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Saumur [soˈmyʀ] ist eine Stadt mit 26.467 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) an der unteren Loire im Westen von Frankreich im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Saumur ist Sitz der Unterpräfektur für das Arrondissement Saumur.

Saumur
Saumur (Frankreich)
Saumur (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département (Nr.) Maine-et-Loire (49)
Arrondissement Saumur
Kanton Saumur
Gemeindeverband Saumur Val de Loire
Koordinaten 47° 16′ N,  5′ W
Höhe 20–95 m
Fläche 66,25 km²
Einwohner 26.467 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 400 Einw./km²
Postleitzahl 49400
INSEE-Code
Website www.ville-saumur.fr
Pont Cessart über die Loire in Saumur
Pont Cessart über die Loire in Saumur
Panorama der Altstadt
Panorama der Altstadt
Das Schloss von Saumur mit Blick auf Stadt und Loire
Das Schloss von Saumur mit Blick auf Stadt und Loire
Altstadtviertel am Fuße des Schlosses mit der Kirche Saint-Pierre
Altstadtviertel am Fuße des Schlosses mit der Kirche Saint-Pierre
Hofansicht des Rathauses, das im 19. Jahrhundert einen Anbau im Renaissance-Stil erhielt
Hofansicht des Rathauses, das im 19. Jahrhundert einen Anbau im Renaissance-Stil erhielt
Schloss von Saumur aus dem Stundenbuch des Herzogs von Berry
Schloss von Saumur aus dem Stundenbuch des Herzogs von Berry

Geschichte


Vorgeschichtliche Spuren finden sich im nordwestlich gelegenen Pierre Couverte du Mousseau.

Saumur entstand in Anlehnung an eine Burg aus dem 9. Jahrhundert. 1026 beendete Fulko Nerra, Graf von Anjou, die Herrschaft der Grafen von Blois, und Saumur entwickelte sich zu einem wichtigen Handelsplatz in der Provinz. Als Teil des Anjou wurde Saumur 1204 unter Philipp II. französische Krondomäne. Im 16. Jahrhundert gab Heinrich III. die Stadt an Henri de Navarre, später Heinrich IV., ab.

Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Saumur zum geistigen Mittelpunkt der Hugenotten. Eine 1593 von Philippe Duplessis-Mornay gegründete protestantische Akademie wurde als Folge des Edikts von Fontainebleau im Jahre 1685 aufgelöst. An der Akademie wirkten etwa Moyse Amyraut, Louis Cappel und Franciscus Gomarus; und François Turrettini sowie Jean Frédéric Ostervald studierten hier. Die Akademie stand in enger Verbindung zu dem in den Niederlanden tätigen Triumvirat von Isaac Casaubon, Joseph Justus Scaliger und Claudius Salmasius. Nicht nur die Akademie musste schließen, sondern auch die Bevölkerung verließ die Stadt, die damit ihr wirtschaftliches Fundament verlor.

1848 erreichte die Bahnstrecke Tours–Saint-Nazaire die Stadt.

Saumur ist ein wichtiger Standort der französischen Kavaliere und Sitz der französischen Reitschule Cadre Noir. Gegen Ende des Westfeldzuges (10. Mai – 22. Juni 1940) wurde ab dem 18. Juni die Insel und das Südufer noch zwei Tage lang von einigen Hundert jungen Kavalleriekadetten verteidigt, obwohl der Waffenstillstand vom Compiègne bevorstand bzw. bereits am 19. Juni vereinbart worden war. Unterzeichnet wurde erst am 22. Juni 1940, und am 21. Juni 1940 wurde Saumur von der 1. Kavallerie-Division der Wehrmacht unter Generalmajor Kurt Feldt eingenommen. Feldt war ein Pferdekenner und -liebhaber. Als das Oberkommando des Heeres (OKH) ihm anbot, den Angriff auf Saumur mit Sturzkampfbombern zu unterstützen, sagte er: „Die da drüben sind Kavalleristen und daher unsere Freunde – und außerdem widerstrebt es mir, die schönen Pferde durch Bomben kaputtschmeißen zu lassen.“ Als Feldt 1970 starb, legten französische Offiziere an seinem Sarg Kränze nieder.

Saumur wurde im August 1944 von alliierten Panzer-Truppen unter General George S. Patton befreit. Patton hatte 1912 in Saumur studiert und bereits im Ersten Weltkrieg Panzer geführt. Seit 1977 ist mit dem Musée des Blindés eines der größten Panzermuseen der Welt in Saumur ansässig. Es besitzt u. a. den einzigen fahrbereiten Tiger II „Königstiger“ der Welt.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr19621968197519821990199920112018
Einwohner20.73321.55132.51532.14930.13129.85727.09326.599

Wirtschaft


Saumur ist heute Zentrum eines Weinbaugebietes mit Wein- und Sektkellereien. Zudem ist Saumur führend in der Produktion und Weiterverarbeitung von Champignons. Der Gartenbau spielt ebenfalls eine große Rolle: 40 Prozent der in Frankreich produzierten Rosenstöcke kommen aus der Region. Andere Produktionssparten sind Aluminiumteile, Konserven, Tabak, Likör sowie Textilien. Der Tourismus gewinnt für die Gegend um Saumur immer mehr an Bedeutung. Die rund 75 regionalen Sehenswürdigkeiten ziehen jedes Jahr eine Million Besucher an.


Weinbaugebiet Saumur


Das Weinbaugebiet Saumur gehört zur Weinbauregion Anjou-Saumur und zum Weinbaugebiet der Loire. Insgesamt 36 Gemeinden haben den Status der AOC Saumur. Auf insgesamt 2735 Hektar wurden im Jahr 2002 138.900 hl Wein eingebracht. Die Weinberge befinden sich an den Hanglagen der Loire und ihres Nebenflusses Thouet.


Saumur Mousseux

Der Schaumwein ist der wichtigste Wein in Saumur. Von den 138.900 hl Wein in Saumur entfielen allein darauf 61.930 hl. Der meist recht preiswerte Wein wird aus den Rebsorten Chenin Blanc (als Leitrebe), Chardonnay und Sauvignon Blanc gekeltert. Die Erzeugerhäuser verfügen ähnlich wie in der Champagne über in Stein gehauene Keller. Das Tuffgestein war in der Umgebung als Baumaterial sehr beliebt. In den letzten Jahren dienten viele Grundweine der Produktion des Crémant de Loire, der sich international leichter vermarkten lässt.


Saumur Blanc

Der Weißwein wird im Wesentlichen aus der Rebsorte Chenin Blanc gekeltert. Der Wein besitzt eine kräftige Säure und kann somit recht langlebig sein. Die Lagen aus den Gemeinden Turquant und Brézé haben den besten Ruf.


Saumur Rouge

Der Rotwein wird fast ausschließlich aus der Rebsorte Cabernet Franc (die hier breton genannt wird) hergestellt. Zugelassen sind auch die Sorten Cabernet Sauvignon und Pineau d’Aunis. Weine aus den Gemeinden Puy-Notre-Dame, Montreuil-Bellay und Tourtenay haben sich einen guten Ruf erworben.


Saumur-Champigny

Der Wein aus dieser Region war in den 1970er und 1980er ein Modewein. Der aus Cabernet Franc gewonnene Rotwein ist leicht und fruchtig und wird daher manchmal als Beaujolais der Loire bezeichnet. Die Rebfläche beträgt ca. 1497 Hektar (Stand 2002). Den Namen hat das Gebiet von der kleinen Gemeinde Souzay-Champigny. Bedeutendster Hersteller ist die Genossenschaft von Saint-Cyr-en-Bourg.


Coteaux-de-Saumur

Bezeichnung für einen Weißwein aus Chenin blanc. Wird nur noch in geringen Mengen hergestellt. Die Anbaufläche beträgt derzeit ca. 15 ha (Menge 505 hl im Jahr 2002).


Sehenswürdigkeiten



Kultur



Musik



Städtepartnerschaften


Wegweiser (Quai du Roi René)
Wegweiser (Quai du Roi René)

Saumur unterhält Städtepartnerschaften mit

Freundschaftsverträge bestehen mit

Weitere Verbindungen bestehen zu


Persönlichkeiten



Sonstiges


Der Cadre Noir in Saumur ist die berühmteste französische Reitschule.


Literatur




Commons: Saumur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Liedtext in französischer Sprache.
  2. La Ruda.

На других языках


- [de] Saumur

[en] Saumur

Saumur (French: [somyʁ] (listen)) is a commune in the Maine-et-Loire department in western France.

[es] Saumur

Saumur es una población y comuna francesa, situada en la región de Países del Loira, departamento de Maine y Loira. Es la subprefectura del distrito de su nombre y el chef-lieu de dos cantones: Saumur-Nord y Saumur-Sud. La ciudad es atravesada por el río Loira, sobre el que cruza el puente construido por el ingeniero Louis-Alexandre de Cessart entre 1756-1768, que lleva su nombre. En ella se hallan el Castillo de Saumur y el Museo de Blindados de Saumur. En la literatura, Saumur es la ciudad donde se desarrolla la acción de la novela Eugenia Grandet de Honoré de Balzac, publicada en 1833.

[ru] Сомюр

Сомю́р[1] (фр. Saumur) — город во Франции, расположен в департаменте Мэн и Луара на левом берегу Луары при впадении в неё реки Туэ. Супрефектура округа Сомюр. Население 29 857 человек (по данным на 1999 год).



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