Oberkrämer ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Oberhavel (Brandenburg). Der Name ist vom angrenzenden Waldgebiet Krämer abgeleitet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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52.6954513.1106754 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oberhavel | |
Höhe: | 54 m ü. NHN | |
Fläche: | 103,66 km2 | |
Einwohner: | 11.860 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 114 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 16727 | |
Vorwahlen: | 03304, 033055 | |
Kfz-Kennzeichen: | OHV | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 65 251 | |
LOCODE: | DE OKM | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Perwenitzer Weg 2 16727 Oberkrämer OT Eichstädt | |
Website: | www.oberkraemer.de | |
Bürgermeister: | Wolfgang Geppert (BVB/Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Oberkrämer im Landkreis Oberhavel | ||
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Die Gemeinde Oberkrämer liegt im äußersten Südwesten des Landkreises Oberhavel, mitten im Havelländischen Luch, etwa zehn Kilometer nordwestlich der Berliner Stadtgrenze. Zwischen den Ortsteilen Vehlefanz, Schwante und Neu-Vehlefanz liegt der Mühlensee.
Die Gemeinde Oberkrämer gliedert sich laut Hauptsatzung[2] in folgende Ortsteile:
Auf dem Gemeindegebiet existieren folgende Wohnplätze: Altes Forsthaus Bärenklau, Am Wasserwerk, An Konarskis Pfuhl, Ausbau Eichstädt, Bötzow-Ausbau, Bötzow-West, Försterei Oberkrämer, Haus im Wind, Karlsruh, Klein-Ziethen, Koppehof, Krämerpfuhl, Kuckswinkel, Lindensiedlung, Neu-Schwante, Oberer Priesterweg, Siedlung am Bärenklauer Weg, Sommerswalde, Wendemark, Wirus und Wolfslake.[3]
Auf dem Mathiasberg befand sich von 1941 bis 1945 eine Versuchsanlage zur Windenergienutzung.
Am 7. Oktober 1989, noch vor dem Fall der Berliner Mauer, wurde im Schwanter Pfarrhaus die Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP) von einer Gruppe von 40 aktiven Bürgerrechtlern gegründet. Sie gehörte zur damaligen Bürgerbewegung. Aus der SDP entstand dann 1990 die ostdeutsche SPD.
Die Geschichte der Gemeinde Oberkrämer geht im Grunde bis 1992 zurück. Im Zuge der Ämterbildung in Brandenburg hatten sich sieben Gemeinden im damaligen Kreis Oranienburg zu einem Verwaltungsverbund, dem Amt Oberkrämer zusammengeschlossen. Am 30. Juli 1992 erteilte der Minister des Innern des Landes Brandenburg seine Zustimmung zur Bildung des Amtes Oberkrämer.[4] Als Zeitpunkt des Zustandekommens des Amtes wurde der 10. August 1992 festgelegt. Das Amt hatte seinen Sitz in der Gemeinde Eichstädt.
Am 27. September 1998 bildeten die Gemeinden Eichstädt, Neu-Vehlefanz und Vehlefanz die neue Gemeinde Oberkrämer.[5] Zum 31. Dezember 2001 wurde aus den Gemeinden Oberkrämer, Bärenklau, Bötzow, Marwitz und Schwante die neue Gemeinde Oberkrämer gebildet. Das Amt Oberkrämer wurde zum selben Datum aufgelöst.[6] Erster und einziger Amtsdirektor war Helmut Jilg.[7]
Veränderungen des Gemeindegebiets
Seit 1937 fanden auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Oberkrämer vier Gemeindegebietsveränderungen statt. In zwei Fällen handelte es sich um Eingemeindungen, in den anderen beiden Fällen um Gemeindeneugründungen.[8]
Wirkungsdatum | Aufgelöste Gemeinde | Aufnehmende Gemeinde | Art der Veränderung |
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1937-01-01 | Neu-Schwante | Schwante | Eingemeindung |
1938-01-01 | Neu Bötzow | Bötzow | Eingemeindung |
1998-05-18 | Eichstädt Neu-Vehlefanz Vehlefanz |
Oberkrämer (1998–2001) | Gemeindeneugründung |
2001-12-31 | Bärenklau Bötzow Marwitz Oberkrämer (1998–2001) Schwante |
Oberkrämer | Gemeindeneugründung |
Gemeinde Oberkrämer
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[9][10][11], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011 (Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg)
Ortsteile
Jahr | Bötzow | Schwante | Vehlefanz | Neu-Vehlefanz | Marwitz | Bärenklau | Eichstädt |
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2005 | 2.904 | 1.997 | 1.777 | 348 | 1.400 | 1.294 | 939 |
2010 | 2.981 | 2.089 | 1.765 | 385 | 1.429 | 1.288 | 850 |
2015[12] | 3.112 | 2.075 | 1.764 | 367 | 1.496 | 1.517 | 810 |
2016[13] | 3.181 | 2.112 | 1.822 | 384 | 1.518 | 1.436 | 842 |
2017[14] | 3.232 | 2.164 | 1.816 | 394 | 1.536 | 1.515 | 844 |
2018[15] | 3.202 | 2.164 | 1.834 | 394 | 1.679 | 1.542 | 842 |
2019[16] | 3.210 | 2.207 | 1.852 | 385 | 1.950 | 1.572 | 835 |
Angaben der Gemeindeverwaltung Oberkrämer
Die Gemeindevertretung von Oberkrämer besteht aus 22 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 65,7 % zu folgendem Ergebnis:[17]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil 2014[18] |
Sitze 2014 |
Stimmenanteil 2019 |
Sitze 2019 | |
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Bürger für Oberkrämer | 33,2 % | 7 | 37,9 % | 8 | |
AfD | – | – | 13,6 % | 3 | |
SPD | 22,3 % | 5 | 12,2 % | 3 | |
CDU | 17,7 % | 4 | 11,7 % | 3 | |
Bündnis 90/Die Grünen | 04,4 % | 1 | 08,5 % | 2 | |
Freie Wähler Oberhavel | 08,2 % | 1 | 07,8 % | 2 | |
Die Linke | 08,1 % | 2 | 06,3 % | 1 | |
FDP | 03,2 % | 1 | 01,9 % | – | |
NPD | 03,3 % | 1 | – | – |
Leys wurde in der Bürgermeisterwahl am 8. November 2015 mit 64,7 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[21] in seinem Amt bestätigt.[22] Er wurde zum 1. März 2022 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt.[23]
In der Bürgermeisterstichwahl am 13. Februar 2022 wurde Geppert mit 68,0 % der gültigen Stimmen zu seinem Nachfolger gewählt.[24]
Die Gemeinde Oberkrämer führt eine Flagge, die wie folgt beschrieben wird: Dreistreifig Grün-Silber (Weiß)-Grün im Verhältnis 1 : 2 : 1 mit dem Gemeindewappen im Mittelstreifen.[25] Das Wappen wurde am 19. Dezember 2001 genehmigt. Blasonierung: „Über von Blau und Gold gespaltenem Wellenschildfuß gespalten von Silber und Grün, vorn rechts ein Nadelbaum und links ein Laubbaum mit jeweils schwarzem Stamm, hinten zwei übereinander fliegende natürliche Störche.“[26]
Seit 2011 ist Kotuń in Polen Partnergemeinde Oberkrämers[27]
Die Gemeinde betreibt ein öffentlich zugängliches Ratsinformationssystem.[28]
In der Liste der Baudenkmale in Oberkrämer stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
Größere Unternehmen in Oberkrämer sind die Freenet Shop, die ihre Verwaltung in Oberkrämer hat, und die HiPer-Gruppe, ein Maschinenbau- und Medizintechnikunternehmen, das auf keramische Werkstoffe spezialisiert ist und 2012 mit 80 Mitarbeitern rund sechs Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete.[29] Die HB-Werkstätten für Keramik in Marwitz wurden von Hedwig Bollhagen gegründet. Ein weiteres Traditionsunternehmen ist die seit 130 Jahren produzierende Bäckerei Plentz in Schwante mit mehreren Filialen in der Gegend[30] und die Tischlerei Thiede, die unter anderem Orgelprospekte und die Inneneinrichtungen von Schienenfahrzeugen (ICE 3, Nord-Ostsee-Bahn, Straßenbahn München) herstellt.[31]
Zur 1994 gegründeten HiPer Ceramics Group gehören die HiPer Ceramics GmbH, die Spezialteile aus Keramik für Maschinenbau und Medizintechnik herstellt, die HiPer Medical, die Endoprothesen und Dentalblanks herstellt sowie die Zellwerk GmbH,[32] die Technik für die Zellkultivierung produziert.
Oberkrämer liegt an der Landesstraße L 17 nach Hennigsdorf. Über die Anschlussstelle Oberkrämer (bis 2004 Schwante[33]) an der Bundesautobahn 10 ist Oberkrämer an das Bundesfernstraßennetz angebunden. An der Ausfahrt Oberkrämer befindet sich ein Autohof.
Die Ortsteile Bärenklau, Vehlefanz und Schwante besitzen jeweils Haltepunkte an der Bahnstrecke Berlin-Schönholz–Kremmen. Die an den genannten Stationen haltenden Regionalbahnzüge der Linie RB 55 verkehren zwischen Hennigsdorf und Kremmen.
Der Bahnhof Bötzow und die Haltepunkte Bötzow Nord und Marwitz lagen an der Bahnstrecke Nauen–Velten.
Grundschulen:[34]
Birkenwerder | Fürstenberg/Havel | Glienicke/Nordbahn | Gransee | Großwoltersdorf | Hennigsdorf | Hohen Neuendorf | Kremmen | Leegebruch | Liebenwalde | Löwenberger Land | Mühlenbecker Land | Oberkrämer | Oranienburg | Schönermark | Sonnenberg | Stechlin | Velten | Zehdenick