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Waldbreitbach ist eine Ortsgemeinde und ein staatlich anerkannter Luftkurort an der Wied im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Rengsdorf-Waldbreitbach
Höhe: 140 m ü. NHN
Fläche: 6,39 km2
Einwohner: 1889 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 296 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56588
Vorwahl: 02638
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 076
Adresse der Verbandsverwaltung: Westerwaldstraße 32–34
56579 Rengsdorf
Website: www.waldbreitbach.de
Ortsbürgermeister: Martin Lerbs (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Waldbreitbach im Landkreis Neuwied
Karte
Karte
Waldbreitbach-Wüscheid, Luftaufnahme (2016)
Waldbreitbach-Wüscheid, Luftaufnahme (2016)
Waldbreitbach-Over, Schloss Walburg
Waldbreitbach-Over, Schloss Walburg

Geographie



Geographische Lage


Der Ort liegt rund 16 km nördlich von Neuwied und westlich der Anschlussstelle 36 der Autobahn A3.


Gemeindegliederung


Zur Ortsgemeinde Waldbreitbach gehören die Ortsteile und Wohnplätze: Heilstätte Antoniushaus, Gasbitze, Glockscheid, Gutshof, Kloster Marienhaus, Over, Rabental, Schloß Walburg, Wüscheid.[2]


Geschichte


Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist für das Jahr 857 belegt, als mit der Schreibweise Bretpah die Grenze zur Kastorgemeinde Rengsdorf beschrieben wurde. In der nachfolgenden Zeit wurde stets von dem Tal Breitbach berichtet, worin – mit den Worten der Mechthild von Sayn – die beiden Breitbach sich ausgebildet hatten. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit wurde das heutige Waldbreitbach stets mit Breitbach bezeichnet, während mit dem Begriff „Walt“-Breitbach (Grefenbreitbach) das heutige Niederbreitbach gemeint war, weil ebendort der Sitz der Ver-Walt-ung war. Irrigerweise wird in der Vorstellung der Einwohner die Namensnennung mit Wald in Zusammenhang gebracht.

Im Urteil der Geschichtsforschung gehörte das Breitbacher Land in der Vor-Mechthild-Zeit zum Thüringischen Streubesitz am Rhein. Über den Kölner Kurfürsten und Erzbischof Philipp I. von Heinsberg (1167–1191) kam dieses Land, um später entstandene Streitigkeiten zwischen Köln, Thüringen und Sayn zu beenden, als Heiratsgabe in die saynische Zuständigkeit. Mit dem Tode von Heinrich III. von Sayn (1202–1246), Gemahl der Mechthild, fiel nach turbulenten Erbauseinandersetzungen das Breitbacher Land im Jahre 1250 als Amt Neuerburg in die kurkölnische Oberhoheit zurück. Das Mittelalter ist gekennzeichnet durch sich ständig wiederholende kölnische Pfandschaften. Erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde unter dem Kölner Erzbischof Clemens August die Zeit der Pfandschaften beendet.

Der Erzbergbau nahm schon im Spätmittelalter ein beachtliches Ausmaß an. Der Deutsche Orden unterhielt mit dem Willen der Mechthild von Sayn in Waldbreitbach eine Komturei. Diese war ab 1313 dem Deutschmeister zu Mergentheim zugeordnet und ging 1602 auf die Ballei Koblenz über. Auch war der Orden der Patronatsherr der dortigen Pfarrkirche (Johannes Baptista, später Beata Maria Virgo). Im späten Mittelalter hatte zu Waldbreitbach ein weltliches Gericht das ursprünglich kirchliche abgelöst, das in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach einem großen Widerstand der Bevölkerung aufgehoben und nach Neuwied verlegt wurde. Die kurkölnische Zeit endete, als 1803 das Amt Neuerburg runkel-wiedisch wurde. Ab 1806 bis 1815 war das Land nassauisch, sodann preußisch. Der Ort Waldbreitbach öffnete sich vor dem Hintergrund zunehmender wirtschaftlicher Not mit der Wende zum 20. Jahrhundert bleibend dem Fremdenverkehr. Auch die durchgängig vorhandene Landwirtschaft bildete sich in den 1960er Jahren zurück. Im Jahr 2010 verblieben noch sechs Landwirtschaftliche Betriebe.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Waldbreitbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

JahrEinwohner
1815406
1835744
1871803
19051.329
19391.591
JahrEinwohner
19501.401
19611.857
19701.841
19871.912
19972.118
JahrEinwohner
20051.957
20111.880
20171.826
20211.889[1]

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Waldbreitbach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]

WahlSPDCDUFDPFWGGesamt
2019510116 Sitze
201451116 Sitze
200937616 Sitze
200429516 Sitze

Bürgermeister


Martin Lerbs (CDU) wurde 2014 Ortsbürgermeister von Waldbreitbach.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 70,85 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6] Vorgänger von Martin Lerbs war Karl Willi Engels, der das Amt 15 Jahre ausübte.[7]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Kirche Maria Himmelfahrt
Kirche Maria Himmelfahrt
Mühle an der Wied
Mühle an der Wied
Kreuzkapelle Hausen
Kreuzkapelle Hausen
Waldbreitbach, Kloster Marienhaus
Waldbreitbach, Kloster Marienhaus

Touristische Infrastruktur



Weihnachts- und Krippendorf Waldbreitbach


Permanente Krippenausstellung Waldbreitbach: Krippe aus Bolivien
Permanente Krippenausstellung Waldbreitbach: Krippe aus Bolivien

Ausgelöst durch eine mittlerweile (Stand 2014) über 2200 Exponate umfassende Krippen-Sammlung und eigene Krippen-Gestaltungen des lokalen ehemaligen Hoteliers und Krippenbaumeisters Gustel Hertling begann in den späten 1990er Jahren ein überregionaler Weihnachtstourismus nach Waldbreitbach.


Vereine



Verkehr


Durch die Landesstraße 255 wird der Ort mit Neuwied und Neustadt (Wied) bzw. Asbach verbunden. Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind Neuwied und Neustadt/Wied an der Bundesautobahn 3.

Der nächstgelegene Bahnhaltepunkt befindet sich in Bad Hönningen an der rechten Rheinstrecke. Nordöstlich des Ortes verläuft die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main (nächste Bahnhöfe in Montabaur und Siegburg).


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Waldbreitbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Waldbreitbach – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 51 (PDF; 1 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 19. Januar 2021.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  5. Martin Lerbs soll weiterhin Bürgermeister bleiben. NR-Kurier, 25. November 2018, abgerufen am 14. März 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 14. März 2020 (siehe Rengsdorf-Waldbreitbach, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile).
  7. Martin Lerbs Bürgermeisterkandidat der CDU. In: NR-Kurier. 30. Januar 2014, abgerufen am 14. März 2020.
  8. Pfarrkirche Waldbreitbach. Salzkörner, abgerufen am 19. Januar 2021.
  9. Kreuzkapelle Hausen. Salzkörner, abgerufen am 19. Januar 2021.

На других языках


- [de] Waldbreitbach

[en] Waldbreitbach

Waldbreitbach is a municipality in the district of Neuwied, in Rhineland-Palatinate, Germany. It is situated in the Westerwald, on the river Wied, approx. 16 km north of Neuwied.

[ru] Вальдбрайтбах

Вальдбрайтбах (нем. Waldbreitbach) — коммуна в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



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