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Verden (Aller) [ˈfeːɐ̯dn̩] (Plattdeutsch Veern) ist die Kreisstadt des Landkreises Verden in Niedersachsen und eine selbständige Gemeinde. Die Stadt liegt in der Mittelweserregion an der Aller unmittelbar vor deren Mündung in die Weser. Sie trägt als Zentrum der Pferdezucht und des Pferdesports den Beinamen Reiterstadt. Der Zusatz „Aller“ hat sich zu einer Zeit eingebürgert, in der im deutschsprachigen Raum für die heute französische Stadt Verdun ebenfalls der Name „Verden“ gebräuchlich war. Der Stadtname stammt von „Furt“ oder „Fähre“. Die Stadt lag günstig an einer Furt durch die Aller, in der Nähe einer wichtigen Handelsstraße.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Verden
Höhe: 20 m ü. NHN
Fläche: 71,7 km2
Einwohner: 27.782 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 387 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27283
Vorwahlen: 04231, 04230 (Walle), 04235 (Langwedel)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: VER
Gemeindeschlüssel: 03 3 61 012
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Große Straße 40
27283 Verden (Aller)
Website: www.verden.de
Bürgermeister: Lutz Brockmann (SPD)
Lage der Stadt Verden (Aller) im Landkreis Verden
KarteRiedeBlenderAchimLangwedel
Karte

Geografie


Verden liegt kurz vor der Mündung der Aller in die Weser, die die westliche Grenze des Stadtgebietes bildet. Im Norden der Stadt befindet sich die Achim-Verdener Geest. Die Stadt befindet sich etwa 35 km von Bremen und 70 km von Hannover entfernt. Die Verdener Altstadt liegt östlich der Aller, direkt gegenüber befindet sich der Stadtteil Hönisch. Benachbarte Gebietskörperschaften und Samtgemeinden sind Langwedel, Blender (zur Samtgemeinde Thedinghausen), Hilgermissen (zur Samtgemeinde Grafschaft Hoya, Landkreis Nienburg), Dörverden und Kirchlinteln.


Stadtteile


Dom
Dom
„Lugenstein“ (2018)
„Lugenstein“ (2018)

Zur Stadt Verden ist eine Einheitsgemeinde und besteht neben der Innenstadt aus sieben Ortschaften mit jeweils eigenem Ortsrat:


Nachbargemeinden


Verden grenzt an folgende Nachbarkommunen, die, sofern nicht anders vermerkt, ebenfalls zum Landkreis Verden gehören:

Langwedel (Weser)
Blender Kirchlinteln
Hilgermissen (Landkreis Nienburg/Weser) Dörverden

Geschichte


1000 Jahre Markt- und Münzrecht in Verden: Briefmarke von 1985
1000 Jahre Markt- und Münzrecht in Verden: Briefmarke von 1985

Bis in die frühe Eisenzeit lassen sich im Weichbild der Stadt Spuren menschlicher Siedlung nachweisen.


Mittelalter und Frühe Neuzeit


Turm des Doms, ab etwa 1160, möglicherweise der erste Backsteinbau Nordwestdeutschlands
Turm des Doms, ab etwa 1160, möglicherweise der erste Backsteinbau Nordwestdeutschlands

Ferdi in Saxonia, unter dieser Bezeichnung wird Verden in einer Urkunde Karls des Großen zum ersten Mal in etwa heutiger Namensform erwähnt. Der Name weist auf Furt oder Fähre hin. 782 fand im Raum Verden die Unterwerfung der Sachsen im Verlauf der Sachsenkriege durch Karl den Großen einen grausamen Höhepunkt: Angeblich 4500 Bewohner der damals dünnbesiedelten Region wurden bei dem sogenannten „Verdener Blutgericht“ hingerichtet, nachdem sie sich geweigert hatten, sich dem Frankenkönig Karl zu unterwerfen und den christlichen Glauben anzunehmen. Um 850[2] wurde das Bistum Verden errichtet, das als kirchliche Diözese in der Reformation unterging. In den folgenden Jahrhunderten wuchs die Stadt aus zwei Siedlungskernen zusammen: der Norderstadt mit Rathaus und Johanniskirche und der Süderstadt mit dem geistigen Zentrum um den Dom, dem die Fischersiedlung an der Aller angegliedert war. Daneben bestand noch die Nikolaikirche am Sandberg. Außerhalb des Ortes bestand in der Zeit des 10./11. Jahrhunderts auf einer Anhöhe an der Aller die Alte Burg Verden als Wallburg. Vom 11. Jahrhundert bis 1648 bestand das Fürstbistum Verden als eigenständiges Territorium, in dem die Verdener Bischöfe und deren lutherische Rechtsnachfolger als Reichsfürsten herrschten. Am 12. März 1259 wurde Verden durch bischöfliches Privileg das Stadtrecht nach bremischen Recht verliehen. 1476 gründete Berthold II. von Landsberg das Augustinerinnen-Kloster Mariengarten „unser leven Frouven Rosengarten“ in der Norderstadt, in dessen Räume Franz Wilhelm von Wartenberg 1630 die Jesuiten einziehen ließ, sodass die Nonnen in das Kloster Frankenberg ziehen mussten. Im 15. Jahrhundert wurde Verden freie Reichsstadt bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. 1568 ist die Reformation im „Stifte Verden“ durch den Landesherrn und evangelischen Bischof Eberhard von Holle (geb. 1531 in Uchte) eingeführt worden.


Hexenverfolgung


Von 1517 bis 1683 fanden in Verden Hexenverfolgungen statt. 80 Frauen und neun Männer gerieten in Hexenprozesse, 26 Frauen und sechs Männer wurden verbrannt. Margarethe Sievers, 15 Jahre, Tochter eines Steinhauers, vermutlich nervenkrank, angezeigt von den eigenen Eltern, wurde 1618 enthauptet. Sechs Frauen starben unter der Folter, fünf in der Haft. Im Jahr 1606 wird bei 16 Prozessen vermerkt: Flucht, Prozessausgang unbekannt.[3] Heinrich Rimphoff, ab 1642 Superintendent über das Bistum Verden, war für die Wiederaufnahme der Hexenverfolgungen im Bistum Verden verantwortlich. Zusammen mit dem Verdener Domkapitel, dem Magistrat und der juristischen Fakultät der Universität Rinteln war er 1647 treibende Kraft in einem Hexenprozess, der für mehrere Frauen mit dem Tod endete.

Der Hexenprozess gegen Catharine Wolpmann war der Auslöser dafür, dass Königin Christina 1649 im schwedischen Königreich, zu dem Verden an der Aller damals gehörte, Hexenprozesse verbot.[4][5]


Zugehörigkeit zu Schweden und Hannover, Napoleonische Zeit


Durch den Westfälischen Frieden fiel das Bistum Verden als Reichslehen an die schwedische Krone. 1667 wurden die Norder- und Süderstadt durch die schwedische Krone zwangsvereint. Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg wurde 1675 Verden in einem Feldzug durch mehrere Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 in alliiertem Besitz. Im Zuge des Frieden von Saint-Germain im Jahr 1679 fiel Verden wieder an Schweden. Durch Kauf kam Verden dann nach kurzer dänischer Herrschaft 1719 zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, welches umgangssprachlich auch als Kurhannover bekannt war. Von 1765 bis 1805 war die Stadt Garnison des 5. Kurhannoverschen Kavallerie-Regiments. Von März bis Dezember 1810 war Verden Distrikthauptstadt im Departement der Elbe- und Weser-Mündung, einem Teil des Königreichs Westphalen. Dann wurde es vom Kaiserreich Frankreich annektiert und war bis Ende 1813 ein Teil des Departement der Wesermündungen. 1814 kam Verden wieder zu Kurhannover, das sich auf dem Wiener Kongress zum Königreich Hannover erhob, und nahm als Garnison das Garde Husaren-Regiment auf.


Preußen und Deutsches Kaiserreich


Nach dem von Hannover verlorenen Deutschen Krieg gelangte Verden wie das gesamte Königreich Hannover durch Annexion als Provinz zu Preußen. Ab 1873 führte das Haus Hohenzollern und somit der Deutsche Kaiser auch den Titel Fürst zu Verden. Bis zum Ersten Weltkrieg bestimmten Handel und Handwerk sowie zahlreiche örtliche und überörtliche Behörden und Dienststellen und die Garnison (erst Kavallerie, dann Artillerie – Ulanen-Regiment Nr. 14, Feld-Artillerie-Regiment Nr. 26) die Entwicklung Verdens.


Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus


Während der letzten vier Reichstagswahlen verzeichnete die NSDAP im Altkreis Verden[6] konsistent höhere Stimmenanteile als im Wahlkreis Ost-Hannover,[7] zu dem Verden gehörte. Dieser Wahlkreis wiederum hatte im Vergleich zur Weimarer Republik insgesamt ebenfalls höhere Stimmenanteile für die NSDAP:

Prozentualer Stimmenanteil für die NSDAP
Reichstagswahl vomAltkreis VerdenWahlkreis Ost-HannoverWeimarer Republik
September 193020,6 %20,6 %18,3 %
Juli 193254,7 %49,5 %37,3 %
November 193244,4 %42,9 %33,1 %
März 193356,5 %54,3 %43,9 %

Die Wehrmacht hatte in den zum Teil noch heute erhaltenen Kasernen Front- und Ersatztruppenteile sowie andernorts Kommandobehörden bzw. Dienststellen und andere Einrichtungen des Wehrkreis X untergebracht. Verden war ab November 1943 formeller Sitz eines Plünderungs-Sondergerichtes[8]. Mit der Möbelfabrik Wöhler, dem Gaswerk sowie einzelnen Handwerksbetrieben („Sozialgewerk“) befanden sich in der Stadt Verden Firmen, die zivile Zwangsarbeiter einsetzten. Des Weiteren betrieb das KZ Neuengamme vom Januar bis April 1945 in Verden ein Außenlager, in dem acht KZ-Häftlinge für die SS-Bauleitung Verden beim Ausbau einer Schulungsstätte der Schutzstaffel (SS) im Sachsenhain arbeiten mussten[9]. Von Kampfhandlungen blieb die Stadt weitgehend verschont.


Nachkriegszeit


Gedenkmedaille zum 1000-jährigen Bestehen von eigenen Markt-, Münz-, Zoll- und Bannrechten
Gedenkmedaille zum 1000-jährigen Bestehen von eigenen Markt-, Münz-, Zoll- und Bannrechten

Zu Beginn der 1950er Jahre stellte die Sozialistische Reichspartei die stärkste Fraktion in Verden.[10] Von 1945 bis 1993 war Verden Garnisonsstadt der Britischen Rheinarmee, unter anderem der britischen 7. Panzerdivision. Im Stadtgebiet siedelten sich viele Vertriebene aus Schlesien, Ostpreußen, Pommern, der Tschechoslowakei und Bessarabien an. Hinzu kamen in den 1960er Jahren Gastarbeiter aus Südeuropa und Anatolien. 1985 feierte die Stadt das 1000-jährige Bestehen von eigenen Markt-, Münz-, Zoll- und Bannrechten. Nach 1990 kamen viele Zuwanderer aus Osteuropa nach Verden, wo nicht zuletzt auch als Folge des Abzugs der britischen Truppen Wohnraum frei geworden war.


Eingemeindungen


Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Borstel, Dauelsen, Döhlbergen, Eitze, Groß Hutbergen, Hönisch, Klein Hutbergen, Scharnhorst und Walle eingegliedert.[11]


Politik


Ratswahl 2021[12][13]
 %
40
30
20
10
0
33,08 %
29,69 %
19,23 %
11,25 %
4,03 %
2,73 %
CDU
SPD
Grüne
FDP
FW
Linke
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−2,12 %p
−5,61 %p
+8,13 %p
+2,35 %p
+4,03 %p
−0,97 %p
CDU
SPD
Grüne
FDP
FW
Linke
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Rat


Der Rat der Stadt Verden (Aller) besteht aus 36 Ratsmitgliedern.[14] Sie werden durch eine Kommunalwahl für fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026. Stimmberechtigt im Stadtrat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister. Die letzten Kommunalwahlen in Niedersachsen 2021 ergaben das folgende Ergebnis: (in Klammern die Veränderungen zur Kommunalwahl in Niedersachsen 2016)


Bürgermeister


Lutz Brockmann (SPD) ist seit 2004 hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt.

Bei der Bürgermeisterwahl 2011 wurde er bei einer Wahlbeteiligung von 55,6 % als Amtsinhaber mit 61,1 % der Stimmen wiedergewählt.[15]

Bei der letzten Bürgermeisterwahl vom Mai 2019 gab es vier Bewerber, von denen keiner die erforderliche Mehrheit erreichte.[16]
Bei der Stichwahl im Juni 2019 erhielten an Stimmen:

Ehemalige hauptamtliche Bürgermeister
Ehemalige ehrenamtliche Bürgermeister
Ehemalige Stadtdirektoren

Nach Einführung der kommunalen Eingleisigkeit und Ablauf der Amtszeit des letzten Stadtdirektors sind beide Positionen seit dem 1. April 2004 im Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters vereint.


Wappen


Wappen von Verden
Wappen von Verden
Blasonierung: „Das Wappen der Stadt zeigt ein schwarzes Nagelkreuz auf silbernem (weißem) Grund.“[18]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde zuletzt 1948 vom niedersächsischen Innenminister verliehen. Die älteste Abbildung ist auf einem Siegel von 1338 zu finden. Es galt seit dem 19. Jahrhundert lange Zeit als kleines Wappen der Stadt und war sowohl im Siegel der Norderstadt als auch der Süderstadt zu sehen.

Flagge


00Hissflagge: „Die Stadtflagge zeigt ein schwarzes Nagelkreuz auf weißem Grund.“

Partnerschaften und Patenschaften


Verden unterhält folgende Partnerschaften und Patenschaften:[19]

Verdener Stadthalle
Verdener Stadthalle

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Theater


Große Straße mit dem Ostgiebel der Johanniskirche und dem Rathausturm
Große Straße mit dem Ostgiebel der Johanniskirche und dem Rathausturm

Museen



Stadtbild


Apsis der Andreaskirche, Chor, Querhaus und Schiff des Doms
Apsis der Andreaskirche, Chor, Querhaus und Schiff des Doms
Rathaus und Rathausplatz
Rathaus und Rathausplatz
Zionskirche der SELK
Zionskirche der SELK
Alter Wehrturm am Piepenbrink
Alter Wehrturm am Piepenbrink

Die Verdener Altstadt liegt am Ostufer der Aller überwiegend auf leicht hügeligem Gelände. Sie gliedert sich in die Norderstadt um den Norderstädtischen Marktplatz und den Rathausplatz, das Domviertel im Süden um den Platz Lugenstein und den parkartigen Domkirchhof, das Fischerviertel unterhalb des Domviertels und den Sandberg südöstlich der Norderstadt. Die Fußgängerzone besteht überwiegend aus der Großen Straße und erstreckt sich zwischen dem Norderstädtischen Marktplatz und dem Lugenstein. Sie hat zahlreiche Fachwerkhäuser.

Vorstädte und Neubauviertel erstrecken sich östlich (um den Bahnhof), nördlich und südlich der Altstadt auf dem Geestrücken der Verdener Heide. Am Fuß der Geest liegt nordwestlich ein Gewerbegebiet. Links der Aller gibt es nur wenig städtische Bebauung, allerdings wachsen die eingemeindeten Dörfer dort zunehmend zu Vorstadtsiedlungen an.


Bauwerke



Kirchliche Bauten


Profanbauten


Grünflächen und Naherholung


Mahnmal der Vertriebenen im Bürgerpark
Mahnmal der Vertriebenen im Bürgerpark

Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Verkehr



Unternehmen



Verkehr


Eisenbahnbrücke Neubau (2015)
Eisenbahnbrücke Neubau (2015)
Fahrgastschiff am Anleger Verden
Fahrgastschiff am Anleger Verden

Der Bahnhof Verden verknüpft im Netz der Deutschen Bahn die Bahnstrecke Wunstorf–Bremen mit der nach Rotenburg (Wümme). Er ist Halt für Intercity-, Regionalexpress-, Regionalbahn- und (vereinzelt) ICE-Züge; von Verden sind die Großstädte Bremen, Hannover und Berlin direkt erreichbar. Seit Mitte Dezember 2011 ist Verden in das Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen eingebunden.[30]

Die Eisenbahnbrücke über die Aller ist seit 2016 ein Neubau, der den Vorgängerbau ersetzte, mit einer Gesamtlänge von 380 Metern. Verden ist Sitz der Verden-Walsroder Eisenbahn (VWE), deren Stammstrecke in eine 12,5 km lange Bahnstrecke von Verden nach Stemmen und eine weitere von Böhme nach Walsrode zerfallen ist. Auf den VWE-Strecken findet seit Jahrzehnten nur Güterverkehr und gelegentlicher Museumseisenbahnverkehr statt. Unter anderem wird über die VWE das Mars-Werk an das Schienennetz angebunden. Darüber hinaus verfügt die Stadt über einige lokale und regionale Buslinien. Verden gehört dem Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen an. Der innerstädtische Verkehr und der Busverkehr nach Kirchlinteln wird von der Verdener Verkehrsgesellschaft (VVG, Tochter der VWE) versorgt, während die meisten regionalen Verbindungen von Bussen der Verden-Walsroder Eisenbahn, vereinzelt auch von der Weser-Ems Bus (WEB) bedient werden.

Verden liegt an der Bundesautobahn 27 Cuxhaven-Bremen-Walsrode, an der Bundesstraße 215 Rotenburg (Wümme)-Nienburg/Weser-Minden sowie an den Landesstraßen 171 Verden – Visselhövede – Schneverdingen und 203 Richtung Thedinghausen. Im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin gibt es drei Fotos, die den Bau der „Allerbrücke bei Verden“ dokumentieren.[31]

In Verden-Scharnhorst befindet sich der Flugplatz Verden-Scharnhorst, ein Verkehrslandeplatz (ICAO-Code: EDWV) für Maschinen bis 2000 kg Höchstabfluggewicht. Die Kernstadt liegt unmittelbar an der für die Binnenschifffahrt befahrbaren Aller (nur äußerst geringer Sportboot- und Ausflugsschiff-Verkehr; dafür zum Teil viele Kanu- und Kajakfahrer, sowie Ruderer), die im Norden des Stadtgebietes (Ortsteil Eissel bei Dauelsen) in die Weser mündet. Die Weser wird auch für die gewerbliche Binnenschifffahrt genutzt. Das Ausflugsschiff fährt gelegentlich nach Intschede und Bremen. Die Lage an zwei Flüssen führt regelmäßig zum Ende des Winters zu Hochwasser. Dabei werden zumeist die Landesstraße 203 (Verden-Blender) sowie die Kreisstraße zwischen Eissel und Verden sowie Eissel und Langwedel überflutungsbedingt gesperrt. Eissel ist dann vorübergehend nur per Boot zu erreichen, Autofahrer aus Richtung Blender müssen kilometerweite Umwege über Hoya (Kreis Nienburg) oder Achim in Kauf nehmen.

Altarm der Aller

Infrastruktur



Öffentliche Einrichtungen



Bildung



Kirchen und Religion


Evangelische Gemeinden

Seit der Reformation ist Verden evangelisch-lutherisch geprägt. Heute ist es Sitz des Kirchenkreises Verden der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Es gibt vier dazu gehörende Kirchengemeinden.

Außerdem sind ansässig:

Katholische Kirche

Verden ist Sitz eines römisch-katholischen Dekanats im Bistum Hildesheim mit Sitz in der Propsteikirche Sankt Josef.

Neuapostolische Kirche

Die Neuapostolische Kirche hat eine Gemeinde in Verden.

Zeugen Jehovas

Die Zeugen Jehovas unterhalten in der Borsteler Chaussee im Stadtteil Eitze einen Königreichssaal.

Islamische Gemeinde

In der Verdener Innenstadt, unweit des Domes, befindet sich in einem früheren Lagergebäude eine islamische Moscheegemeinde, die organisatorisch zur DITIB gehört.

Jüdische Gemeinde

Bis 1938 existierte in Verden eine jüdische Gemeinde mit einer Synagoge im Bereich des Johanniswalls, nahe dem heutigen Justizzentrum. Diese Synagoge wurde im Zuge der Reichspogromnacht zerstört, an die Gemeinde erinnert noch ein erhaltener jüdischer Friedhof an der Ecke Ahornweg/Eichenweg.


Sport


Verden hat ein Sportangebot mit über 40 Sportvereinen. Es gibt viele kleinere Freiluftanlagen und Sporthallen, sowie das Stadion am Berliner Ring und die Aller-Weser-Halle. In der Niedersachsenhalle finden überwiegend Veranstaltungen des Reitsports und Viehauktionen statt.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger der Stadt Verden



Söhne und Töchter der Stadt Verden



Mit Verden verbunden



Siehe auch



Literatur


Chroniken der zu Verden gehörenden Orte

weitere Werke

Sammlungen


Film




Commons: Verden – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Verden – Reiseführer
Wikisource: Verden – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. Secreta et Mysteria - Neues aus den historischen Grundwissenschaften. Jahrestagung des Netzwerks Historische Grundwissenschaften. H-Soz-Kult, 23. März 2017, abgerufen am 8. Dezember 2019.
  3. Joachim Woock: Unterrichtsmaterialien zum Thema „Hexenverfolgung im Stift Verden und in den Herzogtümern Bremen-Verden“, Verein für Regionalgeschichte Verden e. V., Verden 2009, S. 88–96.
  4. Geschichtswerkstatt Achim / Jürgen Siemers: Königin Christine verbot Hexenprozesse, Achimer Kreisblatt vom 10. Februar 2004
  5. ndr.de vom 27. April 2016: Niedersachsen - Hexenverfolgung wenig erforscht
  6. Wahlergebnis des Altkreises nach Werner Schröter / Joachim Woock: »Stolpersteine« Biografien aus Verden : Gedenksteine für die Opfer des Nationalsozialismus. Verein für Regionalgeschichte Verden e.V, Verden 2009, Fußnote 6, S. 65. (online)
  7. Reichstagswahlen in der Weimarer Republik 1918–1933, Wahlkreis Ost-Hannover
  8. Joachim Woock, Rede anlässlich der Wanderausstellung „Justiz im Nationalsozialismus“, 2002
    Am 9. November 1943 wurde der Sitz des Plünderungs-Sondergerichtes formell von Wesermünde, wo weiterhin Verhandlungen stattfanden, nach Verden verlegt
  9. Marc Buggeln: In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 5: Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-52965-8, S. 530.
  10. https://www.spiegel.de/geschichte/rechtsradikale-srp-a-947501.html
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 248.
  12. https://votemanager.kdo.de/20210912/03361012/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=222&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_509
  13. http://verden.wahlen-aktuell.de/k-wahlen2016/SRW2016.html
  14. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 29. Januar 2015
  15. Einzelergebnisse der Direktwahlen 2011 in Niedersachsen S. 78 (Memento vom 26. Dezember 2014 im Internet Archive)abgerufen am 3. Oktober 2019
  16. Bürgermeisterwahl - Europawahl / Kommunalwahlen 2019 in der Stadt Verden (Aller) - Gesamtergebnis. Abgerufen am 3. Oktober 2019.
  17. Bürgermeisterstichwahl - Europawahl / Kommunalwahlen 2019 in der Stadt Verden (Aller) - Gesamtergebnis. Abgerufen am 3. Oktober 2019.
  18. Hauptsatzung der Stadt Verden (Aller)
  19. Website der Stadt Verden Abgerufen am 19. April 2014
  20. Aller Bühne – Das Ensmble
  21. https://www.stadthalle-verden.de/
  22. http://www.selk-verden.de /index.php?option=com_content&view=article&id=5&Itemid=5
  23. Archivierte Kopie (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  24. Archive stream: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover (1899), S. 100 Verden – Die NikolaikircheS. 106
  25. https://www.bildindex.de/document/obj32053619/mi09052g04/?part=0
  26. Landkreis Verden: Alter Wehrturm
  27. http://www.domgymnasium-verden.de/buch/stoertebekerstrasse-.html
  28. http://www.matjestag.de/stoertebeker.html
  29. Uwe Springfeld: Wirtschaftsmacht: „Made in Germany“. In: SWR.de (SWR2 – Wissen). 6. August 2018, abgerufen am 1. Oktober 2018.
  30. Fahrplanwechsel 2011 mit neuer RS 1 – Verden an Regio-S-Bahn angebunden (Memento vom 16. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  31. 3 Fotos aus der Bauzeit der Allerbrücke
  32. http://www.efg-verden.de/

На других языках


- [de] Verden (Aller)

[en] Verden an der Aller

Verden an der Aller (German: [ˈfeːɐ̯dn̩ ʔan dɐ ˈʔalɐ] (listen); Northern Low Saxon: Veern), also called Verden (Aller) or simply Verden, is a town in Lower Saxony, Germany, on the river Aller. It is the district town of the district of Verden in Lower Saxony and an independent municipality (de:Selbständige Gemeinde). The town is located in the middle Weser region on the Aller river immediately before it flows into the Weser. As a center of horse breeding and equestrian sports, it bears the nickname "equestrian town". The suffix "Aller" was introduced at a time when the name "Verden" was also common for the French town of Verdun in the German-speaking area. The town name comes from "ford" or "ferry". The town was conveniently located at a ford through the Aller river, near an important trade route.

[es] Verden (ciudad)

Verden ([ˈfɛːɐ̯dən], pronunciado Férden) es la capital del distrito de Verden en el Estado federado de Baja Sajonia, en Alemania.

[ru] Ферден (Аллер)

Фе́рден, также Верден (нем. Verden) — коммуна на реке Аллер в Германии, в земле Нижняя Саксония, входит в одноимённый район.



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