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Heilder ist ein Ortsteil der Gemeinde Selfkant, der westlichsten Gemeinde Deutschlands im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Heilder
Gemeinde Selfkant
Höhe: [1] 52 (46–52) m
Einwohner: 267 (30. Jun. 2016)[2]
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02456
Karte
Karte
Lage von Heilder in Selfkant
Ortstafel
Ortstafel
Ortstafel
Wegekreuz bei Heilder
Wegekreuz bei Heilder
Reetdachhaus
Reetdachhaus
Straßenbezeichnung
Straßenbezeichnung

Geographie



Geographische Lage


Die Ortschaft Heilder liegt zwischen den Ortschaften Saeffelen und Höngen im Gemeindegebiet von Selfkant. Im Südwesten wird die Grenze zur Ortschaft Höngen durch den Saeffelbach gegeben. Im Westen ist die L 410 (ehem. N274 Transitstraße) die Grenze zu der Ortschaft Saeffelen. Die Grenze zu den Niederlanden ist im Norden nur wenige hundert Meter entfernt.


Naturschutzgebiete



Gewässer


Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Heilder über den Saeffeler Bach in den Rodebach (GEWKZ 281822)[4] und dann weiter in die Maas. Der Rodebach hat eine Länge von 28,918 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 173,385 km².[5]


Nachbarorte


Havert Aan Reijans (NL) Koningsbosch (NL)
Stein Saeffelen
Höngen Großwehrhagen Kievelberg

Siedlungsform


Heilder ist ein locker bebauter Weiler am Saeffelbach.


Geschichte


Heilder auf der Tranchotkarte 1803–1820
Heilder auf der Tranchotkarte 1803–1820
Heilder auf der Urkatasterkarte von 1846
Heilder auf der Urkatasterkarte von 1846
Heilder auf der Neuaufnahme von 1912
Heilder auf der Neuaufnahme von 1912

Ortsname



Ortsgeschichte


Heilder gehörte bis 1282 zunächst zu Millen, der Sitz des Geschlechts der Herren von Millen, das im Jahre 1282 in die Herrschaft Heinsberg eingegliedert wurde. Im Jahre 1499 erwarb der Herzog von Jülich die Herrschaft Heinsberg und Millen und wurde zum Sitz eines herzoglich-jülichschen Amtmannes.

Von 1794 bis 1815 gehörte Heilder zum französischen Kanton Sittard. Nach dem Wiener Kongress 1815 kam Heilder an die preußische Rheinprovinz.

Die Niederlande forderten nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges eine Entschädigung für die erlittenen Kriegsschäden in Form einer Gebietsforderung. Hierzu wurde der Selfkant seit dem 23. April 1949 entsprechend der Schlusserklärung der Londoner Deutschland-Konferenz unter niederländische Auftragsverwaltung gestellt.

In den Nachkriegsjahren verlief die Grenze zu Saeffelen und damit zu Deutschland innerhalb der heutigen Ortschaft Saeffelen. Nach der Rückgabe des Gebietes am 1. August 1963 gehört das Gebiet Selfkant inklusive Heilder wieder zur Bundesrepublik Deutschland. Die Schlagbäume wurden abgebaut und die Zollkontrollhäuser zu Wohnhäusern umgebaut. Diese Holzbauten bestehen heute noch und tragen im Volksmund den Namen ‚Kamissebuud‘. Der Teil des Ortes Heilder, der östlich der L 410 liegt, wurde etwa 1970 abgetrennt und der Ortschaft Saeffelen zugeschlagen. Im Volksmund wird dieser Teil von Saeffelen immer noch mit ‚Op de Helder‘ bezeichnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Grundstücke von Deutschen, die sich auf niederländischem Boden befanden, von den niederländischen Behörden enteignet. Die deutsche Regierung versprach eine Ausgleichszahlung, die bis heute noch nicht für Privatpersonen ausbezahlt wurde (Traktatland-Entschädigung). Die Grundstücke im kirchlichen Besitz wurden kurze Zeit später zurückgegeben.

Heilder wird im 15. Jahrhundert als Heylare erwähnt. Ob das Beiwort sich auf Heide bezieht, ist nicht sicher. Das Grundwort -lar könnte Weide oder Sumpf bedeuten


Religionen


Kapelle
Kapelle

Die Konfession ist überwiegend katholisch; Heilder ist der Pfarre Saeffelen angegliedert.

Im Ort Heilder befindet sich auch eine katholische Kapelle, im alten Ortsteil (jetzt Saeffelen) befand sich eine evangelische Kirche, die zurzeit als Wohnhaus benutzt wird.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Lucia Saeffelen in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Servatius Selfkant eingegliedert.[6]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Wirtschaft und Infrastruktur



Straßenverkehrsanbindung


Transitstraße 410 in Heilder
Transitstraße 410 in Heilder

Autobahnanbindung


BABStreckenabschnittAnschlussstelleEntfernung
A 46Heinsberg – DüsseldorfAS Heinsberg15 km
A 44Aachen – MönchengladbachAS Aldenhoven30 km
A 4Aachen – KölnAS Weisweiler40 km

Bahnanbindung


Ab Bahnhof Geilenkirchen (ca. 15 km Entfernung)

LinieLinienbezeichnungLinienverlauf
RE 4Wupper-ExpressAachen–Mönchengladbach–Düsseldorf–Dortmund
RB 33Rhein-Niers-BahnAachen–Mönchengladbach–Krefeld–Duisburg

Busanbindung


Die AVV-Linien 434, 436 und 475 der WestVerkehr verbinden Heilder wochentags mit Höngen, Geilenkirchen und Heinsberg. Zu bestimmten Zeiten kann außerdem der MultiBus angefordert werden.[7]

Linie Linienverlauf
434 Geilenkirchen Bf – Bauchem – Niederheid Hatterath – Gillrath Birgden – Schierwaldenrath Bf – Langbroich – Schümm – Brüxgen – Breberen – Saeffelen Heilder – Höngen
436 Heinsberg Busbf – Selsten – (Hontem – (Waldfeucht –) Bocket –) Abzw. Nachbarheid – Breberen – Saeffelen Heilder – Höngen (→ Stein → Havert → Schalbruch Isenbruch → Millen Tüddern)
475 (Oberbruch Unterbruch) / Heinsberg Agentur für Arbeit – Heinsberg Busbf – Lieck –Kirchhoven – Vinn – Haaren – Obspringen Brüggelchen – Waldfeucht – Bocket – Abzw. Nachbarheid – Breberen – Saeffelen Heilder – Höngen – (Stein – Havert – Schalbruch Isenbruch – Millen –) Tüddern

Landwirtschaft


Die Landwirtschaft in Heilder ist im Süden durch Bruchland, Bachgründe bzw. Wald geprägt. Im Norden wird der Anbau von Zuckerrüben, Getreide und Erdbeeren betrieben.


Vereine



Regelmäßige Veranstaltungen



Straßennamen


Am Saeffelbach, Am Sportplatz, An der Mühle, Selfkantstraße


Literatur




Commons: Heilder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. http://www.selfkant.de/component/content/article/80-buergerservice/93-zahlen-fakten.html
  3. http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/HS_011
  4. http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
  5. Gebietsverzeichnis (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  6. St. Lucia, Saeffelen (Memento vom 1. Juli 2013 im Internet Archive)
  7. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.



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