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Wanlo ist der südlichste Stadtteil von Mönchengladbach und gehört zum Stadtbezirk Mönchengladbach West, bis zum 22. Oktober 2009 Stadtbezirk Wickrath.

Wanlo
Höhe: 67 m ü. NHN
Einwohner: 1107 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 41189
Vorwahl: 02166
Karte
Karte
Lage von Wanlo im Stadtbezirk West von Mönchengladbach

Lage


Wanlo liegt südwestlich des Autobahndreiecks Mönchengladbach-Wanlo, an dem sich die Bundesautobahnen 46 und 61 kreuzen. Somit ist Wanlo durch die A 46 vom übrigen Stadtgebiet getrennt. Nördlich der Autobahn liegt Wickrathberg. Im Osten liegt der Jüchener Ortsteil Hochneukirch und im Süden die Erkelenzer Dörfer Keyenberg, Kuckum und Borschemich. Da Letztere eventuell dem Tagebau Garzweiler weichen, wird Wanlo am Rande des Tagebaus liegen. Die Entscheidung steht seit 2018 aus und wird von der Kohlekommission geprüft.


Name


Der Name Wanlo ergibt sich aus dem Zusammenschluss der Silben Wan und lo. Wan bedeutet Wanne, Mulde oder Gewässer und steht für die im nahen Kuckum entspringende Niers, die Wanlo durchfließt. Lo oder Loh bedeutet lichter Wald.


Geschichte



Mittelalter


Erste urkundliche Erwähnung von Wanlo (im Mühlgau) ist das Jahr 861.

Wanlos Ursprünge reichen bis in das Mittelalter zurück. Im 8. Jahrhundert gehörte es zum Kirchspiel Keyenberg. 1106 wird ein Herimanus de Wanlo in einer Urkunde des Erzbischofs von Köln erwähnt. 1158 bestätigte dessen Nachfolger Friedrich II dem Nonnen-Convent zu Königsdorf seine Besitzungen zu Wanlo.


Neuzeit


Im Achtzigjährigen Krieg hatten die Bewohner unter Einquartierungen und Brandschatzungen spanischer Truppen zwischen 1585 und 1587 zu leiden und auch der folgende Dreißigjährige Krieg brachte erneut Unheil über den Ort.

Am 1. Januar 1972 wurde Kuckum aus der Gemeinde Wickrath aus- und in die Stadt Erkelenz eingegliedert.[2]

Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Wickrath mit den Städten Mönchengladbach und Rheydt zusammengelegt und verlor die Selbstständigkeit.[2]

Ortskern von Wanlo (2006)

Straßennamen



Heutige Straßennamen

Kuckumer Straße – Heckstraße – Hochstraße – Plattenstraße – Stahlenend – An der Kirche – Schweinemarkt – Gormannsgasse – Alter Sportplatz – Auf der Steinbrücke – Auf dem Stiel – Im Tal – Marderweg – Dachsweg – Am Kappelshof – An der Mühle.


Religion


In Wanlo besteht die katholische Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt.


Pfarrer von Wanlo

1327 bis heute[3]

  • 1327 = Konstantin von Horn, der möglicherweise 1333 zum Propst von St. Kunibert in Köln aufstieg.[4]
  • 1329: Heinrich von Duisburg (Vertichmark)
  • 1330: Gorswinus von Wanle
  • 1378: Gobelinus von Ratingen
  • 1378–1404: Johann von Schonenbach, gen. Quentini
  • 1436: Heinrich N. (Kirchspielherr)
  • 1541: Matthias Girys
  • 1547–1549: Pfarre unbesetzt
  • 1548–1574: Franz Flockens
  • 1574–1583: Dionisus Gladbacensis
  • 1567 / 1583: Dionisius Dionisii
  • 1606–1636: Wilhelm Tetzius
  • 1636–1658: Johannes Viten
  • 1667–1680: Peter Sieben
  • 1698–1716: Ernst Henseler
  • 1716–1749: Nikolaus Teinertz
  • 1749–1779: David Kirchbauer
  • 1779–1814: Franz Anton Hoffmann
  • 1814–1844: Johann Wilhelm Syben
  • 1844–1869: Josef Klören
  • 1869–1891: Hermann Josef Jansen
  • 1891–1896: Paul Dorn
  • 1896–1908: Adolf Plönnis
  • 1908–1927: Georg Hütten
  • 1927–1931: Franz Maaßen
  • 1931–1947: Johann Plum
  • 1947–1957: Adolf Gau
  • 1958–1969: Paul Gottfried Erb
  • 1970–2007: Hans-Josef Schuck
  • seit 2007: Michael Röring (GdG Mönchengladbach-Süd)

Judentum

1679 wurde erstmals ein Jude in Wanlo erwähnt. Seither lebten einige wenige jüdische Familien im Dorf. Die größte Bevölkerungszahl wurde 1883 mit 47 Personen erreicht, von da ab sank sie wieder. Die Juden gehörten zur Synagogengemeinde von Wickrathberg.

Die Autorin Hilde Sherman, geborene Zander, wurde 1923 in Wanlo im Haus ihrer Großeltern Joseph Zander und Henriette geborene Kahn geboren. Später verzogen die Eltern mit ihrer Tochter Hilde in das benachbarte Wickrathberg. 1935 wohnte nur noch die verwitwete Jüdin Henriette Zander in Wanlo. Sie starb im Ghetto Theresienstadt.


Politik



Bürgermeister von Wanlo


Folgende Personen waren Bürgermeister von Wanlo.[3]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Sehenswürdigkeiten


Katholische Pfarrkirche
Katholische Pfarrkirche
Zourshof
Zourshof
Rittergut Wildenrath
Rittergut Wildenrath
Gedenkstein an den jüdischen Friedhof in Wanlo
Gedenkstein an den jüdischen Friedhof in Wanlo

IHS . ANNO 1667 . DEN 2. JUNIj . MRA . Auf dem inneren Balken ist zu lesen: DIESES H. HAUS BERTRAM HEINRICHS UND TRINGEN ECKEN ZUR EHREN GOTTES GEBAUT. Im zweiten Halbjahr 2012 wurde diese Kapelle in ehrenamtlicher Arbeit von den Mitgliedern des "Rentner-Arbeits-Trupp-Wanlo" von Grund auf saniert.[5]

Er befand sich am Feldweg zwischen Stahlenend und Hochneukircher Weg, hatte eine Größe von 721 Quadratmeter und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingeebnet.[6]

Text der Gedenktafel (im Original nur Großbuchstaben):

Zum ewigen Gedenken / Seit dem 17. Jahrhundert war eine kleine Zahl / jüdischer Bürger in Wanlo ansässig. / Ihre Verstorbenen wurden auf diesem Friedhof beigesetzt. / In den Wirren des 2. Weltkrieges wurde der Friedhof / entfremdet und die Grabsteine zerstört. / Mit der Deportation der letzten jüdischen Bürgerin / im Jahre 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt, / wo sie umkam, endete die Geschichte der Juden in Wanlo. / Zum ewigen Gedenken an die Toten und an die / einstmals in Wanlo bestandene jüdische Gemeinschaft.


Vereine



Regelmäßige Veranstaltungen



Literatur




Commons: Wanlo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. https://www.moenchengladbach.de/fileadmin/user_upload/DEZ_I/I-2/Statistik__1_/sonstige_Downloads/Bev%C3%B6lkerung_nach_Stadtbezirken_und_Stadtteilen__12_2020.pdf
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. Aus dem Archiv Katz
  4. Wilhelm Janssen: Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter. Bd. V. Köln-Bonn 1973 Nr. 169. Unter Verweis auf: HAStK Kunibert, Urkunde 205
  5. Harald Wendler: „Rentner-Arbeits-Trupp-Wanlo“ (RATW) saniert die „Josefskapelle“. Harald Wendler. 23. August 2012. Abgerufen am 20. Februar 2013.
  6. Wanlo. In: Jüdische Friedhöfe in Nordrhein (S-Z). Universität Heidelberg. Abgerufen am 20. Februar 2013.



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