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Ornbau ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach und zählt zur Metropolregion Nürnberg. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Triesdorf.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Ansbach
Verwaltungs­gemeinschaft: Triesdorf
Höhe: 419 m ü. NHN
Fläche: 15,16 km2
Einwohner: 1639 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 108 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91737
Vorwahl: 09826
Kfz-Kennzeichen: AN, DKB, FEU, ROT
Gemeindeschlüssel: 09 5 71 189
Stadtgliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Altstadt 7
91737 Ornbau
Website: www.ornbau.de
Erster Bürgermeister: Marco Meier (CSU / Wählergruppe Eintracht)
Lage der Stadt Ornbau im Landkreis Ansbach
Karte
Karte
Stadt Ornbau von der Altmühlbrücke
Stadt Ornbau von der Altmühlbrücke
Ornbau mit Altmühlbrücke
Ornbau mit Altmühlbrücke
Stadtmauerpartie an der Altmühl
Stadtmauerpartie an der Altmühl

Geographie



Geographische Lage


Ornbau liegt an der Altmühl, am Rande des Fränkischen Seenlandes, 60 km südwestlich von Nürnberg.[2]


Nachbargemeinden


Folgende Gemeinden grenzen an Ornbau (von Norden im Uhrzeigersinn):


Gemeindegliederung


Es gibt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Die Einöde Stadtmühle zählt zum Gemeindeteil Ornbau.


Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Ornbau wurde erstmals 838 in einer Urkunde erwähnt. Der Name wechselte im Laufe der Jahrhunderte von „Arenburen“ (1057/75) bis hin zur heutigen, seit 1800 gebräuchlichen Bezeichnung. Das Grundwort des Ortsnamens ist das althochdeutsche Wort „būr“ (= Wohnung) und das Bestimmungswort ist der Personenname „Aro“. Der Ortsname bedeutet also zur Wohnung, die von Aro gegründet wurde.[5]

Bereits um 1300 (seit 1229 Marktrecht) war Ornbau eine eigene Vogtei. Der Ort bestand aus einer umwallten und einer ungeschützten Siedlung (die heutige Vorstadt). Ornbau bildete mit seiner Umgebung ein eigenes Officiatus, auch Minister genannt. Einnahmen aus Zoll und Gericht flossen dem Bischof von Eichstätt zu. Wegen der Übergriffe der Grafen von Oettingen wurde das Gebiet um Ornbau 1313 dem Fürstbischof zugesprochen. Damals erlaubte der Kaiser, Ornbau zu befestigen, also mit einer Mauer zu umgeben. Damit erhielt die Siedlung den Charakter einer civitas, einer Stadt mit Stadtrecht. Ab 1500 lag die Stadt im Fränkischen Reichskreis.

Während der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt wurden mindestens drei Frauen aus Ornbau wegen angeblicher Hexerei hingerichtet. Das waren 1616 Anna Demertin, alias die Nasenschneiderin und Apollonia Veitin sowie 1617 Christina Magin. Fünf weitere Frauen wurden zwischen 1616 und 1619 aus demselben Grund verhaftet. Eine von ihnen wurde wieder freigelassen, das Schicksal der anderen ist unklar.[6]

Im Dreißigjährigen Krieg fand im Verlauf des schwedischen Heerzuges von Donauwörth nach Regensburg unter dem Feldherren Bernhard von Sachsen-Weimar bei Ornbau ein Gefecht mit den Reitertruppen des bayerischen Generals Johann von Werth statt, in dem die bayerischen Truppen eine empfindliche Niederlage erlitten (Kampf um Regensburg).

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) wurde der Steuerdistrikt Ornbau gebildet, zu dem Gern, Haag, Obermühl, Oberndorf und Taugenroth gehörten. Wenig später wurde die Ruralgemeinde Ornbau gebildet, die nur aus dem Hauptort bestand. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herrieden zugeordnet.[7] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 8,953 km².[8]


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Gern eingegliedert.[9]


Einwohnerentwicklung


Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1480 auf 1626 bzw. um 9,9 %.

Gemeinde Ornbau

Jahr 1987200520102011201220132014201520162017
Einwohner 1457168616081585158415911609163816461669
Häuser[FN 1] 362535536537538541541545
Quelle [10][11][11][11][11][11][11][11][11][11]

Ort Ornbau (= Gemeinde Ornbau bis zur Gebietsreform)

Jahr 1818184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939194619501952196119701987
Einwohner 73777174577379882880378180979078180077178576179778384983310471082104298210421113
Häuser[FN 2] 200156157159156158181202289
Quelle [12][13][14][14][15][16][17][18][19][20][14][14][21][14][14][14][22][14][14][14][23][14][8][24][10]
  1. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben, welche in den amtlichen Verzeichnissen als Wohngebäude bezeichnet wurden.
  2. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.

Politik


Kirche St. Jakobus
Kirche St. Jakobus
Kirche St. Jakobus mit moderner Innengestaltung
Kirche St. Jakobus mit moderner Innengestaltung

Stadtrat


Der Stadtrat von Ornbau besteht aus zwölf gewählten Mitgliedern sowie dem Ersten Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 erhielt die Liste CSU/Unabhängige Wähler sieben Sitze und die Wählergruppe Eintracht fünf Sitze.


Bürgermeister


Bürgermeister war von 2008 bis 2020 Heinz Baum (CSU/Eintracht). Sein Vorgänger war Gerhard Helmsorig.

Bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2020 setzte sich der 27-jährige Marco Meier (Liste CSU/Unabhängige Wähler) mit 58,3 Prozent der Stimmen gegen Thomas Blaumeier (Wählergruppe Eintracht) durch. Dieser ist zudem Mitglied im Ansbacher Kreistag.


Wappen und Flagge


Wappen
Wappen von Ornbau
Wappen von Ornbau
Blasonierung: „In Rot ein goldener Löwe, der mit den Vorderpranken einen abgewendeten, aufrechten goldenen Bischofsstab hält.“[25]

Ornbau führt seit dem 14. Jahrhundert ein eigenes Wappen.

Wappenbegründung: Der Löwe ist einer der drei Löwen aus dem englischen Königswappen, das man im Spätmittelalter für das Wappen des heiligen Willibald, des ersten Bischofs von Eichstätt, hielt. Es wurde vom Domkapitel Eichstätt geführt. Der Stab ist dem Wappen des Hochstifts von Eichstätt entnommen. Vor 1671 war das Schild gespalten (links Bischofsstab, rechts Löwe).
Flagge

Die Gemeindeflagge ist rot-golden.[26]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Baudenkmäler



Bodendenkmäler



Regelmäßige Veranstaltungen



Bildung


In der Grundschule Ornbau wurden im Schuljahr 2013/14 von sechs Lehrkräften 66 Kinder unterrichtet. Die Schule ist in einem 1764 nach Plänen von Maurizio Pedetti errichteten und 1988/89 sanierten Barockbau in der Altstadt untergebracht. Die nächste Hauptschule befindet sich im benachbarten Bechhofen.


Freizeit


Ornbau verfügt im Gemeindeteil Gern über ein Flussschwimmbad an der Altmühl. Hier beginnt auch der Altmühlzuleiter, der bei Hochwasser das Altmühlwasser dem Altmühlsee zuführt.

Viele Rad- und Wanderwege führen durch Ornbau oder haben hier ihren Start- bzw. Zielpunkt. Im Wiesengrund, der im Osten liegt (die Wiesmet), erstreckt sich bis Muhr am See ein Vogelschutzgebiet, in dem bedrohte Vogelarten leben.


Verkehr


Die Staatsstraße 2411 verläuft westlich von Ornbau und führt nach Triesdorf (3 km nördlich) bzw. nach Arberg (4,4 km südwestlich). Die Kreisstraße AN 55 führt nach Mörsach (3,4 km südöstlich) bzw. nach Oberndorf (1,4 km westlich), die Kreisstraße AN 59 nach Hirschlach (1,7 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Gern (1 km südlich).[2]


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Stadt



Personen in Verbindung mit Ornbau



Literatur




Commons: Ornbau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ornbau – Reiseführer
Wikisource: Ornbau in der Topographia Franconiae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Fußnoten


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Ornbau im BayernAtlas
  3. Gemeinde Ornbau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. September 2019.
  4. Gemeinde Ornbau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2021.
  5. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 173 f. Nach Reitzenstein Ersterwähnung 1057/75.
  6. Stürzl: Zur Hexenverfolgung im Oberen Stift des Hochstifts Eichstätt. Nachtrag zu: Hinrichtungen wegen Hexerei in Eichstätt. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde. Selbstverlag, München 2016, S. 130 ff.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 46 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 777 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).
  11. Ornbau: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 70 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 160161 (Digitalisat). Ornbau: 760 Einwohner, 155 Häuser; Stadtmühle: 11 E., 1 H.
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1025, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 161 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1190, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Ornbau: 790 Einwohner; Stadtmühle: 13 E.
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 63 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 181 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1122 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1189 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1227 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1058 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
  25. Eintrag zum Wappen von Ornbau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  26. Ornbau. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 10. Februar 2020.

На других языках


- [de] Ornbau

[en] Ornbau

Ornbau (pronunciation (help·info)) is a walled town in the district of Ansbach, in Bavaria, Germany. It is situated on the river Altmühl, 15 km southeast of Ansbach.

[ru] Орнбау

Орнбау (нем. Ornbau) — город в Германии, в земле Бавария.



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