis
(Vieningas Kaunas)
Website:
Kaunas (Litauen)
Kaunas (Litauen)
Kaunas

Neben einer breitgefächerten, von der Verkehrslage der Stadt begünstigten Wirtschaft existieren in Kaunas mehrere Universitäten sowie viele Galerien. Insbesondere die Textilkunst, deren Wurzeln in der traditionell bedeutenden Textilindustrie liegen, ist in der Stadt stark vertreten, was sich auch in der großen, mittlerweile international hochangesehenen Textilkunst-Biennale Kaunas niederschlägt. Die Stadt ist im Jahr 2022, gemeinsam mit dem luxemburgischen Esch an der Alzette und dem serbischen Novi Sad, Kulturhauptstadt Europas.[4]


Geographie


„Vilniaus gatvė“ in der Altstadt
„Vilniaus gatvė“ in der Altstadt

Lage


Kaunas liegt an der Mündung der Neris in die Memel (litauisch Nemunas) und etwa 100 km westlich der litauischen Hauptstadt Vilnius in der Nähe der geographischen Mitte des Landes in der Mittellitauischen Niederung. Oberhalb der Stadt ist die Memel seit 1959 zum Kaunasser Meer aufgestaut, im Westen der Stadt befindet sich der Lampėdis, ein etwa 125 ha großer See nördlich der Memel, der aus einer gefluteten Kiesgrube entstand und als Naherholungsgebiet genutzt wird.[5]


Klima


Kaunas befindet sich mit seinem humiden Klima in der kühlgemäßigten Klimazone mit Einfluss des Kontinentalklimas. In der Klimaklassifikation ist es als DfB eingeordnet, das heißt:

Die durchschnittliche Jahrestemperatur in der Stadt beträgt etwa 6 °C. Obwohl der Jahresniederschlag nur bei 609 mm (zum Vergleich Köln: 798 mm) liegt, ist er höher als die Verdunstung, weshalb ein humides Klima vorherrscht.

Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 18,2 °C bzw. 17,5 °C, die kältesten Monate sind Januar und Februar mit −3,3 °C bzw. −3,1 °C im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt in den Monaten Juni und Juli mit durchschnittlich jeweils 74 mm bzw. 71 mm, der geringste im Februar mit durchschnittlich 27 mm.

Kaunas
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
36
 
-3
-8
 
 
27
 
-2
-8
 
 
32
 
3
-4
 
 
41
 
11
2
 
 
54
 
18
7
 
 
74
 
22
11
 
 
71
 
23
13
 
 
69
 
22
12
 
 
57
 
18
9
 
 
50
 
11
4
 
 
52
 
4
-1
 
 
46
 
-1
-5
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kaunas
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) −2,9 −1,7 2,9 11,0 18,1 21,5 23,1 21,8 17,7 11,1 3,8 −0,9 Ø 10,5
Min. Temperatur (°C) −7,8 −7,5 −4,0 1,9 7,2 10,6 13,0 12,1 8,7 4,2 −0,6 −5,1 Ø 2,8
Temperatur (°C) −3,3 −3,1 0,9 7,4 13,0 15,8 18,2 17,5 12,7 7,5 1,9 −2,0 Ø 7,3
Niederschlag (mm) 36 27 32 41 54 74 71 69 57 50 52 46 Σ 609
Sonnenstunden (h/d) 1,4 2,5 3,9 5,4 8,3 8,7 8,2 8,0 5,3 3,6 1,5 1,0 Ø 4,8
Regentage (d) 10 7 9 10 9 10 11 8 11 10 12 12 Σ 119
Luftfeuchtigkeit (%) 86 86 80 74 73 70 74 78 82 86 89 89 Ø 80,6
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−2,9
−7,8
−1,7
−7,5
2,9
−4,0
11,0
1,9
18,1
7,2
21,5
10,6
23,1
13,0
21,8
12,1
17,7
8,7
11,1
4,2
3,8
−0,6
−0,9
−5,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
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c
h
l
a
g
36
27
32
41
54
74
71
69
57
50
52
46
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Geschichte



Mittelalter


Ruine der Burg Kaunas
Ruine der Burg Kaunas

Erstmals wurde 1361 eine litauische Burg an der Mündung der Neris in die Memel erwähnt. Diese Burg wurde wiederholt von Rittern des Deutschen Ordens erobert bzw. zerstört, aber stets von den Litauern unverzüglich wieder aufgebaut.[6] Hauptgrund für die Litauerkriege des Deutschen Ordens und seine Angriffe auf Kaunas war der Versuch des Ordens, seine Territorien in Ostpreußen und in Livland miteinander zu verbinden, um so einen einheitlichen und kompakten Herrschaftsbereich von Estland über Livland bis nach Ostpreußen zu errichten. Auf dieser Nord-Süd-Achse stellte die Burg in Kaunas ein wichtiges Hindernis für die Ambitionen des Deutschen Ordens dar. Mit der vernichtenden Niederlage des Deutschen Ordens in der Schlacht bei Tannenberg gegen die vereinigten Litauer und Polen im Juli 1410 wurde dieser Konflikt zugunsten der Litauer entschieden.

Die Stadt verlor daraufhin ihre Bedeutung als Festung, erlebte aber einen Aufschwung als Handelsstadt. Nachdem bereits 1408 die Siedlung die Magdeburger Stadtrechte erhalten hatte, wurde 1440 ein Hansekontor eröffnet.[7] Zum Handel kam das Handwerk und aus der vormals strategisch wichtigen und hart umkämpften Burgsiedlung wurde eine verkehrsgünstig gelegene, reiche und große Stadt im polnisch-litauischen Staat.


Neuzeit


Altstadt in den 1930er Jahren
Altstadt in den 1930er Jahren

Schwere Zeiten für Kaunas brachten das 17. und 18. Jahrhundert: von 1655 bis 1661 war die Stadt von russischen Truppen besetzt, im Jahre 1701 von den Schweden. 1670 und 1732 zerstörten Brände die Stadt, wiederholt wütete die Pest.

Seit dem 16. Jahrhundert entwickelte sich Kaunas, wie viele Orte des heutigen Litauen, zu einem bedeutenden jüdischen Zentrum und spielte so eine Rolle in der Geschichte der Juden in Litauen. Nach einem Pogrom 1761 siedelten die Juden von dem ihnen verordneten Ghetto im Stadtzentrum in die Vorstadt Slobodka um[8] und Slobodka stand danach als Begriff für eine „Talmud-Lehrstätte von europäischen Rang“.[9]

Im Jahre 1900 betrug der Anteil der Juden an der Bevölkerung von Kaunas rund 37 %.[10] Aus der damaligen Zeit ist die Choral-Synagoge erhalten.

Nachdem Kaunas im Zuge der Dritten Teilung Polens 1795 an Russland gefallen war, wurde die Stadt 1831 russische Gouvernementshauptstadt des Gouvernements Kowno. 1879 begannen die Russen, die Stadt zur Festung auszubauen, ein Kranz von sieben Forts und neun Batterien nebst weiteren Befestigungen wurde um die Stadt gezogen, zu denen 1889 ein achtes Fort hinzukam.

1912 begann ein umfassender Ausbau der Festung, aufgrund des Ersten Weltkrieges wurde lediglich das Fort IX fertiggestellt, bevor die deutsche Armee die Stadt 1915 eroberte. 1918 erklärte sich Litauen noch unter deutscher Besatzung für unabhängig, im Dezember wurde erstmals ein Stadtrat gewählt, wobei alle Männer und Frauen ab 20 Jahren wahlberechtigt waren.[11] 1920 intervenierten im Polnisch-Litauischen Krieg polnische Truppen in Litauen, besetzten die traditionelle litauische Hauptstadt Vilnius, die eine überwiegend polnischsprachige Bevölkerung hatte, und gliederten die gesamte Region Vilnius in das polnische Staatsgebiet ein, was mit der dortigen Bevölkerungszusammensetzung gerechtfertigt wurde. Kaunas war daher von 1920 bis 1940 die provisorische Hauptstadt Litauens (Laikinoji Sostine).

Anknüpfend an die Ideen der Settlement-Bewegung gründete 1921 der Arzt und Pädagoge Siegfried Lehmann ein Jüdisches Kinderhaus in Kaunas, in dem vor allem Kriegswaisen betreut wurden. Mit einer Gruppe der hier nach reformpädagogischen und zionistischen Idealen erzogenen und auch handwerklich ausgebildeten Jugendlichen brach Lehmann zusammen mit seiner Frau, der Ärztin Rivkah Rebecca Klivanski († 1959), Ende 1926 nach Palästina auf. Dort gründeten sie 1927 das bis heute bestehende Kinder- und Jugenddorf Ben Shemen.

Junge Schüler des Nieviazer Cheders im Hof einer Synagoge, 1934.
Junge Schüler des Nieviazer Cheders im Hof einer Synagoge, 1934.

1940 besetzte die Rote Armee die Stadt. Es folgten Deportationen, vor allem des litauischen Bildungs- und Besitzbürgertums, in das Innere der UdSSR. Im Juni 1941 marschierte die deutsche Wehrmacht ein, die bis Sommer 1944 als Besatzungsmacht in der von den Deutschen als Kauen bezeichneten Stadt blieb. Sofort nach Einmarsch der Wehrmacht kam es durch litauische Nationalisten zu von den deutschen Behörden geförderten bzw. geduldeten Massenmorden an Juden auf offener Straße (Kaunas Pogrom)[12]. Alsbald wurde die jüdische Bevölkerung in das neu geschaffene Ghetto Slobodka (= KZ Kauen) auf der anderen Seite der Neris (heute: Stadtteil Vilijampole) gepfercht und sukzessive in drei nahe gelegenen Forts (Gedenkstätte im Fort IX) ermordet[13] oder in andere Konzentrationslager deportiert.[14] Später bestand in der Stadt das Kriegsgefangenenlager 296 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[15] Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 1245 versorgt. 1944 flohen auch aus Kaunas Litauer vor der Rückkehr der Roten Armee nach Deutschland. Von 1940 – unterbrochen durch die deutsche Besatzungszeit – bis zur erneuten Wiedererlangung der litauischen Unabhängigkeit 1990 gehörte Kaunas zur Litauischen Sowjetrepublik, deren Hauptstadt erneut Vilnius wurde.

Im Zuge der Reform der Verwaltungseinteilung Litauens wurde 1995 die heutige Stadtgemeinde geschaffen. Die elf Seniūnijos (Stadtbezirke) wurden 2000 eingerichtet. Heute ist die Stadt in erster Linie Industrie-, Bildungs- und Wissenschaftsstandort. Aufgrund ihrer Lage ist sie der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Litauens.


Bevölkerungsentwicklung und -struktur


„Laisvės alėja“ in Kaunas
„Laisvės alėja“ in Kaunas
Bevölkerungsentwicklung bis 1920
Jahr Einwohner Anmerkungen
17211600
18084000davon die Hälfte Juden[16]
18112500
18183000darunter viele Deutsche, in 600 Häusern[17]
18235500
1850≈ 16.000zur Hälfte Juden[18]
185722.000
186323.937
189361.500
189772.417davon etwa 35.000 Juden,[19] nach anderen Angaben 70.920 Einwohner
191497.410


Bevölkerungsentwicklung seit dem 20. Jahrhundert
JahrEinw.
192392.446
1931100.000
1939155.460
194580.000
1959216.850
1966275.000
1970305.600
1978364.600
JahrEinw.
1979370.000
1985405.000
1989419.745
[20]1995416.605
1996408.706
1997402.061
1998395.555
1999390.623
JahrEinw.
2000385.620
2001378.650
2006360.637
2007358.111
2008355.586
2009352.279
2010348.624
2011315.993
JahrEinw.
2012310.773
2013306.888
2014304.012
2015301.357
[21]2016297.846
2017292.677
2018
2020289.364


Verteilung der Volksgruppen der Stadt im Jahr 2011
VolksgruppeLitauerRussenPolenUkrainerBelarussen
Prozentsatz93,6 %3,8 %0,4 %0,4 %0,2 %[22]

Politik und Verwaltung


historisches Rathaus Kaunas
historisches Rathaus Kaunas
Verwaltungsgebäude der Stadtgemeinde
Verwaltungsgebäude der Stadtgemeinde

Kaunas ist Sitz der Verwaltung der Stadtgemeinde Kaunas sowie der die Stadt umgebenden Rajongemeinde Kaunas.


Liste der Bürgermeister seit 1921



Stadtbezirke


Die Stadt erstreckt sich über ein Gebiet von 15.700 Hektar. Etwa 8.329 Hektar davon sind Parkanlagen, Gärten, Schutzgebiete und Agrarnutzflächen. Kaunas besitzt ein Stadtzentrum mit einer über 2,5 km langen Fußgängerzone, die, gesäumt von Cafés, Galerien und Boutiquen, die mittelalterliche Altstadt mit der Neustadt des 19. Jahrhunderts verbindet. Kaunas ist unterteilt in elf Seniūnijos (Gemeindeteil, Stadtbezirk, wörtlich „Ältestenschaft“)[23]:



Städtepartnerschaften


„Hansestädte-Baum“ in Kaunas
„Hansestädte-Baum“ in Kaunas

Partnerschaften hat Kaunas mit folgenden 27 Städten und Gebietskörperschaften:[24]

StadtRegionLandseit
BiałystokPodlachienPolen Polen1994
BresciaLombardeiItalien Italien2002
BrnoJihomoravský krajTschechien Tschechien1994
Cava de’ TirreniKampanienItalien Italien2008
CharkiwOblast CharkiwUkraine Ukraine2001
FerraraEmilia-RomagnaItalien Italien1998
GrenobleAuvergne-Rhône-AlpesFrankreich Frankreich1997
Hordaland(Provinz)Norwegen Norwegen1998
KaliningradNordwestrusslandRussland Russland1999
LinköpingÖstergötlands länSchweden Schweden1992
Kreis LippeNordrhein-WestfalenDeutschland Deutschland1989
Los AngelesKalifornienVereinigte Staaten Vereinigte Staaten1991
LuzkOblast WolynUkraine Ukraine2013
Oblast LwiwUkraine Ukraine2012
MyślibórzWoiwodschaft WestpommernPolen Polen2012
OdenseRegion SyddanmarkDanemark Dänemark1993
00 RendeKalabrienItalien Italien2003
RigaLivlandLettland Lettland2013
San MartínProvinz Buenos AiresArgentinien Argentinien2006
Sankt PetersburgNordwestrusslandRussland Russland2005
TamperePirkanmaaFinnland Finnland1994
TartuKreis TartuEstland Estland1993
ToruńWoiwodschaft Kujawien-PommernPolen Polen2016
VäxjöKronobergs länSchweden Schweden1990
Vestfold(Provinz)Norwegen Norwegen1991
WrocławWoiwodschaft NiederschlesienPolen Polen1993
00 XiamenFujianChina Volksrepublik Volksrepublik China2001

Bildung



Universitäten und Hochschulen


Technische Universität Kaunas
Technische Universität Kaunas

Kaunas ist Sitz einiger Universitäten und mehrerer Hochschulen. Die größte davon ist die Technische Universität Kaunas (KTU). Des Weiteren gibt es:

Hinzu kommen die Kunstfakultät Kaunas (Kauno dailės fakultetas) mit ihrer renommierten Textilkunst-Abteilung und einige Fachhochschulen, Kollegien (zum Beispiel Kolleg Kaunas, Technisches Kolleg, Kolleg für Forst- und Umweltingenieurwesen, Kooperationskolleg, Kolping-Kolleg, V. A. Graičiūnas-Hochschule für Management).

Die Militärluftfahrtschule Kaunas bestand von 1932 bis 1940.


Sport


Logo des BC Žalgiris
Logo des BC Žalgiris

Kaunas ist Sitz des litauischen Nationalstadions, des S.Dariaus-und-S.Girėno-Stadions, in dem Spiele der Litauische Fußballnationalmannschaft ausgetragen werden. Im Fußball ist die Stadt weiterhin die Heimat des Rekordmeisters FBK Kaunas sowie des Zweitligisten FK Atletas Kaunas.

In der Nationalsportart Basketball konnte der BC Žalgiris in den 1980er Jahren dreimal sowjetischer Meister werden. In den 1990er Jahren war der Verein litauischer Serienmeister und erzielte auch international große Erfolge. Er gehört heute dem nationalen Sportidol Arvydas Sabonis.

Der Handballverein HC Granitas Kaunas gewann noch zu Sowjetzeiten 1987 den EHF-Pokal und nimmt in jüngerer Zeit regelmäßig an der EHF-Champions League teil. Er spielt wie auch der BC Žalgiris in der Sporthalle Kaunas (KSH), die mit einem Fassungsvermögen von fast 4.000 Zuschauern auch internationalen Ansprüchen genügt.

2011 wurde die moderne Mehrzweckarena Žalgirio Arena mit bis zu 15.000 Plätzen eröffnet.

KSK-Kultus Kaunas war ein Sportverein der deutschen Minderheit in Kaunas. Er entstand 1929, nachdem die beiden Vereine Kownoer Sport Klub und Kultus Kaunas fusionierten. Das genaue Datum seiner Auflösung ist nicht bekannt.


Wirtschaft


Senukai-Bürohaus
Senukai-Bürohaus
Mondelez Lietuva Production (ehem. Kraft Foods)
Mondelez Lietuva Production (ehem. Kraft Foods)

Nach der litauischen Hauptstadt Vilnius ist Kaunas eines der wichtigsten wirtschaftlichen Zentren des Landes. Zahlreiche internationale Unternehmen aus verschiedenen Branchen haben in Kaunas eine lokale Niederlassung, wie etwa Kraft Foods, Stora Enso oder Fazer, Energieunternehmen Kauno energija, litauischer Sportartikelhersteller Audimas, Möbelhersteller Kauno baldai, Süßwaren-Fabrik Mondelez Lietuva Production, Spirituosen-Hersteller Stumbras, Kreditunionen-Verband Lietuvos centrinė kredito unija, Vitaresta, Bauunternehmen YIT Lietuva, die Brauerei Volfas Engelman, viele Verkehrsunternehmen (wie Busunternehmen Kauno autobusai und Kautra, Kauno tiltai, Kelių priežiūra), Handelsunternehmen wie ACC Distribution und Imlitex Holdings. Früher waren hier die Fluglinien Air Lithuania und Apatas Air sowie die litauische Bank Ūkio bankas ansässig.

Daneben haben auch zahlreiche einheimische Konzerne ihren Sitz in der Stadt, wie etwa die Baumarkt-Kette Kesko Senukai Lithuania, Lebensmittel-Hersteller Vičiūnų grupė, die Agrarkonzerne wie KG Group, Lytagra, Agrokoncerno grūdai und Agrokoncerno grupė, der Elektronikhersteller ACME oder das Pharmaunternehmen Sanitas sowie Apothekenketten Eurokos und Gintarinė vaistinė.

In der Freie Wirtschaftszone Kaunas sind viele ausländische und einheimische Unternehmen ansässig.


Freie Wirtschaftszone Kaunas


Freie Wirtschaftszone Kaunas
Freie Wirtschaftszone Kaunas

Deutsche Unternehmen

Andere


Kultur


Kaunas wird 2022, gemeinsam mit dem luxemburgischen Esch an der Alzette, Kulturhauptstadt Europas sein.[4]

Kulturhauptstadt Europas 2022
Kulturhauptstadt Europas 2022

Museen


Das bekannteste Museum von Kaunas ist das Čiurlionis-Museum, gewidmet Mikalojus Konstantinas Čiurlionis, dem großen Komponisten und Maler des Landes. Hier kann man nicht nur die Gemälde des Künstlers betrachten, sondern in einem extra dafür eingerichteten Raum auch seine Musik hören. Wenige Schritte vom Čiurlionis-Museum entfernt auf der anderen Straßenseite liegt das Teufelsmuseum mit einer weltweit einmaligen Sammlung von Teufelsfiguren.

In der Zilinskas-Galerie direkt gegenüber dem Sobor, der neobyzantinischen Kirche am östlichen Ende der Fußgängerzone, wird u. a. westeuropäische Malerei ausgestellt, wie z. B. Bilder von Max Liebermann und Franz Marc.

George Maciunas, Fluxus-Mitbegründer, Weggefährte von Joseph Beuys und ebenfalls Superstar der zeitgenössischen Kunstszene, wurde in Kaunas geboren. Ihm ist in der städtischen Gemäldegalerie Kaunas in der Donelaicio gatve 16, ebenfalls in der Nähe des Sobor, eine kleine Dauerausstellung gewidmet.

Das Maironis-Museum ist das zentrale Literaturmuseum Litauens. Es sammelt und bewahrt die Zeugnisse der litauischen Literatur von ihren Anfängen bis zur Gegenwart.

Das Vytautas-Magnus-Militärmuseum beherbergt eine Ausstellung über die litauische Militärgeschichte, die sich hauptsächlich auf die Zeit vor den Teilungen Polens sowie die Zeit von der Endphase des Ersten Weltkriegs bis hin zur sowjetischen Besetzung Litauens im Jahr 1940 und dem bis 1953 andauernden Widerstand durch die Waldbrüder genannten litauischen Partisanen umfasst. Die Kollaboration litauischer Militärs mit der deutschen Wehrmacht wird nur marginal erwähnt. Ereignisse wie die sowjetische Rückeroberung Litauens im Sommer und Herbst 1944 werden komplett ausgeklammert. Highlight der Ausstellung ist das Wrack des Flugzeugs, mit dem die Piloten Darius und Girėnas 1933 versuchten, von New York nach Kaunas nonstop zu fliegen. Das Gebäude des Museums befindet sich in einem baufälligen Zustand.

Der Historische Präsidentenpalast (litauisch Istorinė Prezidentūra) dokumentiert die ersten Jahre der Unabhängigkeit des Landes nach dem Ersten Weltkrieg und ebenso das Leben der Präsidenten seit 1990.

Am Ufer des Stausees Kaunasser Meer liegt das Litauische Freilichtmuseum, eines der größten Freilichtmuseen Europas mit historischen Gebäuden aus allen Teilen Litauens.

Ferner gibt es ein zoologisches Museum, das 1919 gegründete Tadas-Ivanauskas-Zoomuseum Kaunas. Lebende Tiere wiederum gibt es in dem 1938 ebenfalls von dem Zoologen Tadas Ivanauskas im Ąžuolynas-Park gegründeten Zoo Kaunas, dem einzigen in Litauen, zu sehen.


Orte der Altstadt


Peter-und-Paul-Kathedrale
Peter-und-Paul-Kathedrale

Die Altstadt Kaunas (lit. senamiestis) beherbergt viele gut erhaltene alte Bauwerke. Am Hauptplatz, dem historischen Rathausplatz, liegen die Peter-und-Paul-Kathedrale, die Jesuitenkirche und das historische Rathaus, das wegen seiner hohen, weißen Gestalt umgangssprachlich „Weißer Schwan“ genannt und als Standesamt („Hochzeitspalast“) genutzt wird.

An der Nordseite des Rathausplatzes befindet sich im Haus Nr. 27, die Galerie Meno parkas der Litauischen Künstlervereinigung, in der regelmäßig Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst präsentiert werden. In der M. Valanciaus gatve 21, wenige Meter hinter der Kathedrale, hat die „Galerija Balta“, die Galerie der Textilkunst-Gilde Tekstilininkų ir dailininkų Gildija, der Vereinigung der litauischen Textilkünstler, ihren Sitz. In der Straße Šv. Gertrūdos 58 befindet sich das Multinationale Kulturzentrum Kaunas.

Ebenfalls unweit des Rathausplatzes liegen an der Neris die Ruine der Burg von Kaunas und die St.-Georgs-Kirche. In einer Seitengasse des Rathausplatzes zur Memel hin liegt das Perkunas-Haus, ein spätgotisches Bürgerhaus, in dem die Schüler des nahegelegenen Jesuiten-Gymnasiums während des Sommers Führungen veranstalten.

Auf die Hochterrassen oberhalb des Memeltales gegenüber der Altstadt fahren bis heute zwei in der Zwischenkriegszeit angelegte Standseilbahnen.

Blick auf die Altstadt vom Südufer der Memel

Orte der Geschichte


IX. Fort
IX. Fort

Am östlichen Stadtrand von Kaunas, nahe dem Stausee Kaunasser Meer (Kauno marios), liegt das Kloster Pažaislis, das nach seiner Renovierung zu den schönsten und ungewöhnlichsten Sakralbauten Litauens gehört.

Außerhalb des Zentrums in Žaliakalnis liegt die monumentale evangelisch-reformierte Auferstehungskirche, ein Bau der 1930er Jahre, der in der Sowjetzeit profaniert und erst 2004 erneut geweiht wurde.

An ein dunkles Kapitel der deutsch-litauischen Geschichte erinnert die Gedenkstätte im IX. Fort am nördlichen Stadtrand. In ihm und zwei weiteren Forts wurden während der deutschen Besatzung ungefähr 18.500[25] bis 50.000 jüdische Menschen aus Litauen und ganz Europa ermordet (siehe Abschnitt Neuzeit). Die Ausstellung im Fort befasst sich jedoch nicht nur mit den Vorgängen in Kaunas, sondern hat auch die Ermordung der jüdischen Bevölkerung in Litauen insgesamt zum Thema.

Am ehemaligen Flughafen im Stadtteil Aleksotas wurden 1933 die aus Deutschland überführten Leichname der litauischen Atlantikflieger Darius und Girėnas von einer riesigen Menschenmenge empfangen. Die beiden waren wenige Tage zuvor, von New York kommend, circa 150 km östlich von Berlin nach einer bis dahin hervorragenden fliegerischen Leistung tödlich verunglückt. Im zum Flughafengelände gehörenden Litauischen Luftfahrtmuseum Lietuvos Aviacijos Muziejus gibt es, neben vielem anderen, eine umfangreiche Materialsammlung zu diesem Flug und zu den anschließenden gigantischen Trauerfeierlichkeiten in Kaunas.


Musik



Verkehr


Ein Standortvorteil von Kaunas ist die Lage als der zentrale (Straßen-)Verkehrsknotenpunkt des Landes. Von Süd nach Nord verlaufend trifft hier die sogenannte „Via Baltica“ (Europastraße 67), die von Warschau über Riga und Tallinn nach Helsinki führt, auf die West-Ost-Hauptroute, die als Autobahn ausgebaute Strecke von Klaipėda nach Vilnius, die in der Fortsetzung über Minsk weiter nach Moskau führt. Kaunas liegt damit gegenwärtig verkehrsgünstiger als Vilnius, welches sich nahe der EU-Außengrenze zu Belarus und damit verkehrstechnisch in einer Art „totem Winkel“ befindet.


Fernbusse


Obus in Kaunas
Obus in Kaunas
Bus in Kaunas
Bus in Kaunas

Fernbus-Verbindungen gibt es in alle größeren litauischen Städte sowie in sehr viele Kleinstädte, außerdem in sämtliche Nachbarländer und viele größere Städte in anderen Ländern der Europäischen Union. Die Busse nach Vilnius fahren tagsüber in einem 30-Minuten-Takt. Der Busbahnhof befindet sich nur wenige Gehminuten vom Bahnhof der litauischen Eisenbahn entfernt.


Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)


Im städtischen Nahverkehr von Kaunas verkehren Omnibusse und Trolleybusse. Die Lietuvos geležinkeliai (Eisenbahn) betreibt ein kleines S-Bahn-ähnliches System von Vorortzügen. Hervorzuheben ist die Existenz eines sehr ausgedehnten Linientaxinetzes mit über 130 Linien, das die Masse des ÖPNV in Kaunas und in die Umgebung bewältigt.


Eisenbahn


Bahnhof Kaunas
Bahnhof Kaunas

Der Bahnhof Kaunas ist der Zugang der Stadt zum Bahnverkehr. Es bestehen Verbindungen nach Vilnius, Šiauliai, Kybartai, Marijampolė und ab 2022 nach Białystok[26].

Eine von der EU geförderten Bahnstrecke Rail Baltica hat 2021 Kaunas erreicht. Die weitere Strecke Richtung Tallinn ist in der Planungsphase (geplante Fertigstellung im Jahr 2025).

Die Schmalspurbahn Kaunas war von 1919 bis 1935 in Betrieb.

Im Stadtbezirk Petrašiūnų seniūnija befindet sich der Güterbahnhof Kaunas-Palemonas (Kauno Intermodalinis Terminalas, KIT)[27].


Flugverkehr


Flughafen Kaunas
Flughafen Kaunas

Vom Flughafen Kaunas (IATA-Flughafencode: KUN) werden verschiedene europäische Ziele angeflogen.


Schifffahrt


Kaunas ist für Binnenschiffe vom Kurischen Haff (Memel) her über die Memel (lit. Nemunas) erreichbar. Die Binnenschifffahrt spielt allerdings bislang anders als in sowjetischen Zeiten keine nennenswerte Rolle. Nachdem der alte Frachthafen privatisiert und wegen Unrentabilität geschlossen wurde, wurde ein neuer Hafen für die Frachtschifffahrt konzipiert. Daneben bestehen der Winterhafen und der Yachthafen.

Problematisch dabei ist auch, dass der Unterlauf der Memel ab Smalininkai die litauische und damit auch eine EU-Außengrenze zu Russland (ehem. Ostpreußen) ist. Es gibt Pläne, den sommerlichen Personenverkehr auf einem Schnellboot von Kaunas nach Nidden auf der Kurischen Nehrung, der vor einigen Jahren eingestellt worden war, wieder aufzunehmen.


Persönlichkeiten


Kardinal Vincentas Sladkevicius (1920–2000) auf einer 50-Litas-Münze
Kardinal Vincentas Sladkevicius (1920–2000) auf einer 50-Litas-Münze

Töchter und Söhne der Stadt


Zu den bekannten Persönlichkeiten, die in Kaunas geboren wurden, zählen unter anderen der frühere Präsident der Republik Litauen Valdas Adamkus (* 1926), die Ehefrau des Hitler-Attentäters Graf von Stauffenberg Nina von Stauffenberg (1913–2006), der ehemalige Außenminister Israels Mosche Arens (1925–2019) sowie der Philosoph Emmanuel Levinas (1906–1995).


Ehrenbürger



Sonstiges


Der Asteroid (73059) Kaunas, der 2002 von den litauischen Astronomen Kazimieras Černis und Justas Zdanavičius entdeckt wurde, wurde im Jahr 2005 nach der Stadt benannt.[28]


Literatur




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Einzelnachweise


  1. Seniūnijos
  2. Jan Otrebski: Die Ortsnamen Kowno, and Olita in Litauen. In: Beiträge zur Namenforschung Ser. NS 6 (1971) S. 154 f.
  3. Gyventojų skaičiuotojams
  4. Kaunas2022.eu, offizielle Website (englisch, litauisch)
  5. Tūkstančiai kauniečių išbandė Lampėdžio ežero tvirtumą (tausende Einwohner von Kaunas testen die Stärke des Eises auf dem Lampėdis), 15. Januar 2017 auf kauno.diena.lt, abgerufen 21. Juni 2020
  6. Algirdas Zalnierius: The first castle of Kaunas. In: Albinas Kuncevicius (Hrsg.): Conference Castella Maris Baltici 6, Vilnius 2004, S. 219–230.
  7. Walther Stein: Vom deutschen Kontor in Kowno. In: Hansische Geschichtsblätter 22 (1916), S. 225–266.
  8. Encyclopaedia Judaica: Das Judentum in Geschichte und Gegenwart. Berlin 1932, Band 10, S. 358.
  9. Götz Borgwardt: Bernhard Schapiro (1888–1966): Talmudgelehrter – Arzt – Wegbereiter der Hormonbehandlung des Kryptorchismus. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 23, 2004, S. 393–411; hier: S. 395.
  10. P. R. Magocsi: Historical Atlas of Central Europe. University of Washington Press, Seattle 2002, S. 109.
  11. Moderniosios savivaldos formavimasis Kaune (Bildung einer modernen Selbstverwaltung in Kaunas), Archiv des Bezirks Kaunas, abgerufen 21. Juni 2020
  12. DÖW – Erinnern – Fotos und Dokumente – 1938–1945 – Pogrome in Kowno (Kaunas/Kauen), Juni 1941. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  13. vgl. die Bilderserien zu Kaunas im Bundesarchiv und bei der Bildagentur bpk (Abteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz); z. B. „Eine Gruppe jüdischer Frauen wird von Angehörigen der Litauischen Aktivistenfront zur Exekution geführt.“, „Massenerschießung von Juden durch Angehörige der Litauischen Aktivistenfront.“, „Pogrom in Kowno (Kaunas) vom 23.–28. Juni 1941. Ein junger Litauer erschlägt Juden mit einer Brechstange“, „Kaunas – Öffentliche Ermordung (Erschlagung) von Juden durch litauische Nationalisten nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht (Pogrom).“.
  14. Andrej Angrick: Stellenwert von Terror und Mord im Konzept der Besatzungspolitik im Baltikum. In Sebastian Lehmann-Himmel, Uwe Danker, Robert Bohn (Hrsg.): Reichskommissariat Ostland. Tatort und Erinnerungsobjekt. Eine Publikation des Instituts für Schleswig-Holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte der Europa-Universität Flensburg und des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Paderborn 2012, ISBN 978-3-506-77188-9, S. 73ff.
  15. Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
  16. Das Russische Reich. Eine Darstellung seiner Bevölkerung, Bewohnung, Kultur, Verfassung, seiner Staats- und Streitkräfte, Gottfried Hayn, Berlin 1812, S. 99.
  17. Theophil Friedrich Ehrmann: Neueste Kunde vom Russischen Reiche in Europa und Asien. Nach dessen gegenärtigem Zustande aus Quellen dargestellt. 2. Auflage, Weimar 1826, 1826, S. 369.
  18. Lexikoneintrag zu Kowno, in: Herders Conversations-Lexikon, Band 3, Freiburg im Breisgau 1855, S. 649.
  19. Lexikoneintrag zu Kowno (lit. Kauna), in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage, Band 11, Leipzig/Wien 1907, S. 549, rechte Spalte.
  20. Statistikos departamento duomenys
  21. Statistikos departamento duomenys
  22. Kas penktas klaipėdietis yra rusas, vilnietis - kas aštuntas.
  23. Stadtbezirke auf kaunas.lt
  24. Kauno miesto savivaldybe Miesto partneriai. Abgerufen am 9. April 2019.
  25. 1940–1944 Timeline–Kovno. Archiviert vom Original am 16. Januar 2009; abgerufen am 19. März 2014.
  26. Liniennetz Litauen
  27. KIT
  28. JPL Small-Body Database Browser NASA, abgerufen am 11. November 2017

На других языках


- [de] Kaunas

[ru] Каунас

Ка́унас (лит. Kaunas [ˈkɐʊˑn̪ɐs̪]; уст. Ко́вно, Ко́вна) — второй по величине и значению город Литвы, административный центр Каунасского района, в 1919—1939 годах — временная столица Литовской Республики.



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