Mönchsroth ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Ansbach sowie Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Wilburgstetten und zählt zur Metropolregion Nürnberg.
Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde in Franken (mit dem Kloster Mönchsroth). Auch die Reichsabtei Rot an der Rot in Oberschwaben wurde früher häufig „Mönchsroth“ genannt.
Die Gemeinde liegt genau an der Landesgrenze zu Baden-Württemberg. Der Ortsteil Mönchsroth wird von der Rotach, einem Zufluss der Wörnitz, durchflossen. Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Dinkelsbühl, Wilburgstetten, Stödtlen und Wört.[2]
Gemeindegliederung
Es gibt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
Der Ort wurde im 12. Jahrhundert als „Rotha“ erstmals schriftlich erwähnt. In der Urkunde wird auch eine „preposituramque Rothe“ erwähnt, womit das um 1130 gegründete Benediktinerkloster Mönchsroth gemeint war. Im Jahr 1286 wurde der Ort erstmals „Mvnchrôte“ genannt, 1350 „Muenchrot“, 1604 schließlich „Mönchsrodt“. Der Ortsname leitet sich vom Gewässernamen Rotach (=roter Fluss) ab, an dem der Ort liegt.[5]
Das Hochgericht sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das oettingen-spielbergische Oberamt Mönchsroth. Gegen Ende des 18.Jahrhunderts bestand Mönchsroth aus 154 Haushalte (1 Mühle, 1 Hofgut, 1 Morgengut, 20 Lehengüter, 1 Lehengut mit Backrecht, 2 halbe Lehengüter, 1 Söldengut, 51 Häuser, 4 Häuser mit Backrecht, 2 Häuser mit Wirtschafts- und Braurecht, 1 Haus mit Schmiedrecht, 3 Zweidrittelhäuser, 6 Drittelhäuser, 60 Halbhäuser). Außerdem gab es eine Pfarrkirche, die ehemalige Benediktinerpropstei St. Peter und Paul, ein Pfarrhaus, ein Schulhaus, eine Synagoge, ein Gemeindehirtenhaus und ein Schafhaus.[6]
1806 kam Mönchsroth an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt entstand 1809 der Steuerdistrikt Mönchsroth und die Ruralgemeinde Mönchsroth mit den Orten Fallmeisterei und Hammerschmiede.[7][8] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Dinkelsbühl zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Dinkelsbühl. 1819 erfolgte der Wechsel zum Herrschaftsgericht Mönchsroth, wo es bis zu dessen Auflösung verblieb, und 1838 der Wechsel zum Rentamt Oettingen. Ab 1850 gehörte Mönchsroth wieder zum Landgericht und Rentamt Dinkelsbühl (1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist).[9] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 6,937km².[10] Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Mönchsroth an den Landkreis Ansbach.[9]
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform Diederstetten eingegliedert.[11]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1305 auf 1580 um 275 Einwohner bzw. um 21,1%.
Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet und 1871 bis 2016 als Wohngebäude.
Politik
Bürgermeister
Erste Bürgermeisterin ist seit 1. Februar 2012 Edith Stumpf (Freie Bürgerliste).[23] Diese wurde als Nachfolgerin von Fritz Franke (SPD) am 13. November 2011 gewählt und am 5. November 2017 bei einem Gegenkandidaten mit 68,5% der Stimmen im Amt bestätigt.
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahlen seit 2008 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:
Blasonierung: „Durch gesenkten goldenen Balken geteilt von Blau und Rot, oben ein silberner Adler, der einen quer liegenden goldenen Abtstab in den Fängen hält, unten ein silbernes Andreaskreuz.“[26]
Die Gemeinde führt seit 1985 dieses Wappen.
Wappenbegründung: Seit dem 15. Jahrhundert gehörte den Grafen von Oettingen der Ort. Daran erinnert das Andreaskreuz aus dem gräflichen Stammwappen. Der Adler stammt aus dem Wappen der Grafen von Leiningen, zusammen mit dem Abtstab verweist er auf das ehemalige Kloster und seinen Gründer. Der goldene Balken stellt den durch das Gemeindegebiet verlaufenden Limes dar.
Flagge
Die Gemeinde hat eine weiß-blau-weiße Gemeindeflagge.[27]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Limesturm (Nachbau)
Ehemalige Klosterkirche der Benediktinerpropstei St. Peter und Paul
Ehemalige Synagoge von 1761 (Rathausstraße 1). Hier wurde 1988 ein umfassender Genisafund geborgen, der sich heute im Jüdischen Museum Franken Fürth/Schnaittach befindet.
St. Peter und Paul (Mönchsroth)
St. Oswald und Ägidius (Mönchsroth)
Baudenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Mönchsroth
Bodendenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Bodendenkmäler in Mönchsroth
Verkehr
Durch Mönchsroth verläuft die Landesstraße/Staatsstraße2385 nach Wilburgstetten zur Bundesstraße 25 (2,3km östlich) bzw. über Regelsweiler nach Wört (6,5km westlich). Die Kreisstraße AN46/K3211 verläuft nach Eck am Berg (2,7km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Diederstetten (1,9km nördlich), nach Gaxhardt (1,8km westlich) und nach Wittenbach (2km südöstlich).[2]
Söhne und Töchter der Stadt
Johann Leonhard Dober (1706–1766), Missionar
Georg Friedrich Benecke (1762–1844), Philologe
Christian Daniel Benecke (1768–1851), Kaufmann, Senator und Bürgermeister von Hamburg
Abraham Kohn (1819–1871), Mitbegründer und Präsident der jüdischen Gemeinde Kehillat Anshe Ma'ariv in Chicago
August Gebeßler:Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (=Bayerische Kunstdenkmale. Band15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB451450930, S.167–173.
Teresa Neumeyer:Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
Gunther Reese: Jüdisches Mönchsroth. Einladung zu einem Rundgang. Haigerloch 2006. ISBN 3-933231-36-1
Wolf-Armin von Reitzenstein:Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S.151.
Anton Steichele (Hrsg.):Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S.476–493 (Digitalisat).
Pleikard Joseph Stumpf:Mönchsroth. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S.703 (Digitalisat).
W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S.151.
T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S.441.
T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S.536.
Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S.77 (Digitalisat).
T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S.554.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.763 (Digitalisat).
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.448.
Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S.60 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1167, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1099 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1164 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1201 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.1038 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.170 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.329 (Digitalisat).
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2024 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии