Leubsdorf ist eine rheinland-pfälzische Ortsgemeinde am Rhein im Landkreis Neuwied. Die Gemeinde gehört der Verbandsgemeinde Linz am Rhein an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.5472222222227.290277777777875 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Neuwied | |
Verbandsgemeinde: | Linz am Rhein | |
Höhe: | 75 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,22 km2 | |
Einwohner: | 1598 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 156 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 53547
53562 (Hesseln, Rothe-Kreuz)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text | |
Vorwahl: | 02644 | |
Kfz-Kennzeichen: | NR | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 38 037 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Schoppbüchel 5 53545 Linz am Rhein | |
Website: | www.leubsdorf.de | |
Ortsbürgermeister: | Achim Pohlen (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Leubsdorf im Landkreis Neuwied | ||
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Leubsdorf liegt auf der rechten Rheinseite südlich von Linz am Rhein und der Ortsgemeinde Dattenberg. Das Gemeindegebiet erstreckt sich mit den Ortsteilen Hesseln, Krumscheid und Rothe Kreuz bis auf die ersten Höhen des Westerwaldes und erreicht dort mit etwa 365 m ü. NHN seinen höchsten Punkt. Im Süden grenzt die Gemeinde an die Stadt Bad Hönningen. Das gesamte Gemeindegebiet liegt im Naturpark Rhein-Westerwald.
Mit dem Namen „Lupstorf“ wird der Ort erstmals in einer Urkunde im Jahr 639 erwähnt. Mit „Lupstorf“ ist das „Dorf des Lupo“ oder „des Luitprecht“ gemeint. Dieser Name weist auf die Herrschaft der Franken am Mittelrhein um das Jahr 500 hin.
In dieser Urkunde aus 639 schenkt Pippin der Ältere († 640) seiner Tochter Gertrud (626–659), der ersten Äbtissin des Klosters Nivelles, Orte mit Weinbergen, Wäldern und Fischereien. Hier wird auch „Lupstorf“ aufgeführt. Durch diese Schenkung kommt Leubsdorf in den Einflussbereich dieses Klosters.
Aus einer Schenkung der Gräfin Mechthild von Sayn geht hervor, dass sie im Jahr 1250 ihre Besitzungen, zu denen auch Leubsdorf gehörte, dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden, ein Onkel von Mechthild, zuweist. Landesherrlich gehörte Leubsdorf seitdem als Teil des Kirchspiels Linz zu Kurköln und unterstand seit dem 15. Jahrhundert der Verwaltung des Amtes Linz. Der Bischof von Trier blieb der geistliche Vorgesetzte. Nachdem das Rheinland 1815 an das Königreich Preußen abgetreten wurde, wurde die Gemeinde 1816 dem neu gebildeten Kreis Linz (1822 in den Kreis Neuwied eingegliedert) zugeordnet und von der Bürgermeisterei Linz verwaltet.
In einem Verzeichnis des kirchlichen Besitzes des Bistums Trier wird um 1250 auch eine Kapelle in „Lupzstorf“ genannt, die als die Vorgängerkirche der heutigen, 1906 gebauten Pfarrkirche St. Walburgis gilt.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Leubsdorf vollständig verwüstet, an selber Stelle aber wieder aufgebaut.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Leubsdorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Der Gemeinderat in Leubsdorf besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
Wahl | SPD | CDU | GRÜNE | FWG | FDP | Gesamt |
2019 | 3 | 9 | 2 | 1 | 1 | 16 Sitze |
2014 | 5 | 9 | 1 | 1 | – | 16 Sitze |
2009 | 5 | 9 | 1 | 1 | – | 16 Sitze |
2004 | 4 | 10 | 1 | 1 | – | 16 Sitze |
Achim Pohlen ist Ortsbürgermeister von Leubsdorf. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 75,34 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[4]
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Blasonierung: „In Silber ein durchgehendes schwarzes Balkenkreuz, in den oberen Winkeln die Buchstaben G und L.“
Das Wappen ist rechtsgültig seit 24. August 1935, Entwurf von Wilhelm Zender. |
Wappenbegründung: Das kurkölsche Kreuz verweist auf die ehemalige territoriale Zugehörigkeit der Gemeinde Leubsdorf. Diese selbst ist kenntlich gemacht durch ihre Anfangsbuchstaben. |
Im Jahr 1927 wurde Leubsdorf an das rechtsrheinische Bahnnetz angeschlossen, indem hier ein Bahnhof gebaut wurde. Leubsdorf ist Haltepunkt für die Regionalbahn 27 (Mönchengladbach–Köln–Koblenz).
Linie | Verlauf | Takt |
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RB 27 | Rhein-Erft-Bahn: Mönchengladbach Hbf – Rheydt Hbf – Rheydt-Odenkirchen – Hochneukirch – Jüchen – Grevenbroich – Rommerskirchen – Stommeln – Pulheim – Köln-Ehrenfeld – Köln Hbf – Köln Messe/Deutz – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf – Friedrich-Wilhelms-Hütte – Menden (Rheinl) – Bonn-Beuel – Bonn-Oberkassel – Niederdollendorf – Königswinter – Rhöndorf – Bad Honnef (Rhein) – Unkel – Erpel (Rhein) – Linz (Rhein) – Leubsdorf (Rhein) – Bad Hönningen – Rheinbrohl – Leutesdorf (Rhein) – Neuwied – Koblenz Stadtmitte – Koblenz Hbf Aufgrund des Bauprojekts Horchheimer Tunnel Umleitung zwischen Neuwied und Koblenz, Verkehr Neuwied–KO-Ehrenbreitstein durch RB 28 bis vsl. Juni 2023 Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 60 min |
Die B 42 verläuft unterhalb von Leubsdorf und verbindet mit den Städten in Richtung Bonn (Linz am Rhein, Bad Honnef, Königswinter) und in Richtung Koblenz (Bad Hönningen, Neuwied).
Der Rheinsteig, der rechtsrheinische Fernwanderweg von Bonn nach Wiesbaden, führt durch Leubsdorf. Hier endet die von Unkel kommende Etappe (16,7 km, 500 Höhenmeter) und beginnt die Etappe nach Rheinbrohl (14,6 km, 463 Höhenmeter).
Die erste Schule in Leubsdorf wird 1729 erwähnt. Heute bietet Leubsdorf neben der Grundschule auch einen Kindergarten und eine öffentliche Bücherei. Weiterführende Schulen sind in den nahegelegenen Mittelzentren gut zu erreichen.
Ähnlich wie in vielen Dörfern und Städten in der Umgebung erhielten die Einwohner von Leubsdorf einen Spitznamen, der gerne zur Diffamierung benutzt wurde. So tragen jene bis heute den Namen „Knuddele“ (Spitznamen in den Nachbarorten: „Strünzer“ Linz am Rhein, „Rööpe“ Dattenberg, „Bunne“ Bad Hönningen)
In unmittelbarer Nähe von Leubsdorf verläuft in Ost-West-Richtung die sogenannte Vinxtbachlinie, auch Leubsdorfer Linie oder Bad Hönninger Linie genannt. Diese markiert sowohl die ehemalige politische Grenze zwischen Obergermanien und Niedergermanien in der römischen Zeit, als auch nachfolgend die Grenze zwischen den Einflussbereichen der Erzbistümer Trier und Köln. Außerdem stellt sie seit Jahrhunderten die Sprachgrenze zwischen den beiden großen mittelfränkischen Dialektgruppen dar, der südlich anschließenden moselfränkischen und der nördlich davon gelegenen ripuarischen Gruppe.
Städte: Bad Hönningen | Dierdorf | Linz am Rhein | Neuwied | Unkel Gemeinden: Anhausen | Asbach | Bonefeld | Breitscheid (Westerwald) | Bruchhausen | Buchholz (Westerwald) | Dattenberg | Datzeroth | Dernbach | Döttesfeld | Dürrholz | Ehlscheid | Erpel | Großmaischeid | Hammerstein (am Rhein) | Hanroth | Hardert | Harschbach | Hausen (Wied) | Hümmerich | Isenburg (Westerwald) | Kasbach-Ohlenberg | Kleinmaischeid | Kurtscheid | Leubsdorf (am Rhein) | Leutesdorf | Linkenbach | Marienhausen | Meinborn | Melsbach | Neustadt (Wied) | Niederbreitbach | Niederhofen | Niederwambach | Oberdreis | Oberhonnefeld-Gierend | Oberraden | Ockenfels | Puderbach | Ratzert | Raubach | Rengsdorf | Rheinbreitbach | Rheinbrohl | Rodenbach bei Puderbach | Roßbach (Wied) | Rüscheid | Sankt Katharinen | Stebach | Steimel | Straßenhaus | Thalhausen | Urbach (Westerwald) | Vettelschoß | Waldbreitbach | Windhagen | Woldert