Lage von Castiglion Fiorentino in der Provinz Arezzo
Castiglion Fiorentino liegt etwa 15km südlich der Provinzhauptstadt Arezzo und 80km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz auf 342ms.l.m. in den Vorapenninen zwischen den Tälern Valdichiana und Val di Chio[2]. Es liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E,2159GR/G[3]. Mildes Klima und fruchtbare Erde sorgen für gute Anbaumöglichkeiten in der Landwirtschaft. Zu den wichtigsten Gewässern im Gemeindegebiet gehören die Torrenti Mucchia (7 von 24km im Gemeindegebiet) und Nestore (4 von 14km im Gemeindegebiet) sowie der Canale maestro della Chiana (7 von 51km im Gemeindegebiet).[4]
Zu den Ortsteilen (frazioni) gehören Brolio, Castroncello (259m, ca. 200Einwohner), Cozzano, La Badia, Rocca Montanina, La Nave (249m, ca. 200Einwohner), Mammi (505m, ca. 15Einwohner), Manciano La Misericordia (255m, ca. 430Einwohner), Montecchio Vesponi, Noceta in Val di Chio, Orzale, Osteria (284m, ca. 280Einwohner), Pergognano, Petreto, Pieve di Chio (296m, ca. 30Einwohner), Pievuccia, Polvano, Ranchetto, Ristonchia (489m, ca. 5Einwohner), Santa Cristina in Val di Chio (289m, ca. 80Einwohner), Santa Lucia, Santa Margherita in Val di Chio, Santo Stefano, Senaia und Valuberti.[5]
Die Gemeindefläche wird im Norden von der Gemeinde Arezzo und im Süden und im Osten von der Gemeinde Cortona abgegrenzt. Die Nachbargemeinden im Westen sind Foiano della Chiana und Marciano della Chiana.
Geschichte
6. Jahrhundert v. Chr.: Erste Ansiedlungen durch Etrusker.
202 v. Chr.: Der Ort wird von Publius Cornelius Scipio erwähnt.
10. Jahrhundert: Der Name Castiglione tritt erstmals auf.
1289: Castiglion Fiorentino gerät unter die Herrschaft von Florenz.
1799: Franzosen nehmen den Ort ein.
1814: Nach Napoleon wird der Ort wieder italienisch und gehört von nun an zur Toskana.
Sehenswürdigkeiten
Die Collegiata San GiulianoDer Torre del Cassero
Chiesa di Sant’Angelo al Cassero, bereits 1191 erwähnte ehemalige Kirche. War vom 12. Jahrhundert bis 1325 Pieve und verlor dann den Titel an San Giuliano. Ist heute Sitz der Pinacoteca.[2]
Collegiata di San Giuliano, 1840 entstandene Kirche, die aus der Pieve Vecchia und Teilen der Kirche Santa Maria Novella entstand. Enthält von Bartolomeo della Gatta das Werk Madonna con Bambino in trono e i Santi Pietro, Paolo, Giuliano e Michele (1486) und von Segna di Bonaventura eine Madonna in trono, auch als Maestà bezeichnet (entstammt der Pieve Vecchia, auch Pieve di San Giuliano).[2]
Chiesa di Sant’Agostino, Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die 1333 von den Augustinern übernommen wurde. Enthält von Giovanni Battista Paggi das Werk La probatica piscina.[2]
Chiesa di San Francesco, im 13. Jahrhundert entstandene Kirche. Enthält von Francesco Morandini (Il Poppi genannt) das Werk Crocifissione (1594) und von Salvi Castellucci eine Vocazione di San Matteo (um 1650).[2]
Chiesa di Santo Stefano, auch San Lazzo genannt, 1350 geweihte Kirche.[2]
Chiesa della Madonna delle Grazie del Rivaio, Kirche kurz außerhalb der Stadtmauern nahe der Porta Fiorentina, die 1624 geweiht wurde. Enthält das Baccio da Montelupo ähnliche Holzkreuz Crocifisso.[2]
Chiesa della Madonna della Consolazione, Kirche nahe der Porta Romana, 1607 entstanden.[6]
Pieve dei Santi Ippolito e Cassiano im Ortsteil Retina, wahrscheinlich im 8. Jahrhundert entstandene Pieve.[2]
Palazzo Comunale, Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, 1935 restauriert.[6]
Torre del Cassero, Turm im Zentrum der Burg, errichtet im 14. Jahrhundert auf der Basis einer etruskischen Vorgängerstruktur.
Museo Archeologico
Villa La Fontina, Villa kurz außerhalb der Stadtmauern. Wurde erstmals am 28. Februar 1666 dokumentiert, als Baldassarre Bolognini die anliegende Kapelle der Santissima Annunziata errichtete. Gehörte seitdem der Familie Brozzi und ging 1963 in den Besitz der Corgna über.[7]
Veranstaltungen
Palio dei Rioni di Castiglion Fiorentino, seit 1932 (seit 1977 jährlich) veranstalteter Palio der Stadtdrittel Cassero (Weiß und Blau), Porta Fiorentina (Grün und Orange) und Porta Romana (Rot und Gelb). Das Pferderennen findet jeden dritten Sonntag im Juni an der Piazza Garibaldi statt.[8]
Wirtschaft
Die Region ist stark von der Landwirtschaft geprägt, es werden hauptsächlich Getreide, Oliven, Trauben und verschiedene Gemüsesorten angebaut. Dazu kommt ein Betrieb der Lebensmittelindustrie (Pasta).
Städtepartnerschaften
Es besteht seit 1996 eine Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Ronda in Spanien und seit 2004 mit La Charité-sur-Loire in Frankreich.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Raffaello Funghini (1929–2006), römisch-katholischer Geistlicher, Kurienerzbischof und Dekan der Römischen Rota
Roberto Benigni (* 1952), Regisseur und Schauspieler
Fabrizio Meoni (1957–2005), Motorradrennfahrer
Literatur
Stefano Casciu (Hrsg.): I Luoghi della Fede: Cortona e la Valdichiana aretina. Arnoldo Mondadori Editore, Mailand 1999, ISBN 88-04-46783-5, S. 94–107.
Emanuele Repetti: CASTIGLION FIORENTINO già CASTIGLION’ ARETINO. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, ital.) zu Castiglion Fiorentino
Touring Club Italiano: Toscana. Mailand 2003, ISBN 88-365-2767-1, S. 725 ff.
Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Ortsteilen und Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Arezzo, abgerufen am 6. März 2015 (italienisch)
Touring Club Italiano: Toscana.
Ovidio Guaita: Le Ville della Toscana. Newton & Compton Editori, Rom 1997, ISBN 88-8183-787-0, S. 23 f.
Offizielle Webseite der Gemeinde Castiglion Fiorentino zum Palio der Stadtdrittel (Mementodes Originals vom 22. Februar 2017 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comune.castiglionfiorentino.ar.it, abgerufen am 7. März 2015 (mit Unterseiten, italienisch)
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