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Górowo Iławeckie [guˈrɔvɔ iwaˈvɛtskʲɛ] (deutsch Landsberg (Ostpreußen)) ist eine Stadt mit 3887 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020) in Natangen. Sie gehört zum Powiat Bartoszycki der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Górowo Iławeckie
Górowo Iławeckie (Polen)
Górowo Iławeckie (Polen)
Górowo Iławeckie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Bartoszyce
Fläche: 3,32 km²
Geographische Lage: 54° 16′ N, 20° 29′ O
Einwohner: 3887
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 11-220
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 511: Toprzyny↔Lidzbark Warmiński
DW 512: Szczurkowo–BartoszycePieniężno
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kaliningrad
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde (mit Sitz einer Landgemeinde)
Fläche: 3,32 km²
Einwohner: 3887
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1171 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2801021
Verwaltung (Stand: 2015)
Bürgermeister: Jacek Kostka[2]
Adresse: pl. Ratuszowy 18
11-220 Górowo Iławeckie
Webpräsenz: gorowoilaweckie.pl




Geographische Lage


Górowo Iławeckie liegt im historischen Ostpreußen, etwa 20 Kilometer westlich von Bartoszyce (Bartenstein) und 50 Kilometer südlich von Kaliningrad (Königsberg).


Geschichte


Altes Stadtwappen
Altes Stadtwappen
Landsberg nordöstlich von Wormditt, nordwestlich von Heilsberg und westlich von Bartenstein auf einer Landkarte von 1910
Landsberg nordöstlich von Wormditt, nordwestlich von Heilsberg und westlich von Bartenstein auf einer Landkarte von 1910
Schloss Wildenhoff um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Schloss Wildenhoff um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Mittelalter und Frühe Neuzeit


Landsberg (Ostpreußen) wurde am 5. Februar 1335 durch den Deutschen Orden gegründet. Gemäß dem Plan zur Stadtgründung hatte sie einen quadratischen Grundriss. Für die Stadt galt das Kulmer Recht.[3] Sowohl 1414 als auch im Ständekrieg 1456 wurde die Stadt zerstört, ein weiteres Mal bei einem großen Stadtbrand 1655. Landsberg zählte im Jahr 1440 zu den Gründungsstädten des Preußischen Bundes, der sich gegen die Oberhoheit des Deutschen Ordens auflehnte, blieb aber nach dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 unter der Herrschaft des Ordens. 1482 verpfändete dieser die Stadt an Nikolaus von Taubenheim. Die adlige Lehnsherrschaft wurde erst im Zuge der Preußischen Reformen im Jahr 1809 aufgelöst.

Der Großen Pest im Jahre 1710 fielen 767 von etwa 1000 Einwohnern zum Opfer.


19. Jahrhundert


Die Stadt wurde im Februar 1807 im Rahmen der Schlacht bei Preußisch Eylau von durchziehenden Truppen und kleineren Gefechten (bei Hoofe/Dwórzno, frz. Bataille de Hoff) in Mitleidenschaft gezogen. Napoléon Bonaparte hielt sich am 16./17. Februar 1807 in der Stadt auf; zahlreiche Verwundete und Gefangene mussten von den Einwohnern versorgt werden. An Hunger und Krankheiten starben in der Folge dieser Ereignisse allein im Februar und März 1807 im Kirchspiel Landsberg 400 Einwohner, im gesamten Jahr 1807 starb etwa die Hälfte der Stadtbevölkerung. 1809 hatte Landsberg noch 1126 Einwohner.

1811 zogen Teile der Grande Armée durch die Region Landsberg, etwa 40.000 französische und mit ihnen verbündete Soldaten lagerten in der Umgebung der Stadt.

1818 kam die Stadt zum Kreis Preußisch Eylau. 1898 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz, 1908 wurde ein städtisches Gaswerk in Betrieb genommen, heute als technisches Museum zugänglich.


20. Jahrhundert


Zu Beginn des Ersten Weltkrieges erlitt die Stadt schwere Zerstörungen. Am 28. August 1914 besetzten russische Truppen die Stadt und wurden von zurückweichenden deutschen Soldaten beschossen. Daraufhin wurden das Postamt sowie ein Wohnhaus und verschiedene Scheunen in Brand gesteckt, sieben Zivilisten wurden erschossen. Nach der Schlacht bei Tannenberg zogen sich die russischen Truppen zurück, deutsche zogen am 2. September 1914 kampflos in die Stadt ein.

Auch am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 war Landsberg hart umkämpft. Am 2. Februar 1945 besetzte die Rote Armee die Stadt. Bald darauf wurde Landsberg zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Anschließend begann der Zuzug polnischer Zivilisten. Landsberg erhielt den polnischen Ortsnamen Górowo Iławeckie. Soweit die Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauffolgenden Zeit größtenteils vertrieben.

Bis 1960 war Górowo Iławeckie Zentrum eines polnischen Landkreises.

Im Rahmen der gegen die ukrainische Bevölkerung im südlichen Polen gerichteten Aktion Weichsel im Jahre 1947 wurde ein großer Teil der dortigen Bevölkerung vertrieben und im Raum Górowo Iławeckie angesiedelt. Die ukrainische Minderheit unterhält in Górowo Iławeckie eine muttersprachliche Schule, ein kulturelles Zentrum dieser Minderheit.

Die Grenze zur neu geschaffenen Oblast Kaliningrad nahm der Stadt das nördliche Hinterland mit der alten Kreisstadt Preußisch Eylau, auf die sich der polnische Namenszusatz Iławeckie bezieht. Heute ist daher der Grenzhandel wichtig. Eine Partnerschaft mit der Stadt bzw. dem Landkreis Verden in Niedersachsen wird unterhalten, entstanden aus der Patenschaft mit dem ab 1. Januar 1939 früheren so genannten Landkreis Preußisch Eylau.


Einwohnerzahlen


Jahr Einwohner Anmerkungen
1782nahezu 1.200[4]
18311.335[5]
18752.746[6]
18802.751[6]
18902.455davon 128 Katholiken und 67 Juden[6]
19332.740[6]
19393.117[6]
20084.406[7]
20124.381[8]
Rathaus in Górowo Iławeckie
Rathaus in Górowo Iławeckie
Häuserzeile aus der Gründerzeit in Górowo Iławeckie
Häuserzeile aus der Gründerzeit in Górowo Iławeckie

Sehenswürdigkeiten


Trotz starker Zerstörungen und der ungünstigen Grenzlage ist recht viel von der alten Stadt erhalten geblieben. Auch die planmäßige Stadtanlage mit dem großen Marktplatz ist noch gut zu erkennen. Besonders zu erwähnen sind:


Gmina Górowo Iławeckie


Die Górowo Iławeckie ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde, zu der die Stadt aber nicht gehört.


Bürgermeister


(...)


Söhne der Stadt



Partnerstädte


Eine deutsch-polnisch-russische Partnerschaft bilden die Städte und Landkreise:[9]


Literatur




Commons: Górowo Iławeckie – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten


  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Website der Stadt, Kierownictwo Urzędu, abgerufen am 3. Februar 2015
  3. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Deutsche Stadtrechte des Mittelalters – theils verzeichnet, theils vollständig oder in Probeauszügnen mitgetheilt. Neue Ausgabe, Nürnberg 1866, S. 572.
  4. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I: Topographie von Ost-Preussen. Königsberg/Leipzig 1785, S. 16, Nr. 7.
  5. August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 512, Nr. 107.
  6. Michael Rademacher: Ostpreußen: Landkreis Preußisch Eylau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2008. (Memento vom 3. Juni 2009 auf WebCite) Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF).
  8. Size and Structure of Population and Vital Statistics in Poland by Territorial Division in 2012. As of December 31. (Memento vom 8. Juni 2013 auf WebCite) Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF).
  9. Partner- und Patenschaften auf Verden.de, abgerufen am 20. Oktober 2020

На других языках


- [de] Górowo Iławeckie

[en] Górowo Iławeckie

Górowo Iławeckie [ɡuˈrɔvɔ iwaˈvɛt͡skʲɛ] (German: Landsberg in Ostpreußen) or simply Górowo, is a town in northern Poland, located in the Bartoszyce County, Warmian-Masurian Voivodeship, with 4,068 inhabitants (2016). The town has a land area of 3.32 square kilometres (1.28 sq mi) and is the smallest municipality (gmina) in terms of geographical size in Poland.

[ru] Гурово-Илавецке

Гурово-Илавецке (польск. Górowo Iławeckie}; нем. Landsberg) — город в Польше, входит в Варминьско-Мазурское воеводство, Бартошицкий повят. Имеет статус городской гмины. Занимает площадь 3,32 км². Население — 4021 человек (на 2018 год)[1].



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