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Birkenwerder ist eine Gemeinde im Landkreis Oberhavel im Land Brandenburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Oberhavel
Höhe: 32 m ü. NHN
Fläche: 18,12 km2
Einwohner: 8116 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 448 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16547
Vorwahl: 03303
Kfz-Kennzeichen: OHV
Gemeindeschlüssel: 12 0 65 036
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 34
16547 Birkenwerder
Website: www.birkenwerder.de
Bürgermeister: Stephan Zimniok (B.i.F)
Lage der Gemeinde Birkenwerder im Landkreis Oberhavel
KarteSonnenberg
Karte

Geographie


Birkenwerder liegt im Süden des Landkreises im Naturraum der Zehdenick-Spandauer Havelniederung. Die nördliche Grenze des Berliner Ortsteils Frohnau (Bezirk Reinickendorf) ist knapp drei Kilometer und das Zentrum Berlins ungefähr 25 Kilometer entfernt. Birkenwerder grenzt an Hohen Neuendorf und ist von dessen Stadtteilen fast umschlossen. Im Osten grenzt der Ort an die Gemeinde Mühlenbecker Land und im Nordosten an den Stadtteil Wensickendorf der Kreisstadt Oranienburg. Das Ortszentrum wird von der Briese durchflossen, die an der Westgrenze von Birkenwerder in die Havel mündet.

Über die Hälfte von Birkenwerder besteht aus Waldfläche. Birkenwerder hat viele Wald- und Wanderwege, unter anderem auch entlang der Briese und des Briesesees. Wiesen und Felder gibt es in Birkenwerder im Gegensatz zum Großteil des Landkreises fast keine.

Birkenwerders Ortsbild wird geprägt durch weitläufige Wohngebiete mit Einfamilienhäusern und Gartengrundstücken sowie durch die Briese mit ihren drei Seen Boddensee, Briesesee und Mönchsee. Der Ortskern wird bestimmt durch das Rathausgebäude, die evangelische Kirche sowie die Clara-Zetkin-Straße bis zum Bahnhofsvorplatz, der ringsum durch den Bahnhof, die Post und ein Hotel begrenzt wird.


Gemeindegliederung


Zu Birkenwerder gehören die Wohnplätze Birkenwerder Nord, Kolonie Briese und Lindenhof.[2]


Geschichte


Alte Häuser am Werder
Alte Häuser am Werder

Birkenwerder wurde namentlich im Jahr 1355 erstmals erwähnt. Bereits im 12. Jahrhundert bestand allerdings ein slawischer Burgwall an der Briesemündung, der später von deutschen Adligen ausgebaut wurde. Ausgrabungen im Jahr 2005 zufolge entstand östlich der Burg die erste deutsche Siedlung, die aber bald zugunsten des heutigen Ortskerns aufgegeben wurde. Birkenwerder war als Kirchen- und Mühlenstandort der bedeutendste Ort in der Umgebung.

Im Jahr 1840 begann mit dem Bau von Ziegeleien die industrielle Entwicklung des Ortes. 1877 erhielt Birkenwerder seinen Bahnhof an der Berliner Nordbahn und damit Bahnanschluss nach Berlin. Es begann eine rasante Umwandlung vom Bauerndorf zum Villenvorort und Ausflugsziel von Berlin. Als „Aufwertung“ des Ortsbildes lässt sich auch die Einweihung eines vom Berliner Bildhauer Alexander Tondeur geschaffenen Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmals am 16. Juni 1892 auf dem Marktplatz vor dem Rathaus interpretieren.[3] Die Umwandlung war in den 1920er Jahren größtenteils abgeschlossen.

Birkenwerder hatte von 1961 bis 1990 wegen seiner Lage im Eisenbahnnetz eine große Bedeutung als Umsteigebahnhof für Bahnreisende zwischen den „Sputnik“-Zügen und den aus Oranienburg bzw. Berlin kommenden S-Bahnen.

Erst nach 1990 erfolgten wieder größere Baumaßnahmen. Hierzu zählen neben einer erheblichen Verdichtung mit Einfamilienhäusern auch der Anschluss an das Kanalisationsnetz, der Ausbau der Straßen, der Aufbau von Geschäftshäusern gegenüber dem Rathaus, eines Gewerbegebietes an der Autobahn, eines Wohngebietes nördlich der Bundesautobahn 10 und eines in Richtung Havelwiesen, die Modernisierung und der Ausbau beider Schulen, des Krankenhauses und der Freiwilligen Feuerwehr, die Errichtung eines Sportplatzes sowie eines Baumarktes.

Zum 6. Dezember 1993 fusionierten die Gemeinden Bergfelde und Borgsdorf mit Hohen Neuendorf. Birkenwerder sollte ebenfalls Teil davon werden, jedoch stimmten die Einwohner in einer Volksbefragung gegen eine Fusion von Birkenwerder mit Hohen Neuendorf. Seitdem arbeiten die Stadt Hohen Neuendorf und die Gemeinde Birkenwerder auch auf Verwaltungsebene eng zusammen; so wird das Einwohnermeldewesen für Birkenwerder durch die Stadt Hohen Neuendorf betreut, beide bilden zudem seit 2013 einen gemeinsamen Standesamtsbezirk.[4] Wegen der Einwohnerzahl Birkenwerders unterhalb der Grenze von 10.000 (für eine eigenständige Gemeinde) stand eine Fusion zwischen 2015 und 2017 im Rahmen der geplanten Kommunalgebietsreform erneut in der politischen Diskussion.[5]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
18750951
18901167
19102318
19253387
19334993
19396648
Jahr Einwohner
19467023
19507148
19646967
19716911
19816325
19856122
Jahr Einwohner
19905510
19955417
20006518
20057219
20107819
20158019
Jahr Einwohner
20168017
20178096
20188134
20198133
20208132
20218116

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik



Gemeindevertretung


Rathaus Birkenwerder
Rathaus Birkenwerder

Die Gemeindevertretung von Birkenwerder besteht aus 18 Mitgliedern sowie dem hauptamtlichen Bürgermeister.[9] Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
IOB/BiF Gemeinsam für Birkenwerder24,1 %4
ProBirkenwerder17,0 %3
CDU12,6 %2
Bündnis 90/Die Grünen12,0 %2
AfD11,5 %2
Die Linke09,3 %2
SPD09,2 %2
Briesetalverein04,2 %1

IOB-BiF = Initiative Ortsentwicklung Birkenwerder-Bürger im Fokus

Nach der Wahl haben die Gemeindevertreter der Listen von Bündnis 90/Die Grünen und Briesetalverein eine Fraktion gebildet. Vorsitzende der Gemeindevertretung ist Katrin Gehring (CDU), ihre Stellvertreterinnen sind Dorothea Trebs (IOB/BiF) und Doris Kaiser (Grüne).[11]


Bürgermeister


  • 1945–1945: Ernst Schulze[12]
  • 1945–1946: Erich Hahn
  • 1946–1951: Emil Tautenhahn
  • 1951–1952: Alfred Engel
  • 1952–1954: Friedrich Heilmann
  • 1954–1955: Dagobert Mumot
  • 1955–1958: Annemarie Kahl
  • 1959–1972: Gertrud Marx
  • 1972–1976: Ingeborg Möbes
  • 1976–1979: Harry Theuer
  • 1979–1981: Rolf Fugmann
  • 1981–1990: Günter Lewinsohn
  • 1990–2009: Kurt Vetter (parteilos)
  • 2009–2014: Norbert Hagen (parteilos, mit Unterstützung der CDU)
  • 2014–2015: Jens Kruse (parteilos), kommissarisch
  • seit 2015:00Stephan Zimniok (B.i.F.)

Wegen mehrerer Korruptionsvorwürfe wurde Norbert Hagen am 3. April 2014 vom Landrat des Landkreises Oberhavel vorläufig suspendiert[13] und schließlich bei einem Bürgerentscheid am 16. November 2014 durch eine Mehrheit der Bürger abgewählt.[14] Nach der Bürgermeisterwahl am 19. April 2015 mit sieben Kandidaten entschied die Stichwahl am 10. Mai 2015 mit 60,9 % der gültigen Stimmen für den 41-jährigen Polizeibeamten Stephan Zimniok.[15] Er wurde für eine Amtszeit von acht Jahren[16] gewählt.


Wappen


Das Wappen wurde am 21. Juni 1994 genehmigt. Blasonierung: „In Silber mit blauem Wellenschildfuß eine aus einem goldenen Dreiberg wachsende naturfarbene Birke.“[17]


Städtepartnerschaften


Birkenwerder unterhält Städtepartnerschaften zu folgenden Städten:[18]


Sehenswürdigkeiten


Clara-Zetkin-Gedenkstätte
Clara-Zetkin-Gedenkstätte
Evangelische Kirche
Evangelische Kirche

In der Liste der Baudenkmale in Birkenwerder sowie in der Liste der Bodendenkmale in Birkenwerder stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale bzw. Bodendenkmale.

Am nördlichen Rand der Ortsmitte befindet sich die evangelische Kirche, ein Stülerbau aus gelben Birkenwerderaner Klinkern von 1849. Nahe dem Ortsausgang in Richtung Bergfelde befindet sich seit 1988 ein Mönchskloster des Teresianischen Karmelitenordens. Ein Kloster und ein Kinderheim entstanden hier 1920 durch den Umbau einer ehemaligen Gaststätte. Die Klosterkirche wird auch für die Gottesdienste der Birkenwerderaner Katholiken genutzt.


Wirtschaft und Infrastruktur


Asklepios Klinik
Asklepios Klinik
Bahnhof Birkenwerder Empfangsgebäude
Bahnhof Birkenwerder Empfangsgebäude

In Birkenwerder sind die Asklepios Klinik Birkenwerder sowie die Unternehmensgruppe Gegenbauer ansässig.


Verkehr


Die Bundesstraßen B 96 (Berlin–AS Birkenwerder) und B 96a (Berlin–Birkenwerder) führen durch den Ort. Die Anschlussstelle Birkenwerder liegt an der Bundesautobahn 10 (nördlicher Berliner Ring).

Der Bahnhof Birkenwerder liegt an der Berliner Nordbahn. Er wird von den S-Bahn-Linien S1 und S8 sowie von der Regionalbahnlinie RB20 OranienburgPotsdam bedient.

Im Norden Birkenwerders, in der Siedlung Lindenhof, liegt eine Bushaltestelle der Linie 816 (BorgsdorfVelten). Weitere Strecken des ÖPNV existieren in Birkenwerder nicht.

Birkenwerder liegt am Radfernweg Berlin–Kopenhagen[19] und am Havelradweg.


Bildung



Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Mit Birkenwerder verbundene Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Birkenwerder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Birkenwerder. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg.
  3. Otto Kuntzemüller: Die Denkmäler Kaiser Wilhelms des Großen, Bremen o. J. (1903), S. 325.
  4. Im Brautkleid ins Rathaus. In: Märkische Allgemeine, 1. April 2013
  5. Birkenwerder macht Sorgen. Studie und Koalitionsvertrag über die Zukunft der Kommunen. In: Märkische Allgemeine, 27. Januar 2015.
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel (PDF) S. 14–17
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  8. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  9. § 27 der Brandenburgischen Kommunalverfassung. Abgerufen am 6. Juni 2013.
  10. Ergebnis der Kommunalwahl 2019. Abgerufen am 10. Juli 2019.
  11. Gemeinde Birkenwerder: Protokoll der konst. Sitzung (18.06.2019) der GV Birkenwerder nach der Kommunalwahlahl 2019. (PDF) In: birkenwerder.de. Gemeinde Birkenwerder, 18. Juni 2019, abgerufen am 26. August 2020.
  12. 100 Jahre Rathaus Birkenwerder. (PDF) Birkenwerder 2012, S. 30
  13. Landrat suspendiert Hagen. In: Märkische Allgemeine, 3. April 2014, abgerufen am 3. September 2019
  14. Bürgerentscheid am 16. November 2014. In: Märkische Oderzeitung. 16. November 2014, archiviert vom Original;.
  15. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 10. Mai 2015
  16. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  17. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  18. Partnerstädte von Birkenwerder
  19. Brandenburg Etappe | Berlin–Kopenhagen. Abgerufen am 3. Mai 2017.
  20. Aus dem Kulturleben. In: Neues Deutschland, 27. August 1967, S. 8

На других языках


- [de] Birkenwerder

[en] Birkenwerder

Birkenwerder is a municipality in the Oberhavel district, in Brandenburg, Germany.

[ru] Биркенвердер

Биркенвердер (нем. Birkenwerder) — коммуна в Германии, в земле Бранденбург.



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