Sankt Augustin ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Sie entstand bei der nordrhein-westfälischen Gebietsreform 1969 durch die Auflösung des Amtes Menden und liegt im Verdichtungsraum Bonn. Namensgeber ist der Schutzpatron der ansässigen Steyler Missionare, der heilige Augustinus (354–430). Sankt Augustin gehört zur Wirtschaftsregion Bonn/Rhein-Sieg sowie zur Wissenschaftsregion Bonn und ist mit über 55.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Rhein-Sieg-Kreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.777.186666666666765 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Köln | |
Kreis: | Rhein-Sieg-Kreis | |
Höhe: | 65 m ü. NHN | |
Fläche: | 34,22 km2 | |
Einwohner: | 55.563 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1624 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 53757 | |
Vorwahl: | 02241 | |
Kfz-Kennzeichen: | SU | |
Gemeindeschlüssel: | 05 3 82 056 | |
LOCODE: | DE SKA | |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile/Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 53757 Sankt Augustin | |
Website: | www.sankt-augustin.de | |
Bürgermeister: | Max Leitterstorf (CDU) | |
Lage der Stadt Sankt Augustin im Rhein-Sieg-Kreis | ||
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Sankt Augustin liegt im Südosten der Kölner Bucht, genauer in der Siegniederung (bzw. auf der angrenzenden Mittelterrasse), einem weitgehend ebenen Bereich zwischen der Siegmündung in den Rhein und den Ausläufern des Bergischen Landes im Norden sowie im Süden dem Pleiser Hügelland, an dem die Stadt einen Anteil hat. Im Westen grenzt sie ohne geographische Trennung an den Bonner Stadtbezirk Beuel an, im Norden bildet der Unterlauf der Sieg eine natürliche Grenze zu Troisdorf und Siegburg, und der Beginn des Hügellandes markiert grob die Grenzen zu Hennef im Osten, Königswinter im Südosten und Bonn im Südwesten. Seinen höchsten Punkt erreicht das Stadtgebiet mit gut 151 m ü. NHN im Birlinghovener Wald nahe Schloss Birlinghoven, seinen niedrigsten mit gut 48 m ü. NHN[2] am Siegufer beim Ortsteil Meindorf.[3]
Die Ortsteile Hangelar, Sankt Augustin-Ort, Niederpleis und Mülldorf liegen entlang der Verbindungslinie Bonn–Siegburg. Sie bilden den bis auf kleinere Freiflächen durchgängig bebauten Hauptteil der Stadt. Menden und Meindorf im Norden, Buisdorf im Osten und Birlinghoven im Süden sind durch größere Wiesen, Felder und im Falle Birlinghovens durch einen Wald abgesetzt. In Niederpleis erhält die Sieg ihren letzten linken Zufluss, den Pleisbach.
Sankt Augustin besteht aus acht Stadtbezirken, die nach der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung über eigene Ortsvorsteher verfügen.
Stadtbezirk | Einwohner(1) | Fläche in km² |
---|---|---|
Birlinghoven | 01.952 | 3,2 |
Buisdorf | 03.275 | 3,5 |
Hangelar (mit Niederberg) | 09.195 | 6,7 |
Meindorf | 02.929 | 2,1 |
Menden | 10.229 | 7,2 |
Mülldorf | 09.386 | 2,1 |
Niederpleis (mit Schmerbroich) | 12.315 | 6,9 |
Sankt Augustin-Ort | 06.556 | 2,6 |
Der Untergrund besteht im Großteil des Stadtgebietes aus geologisch jungen (erst im Quartär entstandenen) Kies- und Sandablagerungen. Die Oberfläche bildet eine 0,5 bis 2 m dicke Hochflutlehmschicht, die in der Nähe der Flüsse und Bäche abgewaschen ist, die Aueböden sind somit nährstoffärmer. In den höheren Lagen im Südosten dominieren Sande, Tone und Tuffe mit einer bis zu 15 m dicken, für die Landwirtschaft sehr gut geeigneten Lößdecke.
Jahr | 1871 | 1939 | 1955 | 1969 | 1977 | 2000 | 2010 | 2018 |
Einwohnerzahl[5] | 4.500 | 10.000 | 17.000 | 33.000 | 47.000 | 56.800 | 57.100 | 59.450 |
(Die Zahlen ab 1969 bezieht sich auf die kommunale Neugliederung und die Zahlen ab 2000 inkl. Nebenwohnsitz)
In der Zeit vom 6. bis zum 9. Jahrhundert wurden die Herrschaftsgebiete der Franken in Gaue (Verwaltungsbezirke) eingeteilt. Das heutige Sankt Augustiner Stadtgebiet zählte zum Auelgau, der 722/723 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird. Der Sitz des Comes/Grafen war die Burg auf dem Michaelsberg in Siegburg.
In der Mitte des 11. Jahrhunderts kam es zu einem Machtkampf zwischen Pfalzgraf Heinrich und Erzbischof Anno II. von Köln. Als Anno den Pfalzgrafen besiegte, gründete er auf dem Michaelsberg ein Benediktinerkloster, die heutige Abtei Michaelsberg.
Das heutige Stadtgebiet war im Mittelalter ein ständiger Zankapfel zwischen den jeweils herrschenden Fürsten. Die Streitigkeiten zwischen dem Grafen von Sayn (Westerwald) und dem Grafen von Berg (Stammsitz bei Altenberg, später Burg an der Wupper) führten dazu, dass 1363 nach ursprünglicher Verpfändung die Herrschaft Blankenberg durch Nichteinlösung an den Grafen Wilhelm II. von Berg fiel.
Ende des 15. Jahrhunderts gehörte annähernd der gesamte heutige rechtsrheinische Rhein-Sieg-Kreis zum Herzogtum Berg. Dieses Herzogtum war verwaltungsmäßig in Ämter und diese in Honnschaften aufgeteilt.
Die Honnschaften Buisdorf, Mülldorf und Niederpleis waren dem Kirchspiel Niederpleis zugehörig, Meindorf, Obermenden und Niedermenden dem Kirchspiel Menden, Holzlar und Hangelar dem Kirchspiel Vilich und die Honnschaft Birlinghoven dem Kirchspiel Stieldorf. Sie alle zählten zum Amt Blankenberg.
Im Rahmen der Bildung des Rheinbundes kam das Herzogtum Berg 1806 unter französische Herrschaft. 1808 erfolgte eine einschneidende territoriale Neuordnung durch Napoleon. Die sogenannte Munizipalverwaltung wurde eingeführt. An der Spitze stand nunmehr ein Maire, ein Bürgermeister, der die kommunalen Geschäfte leitete. Nach dem Rückzug der französischen Truppen 1813 existierte für zwei Jahre lang eine provisorische Führung.
Im Jahre 1815 wurde das heutige Stadtgebiet vom Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugesprochen. Es zählte innerhalb der Rheinlande zur Provinz Jülich-Kleve-Berg und zum Kreis Siegburg (Zusammenlegung mit dem Kreis Uckerath 1825 zum Siegkreis) und nannte sich nunmehr Bürgermeisterei Menden (ab 1927 Amt Menden (Rheinland)).
Das 20. Jahrhundert hat für das heutige Sankt Augustiner Stadtgebiet mehrere kommunale Gebietsänderungen aufzuweisen.
Am 1. Juli 1906 wechselte der Ort Zange von der Gemeinde Mülldorf zur Stadt Siegburg. 1927 wird der Ortsteil Deichhaus, der bis dahin zur Gemeinde Buisdorf gehörte, auch der Stadt Siegburg übergeben. Beide Gemeinden erhalten von der Stadt Siegburg finanzielle Entschädigungen für den Gebietsverlust.
1935 werden die Gemeinden Ober- und Niedermenden zu Menden (Rheinland) zusammengelegt.
Folgende Gemeinden zählten nun zum Amt Menden: Buisdorf, Hangelar, Meindorf, Menden, Mülldorf, Niederpleis und Holzlar. Friedrich-Wilhelms-Hütte, das zur Gemeinde Menden gehörte, fiel bei der letzten kommunalen Neugliederung 1969 an Troisdorf und Holzlar an Bonn. Birlinghoven gehörte bis 1969 zur Gemeinde Stieldorf.
Die Siegburger Bahn der Bonner Stadtbahn wurde 1911 in Betrieb genommen. Das Missionshaus St. Augustin gibt es seit 1913.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das heutige Stadtgebiet von Sankt Augustin durch Fliegerbomben und später durch Artillerie schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ein beträchtlicher Teil der Zerstörung entstand in den letzten Kriegswochen durch deutsche Artillerie, als die Sieg südliche Frontlinie des Ruhrkessels war.[6] Von 1949 bis zum Inkrafttreten des Deutschlandvertrags 1955 gehörten große Teile des heutigen Stadtgebietes zur Enklave Bonn, die unter gemeinsamer Verwaltung der Alliierten Hohen Kommission stand um den Aufbau von Bonn als provisorischer Hauptstadt zu gewährleisten.
In den 30er und 50er Jahren gab es bereits erfolglose Versuche, die Gemeinden des Amtes Menden zu einer Gemeinde zusammenzulegen. Im Zuge der Gebietsreform 1969 (Bonn-Gesetz) wurde diskutiert, das Gebiet des Amtes Menden auf die Städte Bonn, Siegburg und Troisdorf aufzuteilen. Man bevorzugte jedoch die Neugründung der Gemeinde Sankt Augustin am 1. August 1969 aus den bisher selbständigen Gemeinden Buisdorf, Hangelar, Meindorf, Menden (Rheinland) und Siegburg-Mülldorf. Gebietsteile von Beuel (Landkreis Bonn), Holzlar und Stieldorf kamen hinzu.[7]
In den 1970er Jahren wurde auf dem Gebiet des Stadtteils Sankt Augustin-Ort ein Stadtzentrum mit Rathaus, Karl-Gatzweiler-Platz, Einkaufszentrum und zahlreichen weiteren Büro- und Gewerbegebäuden gebaut. In den 80er Jahren wurde dem Stadtzentrum noch ein Hotel und ein Ärztehaus hinzugefügt. Außerhalb des Karl-Gatzweiler-Platzes befinden sich noch das Technische Rathaus (ehemaliges Postgebäude), das Finanzamt Sankt Augustin, das Rhein-Sieg-Gymnasium mit Aula, die Kinderklinik und ein Seniorenheim.
In den 70er Jahren wurde das Schulzentrum Niederpleis gebaut mit einer Sechsfachsporthalle, einem Hallenbad, einer Haupt- und Realschule sowie dem Albert-Einstein-Gymnasium.
Am 6. September 1977 erhielt die Gemeinde Sankt Augustin die Stadtrechte.[8]
Mitte der 80er Jahre entstand die Autobahn A 560 entlang des alten Siegdammes. Sie verbindet seit 1988 die A 3 mit der A 59.[9]
Als weiteres großes Bauprojekt wurde die Zweigstelle der 1995 gegründeten Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Betrieb genommen. Das Hauptgebäude wurde 1999 eröffnet, ein Erweiterungsbau 2005.
Sitzverteilung im Stadtrat Insgesamt 50 Sitze
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Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 54,75 % (2014: 54,87 %)
% 50 40 30 20 10 0 41,15 % 27,25 % 19,77 % 4,48 % 3,10 % 1,95 % 2,30 %
CDU SPD Grüne FDP Aufbr. Volksab. Linke Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 −1,02 %p
−4,92 %p +8,58 %p −0,77 %p −0,73 %p +0,20 %p −1,35 %p CDU SPD Grüne FDP Aufbr. Volksab. Linke Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang |
Der Stadtrat ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Sankt Augustin. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre. Die letzte Wahl fand am 13. September 2020 statt.[11]
Von März bis Mai 1995 war die Stadt ohne Rat und Bürgermeister, da bei der Kommunalwahl am 16. Oktober 1994 Unregelmäßigkeiten in mehr als der Hälfte der Wahlbezirke festgestellt worden waren und der Stadtrat die Wahl daher am 1. Februar 1995 für ungültig erklärt hatte. Bis zur Neuwahl am 14. Mai führte der vom Innenministerium berufene SPD-Landtagsabgeordnete Hans Jaax aus Troisdorf die Stadt kommissarisch.[12][13]
1996 wurde in Sankt Augustin die Doppelspitze abgeschafft. Anke Riefers (vorher ehrenamtliche Bürgermeisterin) wurde vom Rat der Stadt zur ersten hauptamtlichen Bürgermeisterin gewählt und damit Nachfolgerin von Stadtdirektor Quasten als Verwaltungschef. Am 13. September 2020 wurde Max Peter Leitterstorf (CDU) mit 53,47 % als Nachfolger von Klaus Schumacher zum neuen Bürgermeister gewählt.[14]
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Blasonierung: „Das Stadtwappen zeigt im Schildhaupt in Silber (Weiß) einen schreitenden, doppeltgeschwänzten, blau bewehrten, blau bezungten und blau gekrönten roten Löwen; darunter ein von blau nach silber (weiß) 16-fach geschachtes Feld.“ |
Wappenbegründung: Durch kommunale Neugliederung (Bonn-Gesetz vom 10. Juni 1969) wurden die Gemeinden Buisdorf, Hangelar, Meindorf, Menden (Rheinland), Niederpleis, Siegburg-Mülldorf sowie die Ortschaft Birlinghoven zur Gemeinde Sankt Augustin zusammengeschlossen. Die neu entstandene Gemeinde übernahm das Wappen, das 1936 der Oberpräsident dem Amt Menden verliehen hatte. Es zeigt den Bergischen Löwen als Hinweis auf den alten Landesherrn, den Herzog von Berg; das Schachmuster entstammt dem Wappen der Ortsherren von Menden. |
Das Kinder- und Jugendparlament besteht seit 1991.
Im Jahr 2010 wurde der erste Jugendstadtrat gewählt, für den Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren stimmberechtigt sind. Derzeit (2015 [veraltet]) ruht die Arbeit des Jugendstadtrates, da sich zur Wahl 2014 nicht genügend Kandidaten gemeldet hatten.[15]
Am 17. November 2011 feierte das Kinder- und Jugendparlament sein 20-jähriges Bestehen und seine 40. Sitzung im Rahmen einer Jubiläumssitzung.
Sankt Augustin unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:
Erhaltene Altstadtteile mit rheinischen Fachwerkhäusern gibt es in Birlinghoven, Buisdorf, Hangelar, Menden und Niederpleis. Das älteste Gebäude der Stadt ist die Pfarrkirche Sankt Martinus in Niederpleis, die in Teilen bis ins 12. Jahrhundert zurückgeht; in diesem Ortsteil finden sich auch ein Rittersitz und eine historische Mühle. Das Schloss Birlinghoven wurde von 1901 bis 1903 im Stil englischer Landschlösser erbaut, zu ihm gehören eine Orangerie und eine in den Birlinghovener Wald übergehende Parkanlage. Momentan gehört das Schloss zum Campus des Fraunhofer Institutszentrums Birlinghoven und ist nicht ohne vorherige Ankündigung zu besichtigen.
Sankt Augustin liegt am Ostrand des „Grünen C“, einem lose zusammenhängenden Grünflächenverbund, dessen unkonventionelle, aber teure Beschilderung und Ausgestaltung etliche Kritik auf sich gezogen hat. Seit 2007 gehören zudem das Pleisbachtal und der Birlinghovener Wald zum Naturpark Siebengebirge.[17]
Über die Stadt hinaus bekannt ist das Haus Völker und Kulturen der Steyler Missionare, seine Schwerpunkte liegen auf Exponaten aus Subsahara-Afrika, Papua-Neuguinea, China und Äthiopien.
Theater-, Kabarett- und Musikveranstaltungen finden im Schloss Birlinghoven, dem Haus Menden, den Aulen der Schulen und diversen kleineren Einrichtungen statt.
Wie überall im Rheinland wird in Sankt Augustin Karneval gefeiert. Die Tollitäten sind das Prinzenpaar der Stadt Sankt Augustin, das Prinzenpaar von Menden und das Kinderprinzenpaar von Meindorf (Prinz und Prinzessin). Es gibt einen Hauptzug in Sankt Augustin am Karnevalssonntag, der von Niederpleis über Mülldorf nach Sankt Augustin-Ort verläuft, sowie Stadtteilzüge in Birlinghoven (Sonntagmorgen), Hangelar (Sonntagmorgen), Meindorf (Rosenmontag) und Menden (Rosenmontag).
Traditionell finden an Weiberfastnacht die Weibersitzungen in den Ortsteilen Menden, Meindorf und Hangelar statt. Jedes Jahr am Karnevalsfreitag ist die Rathauserstürmung. Ansonsten findet der Karneval natürlich auch in den Kneipen und Veranstaltungsstätten statt.
Zu Frühlingsbeginn veranstaltet der Hangelarer Werbekreis die Hangelarer Lichternacht[18] zu der die Kölnstraße gesperrt und extra beleuchtet wird, damit man die längeren Öffnungszeiten der Geschäfte genießen kann.
Im Frühsommer veranstaltet der TV Hangelar seit 2010 ein Familiensportfest unter dem Motto „Familien in Bewegung“ auf dem Sportplatz im Ortsteil Hangelar.
Regelmäßig im Juni veranstalten die Biker der in Sankt Augustin ansässigen Bundespolizei das „Bikercamp“.[19] Motorradfahrer aus der Umgebung treffen sich für ein Wochenende auf dem Gelände des Flugplatzes in Sankt Augustin Hangelar zu „Benzingesprächen“, zu Musik und zum Feiern. Dieses Treffen findet seit 2005 statt und hat seinen Höhepunkt jeweils am Samstag mit einem gemeinsamen Motorradkorso durch Sankt Augustin. Das Bikerfest 2015 wurde aus „terminlichen“ Gründen abgesagt. 2016 fand das Bikercamp wieder statt.
Im September findet das überregional bekannte Straßenfest „Hangelarer Spektakel“ auf der Kölnstraße im Ortsteil Hangelar statt.
Im Oktober findet seit 1981 ein Volkslauf „Rund um den Flugplatz“ (Bonn/Hangelar – BNJ) mit Strecken über 400 m, 800 m, 5 km sowie dem 10-km-Volkslauf statt. Veranstalter ist der TV Hangelar. Start und Ziel ist der Sportplatz im Ortsteil Hangelar.
Im November findet jährlich in den Sporthallen am Rhein-Sieg-Gymnasium eine kostenlose Schauturnveranstaltung des TV Hangelar statt.
Die DLRG Sankt Augustin e. V. veranstaltet seit 2010 regelmäßig einmal im Jahr ein 24-Stunden-Schwimmen im Freibad, zu dem auch Schwimmer aus anderen Regionen anreisen.
In den Ortsteilen gibt es zudem zahlreiche weitere Feste wie Kirmes, Pfarrfeste, Schützenfeste, Vereinsfeste und Feuerwehrfeste.
2014 fand im Frühjahr zum dritten Mal die Legoausstellung „ABSolut Steinchen“ in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Campus Sankt Augustin statt. Nationale und internationale Legobauer stellten an einem Wochenende ihre eigenen Creationen (MOCs) aus.
Alle drei Jahre findet zudem das Sankt Augustiner Klosterfest im Missionshaus St. Augustin der Steyler Missionare statt. Dies ist das größte Missionsfest Deutschlands.[20]
Die B 56 verbindet Sankt Augustin mit Bonn und Siegburg. Drei Autobahnanbindungen an die A 560 gibt es in Menden, Mülldorf und Niederpleis, eine an die A 59 nahe Hangelar in Bonn. Im Osten tangiert die A 3 Sankt Augustin und ist über die Anschlussstelle zur A 560 in Niederpleis unmittelbar angebunden.
In der Stadt waren am 1. Januar 2018 34.857 Kraftfahrzeuge zugelassen, darunter 30.773 Pkw.[21]
Die Siegburger Bahn verbindet als Teil der Stadtbahn Bonn Sankt Augustin mit der Kreisstadt Siegburg sowie mit der Bundesstadt Bonn und im weiteren Streckenverlauf jenseits des Rheins auf der Siebengebirgsbahn mit Königswinter und Bad Honnef über die Linie 66. An Schultagen verkehrt außerdem die Linie 67 nach Bonn-Bad Godesberg. Die sieben Haltestellen im Stadtgebiet sind Sankt Augustin Mülldorf, Sankt Augustin Zentrum, Sankt Augustin Kloster, Sankt Augustin Ort, Hangelar Ost, Hangelar Mitte und Hangelar West.
Die rechte Rheinstrecke führt ebenfalls durch Sankt Augustin, an dieser liegt im Stadtgebiet der Haltepunkt Menden (Rheinland). Des Weiteren führt die eingleisige Kleinbahn Beuel–Großenbusch der Rhein-Sieg-Eisenbahn von Bonn-Beuel in den Stadtteil Hangelar. Hier findet zu Pützchens Markt Personenverkehr statt. In unmittelbarer Nachbarschaft der Stadt und über die Stadtbahn angeschlossen befindet sich der ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn. Die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main wird auf dem Stadtgebiet in Niederpleis und Birlinghoven größtenteils durch den Siegauen-Tunnel geführt.
Folgende Buslinien bedienen Sankt Augustin (Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2019):
Linie | Linienverlauf |
---|---|
508 | Troisdorf – Menden – Sankt Augustin-Zentrum |
512 | Siegburg Bhf – Mülldorf – Niederpleis – Birlinghoven – Ittenbach |
513 | Siegburg Bhf – Mülldorf – Niederpleis – Birlinghoven – Oberpleis |
516 | Hennef – Birlinghoven – Vilich-Müldorf |
517 | Sankt Augustin-Zentrum – Mülldorf – Niederpleis – Hangelar |
518 | Sankt Augustin-Zentrum – Ort – Niederberg – Hangelar |
527 | Hennef – Buisdorf – Siegburg |
529 | Bonn – Hangelar – Sankt Augustin Zentrum – Mülldorf – Niederpleis – Buisdorf – Hennef |
535 | Sankt Augustin-Zentrum – Niederpleis – Birlinghoven – Oberpleis |
540 | (SWB Bus) Sankt Augustin-Zentrum – Menden – Meindorf – Bonn |
599 | Schulbuslinie |
635 | (SWB Bus) Ramersdorf – Hangelar |
636 | (SWB Bus) Konrad-Adenauer-Platz – Schloss Birlinghoven – Hangelar |
640 | (SWB Bus) Siegburg – Mülldorf – Menden – Meindorf – Bonn |
Wichtige Umsteigestationen sind Sankt-Augustin-Zentrum, Menden-Markt, Hangelar Ost und Niederpleis Campus (bis 2019: Niederpleis Schulzentrum).
Wichtigste interkommunale Busverbindung sind die Linien 640 und 529 von Siegburg bzw. Hennef über Sankt Augustin bis Bonn Hauptbahnhof.
In Sankt Augustin befindet sich der Flugplatz Hangelar, der älteste noch betriebene Flugplatz in Deutschland.[22]
Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Köln/Bonn.
Sankt Augustin ist Teil des Tarifgebiets im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).
Am 11. Dezember 2014 unterschrieben das Land Nordrhein-Westfalen, die Deutsche Bahn AG und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland einen Vertrag, dass Bonn direkt an den Flughafen Köln/Bonn und den Kölner Hauptbahnhof über die rechtsrheinische Schiene angeschlossen wird. Die S-Bahn-Linie 13, welche noch in Troisdorf endet, soll bis Bonn-Oberkassel weitergeführt werden. Auf Sankt Augustiner Gebiet wird der Bahnhof Menden neugebaut, die Strecke um ein Gleis erweitert sowie zahlreiche Brücken und Unterführungen neu gebaut, darunter die Siegbrücke zwischen Troisdorf und Menden. Zudem wird in Bonn-Vilich ein neuer Haltepunkt gebaut, der als Turmbahnhof mit der Stadtbahnlinie 66 verbunden werden soll und so auch aus Sankt Augustin erreichbar sein wird.[23][24]
Eine Anbindung an den Bonner Hauptbahnhof ist nicht möglich, da Bonn keine Eisenbahnbrücke besitzt. Das Projekt wird derzeit (2015 [veraltet]) mit 434 Mio. Euro beziffert. Erste Bauarbeiten haben unmittelbar nach der Vertragsunterzeichnung begonnen, die Aufnahme des ersten Streckenabschnittes nach Bonn-Beuel wird bis Ende 2026 erwartet, die Gesamtinbetriebnahme bis 2028 und der Abschluss des Projektes bis 2030.
Diskutiert wird zudem der Bau des sogenannten Westerwald-Taunus-Tunnels zwischen Sankt Augustin und Mainz-Bischofsheim als Teil der Neubaustrecke Troisdorf–Mainz-Bischofsheim für Güterzüge. Die Strecke würde in Menden von der Rechten Rheinstrecke abzweigen und neben dem Hangelarer Flugplatz in einen insgesamt 118 Kilometer langen Tunnel führen.[25][26]
In Sankt Augustin existieren mehrere Gewerbegebiete mit Industriebetrieben, im Maschinenbausektor zum Beispiel die Kuhne GmbH oder HumanOptics und Intersurgical aus der Gesundheitsbranche. Das Sägewerk Füssenich, das Eicheschnittholz produziert, sowie die Sägewerk Buchen GmbH, die sich verstärkt dem Thema erneuerbare Energie widmet (Pellets, Kaminholz, Briketts), gehören zur holzverarbeitenden Industrie. Die Huma Shoppingwelt ist eines der größten Einkaufszentren der Region, größte Mieter sind Saturn, Intersport und Müller. Mit Fahrrad Feld ist in Sankt Augustin der größte Fahrradhändler Nordrhein-Westfalens in Sankt Augustin beheimatet. Der Flugplatz Bonn/Hangelar ist der größte Segelflugplatz der Region und gilt als einer der ältesten Flugplätze Deutschlands. Die einzige Missionsbank in Deutschland, die Steyler Bank, hat ihren Unternehmenssitz in der Stadt.
Die Stadt Sankt Augustin als kommunaler Arbeitgeber beschäftigt über 600 Menschen in unterschiedlichen Berufsbildern.[27]
Der BusinessCampus Rhein-Sieg ist ein Start-up-Zentrum zur Gründung, Ansiedlung und Wachstum von jungen Unternehmen im Rhein-Sieg-Kreis und in der Wissenschaftsregion Bonn. Der BusinessCampus ist auf drei Standorte in Sankt Augustin und Rheinbach verteilt.[28]
Darüber hinaus gibt es ein Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand (CENTIM).[29]
Sankt Augustin ist Sitz des Instituts für Arbeitsschutz (IFA), eines Forschungs- und Prüfinstituts der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Auf dem Campus von Schloss Birlinghoven sind drei Fraunhofer-Institute (ehemals Institute der GMD) angesiedelt:
Seit 2020 ist Sankt Augustin mit zwei neu gegründeten Instituten ebenfalls Standort des DLR:
Sankt Augustin war seit der Gründung 1932 Sitz der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD der Steyler Missionare. Seit 2020 wird sie durch das Erzbistum Köln als Kölner Hochschule für Katholische Theologie betrieben und wurde zum Sommersemester 2021 nach Köln-Lindenthal verlegt. Seit 1995 hat die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit den vier Fachbereichen „Wirtschaftswissenschaften“, „Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus“, „Sozialpolitik und Soziale Sicherung“ sowie „Informatik“ ihren Sitz in der Stadt.
Darüber hinaus gibt es in Sankt Augustin folgende Schulen:
Die Stadt hat acht Grundschulen:
Bis 2014 gab es die GGS „Freie Buschstraße“ in Niederpleis. Diese Schule wurde aufgrund baulicher Mängel und prognostizierter rückläufiger Schülerzahlen geschlossen.[30]
Außerdem gibt es verschiedene Einrichtungen der Berufsbildung und sonstigen Weiterbildung:
Insbesondere aufgrund der Nähe zum früheren Regierungssitz und zur heutigen Bundesstadt Bonn ist Sankt Augustin Standort einer Bundespolizeidirektion im Stadtteil Hangelar. In der Stadt befindet sich auch eine Einrichtung der Bundeswehr. Sankt Augustin war bis 2017 außerdem Sitz des RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung, der das älteste Umweltzeichen der Welt verleiht, den Blauen Engel.[31]
Die Kinderklinik in Sankt Augustin-Ort genießt in der Region ein großes Ansehen. In ihr war bis 2020 eines der vier deutschen Kinderherzzentren untergebracht.
Die Freiwillige Feuerwehr hat 238[32] rein ehrenamtlich tätige Mitglieder (Stand: September 2019), die in sechs Standorten organisiert sind:
Ebenfalls unterhält die Feuerwehr in jedem Standort eine eigene Jugendfeuerwehr sowie eine sogenannte Feuerwehrtechnische Zentrale in Mülldorf, in der vier hauptamtliche Gerätewarte arbeiten.[33] Die besondere Gefahrenlagen durch Chemieunternehmen, ein großes Einkaufszentrum, Seniorenheime, Krankenhäuser, kleine sowie große Gewerbebetriebe und Verkehrsobjekte wie den Hangelarer Flugplatz, die ICE-Strecke Rhein-Main, mehrere Zugstrecken und Autobahnen sowie Wohngebiete und weitläufige Wald- und Naturlandschaften bilden ein großes Spektrum für potenzielle Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin.[34]
Sankt Augustin ist Sitz nachstehender bundesweit tätiger Einrichtungen:
In Sankt Augustin-Ort steht das Missionshaus St. Augustin der Steyler Missionare (SVD). Von 1932 bis 2021 gehörte zum Kloster eine Philosophisch-Theologische Hochschule, die inzwischen durch das Erzbistum Köln in Köln-Lindenthal betrieben wird. Während des Nationalsozialismus wurden die Steyler enteignet und vertrieben, kehrten aber 1945 wieder zurück und bauten die im Krieg beschädigten Gebäude wieder auf. Seitdem kamen viele weitere Gebäude und Institute hinzu, insbesondere 1973 das Ethnologische Museum „Haus Völker und Kulturen“ (geschlossen seit 2021), die Steyler Missionsprokur und die Steyler Bank.
Nach dem Missionshaus benannte sich zunächst die Siedlung, aus der der heutige Stadtteil Sankt Augustin-Ort hervorging, in St. Augustin. Bei Gründung der Gemeinde Sankt Augustin 1969 übernahm die Gemeinde und heutige Stadt diesen Namen.
Die katholische Pfarrkirche St. Martinus im Stadtteil Niederpleis gilt als ältestes Gebäude im Stadtgebiet.
Im Stadtgebiet gibt es mehrere katholische und evangelische Kirchengemeinden. Seit 1989 besteht auch eine Neuapostolische Kirche in der Stadt; das Kirchengebäude im Stadtteil Hangelar wurde 1995 geweiht. Die Kirche wurde inzwischen geschlossen, Gottesdienste finden in der Gemeinde Troisdorf statt.
Ursprünglich war geplant, die Abschlussmesse des Weltjugendtages 2005 mit Auftritt des Papstes auf den Wiesen des Hangelarer Flugplatzes stattfinden zu lassen, diese wurde letztlich auf das Marienfeld zwischen Kerpen und Frechen verlegt.
Im Stadtteil Niederpleis gibt es seit 2003 die Masjid-Salam-Moschee, die von einem marokkanischen Kulturverein unterhalten wird.[39]
Nachstehende kirchliche Einrichtungen finden sich in Sankt Augustin[40]
In Sankt Augustin gibt es 62 Sportvereine und mehrere kommerzielle Sportstudios. 14.100 Sportler sind in den Sportvereinen organisiert. Dachverband ist der seit 2002[48] bestehende Stadtsportverband Sankt Augustin e. V. Die größten Sportvereine sind der ASV Sankt Augustin mit 1.650 Mitgliedern und der TV Hangelar mit 1.350 Mitgliedern. Die ältesten Sportvereine wurden um die Jahrhundertwende gegründet: TuS Buisdorf 1900, TuS Niederpleis 1901, VfL Sankt Augustin 1902 und TV Menden 1907. Sportangebote in den Vereinen sind Fußball, Handball, Leichtathletik, Turnen, Gymnastik, Schwimmen, Tischtennis, Judo, Tennis, Fechten, Tanzen, Reiten, Golf, Schützen, Luftsport, Schach und Sport für Behinderte.
Sankt Augustin war einmal eine Hochburg des Handballs mit dem TuS Niederpleis in der Regionalliga-West, die Fußball-Frauen des FC Sankt Augustin spielten ehemals in der Regionalliga-West. Seit 2020 spielt die Volleyballmannschaft des TuS Buisdorf als Spielgemeinschaft Rhein-Sieg Volleys in der Dritten Liga. Die Tennisspieler von Rot-Weiß Hangelar sind in der Regionalliga-West vertreten. Der 1. PBC Sankt Augustin spielt in der 1. Poolbillard-Bundesliga und wurde 2019 erstmals Deutscher Meister.[49] Alle anderen Wettkampfmannschaften der Stadt spielen nur in den unteren Klassen. Aus Sankt Augustin kommen einige auch international bekannte Sportler:
Alfter | Bad Honnef | Bornheim | Eitorf | Hennef (Sieg) | Königswinter | Lohmar | Meckenheim | Much | Neunkirchen-Seelscheid | Niederkassel | Rheinbach | Ruppichteroth | Sankt Augustin | Siegburg | Swisttal | Troisdorf | Wachtberg | Windeck