Nebra (Unstrut) ist eine Landstadt in Sachsen-Anhalt. Sie gehört der Verbandsgemeinde Unstruttal im nordwestlichen Burgenlandkreis an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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51.28666666666711.578055555556150 | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Burgenlandkreis | |
Verbandsgemeinde: | Unstruttal | |
Höhe: | 150 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,43 km2 | |
Einwohner: | 2980 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 117 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 06642 | |
Vorwahl: | 034461 | |
Kfz-Kennzeichen: | BLK, HHM, NEB, NMB, WSF, ZZ | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 84 360 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Promenade 13 06642 Nebra (Unstrut) | |
Website: | stadt-nebra.de | |
Bürgermeisterin: | Antje Scheschinski (parteilos) | |
Lage der Stadt Nebra (Unstrut) im Burgenlandkreis | ||
Nebra liegt zwischen Querfurt und Naumburg an der Unstrut im Nordwesten des Burgenlandkreises.
Ortschaft | Einwohner | |
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Nebra | 2467 | |
Reinsdorf | 551 | |
Wangen | 551 | |
Nachbargemeinden sind Querfurt, Barnstädt und Steigra (alle drei Saalekreis) im Norden, Karsdorf im Osten, Bad Bibra im Süden und Kaiserpfalz im Westen.
Am 18. Mai 876 wurde Nebra als Neveri im „Ingelheimer Protokoll“ des Reichsklosters Fulda erstmals urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert erhielt Nebra das Stadtrecht. Das Ministerialengeschlecht „von Nebra“ hatte hier seinen Stammsitz und wurde 1205 erstmals erwähnt. Die thüringischen Schenken von Vargula hatten von 1259 bis 1341 Nebra im Lehnsbesitz und nannten sich „Schenken von Nebra“. Die Burg Nebra ließen 1540 die Brüder von Nißmitz errichten.
Der Ort gehörte bis 1815 zum wettinischen, später kursächsischen Amt Freyburg.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam er zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Querfurt im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[3]
Seit vielen Jahrhunderten wurde an den Unstruthängen roter und lachsfarbener Nebraer Sandstein abgebaut. Er wurde allgemein als Baumaterial, für Bauernhäuser aber auch für Schlösser und andere repräsentative Gebäude wie das Brandenburger Tor in Berlin verwendet. Der Abbau kam erst im 20. Jahrhundert zum Erliegen.
Zwischen 1952 und 1994 war Nebra Sitz des gleichnamigen Landkreises im Bezirk Halle bzw. Land Sachsen-Anhalt. Zu einer Namensänderung kam es am 1. Januar 1998, als sich die Stadt von Nebra in Nebra (Unstrut) umbenannte.
Bei Nebra auf der Altenburg, einem Buntsandsteinsporn im Unstruttal, wurden 1962 vier Venusfigurinen aus dem späten Jungpaläolithikum (Magdalénien) gefunden, die zu den ältesten bekannten Kunstwerken in Sachsen-Anhalt gehören. Die Figürchen sind 12.000 bis 14.000 Jahre alt. Sie werden im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellt.
Am 4. Juli 1999 wurde die so genannte Himmelsscheibe von Nebra zusammen mit einem Bronzeschatz von zwei Raubgräbern auf dem Mittelberg ausgegraben. Sie stammt aus der unmittelbaren Umgebung Nebras (Wangens) und gilt als die früheste bekannte Himmelsdarstellung der Menschheitsgeschichte. Sie wurde um 1600 v. Chr. vergraben, während die Herstellung auf 2100 bis 1700 v. Chr. geschätzt wird.
Am 1. Juli 2009 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Wangen nach Nebra eingemeindet,[4] am 1. September 2010 die Gemeinde Reinsdorf.[5]
Der Gemeinderat der Gemeinde Nebra wurde zuletzt am 26. Mai 2019 bei einer Wahlbeteiligung von 57,9 % (2014: 51,3 %) neu gewählt. Das Ergebnis der Wahl und die Zusammensetzung des Gemeinderates lauten wie folgt:[6]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
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CDU | 21,8 % | 4 |
LINKE | 19,4 % | 3 |
SPD | 10,8 % | 2 |
AfD | 21,2 % | 2 |
Wählergruppen | 25,1 % | 4 |
Gesamt | 15 |
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Schlossruine und das Hedwig-Courths-Mahler-Archiv im Heimatmuseum Nebra mit einer Ausstellung über die Himmelsscheibe von Nebra und die Bronzezeit. Mehrere Wohnhäuser sind mit sehenswerten Renaissanceportalen geschmückt.
Am 20. Juni 2007 wurde in der Nähe des Fundortes der Himmelsscheibe bei Nebra das multimediale Besucherzentrum Arche Nebra eröffnet. Teil der Anlage ist ein 30 m hoher um 10° geneigter Aussichtsturm, der mit einem senkrechten Schnitt in zwei Teile geteilt ist. Zur Sommersonnenwende markiert er als Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr die Sichtachse zum Brocken.[7]
Im Monat Juni findet seit 2004 das Lichterfest „Unstrut in Flammen“ statt. Höhepunkt sind u. a. ein großes Feuerwerk, ein Bootskorso und die Entenregatta.
Nebra liegt an der Bundesstraße 250 von Eckartsberga nach Querfurt. Die Regionalbahnen von Abellio Rail Mitteldeutschland verkehren auf der Unstrutbahn im Stundentakt von Wangen (Unstrut) nach Naumburg (Saale). Die Verbindung nach Artern wurde mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 durch den Freistaat Thüringen abbestellt.
Der Unstrut-Radweg führt am Westrand Nebras entlang.
Städte: |
Bad Bibra | Eckartsberga | Freyburg (Unstrut) | Laucha an der Unstrut | Lützen | Naumburg (Saale) | Nebra (Unstrut) | Osterfeld | Weißenfels | Zeitz |
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Gemeinden: |
An der Poststraße | Balgstädt | Droyßig | Elsteraue | Finne | Finneland | Gleina | Goseck | Gutenborn | Hohenmölsen | Kaiserpfalz | Karsdorf | Kretzschau | Lanitz-Hassel-Tal | Meineweh | Mertendorf | Molauer Land | Schnaudertal | Schönburg | Stößen | Teuchern | Wethau | Wetterzeube |