Lage von Marciano della Chiana in der Provinz Arezzo
Die Gemeinde erstreckt sich über rund 24km². Sie liegt etwa 14km südwestlich der Provinzhauptstadt Arezzo und 50km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz im Chiana-Tal. Neben dem Chiana ist der Torrente Esse ein wichtiges Gewässer für den Ort,[2] obwohl er nur Einen seiner 29km im Gemeindegebiet verbringt.[3] Der Ort liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der ZoneE,2124GG[4].
Zu den Ortsteilen zählen Badicorte (305m, ca. 100Einwohner) und Cesa (249m, ca. 1000Einwohner).[5]
Erste Bewohner der Gegend waren Etrusker, die wahrscheinlich zum Einflussbereich der etruskischen Herrscher aus Chiusi gehörten. Halsketten, Keramiken und der sogenannte Torso di Marciano (eine Kriegerfigur, die sich heute im Archäologischen Museum Arezzo befindet[6]) wurden hier gefunden und werden dem 6. Jahrhundert v. Chr. zugerechnet. Das historische Ortszentrum dagegen stammt aus der Römerzeit. Erstmals erwähnt wird der Ort, bzw. der Ortsteil Cesa, in einem Dokument von Elemperto, Bischof von Arezzo, ausgestellt am 25. März des Jahres 1008.[7] Marciano selbst wird erstmals 1084 in einer Auflistung des Klosters Badia di San Quercio delle Rose (auch Nasciano genannt, nahe Pozzo della Chiana bzw. Pozzo in Val di Chiana[8], heute Gemeindegebiet von Foiano della Chiana) erwähnt. Im 12. Jahrhundert wurde der Ort freie Gemeinde und fiel dann unter die Herrschaft der Aretiner, welche die Festung (Rocca) und die Stadtmauern ausbauten.[6] Als Arezzo in eine Krise geriet, trat 1382 die Republik Siena an dessen Stelle und verstärkte die Festung.[9] Aber bereits zwei Jahre später wurde Marciano von der Republik Florenz eingenommen. 1439 eroberte der Condottiere Bernardino della Carda den Ort, der aber schnell von Florenz wieder befreit wurde. Die Schlacht von Scannagallo (Battaglia di Scannagallo, benannt nach einem Wassergraben südlich von Marciano zwischen Pozzo della Chiana und Santa Luce,[10] auch Battaglia di Marciano genannt) fand am 2. August 1554[2] statt. Hierbei besiegte die Republik Florenz unter Gian Giacomo Medici die Republik von Siena unter Piero Strozzi.[11] Mit der Republik Florenz trat die Gemeinde ins Herzogtum Toskana ein und verblieb dort (mit Ausnahme der napoleonischen Besetzung 1799 bis 1814) bis zur Einigung Italiens.
Sehenswürdigkeiten
Castello di Marciano, auch Rocca di Marciano genannt, mittelalterliche Burg im Ortskern.[12]
Chiesa dei Santi Stefano e Andrea, Pieve im Ortskern, die 1591 restauriert wurde, wahrscheinlich aber sehr viel älter ist. Enthält von Bartolomeo della Gatta das Werk Madonna col Bambino e i Santi Giacomo e Cristoforo.[13]
Chiesa del Carmine, mittelalterliche Kirche nahe dem Ortskern.[14]
Chiesa del Santissimo Crocifisso, ehemalige Kirche außerhalb des Ortskerns. Entstand im 16. Jahrhundert als Chiesa della Santissma Annunziata.[15]
Chiesa di Santa Lucia e di San Michele Arcangelo, Kirche im Ortsteil Cesa. Enthält von Salvi Castellucci (1608–1672), einem Schüler des Pietro da Cortona,[16] das Leinwandgemälde Madonna con il Bambino e i Santi Lucia e Michele, das ca. 1655/57 entstand. Von Castellucci stammen auch die Fresken der Gewölbe, Padre Eterno, Annuncio a Zaccaria und Tobiolo e l’Angelo darstellend.[13]
Chiesa di San Bartolomeo Apostolo a Badicorte, 1097 durch die Kamaldulenser gegründete Abtei. Wurde nach dem Weggang der Kamaldulenser 1487 mehrfach umbenannt.[17]
Stefano Casciu (Hrsg.): I Luoghi della Fede: Cortona e la Valdichiana aretina. Arnoldo Mondadori Editore, Mailand 1999, ISBN 88-04-46783-5, S. 121–124.
Emanuele Repetti: MARCIANO in Val di Chiana. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846).Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
Touring Club Italiano: Toscana. Mailand 2003, ISBN 88-365-2767-1, S. 750.
Offizielle Website des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Arezzo, abgerufen am 19. Februar 2015 (italienisch)
Offizielle Website der Gemeinde Marciano della Chiana zur Geschichte des Ortes, abgerufen am 11. Januar 2010 (Version vom 20. August 2008 bei archive.org (Memento vom 20. August 2008 im Internet Archive))
Emanuele Repetti: CESA in Val di Chiana. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, italienisch)
Emanuele Repetti: Badia di S. Quirico delle Rose, a Nasciano - Anasciano, Nasciano. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, italienisch)
Offizielle Website der Gemeinde Marciano della Chiana zum Castello, abgerufen am 11. Januar 2010 (Version vom 20. November 2008 bei archive.org (Memento vom 20. November 2008 im Internet Archive))
Ettore Pellegrini: La caduta della Repubblica di Siena. Parte II: la guerra. nuova immagine editrice, Siena 2007, ISBN 88-7145-248-8, S. 138
Offizielle Website der Gemeinde Marciano della Chiana zur Schlacht von Scannagallo, abgerufen am 11. Januar 2010 (Version vom 20. November 2008 bei archive.org (Memento vom 20. November 2008 im Internet Archive))
Anchise Tempestini: CASTELLUCCI, Salvi. In: Dizionario Biografico degli Italiani, Vol. 21 (1978), abgerufen am 25. Februar 2015 (italienisch)
Emanuele Repetti: BADICORTE (Abatia in Curte Luponis) in Val di Chiana. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, italienisch)
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