Bötzow ist der größte Ortsteil der Gemeinde Oberkrämer.
Bötzow Gemeinde Oberkrämer | |
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Höhe: | 35 (32–55) m |
Einwohner: | 3210 (2019) |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2001 |
Postleitzahl: | 16727 |
Vorwahl: | 03304 |
Es liegt nordwestlich von Berlin im südlichsten Zipfel des Landkreises Oberhavel im Land Brandenburg.
Mit 20 weiteren Gemeinden bildet Bötzow einen Dörferkranz um den Krämer. Der Krämer ist ein ca. 60 km² großes Waldgebiet, das den südwestlichen Teil des Ländchen Glien bedeckt. „Glien“ kommt aus dem Slawischen und bedeutet Lehm oder Ton, womit die Bodenbeschaffenheit dieser Gegend wohl recht treffend beschrieben ist. Bötzow liegt am Südostrand des Gliens und des Krämers. Der Höhenunterschied in der Gemeinde kommt aus dieser Hanglage. Die höheren Teile befinden sich auf dem Rand des Ländchen Glien. Die tiefstgelegenen Teile sind die noch zum Havelländischen Luch gehörenden angrenzenden Wiesen.
Der Krämer Wald oder Krämer Forst ist auch das Zentrum und Namensgeber des gleichnamigen Regionalparks.
Erstmals wurde das Dorf „Cotzebant“ 1355 in einer Urkunde erwähnt. Diesen Namen trug das Dorf bis zum Jahr 1694. Als der Kurfürst Friedrich III. das Dorf von Heinrich Wilhelm von der Gröben kaufte, benannte er es in Bötzow um. Den Namen Bötzow trug das heutige Oranienburg bis zu seiner Umbenennung im Jahr 1653.
Von 1650 an war Cotzebant/Bötzow die Hauptpoststation für das Land Glien an der Poststraße Berlin – Hamburg.
Mit dem Einzug der Großindustrie in Hennigsdorf und dem damit verbundenen Bedarf an Arbeitern und deren Unterbringung wurde 1926 eine Siedlung Neu-Bötzow gegründet. Diese entstand auf den schlechtesten Böden des 1919 aufgelösten Bötzower Gutes. Im Jahr 1936 wurden Bötzow und Neu-Bötzow zu Bötzow zusammengefasst.
Die Osthavelländische Kreisbahnen AG baute, unter anderem, in den Jahren 1903/04 die Kleinbahnstrecke Velten–Bötzow–Nauen und 1908/09 die Strecke Bötzow–Spandau. In den Nachkriegsjahren ging der Verkehr auf der Strecke Bötzow–Spandau immer weiter zurück. 1953 wurde diese Strecke eingestellt, um den Berliner Außenring aufzubauen, der heute in der Nähe Bötzows verläuft. Auf der Strecke Velten–Bötzow–Nauen wurde der Personenverkehr 1963 eingestellt und 1964 auch der Güterverkehr.
Mit dem Bahnanschluss entstand 1905 in Bötzow West eine Müllverwertung. Dort wurde der Hausmüll aus Berlin mit der Eisenbahn antransportiert und per Hand sortiert. Es wurden alle wiederverwertbaren Materialien, wie Glas, Metalle und Stoff aussortiert und der kompostierbare Rest auf sumpfigen Wiesen zwischen Bötzow und Wansdorf ausgebracht. Als im Jahr 1917 die Auslademöglichkeiten erschöpft waren, wurde der Betrieb aufgelöst.
Im Jahr 1920 wurden die Gebäude der ehemaligen Müllverwertung von der Firma „OEMETA Chemische Werke GmbH“ übernommen. Dort wurden Bohr- und Schneidöle hergestellt. Ende der 1920er Jahre begann man mit der Herstellung von Schleifscheiben. 1952 wurde aus dem Werk der „VEB Schleifscheibenfabrik Bötzow“, die heutige „Bötzower Schleifwerkzeuge GmbH“.
In den Jahren 1941 bis 1945 wurde auf dem Mathiasberg ein Windkraft-Versuchsfeld von dem Ingenieur Hermann Honnef betrieben. Hier sind erstmals in Deutschland Großversuche zur Nutzung der Windenergie betrieben worden. Es wurden fünf Anlagen mit Leistungen zwischen 500 W und 15 kW getestet.
Am 31. Dezember 2001 wurde Bötzow in die Großgemeinde Oberkrämer eingegliedert.[1]
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[2]
Einwohnerentwicklung des Ortsteiles von 2004 bis 2018[3]
Jahr | Einwohner | Differenz zum Vorjahr |
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2004 | 2.785 | |
2005 | 2.904 | + 119 Einwohner |
2006 | 2.973 | + 69 Einwohner |
2007 | 2.947 | − 26 Einwohner |
2008 | 2.937 | - 10 Einwohner |
2009 | 2.967 | + 30 Einwohner |
2010 | 2.981 | + 14 Einwohner |
2011 | 2.955 | - 26 Einwohner |
2012[4] | 2.970 | + 15 Einwohner |
2013[4] | 3.029 | + 59 Einwohner |
2014[5] | 3.047 | + 18 Einwohner |
2015[5] | 3.112 | + 65 Einwohner |
2016 | 3.181 | + 69 Einwohner |
2017[6] | 3.232 | + 51 Einwohner |
2018[7] | 3.202 | - 30 Einwohner |
2019[8] | 3.210 | + 8 Einwohner |
Blasonierung: Von Silber über Blau im Wellenschnitt schräglinks geteilt. Oben ein grünes Kastanienblatt, unten ein fliegender silberner Schwan.[9]
Da für die Gemeinde Bötzow aus früheren Zeiten kein Wappen bekannt war, wurde 1994 ein neues Wappen geschaffen. Die Teilung des Wappens und die Färbung in Blau soll den Gewässerreichtum darstellen. Da auf diesen Wasserflächen auch Schwäne zu finden sind, ist dieser als Wappentier aufgenommen worden. Das Kastanienblatt symbolisiert die Bepflanzung der Dorfaue mit diesen alten Bäumen.
Bärenklau | Bötzow | Eichstädt | Marwitz | Neu-Vehlefanz | Schwante | Vehlefanz