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Monte San Savino ist eine Stadt mit 8726 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Provinz Arezzo in der Region Toskana in Italien.

Monte San Savino
Monte San Savino (Italien)
Monte San Savino (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Arezzo (AR)
Koordinaten 43° 20′ N, 11° 44′ O
Höhe 330 m s.l.m.
Fläche 89,66 km²
Einwohner 8.726 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 52048
Vorwahl 0575
ISTAT-Nummer 051025
Bezeichnung der Bewohner Savinesi oder Montigiani
Schutzpatron Sant’Egidio und Sant'Ambrogio (7. Dezember) oder San Savino di Piacenza
Website Monte San Savino

Panorama von Monte San Savino

Geografie


Lage von Monte San Savino in der Provinz Arezzo
Lage von Monte San Savino in der Provinz Arezzo

Monte San Savino liegt etwa 20 km südlich der Provinzhauptstadt Arezzo und 75 km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz im Chiana-Tal und an dem gleichnamigen Fluss (3 km im Ortsgebiet). Weitere wichtige Gewässer im Gemeindegebiet sind die Torrenti Esse (11 von 29 km im Gemeindegebiet), Foenna (5 von 37 km im Gemeindegebiet), Leprone (5 von 17 km im Gemeindegebiet) und Vescina (3 von 13 km im Gemeindegebiet).[2] Der Ort liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 140 GR/G[3].

Zu den Ortsteilen zählen Alberoro (248 Meter Höhe über dem Meeresspiegel, ca. 515 Einwohner), Borghetto (253 m, ca. 300 Einwohner), Casina di Verniana (313 m, ca. 40 Einwohner), Gargonza (543 m, ca. 10 Einwohner), Le Vertighe (290 m, ca. 100 Einwohner), Montagnano (252 m, ca. 830 Einwohner), Palazzuolo Alto (601 m, ca. 35 Einwohner), Poggio Fabbrelli (280 m, ca. 100 Einwohner) und Verniana (344 m, ca. 100 Einwohner).[4]

Die Nachbargemeinden sind Arezzo, Bucine, Civitella in Val di Chiana, Lucignano, Marciano della Chiana und Rapolano Terme (SI).


Geschichte


Monte San Savino mit Uhrturm und dem Campanile der Chiesa della Misericordia
Monte San Savino mit Uhrturm und dem Campanile der Chiesa della Misericordia

Stadtgeschichte


Wie die meisten Orte der Gegend ist auch Monte San Savino in der Zeit der Etrusker besiedelt worden und wurde danach von den Römern besetzt. Am Ende des 12. Jahrhunderts geriet der Ort in den Konflikt der Ghibellinen und Guelfen. Als Monte San Savino wurde der Ort 1177 dokumentiert.[5] Unter der Herrschaft der ghibellinischen Familie Ubertini aus Arezzo stehend ging der Ort 1306 in den Besitz des guelfischen Florenz über, bis der Bischof von Arezzo, Guido Tarlati (Ghibelline), den Ort am 11. Mai 1325 angreifen und zerstören ließ. Schon im Jahre 1337 war die Gemeinde wieder bewohnt und der Stadt Perugia unterstellt, die danach die Macht an die Republik Siena abgab. 1384 ging der Ort wieder an Florenz, die die Podestà errichtete und die Gerichtsbarkeit einführte.

Seine Blütezeit erlebte der Ort im 15. und 16. Jahrhundert unter der florentinischen Familie Ciocchi-Di Monte, der auch Papst Julius III. (Giovanni Maria Ciocchi del Monte) entstammte. Nach der Papstwahl 1550 unterstellte Cosimo I. de’ Medici den Ort als Grafschaft dem Bruder des Papstes, Balduino di Monte. Nach dem Tod seines Sohnes und letzten Nachkommen der Familie Di Monte, Fabiano di Monte, fiel der Ort 1569 an die Medici zurück. Ein Jahr später wurde der Ort Vikariatssitz des Chianatals. Von 1604 bis 1643 regierte die Markgrafenfamilie Orsini den Ort, welche die Gemeinde dann an Mattias de’ Medici verlor, der den Ort bis 1667 als persönlichen Besitz regierte. Der Großherzogin Vittoria della Rovere unterstand der Ort dann bis zu ihrem Tod 1694, worauf für die Gemeinde eine relative Unabhängigkeit entstand. Endgültig eingenommen vom Großherzogtum Toskana wurde San Savino 1748, bis auf die Ausnahme der Besetzung Napoleons, der den Ort am Anfang des 19. Jahrhunderts für kurze Zeit in die Region Arnotal einsortierte[6].

Seit dem 22. Juli 1991 darf sich Monte San Savino aufgrund eines Dekrets des Staatspräsidenten Francesco Cossiga Stadt nennen. Der Titel wurde wegen der historischen Bedeutung und den historischen Monumenten vergeben.[7]


Jüdische Geschichte


Das jüdische Ghetto in der Via Salomone Fiorentino, in der Mitte links die Synagoge
Das jüdische Ghetto in der Via Salomone Fiorentino, in der Mitte links die Synagoge

Die Gemeinschaft der Juden war vor allem in zwei Perioden im Ort aktiv: Von 1421 bis 1571 und von 1627 bis 1799 unterhielten sie Leihbänke und gründeten eine jüdische Gemeinde. Das älteste Dokument der Gemeinde stammt aus dem Jahr 1427, in dem über die Eröffnung einer Bank geschrieben wird. Nach einem Erlass des Herzogtums Florenz aus dem Jahr 1571 wurden alle Juden der Region gezwungen, sich in die für Juden eingerichteten Ghettos von Florenz und Siena umzusiedeln. Nur in der Herrschaftszeit der Orsini (1627) und der Passigli konnten sie nach San Savino zurückkehren und Synagogen sowie Gemeinden errichten.[7] 1799 wurde die Gemeinschaft durch die Viva Maria-Bewegung endgültig der Stadt verwiesen.


Sehenswürdigkeiten


Der historische Stadtkern des Hauptortes besitzt noch heute fast vollständig seine Stadtmauern. Der Ort wird in Nord-Süd-Richtung vom Corso Sangallo durchquert, an deren nördlichem Ende sich die Porta Fiorentina (von Nanni di Baccio Bigio errichtet, auch Porta Ialta genannt) als Haupteingangstor befindet und an der sich das Wappen der Medici befindet. Das südliche Tor heißt Porta Romana und wurde um 1337 mit Turm errichtet, der 1550 einfiel und nicht wiederaufgebaut wurde Das Tor selbst besteht bis heute. Das östliche Nebentor ist die Porta San Giovanni, das westliche ist das Porticciolo Guglielmi, auch Porta Senese genannt. Das jüdische Viertel bzw. Ghetto befand sich östlich der Hauptstraße Via Sangallo. Das Zentrum des Viertels liegt beiderseits der Via Salomone Fiorentino (benannt nach dem in Monte San Savino geborenen Dichter Salomone Fiorentino), wo sich auch die Synagoge befindet.

Rückseite des Palazzo Del Monte mit den Giardini pensili
Rückseite des Palazzo Del Monte mit den Giardini pensili
Seitenansicht der Chiesa della Misericordia (auch Pieve vecchia)
Seitenansicht der Chiesa della Misericordia (auch Pieve vecchia)
Chiesa di Sant’Agostino: Assunzione von Giorgio Vasari von 1539
Chiesa di Sant’Agostino: Assunzione von Giorgio Vasari von 1539
Chiesa dei Santi Tiburzio e Susanna, im Hintergrund der Turm des Castello di Gargonza
Chiesa dei Santi Tiburzio e Susanna, im Hintergrund der Turm des Castello di Gargonza

Kirchen


Veranstaltungen


Der Palio savinese, genannt auch Palio di Santa Maria d’Agosto, wurde das erste Mal 1471 erwähnt, wahrscheinlich ist er aber älter. Er wird am 15. August als Pferde-Palio durchgeführt.


Kunst



Verkehr



Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur




Commons: Monte San Savino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Monte San Savino, abgerufen am 24. November 2015 (italienisch)
  3. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 14. Januar 2013 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  4. Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Ortsteilen und Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Arezzo, abgerufen am 14. Januar 2013 (italienisch)
  5. Stefano Casciu (Hrsg.): I Luoghi della Fede: Cortona e la Valdichiana aretina.
  6. Webseite des Pro Loco Monte San Savino, abgerufen am 14. Januar 2010 (prolocomontesansavino.it/index.php?option=com_content&view=article&id=7:un-po-di-storia&catid=1:storia&Itemid=18, nicht mehr abrufbar)
  7. Offizielle Webseite der Gemeinde Monte San Savino, abgerufen am 14. Januar 2010 (Cenni storici (Memento vom 22. April 2009 im Internet Archive) vom 22. April 2009, abgerufen am 24. November 2015) (italienisch)
  8. Emanuele Repetti: PALAZZUOLO o PALAZZOLO del Monte San Savino in Val di Chiana. (Memento des Originals vom 12. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stats-1.archeogr.unisi.it In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846) (PDF, italienisch)

На других языках


- [de] Monte San Savino

[en] Monte San Savino

Monte San Savino is a town and comune in the province of Arezzo, Tuscany (Italy). It is located on the Essa stream in the Valdichiana. Several of its frazioni occupy higher hills, like Gargonza at 560 metres (1,840 ft) and Palazzuolo, at an elevation of 600 metres (2,000 ft).

[es] Monte San Savino

Monte San Savino es una localidad italiana de la provincia de Arezzo , región de Toscana, con 8.687 habitantes.[3]

[ru] Монте-Сан-Савино

Монте-Сан-Савино (итал. Monte San Savino) — коммуна в Италии, располагается в регионе Тоскана, в провинции Ареццо.



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