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Waldfeucht ist eine an der Grenze zu den Niederlanden gelegene Gemeinde im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg mit rund 8800 Einwohnern (Stand 2016).

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Heinsberg
Höhe: 50 m ü. NHN
Fläche: 30,27 km2
Einwohner: 8998 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 297 Einwohner je km2
Postleitzahl: 52525
Vorwahlen: 02455, 02452
Kfz-Kennzeichen: HS, ERK, GK
Gemeindeschlüssel: 05 3 70 032
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lambertusstraße 13
52525 Waldfeucht
Website: www.waldfeucht.de
Bürgermeister: Heinz-Josef Schrammen (CDU)
Lage der Gemeinde Waldfeucht im Kreis Heinsberg
Karte
Karte

Geografie


Luftbild der gesamten Gemeinde Waldfeucht
Luftbild der gesamten Gemeinde Waldfeucht

Geografische Lage


Waldfeucht liegt westlich von Heinsberg im Naturraum Selfkant zwischen den Flüssen Wurm im Osten und der Maas im Westen.

Nach Westen hin bildet die Staatsgrenze zwischen dem Königreich der Niederlande und der Bundesrepublik Deutschland auf etwa 10 km Länge gleichzeitig die Gemeindegrenze. Der höchste Punkt der Gemeinde mit 72,7 m ü. NN befindet sich südlich des „Breuner Maares“ zwischen Bocket und Breberen, der niedrigste Punkt im Kitscher Bruch zwischen den Ortschaften Haaren und Karken an der Gemeindegrenze mit 31,7 m ü. NN.


Ausdehnung des Gemeindegebiets


Die Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt etwa 8,5 km, die Ausdehnung von Westen nach Osten etwa 6,0 km.


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde Waldfeucht gehören neben dem Kernort die Orte


Geschichte


Siedlungsspuren und vorgeschichtliche Begräbnisplätze belegen die Anwesenheit von Menschen im Gemeindegebiet Waldfeucht seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. Die heutigen Ortschaften der Gemeinde sind entweder fränkische Siedlungen des 6./7. Jahrhunderts, oder sie entstanden als Rodesiedlungen im 9./10. Jahrhundert. Sie werden alle schon in Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts erwähnt.

Ansicht von Waldfeucht im Codex Welser um 1720
Ansicht von Waldfeucht im Codex Welser um 1720

Die Ortschaft Waldfeucht war bereits im 13. Jahrhundert der bedeutendste Ort im über die heutigen Gemeindegrenzen hinausgehenden Umland, sie führte die Bezeichnung „Stadt“ und besaß Marktrechte. Die Lage an der Römerstraße Heerlen  Xanten und an der Straße, die von Heinsberg durch das Echter Bruch ins Maasland führte, hat wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen und führte dazu, dass der Besitz Waldfeuchts zwischen den rivalisierenden Territorien Geldern, Burgund, Brabant und Heinsberg jahrhundertelang umstritten war. Die heute durch Heckenwege und Bauerngärten geprägten Befestigungsanlagen rund um Waldfeucht, die aus Wall, Graben und zwei im Zweiten Weltkrieg zerstörten Stadttoren bestanden, sind Zeugen dieser Zeiten.

Der Waldreichtum und die fruchtbaren Ackerböden bildeten die Grundlage für das Wirtschaftsleben der Gemeinde im Mittelalter. Schon sehr früh ließen sich Handwerks- und Handelsbetriebe in Waldfeucht nieder, von denen das Gerber- und das Braugewerbe bis in unsere Zeit betrieben wurden. Das Schlosser- und Schmiedehandwerk stand im 16. Jahrhundert in Waldfeucht in hoher Blüte. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde in Waldfeucht auch die Leinen- und Samtweberei betrieben.

Durch die Grenzziehung, die der Wiener Kongress im Jahre 1815 festlegte, wurde ein in Jahrhunderten gewachsener Kultur- und Wirtschaftsraum zerschnitten. Waldfeucht kam zur preußischen Rheinprovinz und wurde Grenzort. Die heutige Gemeinde Waldfeucht wurde in Zusammenhang mit dem Aachen-Gesetz am 1. Januar 1972 aus dem damaligen Amt Waldfeucht mit den amtsangehörigen Gemeinden Braunsrath, Haaren und Waldfeucht sowie aus den Ortsteilen Haas und Haaserdriesch der ehemaligen Gemeinde Kirchhoven gebildet.[2]


Chronik



Orte



Einwohnerentwicklung


Einwohner gesamt, jeweils am 31. Dezember

  • 1987: 7736
  • 1988: 7777
  • 1989: 7877
  • 1990: 7954
  • 1991: 8281
  • 1992: 8381
  • 1993: 8455
  • 1994: 8605
  • 1995: 8724
  • 1996: 8803
  • 1997: 8890
  • 1998: 9068
  • 1999: 9245
  • 2000: 9331
  • 2001: 9307
  • 2002: 9363
  • 2003: 9333
  • 2004: 9685
  • 2005: 9409
  • 2006: 9375
  • 2007: 9343
  • 2008: 9207
  • 2012: 8734
  • 2013: 8720

Politik


Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 63,48 % (2014: 63,5 %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,4 %
16,7 %
16,1 %
9,8 %
5,0 %
CDU
SPD
Grüne
UBG
FDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−6,1 %p
+4,2 %p
+3,8 %p
−0,7 %p
−1,3 %p
CDU
SPD
Grüne
UBG
FDP

Gemeinderat


Der Gemeinderat setzte sich nach den Kommunalwahlen von 2009, 2014 und 2020 wie folgt zusammen:

Partei 2020[4] 2014[5] 2009
CDU 16 17 17
SPD 5 4 3
GRÜNE 5 4 5
UBG1 3 3 5
FDP 1 2
Gesamt 30 30 30

1UBG: Unabhängige Bürgergemeinschaft Waldfeucht


Bürgermeister und Bürgermeisterwahl


Der Ingenieur Heinz-Josef Schrammen wurde im Jahr 2009 mit 58,9 % zum Bürgermeister gewählt[6] und zuletzt 2020 mit 53,58 % der Stimmen im Amt bestätigt.[7]


Wappen, Flagge und Banner


Die amtliche Wappenbeschreibung (Blasonierung) in der Urkunde des Regierungspräsidenten Köln vom 14. März 1977, mit welcher der Gemeinde Waldfeucht die Führung des Wappens genehmigt wurde, lautet: „Über einem goldenen Schildfuß, darin ein schwarzer Forsthaken, in Rot ein bekrönter, zweigeschwänzter silberner Löwe“. Dieses Wappen geht auf ein (vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstandenes) Siegel zurück, das sich auf mehreren Urkunden von 1345 bis 1355 findet. Das Siegel zeigt den zweigeschwänzten bekrönten Löwen mit der Umschrift: „Sigilum Judicis et Scabonarum Watvocht“ (Siegel des Gerichtes und der Schöffen zu Waldfeucht). Ein dreizinkiger Forsthaken unterhalb des Löwen (auch als Wolfsangel oder als Mauerhaken gedeutet) wird ab 1484 im Waldfeuchter Wappen abgebildet, als Waldfeucht zum Herzogtum Jülich kam und nun den (ungekrönten, einschwänzigen) Löwen bis 1977 im Wappen führte.

Beschreibung des Banners: „Rot-Weiß-Rot im Verhältnis 1 : 4 : 1 längsgestreift mit dem über die Mitte nach oben verschobenen Wappenschild.“

Beschreibung der Flagge: „Rot-Weiß-Rot im Verhältnis 1 : 4 : 1 längsgestreift mit dem zur Stange hin verschobenen Wappenschild.“


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Die Kirche St. Lambertus in Waldfeucht
Die Kirche St. Lambertus in Waldfeucht
Das Schlösschen wird heute als Rathaus genutzt
Das Schlösschen wird heute als Rathaus genutzt

Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur


Das Speiseeis-Werk der Bon Gelati Haaren GmbH der Schwarz-Gruppe (Lidl und Kaufland) im Industrie- und Gewerbegebiet Haaren ist der größte Arbeitgeber in der Gemeinde.

Zur Infrastruktur gehört ein Sonderlandeplatz auf der Gemeindegrenze zu Heinsberg an der L228. Der Sonderlandeplatz Heinsberg-Aphoven besitzt eine Graspiste von 225 × 25 m, zwei Hallen, ein Clubheim und wird betrieben vom Ultraleicht Flugclub Heinsberg-Selfkant e.V.


Verkehr


Zu den einzelnen Ortsteilen und Nachbarstädten bestehen Busverbindungen. Die nächstgelegenen Bahnhöfe (beide 9 km entfernt) sind der niederländische Bahnhof Echt an der Bahnhauptstrecke Eindhoven - Maastricht und der deutsche Bahnhof Heinsberg(Rheinl) an der am 15. Dezember 2013 reaktivierten Wurmtalbahn. Das Straßennetz der Gemeinde hat eine Länge von etwa 72 km, hiervon entfallen auf Gemeindestraßen 50 km, Kreisstraßen 17 km und Landstraßen 5 km. Das Wirtschaftswegenetz der Gemeinde ist insgesamt etwa 170 km lang, hiervon sind etwa 80 km ausgebaut und gleichzeitig als Radweg gewidmet und etwa 90 km (als sogenannte „grüne Wege“) nicht ausgebaut.

Die AVV-Buslinien 436, 474 und 475 der WestVerkehr verbinden Waldfeucht wochentags mit Heinsberg, Gangelt und Tüddern. Zu bestimmten Zeiten kann außerdem der MultiBus angefordert werden,[8] auch ins niederländische Echterbosch.

Linie Verlauf
436 Heinsberg Busbf Selsten – (Hontem – (Waldfeucht –) Bocket –) Abzw. Nachbarheid – Breberen – Saeffelen Heilder Höngen (→ Stein → Havert → Schalbruch Isenbruch Millen Tüddern)
474 Heinsberg Busbf – (Aphoven – Laffeld –) Selsten – (Braunsrath Löcken Schöndorf – Obspringen Brüggelchen) / Hontem Waldfeucht Bocket – Saeffelen / Abzw. Nachbarheid ← Breberen – (Harzelt ← Langbroich ←) (Kievelberg – Hastenrath) / (Brüxgen – Schümm) / Vinteln Gangelt
475 (Oberbruch Unterbruch) / Heinsberg Agentur für Arbeit – Heinsberg Busbf Lieck –Kirchhoven – Vinn Haaren – Obspringen Brüggelchen Waldfeucht Bocket – Abzw. Nachbarheid – Breberen – Saeffelen Heilder Höngen – (Stein – Havert – Schalbruch Isenbruch Millen –) Tüddern

Persönlichkeiten



Sonstiges



Bildergalerie



Literatur




Commons: Waldfeucht – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2022. (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 310.
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 73.
  4. Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Waldfeucht - Gesamtergebnis. Abgerufen am 13. Oktober 2020.
  5. Landeswahlleiterin NRW: Ergebnisse der Kommunalwahl 2014 für Waldfeucht. Abgerufen am 20. Januar 2016.
  6. WDR.de - Politik - Kommunalwahlen NRW 2009 - Waldfeucht. 8. Juli 2009, abgerufen am 5. Dezember 2020.
  7. Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Waldfeucht - Gesamtergebnis. Abgerufen am 13. Oktober 2020.
  8. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.

На других языках


- [de] Waldfeucht

[en] Waldfeucht

Waldfeucht (Limburgish: Vuch [ˈvɵx]) is a German municipality in the Heinsberg district, in North Rhine-Westphalia, Federal Republic of Germany. It is situated on the border with the Kingdom of the Netherlands, approx. 15 km south of Roermond and 8 km west of Heinsberg.

[ru] Вальдфойхт

Вальдфойхт (нем. Waldfeucht) — коммуна (нем. Gemeinde), ранее — город в Германии, в земле Северный Рейн-Вестфалия.



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