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Daugavpils (deutsch Dünaburg[1]; lettgallisch Daugpiļs; polnisch Dyneburg, auch Dźwińsk; russisch Даугавпилс, auch Двинск Dwinsk, 1656 bis 1667 auch Борисоглебов Borisoglebow, in der alten russischen Chronik Невгин Newgin) ist mit rund 92.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Lettlands. Sie liegt im Südosten des Landes am Fluss Düna (lettisch Daugava). Daugavpils war die Hauptstadt der historischen Region Lettgallen und ist seit der Auflösung der Landkreise 2009 Republik-Stadt.

DaugavpilsDaugavpils (dt. Dünaburg)
Daugavpils (Lettland)
Daugavpils (Lettland)
Basisdaten
Staat:Lettland Lettland
Verwaltungsbezirk:Republik-Stadt Daugavpils
Koordinaten:55° 53′ N, 26° 32′ O
Einwohner:92.260 (1. Jul. 2018)
Fläche:72,5 km²
Bevölkerungsdichte:1.273 Einwohner je km²
Höhe:105 m
Stadtrecht:seit 1582
Webseite:www.daugavpils.lv
Postleitzahl:5401–5422
ISO-Code:LV-DGV

Durch die vielen, während der sowjetischen Besetzung Lettlands dort angesiedelten Russen ist Daugavpils heute die größte Stadt Lettlands und der Europäischen Union mit einer überwiegend russischsprachigen Bevölkerung.


Geografie



Lage


Daugavpils liegt im Südosten Lettlands beiderseits des Flusses Düna. Der allergrößte Teil des Stadtgebiets einschließlich des Zentrums liegen am rechten (nördlichen) Ufer.

Die Staatsgrenze zu Litauen liegt 19 km südlich der Innenstadt, die Grenze zu Belarus 27 km östlich.


Stadtgliederung


Daugavpils ist eine der neun Republik-Städte Lettlands und ist in 25 Stadtteile eingeteilt:


Nachbargemeinden


Seit der Verwaltungsreform von 2009 ist die Stadt nur noch vom Bezirk Daugavpils umgeben, dessen Verwaltung ihren Sitz in der Stadt hat. Ehemalige Nachbargemeinden, die heute zum Bezirk gehören, sind:


Klima


Daugavpils
Klimadiagramm
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-6
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: Latvian Environment, Geology and Meteorology Agency
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Daugavpils
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) −3,6 −2,6 2,1 10,3 17,9 21,5 22,5 21,6 16,3 9,8 3,3 −1,0 Ø 9,9
Min. Temperatur (°C) −9,7 −9,9 −6,5 0,6 6,1 10,1 11,8 10,9 7,2 2,9 −1,4 −6,1 Ø 1,4
Niederschlag (mm) 37 28 32 42 52 74 79 74 69 52 51 43 Σ 633
T
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−9,7
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Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung Daugavpils
Bevölkerungsentwicklung Daugavpils

Am 1. Juli 2018 zählte die Stadt 92.260 Einwohner.[2] Von 1970 bis 2012 lag die Einwohnerzahl über 100.000.

Die Bevölkerung von Daugavpils setzte sich 2011 aus folgenden Nationalitäten zusammen:[3]

Demographie von Daugavpils 2011[4]
Russen
 
53,6 %
Letten
 
19,8 %
Polen
 
14,2 %
Belarussen
 
7,2 %
Ukrainer
 
1,9 %
Litauer
 
1,0 %
Andere
 
2,3 %

Daugavpils ist das kulturelle Zentrum Lettgallens. Hier befindet sich die Universität Daugavpils, ein Stadttheater sowie der Sitz vieler nationaler Institute und Gesellschaften.


Geschichte



Vorzeit und Livländische Konföderation


Plan und Rekonstruktionsversuch der einstigen Dünaburg des Deutschen Ordens (1893)
Plan und Rekonstruktionsversuch der einstigen Dünaburg des Deutschen Ordens (1893)
Katholische Marienkirche und Martin-Luther-Kirche 1912, Foto von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski
Katholische Marienkirche und Martin-Luther-Kirche 1912, Foto von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski

Eine lettgallische Siedlung bestand im Hochmittelalter auf dem heutigen Naujiene-Hügel und war Teil der Herrschaft von Jersika. 1224 geriet das Gebiet unter Kontrolle des Deutschen Ritterordens. Der Ort wurde 1275 erstmals schriftlich erwähnt, als eine Burg des Livländischen Ordens gebaut wurde, um die herum sich später die Stadt entwickelte. Bereits 1277 wurde Dünaburg einen Monat lang von litauischen Heeren belagert. Im 14. Jahrhundert wurden die Befestigungen ausgebaut. Die einfallenden Truppen von Iwan III. nahmen 1481 Dünaburg ein, räumten das Gebiet aber 1493 nach einem Friedensvertrag.


Polen-Litauen


Um Finanzmittel für den Krieg gegen Russland zu erhalten, verpfändete der Orden Dünaburg 1558 an Polen-Litauen. Nach der Aufteilung des Ordenstaates war Dünaburg ab 1566 Hauptstadt des Herzogtums Livland (polnisch: Księstwo Inflanckie). Zar Iwan IV., der Schreckliche, machte Burg und Stadt 1577 dem Erdboden gleich. Später errichtete er 19 km dünaabwärts eine Festung. Diese Stelle wurde Zentrum einer neuen Ansiedlung, die 1582 nach dem Abzug der Russen vom polnischen König Stefan Batory das Magdeburger Stadtrecht erhielt. Die Schweden drangen in den Kriegen des 17. Jahrhunderts nicht bis Dünaburg vor. Dennoch rückten im Russisch-Schwedischen Krieg russische Truppen im Jahre 1656 in Dünaburg ein. Sie hielten die Stadt, die sie Borisoglebsk (russisch Борисоглебск) nannten, bis 1667 besetzt. 1677 wurde die Woiwodschaft Livland (auch „Polnisch-Livland“) eingerichtet. Deren Woiwode residierte in Dünaburg. Im Großen Nordischen Krieg waren dort den Winter 1700/1701 hindurch sächsische Truppen einquartiert. Nach einer Pest-Epidemie 1710 war die Stadt fast entvölkert.


Russisches Imperium


Bei der ersten Teilung Polens kam Dünaburg 1772 an Russland. Es folgten friedlichere Zeiten, ab 1802 als Teil des Gouvernement Witebsk. Die Bedrohung durch Napoleon war 1810 Anlass für die Errichtung der Zitadelle. 1812 wurde die erste Brücke über die Düna gebaut. Ab 1826 wurde das heutige Altstadtzentrum planmäßig angelegt und bebaut.

Die 1836 angelegte Chaussee Sankt PetersburgWarschau brachte der Stadt einen Aufschwung; so entstand 1853 mit der neuen Dünabrücke die erste Stahlbrückenkonstruktion im Baltikum. Mit dem Aufbau der Eisenbahnlinien wurde Dünaburg ein Zentrum der Industrialisierung und ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Eisenbahnverbindungen wurden nach St. Petersburg (1860), Riga (1861), Warschau (1862), Orjol (1866) und Šiauliai (dt. Schaulen) (1873) eingerichtet.

Nach der Abschaffung der Leibeigenschaft 1861 zogen immer mehr Menschen in die Stadt. 1893 wurde die Stadt im Zuge der Russifizierungspolitik offiziell in Dwinsk (Двинск) umbenannt. Zu dieser Zeit stellten Juden mit 46 % die größte ethnische Gruppe in der Stadt, gefolgt von Russen mit 27,5 % und Polen mit 16,3 %. Bei der Volkszählung von 1897 lebten 72.231 Menschen in der Stadt. 1905 wurde die russische Kathedrale geweiht.

1912 erhielt die Siedlung Grīva auf der gegenüberliegenden südlichen Dünaseite Stadtrechte.


Erster Weltkrieg und Republik Lettland


Nach dem Einmarsch der Wehrmacht 1941
Nach dem Einmarsch der Wehrmacht 1941

Beim Herannahen der Front im Sommer 1915 wurden die Industriebetriebe größtenteils ins Innere Russlands evakuiert. Der Stab der 5. russischen Armee befand sich in Dünaburg. Ab Dezember 1918 war Daugavpils im Gefolge des Einmarschs sowjetischer Truppen Teil der lettischen Räte-Republik.

Am 3. Januar 1920 wurde Daugavpils von polnischen und lettischen Truppen eingenommen.[5] Aufgrund des Friedens von Riga wurde die Stadt ein Teil der Republik Lettland. 1920, nach der Sowjetherrschaft, betrug die Bevölkerungszahl noch ein Viertel der Vorkriegszahl. Die Stadtökonomie erholte sich, erreichte jedoch nicht das Vorkriegsniveau. 1935 waren 35 % der Bevölkerung Letten, 25 % Juden, 18 % Polen, 18 % Russen und 3 % Belarussen.


Zweiter Weltkrieg


Im Juni 1940 marschierte die Rote Armee in Lettland ein. Nach dem Angriff des Deutschen Reiches am 22. Juni 1941 war die Düna eine wichtige natürliche Verteidigungslinie. Durch den Handstreich der Brandenburger unter Hans-Wolfram Knaak gelangten jedoch die wichtigen Dünabrücken unzerstört in die Hand der Wehrmacht. Deshalb verlor die Dünaburger Zitadelle ihre militärische Bedeutung. Beim Abzug brannte die Rote Armee große Teile der Stadt nieder. Nach der Eroberung des Baltikums durch die deutsche Wehrmacht 1941 bildete Dünaburg einen wesentlichen Stützpunkt zum Schutz der Ostgrenze des Reichskommissariat Ostlands in dem die NS-Zivilverwaltung unter Leitung von Hinrich Lohse bis zu ihrem Abzug 1944 die Besatzungsmacht ausübte. Ihr Ziel war die rasche „In-Wert-Setzung“ der besetzten Gebiete für die deutsche Kriegswirtschaft sowie die Judenvernichtung. Gebietskommissar der nationalsozialistischen Zivilverwaltung in Dünaburg war von 1942 bis 1944 Hermann Riecken.[6] Die Juden aus Daugavpils und weiteren Kleinstädten wurden in einem Ghetto konzentriert. Dieses wurde zum zweitgrößten Vernichtungslager für Juden in Lettland.[7] Im Stadtteil Mežciema wurde das Stammlager 340 eingerichtet. Durch den Vormarsch der Roten Armee wurde die Stadt im Juli 1944 erneut Frontgebiet. Um die zur Festung erklärte Stadt verteidigungsfähig zu machen, wurde unter anderem das jüdische Ghetto dem Erdboden gleichgemacht. In den drei Jahren deutscher Besatzung wurde praktisch die gesamte jüdische Bevölkerung der Stadt ermordet. Nach der Rückkehr der Roten Armee bestand nun das Kriegsgefangenenlager 292 für deutsche Kriegsgefangene.[8]


Lettische SSR und wiederhergestellte Unabhängigkeit


Leninplatz (Heute Platz der Einheit/Vienības laukums) in den 1950er Jahren
Leninplatz (Heute Platz der Einheit/Vienības laukums) in den 1950er Jahren
Hotel Latvija und das 1991 abgebaute Lenindenkmal von 1970 in den 1970er Jahren
Hotel Latvija und das 1991 abgebaute Lenindenkmal von 1970 in den 1970er Jahren

In der Zeit der Inkorporation Lettlands in die Sowjetunion zwischen 1945 und 1991 erreichte Daugavpils wieder die alte Bevölkerungszahl. 1946 wurde ein Straßenbahnbetrieb aufgenommen. Die Russifizierung der Stadt wurde von den sowjetischen Behörden energisch vorangetrieben.[9] Die Arbeiter der angesiedelten Industriebetriebe stammten hauptsächlich aus Russland und Weißrussland. Wichtige Arbeitgeber waren Chemie-Kombinate, Elektrowerkzeug-Fabriken und Lokomotivwerkstätten. 1956 wurde das südlich gelegene Grīva eingemeindet. Eine neue Dünabrücke besteht seit 1989.


Bauwerke



Die Zitadelle Daugavpils


Die Zitadelle aus dem 19. Jahrhundert ist kulturhistorisch bedeutend, da sie als einzige Anlage dieser Art in Osteuropa vollständig erhalten ist. Der Plan für die Verteidigungsanlagen stammt von Georg Heinrich Hekel (1764–1832); der Innenausbau im imperialen Stil wurde vom Architekten Alexander Staubert (1781–1843) geleitet, der auch viele Verwaltungsgebäude des Stadtzentrums plante.

Zu Beginn der Bauarbeiten 1810 herrschte große Eile, weil ein Krieg mit dem napoleonischen Frankreich drohte. Zeitweise waren über 10.000 Soldaten und Handwerker im Schichtbetrieb eingesetzt. Die Anlagen waren im Wesentlichen 1833 fertiggestellt. Daugavpils wurde durch die Zitadelle eine bedeutende Garnisonsstadt.

Auf dem linken Ufer der Düna befindet sich ein zur Festung gehörendes Vorwerk, um den Fluss beiderseitig abzusichern. Die Anlage wird jetzt als Gefängnis genutzt.

Während der Zarenzeit saßen hier die Staatsverbrecher ein (u. a. die Dekabristen). Dann nutzten die Armee des jungen lettischen Staates und ab 1940 die Sowjets die Anlage.

1941 richteten die deutschen Besatzer ein Kriegsgefangenenlager und ein Ghetto für die einheimischen Juden ein.[10] 124.000 sowjetische Kriegsgefangene starben hier einen qualvollen Tod. Um ihre Verbrechen zu kaschieren, wurden 1944 vor dem Einmarsch der Roten Armee die noch überlebenden Gefangenen in die dann gesprengte Kirche der Festung eingesperrt.

Während der sowjetischen Besetzung wurde die Zitadelle von der technischen Abteilung der Roten Armee als Kaserne und Ausbildungsstätte für Offiziere genutzt, teilweise umgebaut und mit etlichen Personalwohnbauten in gleichförmiger Plattenbauweise ergänzt. Diese Gebäude werden weiterhin genutzt. Inzwischen wurden mit Mitteln der EU einige Gebäude restauriert und werden als Museen und Verwaltungsgebäude (z. B. Polizeipräfektur) genutzt. Im Artilleriearsenalsgebäude wurde ein Museum mit Werken des lettisch-amerikanischen Künstlers Mark Rothko, der als Marcus Rothkowitz in Dünaburg geboren wurde, eingerichtet. Von den ursprünglich vier nach den Söhnen von Zar Paul I. benannten und in den 1820er Jahren erbauten Toren der Zitadelle sind das Alexandertor (nach Alexander I.), das Michaelstor (nach Michael Pawlowitsch Romanow) und das Nikolaitor (nach Nikolai I.) erhalten, während das Konstantinstor (nach Konstantin Pawlowitsch Romanow) 1962 zerstört wurde, um sperrige Gegenstände in die damalige sowjetische Militärschule transportieren zu können.


Sakralbauten



Öffentliche Gebäude



Wirtschaft und Infrastruktur



Ansässige Unternehmen



Verkehr



Flugplatz

Der Flugplatz Daugavpils (DGP) ist noch nicht in Betrieb. Seit 2005 soll der ehemalige sowjetische Militärflugplatz Lociki, 12 km nordöstlich der Stadt, zum künftigen zivilen Flughafen umgebaut werden. Mangels Finanzierung durch Staat und EU konnte dies noch nicht abgeschlossen werden. Der einzige internationale Flughafen des Landes ist deshalb weiterhin der etwa 200 km westlich gelegene Flughafen Riga. Näher sind der Flughafen Vilnius in Litauen (160 km südlich) und der Flughafen Polazk in Belarus (160 km östlich).


Straße

Daugavpils liegt an folgenden „Staatlichen Hauptstraßen“, also Fernverkehrsstraßen der obersten Kategorie:

Die sogenannten „Staatsstraßen 1. Ordnung“ sind in Wirklichkeit die 2. Straßenkategorie in Lettland. Daugavpils liegt an folgenden:

Zwei Straßenbrücken kreuzen die Düna: im Innenstadtbereich die der A13 und am westlichen Stadtrand eine gemeinsame Straßen- und Eisenbahnbrücke (A14). Die nächstgelegenen Brücken über den Fluss liegen 80 km flussabwärts in Jēkabpils und 50 km flussaufwärts in Krāslava/Kreslau.

Bahnhof Daugavpils
Bahnhof Daugavpils
Straßenbahn Daugavpils
Straßenbahn Daugavpils

Eisenbahn

Der Bahnhof Daugavpils liegt am Schnittpunkt zweier europäischer Hauptstrecken. In Nord-Süd-Richtung verläuft die 1862 eröffnete Petersburg-Warschauer Eisenbahn, die u. a. über Pskow (Russland) und Rēzekne nach Dünaburg und weiter Richtung Süden über Vilnius (Litauen), Hrodna (Belarus) und Białystok (Polen) verläuft. Von Nordwesten kommend kreuzt hier die seit 1866 betriebene Bahnstrecke Riga–Daugavpils.

Weitere Strecken verlaufen nach Panevėžys und Šiauliai in Litauen und nach Polazk/Wizebsk in Belarus.

Der Bahnhof liegt am nördlichen Rand der Innenstadt an der Einkaufsstraße Rīgas iela (Rigaer Straße). Er wurde 1861 eröffnet und nach Kriegszerstörung bis 1953 wiederaufgebaut.

Für den Güterverkehr gibt es im Westen und Norden der Stadt Umgehungsstrecken sowie am Nordrand der Kernstadt einen großen Rangierbahnhof.

Zwei Eisenbahnbrücken, eine westlich der Innenstadt im Zuge der Warschauer Bahn und eine auf der westlichen Güterumgehung parallel zur Fernstraße A14 am westlichen Stadtrand, überqueren die Düna. Die Brücke im Zuge der Warschauer Bahn wurde 1932 verstärkt, um auch die Überfahrt von bis zu 32 t schweren Güterwagen zu ermöglichen.[14] In ganz Lettland gibt es nur zwei weitere Eisenbahnbrücken über die Düna, eine, die Eisenbahnbrücke Riga, am Bahnhof Riga und eine bei Jēkabpils.


Nahverkehr

Die Straßenbahn Daugavpils wurde nach der sowjetischen Besetzung geplant und 1946 eröffnet. Sie verfügt über drei Linien, 27 km Streckenlänge, Gleise in der russischen Breitspur (1524 mm) und ist neben Riga und Liepāja einer von drei Straßenbahnbetrieben in Lettland. Stadtbusse ergänzen das örtliche Verkehrsnetz.

Universität Daugavpils
Universität Daugavpils

Bildung


Die Universität Daugavpils wurde 1921 als eine Pädagogische Fachschule gegründet, 1952 in Pädagogisches Institut Daugavpils umbenannt und erhielt 1993 eine Anerkennung als Universität.


Partnerstädte


Daugavpils listet folgende neunzehn Partnerstädte auf: [15][16]

StadtLandseit
AlawerdiArmenienArmenien, Lori2012
BabrujskBelarusBelarus, Mahiljou2012
BatumiGeorgienGeorgien, Adscharien2012
BraslauBelarusBelarus, Wizebsk
CharkiwUkraineUkraine, Oblast Charkiw2008
FerraraItalienItalien, Emilia-Romagna1998
HaderslevDanemarkDänemark, Syddanmark1993
HarbinChinavolkVolksrepublik China, Mandschurei2003
LidaBelarusBelarus, Hrodna2012
MagdeburgDeutschlandDeutschland, Sachsen-Anhalt2012
MagnitogorskRusslandRussland, Oblast Tscheljabinsk
MoskauRusslandRussland, Oblast Moskau2003
MotalaSchwedenSchweden, Östergötland1998
Naro-FominskRusslandRussland, Oblast Moskau1997
PanevėžysLitauenLitauen, Bezirk Panevėžys2004
PskowRusslandRussland, Oblast Pskow2006
RadomPolenPolen, Masowien1993
RamlaIsraelIsrael, Zentralbezirk2003
Sankt PetersburgRusslandRussland, Nordwestrussland2004
WagharschapatArmenienArmenien, Armawir
WizebskBelarusBelarus, Wizebskaja Woblasz1998

Persönlichkeiten



Daugavpils in anderen Sprachen


Es handelt sich dabei um Stadtnamen in den Umgangssprachen der Einheimischen oder Teilen davon.


Literatur



Geschichte



20. Jahrhundert


Geschichte der jüdischen Gemeinde


Stadtentwicklung



Einzelnachweise


  1. Rene Levoll: "The last motor race of the empire (ee: Impeeriumi viimane motovõistlus, de: Das letzte Autorennen des Imperiums)", Tallinn 2014, Estonian Old Technics Museum Foundation, page 81 "list of former and present place names of places"
  2. Latvijas iedzīvotāju skaits pašvaldībās (Memento des Originals vom 9. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pmlp.gov.lv (= Einwohnerzahlen der Selbstverwaltungsbezirke Lettlands), Stand: 1. Juli 2018 (lettisch), S. 1, abgerufen am 5. Januar 2019.
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 27. März 2014 im Internet Archive)
  4. Tabula: TSG11-061. PASTĀVĪGIE IEDZĪVOTĀJI PA STATISTISKAJIEM REĢIONIEM, REPUBLIKAS PILSĒTĀM UN NOVADIEM PĒC TAUTĪBAS, DZIMUMA UN PA DZIMŠANAS VALSTĪM 2011.GADA 1.MARTĀ. Data.csb.gov.lv. Archiviert vom Original am 25. Dezember 2012. Abgerufen am 12. März 2013.Vorlage:Cite web/temporär
  5. Die Lage im Osten. In: Volks-Zeitung. Sozialdemokratisches Tagblatt für Tirol, 8. Januar 1920, S. 3 Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol.
  6. Geoffrey Swain: Between Stalin and Hitler: Class War and Race War on the Dvina, 1940–46. 2004, ISBN 0-415-33193-5, S. 47.
  7. Ulrich Herbert, Karin Orth: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager: Entwicklung und Struktur. Band 1. Wallstein Verlag, 1998, ISBN 978-3-89244-289-9, S. 483.
  8. Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
  9. Geoffrey Swain: Between Stalin and Hitler. Class war and race war on the Dvina, 1940–46. Routledge, London 2004, ISBN 0-415-54604-4, S. 186–207.
  10. Festung Dünaburg Lettland
  11. Daugavpils Shot Factory. In: dsr.lv. 1. September 2010, abgerufen am 26. September 2020 (englisch).
  12. DLRR – Daugavpils Lokomotīvju Remonta Rūpnīca. In: dlrr.eu. 20. November 2012, abgerufen am 26. September 2020 (englisch).
  13. DITTON Kettenwerk AG. In: dpr.lv. Abgerufen am 26. September 2020.
  14. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 5. März 1932, Nr. 10. Bekanntmachung Nr. 142, S. 52.
  15. Daugavpils Regional Studies and Art Museum – Daugavpils Cooperation and Twin-Cities. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  16. Daugavpils pilsētas dome: DAUGAVPILS. In: old.daugavpils.lv. Abgerufen am 10. April 2020 (englisch).


Commons: Daugavpils – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Daugavpils

[en] Daugavpils

Daugavpils (Latvian pronunciation: [ˈdauɡaupils] (listen); Russian: Двинск; Latgalian: Daugpiļs [ˈdaʊkʲpʲilʲsʲ]; German: Dünaburg,[4] German pronunciation: [ˈdyːnaˌbʊʁk] (listen); Polish: Dyneburg; see other names) is a state city in south-eastern Latvia, located on the banks of the Daugava River, from which the city gets its name.[5] The parts of the city north of the river belong to the historical Latvian region of Latgale, and those to the south lie in Selonia. It is the second-largest city in the country after the capital Riga, which is located some 230 kilometres (143 miles) to its north-west.[5]

[ru] Даугавпилс

Да́угавпилс (латыш.  Daugavpils; до 1920 года — Двинск; до 1893 года — Динабург, от нем. Dünaburg; в 1656—1667 годах — Борисоглебов[2]; в русских летописях также Невгин[8]) — город республиканского подчинения в Латвии, второй по величине и значению город страны после Риги (расстояние до Риги: по шоссе — 232 км, по железной дороге — 218 км). Самый южный из всех городов республики, расположен на реке Даугаве (Западная Двина), недалеко от границы с Литвой (23 км по автодороге А13) и Белоруссией (26 км по автодороге Р68).



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