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Nebra (Unstrut) ist eine Landstadt in Sachsen-Anhalt. Sie gehört der Verbandsgemeinde Unstruttal im nordwestlichen Burgenlandkreis an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen-Anhalt
Landkreis: Burgenlandkreis
Verbandsgemeinde: Unstruttal
Höhe: 150 m ü. NHN
Fläche: 25,43 km2
Einwohner: 2980 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06642
Vorwahl: 034461
Kfz-Kennzeichen: BLK, HHM, NEB, NMB, WSF, ZZ
Gemeindeschlüssel: 15 0 84 360
Adresse der
Stadtverwaltung:
Promenade 13
06642 Nebra (Unstrut)
Website: stadt-nebra.de
Bürgermeisterin: Antje Scheschinski (parteilos)
Lage der Stadt Nebra (Unstrut) im Burgenlandkreis
Karte
Karte
Nebra, Luftaufnahme (2018)
Nebra, Luftaufnahme (2018)

Geographie


Nebra liegt zwischen Querfurt und Naumburg an der Unstrut im Nordwesten des Burgenlandkreises.


Stadtgliederung


Ortschaft Einwohner
WangenReinsdorfNebra
Nebra2467
Reinsdorf551
Wangen551

Nachbargemeinden


Nachbargemeinden sind Querfurt, Barnstädt und Steigra (alle drei Saalekreis) im Norden, Karsdorf im Osten, Bad Bibra im Süden und Kaiserpfalz im Westen.


Geschichte


Ehemaliger Steinbruch mit Rotsandstein am Abhang zur Unstrut
Ehemaliger Steinbruch mit Rotsandstein am Abhang zur Unstrut
Unstrutbrücke und Schlossmühle, im Hintergrund der Bahnhof
Unstrutbrücke und Schlossmühle, im Hintergrund der Bahnhof
Ruine des alten Schlosses aus dem 16. Jahrhundert
Ruine des alten Schlosses aus dem 16. Jahrhundert

Am 18. Mai 876 wurde Nebra als Neveri im „Ingelheimer Protokoll“ des Reichsklosters Fulda erstmals urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert erhielt Nebra das Stadtrecht. Das Ministerialengeschlecht „von Nebra“ hatte hier seinen Stammsitz und wurde 1205 erstmals erwähnt. Die thüringischen Schenken von Vargula hatten von 1259 bis 1341 Nebra im Lehnsbesitz und nannten sich „Schenken von Nebra“. Die Burg Nebra ließen 1540 die Brüder von Nißmitz errichten.

Der Ort gehörte bis 1815 zum wettinischen, später kursächsischen Amt Freyburg.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam er zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Querfurt im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[3]

Seit vielen Jahrhunderten wurde an den Unstruthängen roter und lachsfarbener Nebraer Sandstein abgebaut. Er wurde allgemein als Baumaterial, für Bauernhäuser aber auch für Schlösser und andere repräsentative Gebäude wie das Brandenburger Tor in Berlin verwendet. Der Abbau kam erst im 20. Jahrhundert zum Erliegen.

Zwischen 1952 und 1994 war Nebra Sitz des gleichnamigen Landkreises im Bezirk Halle bzw. Land Sachsen-Anhalt. Zu einer Namensänderung kam es am 1. Januar 1998, als sich die Stadt von Nebra in Nebra (Unstrut) umbenannte.

Bei Nebra auf der Altenburg, einem Buntsandsteinsporn im Unstruttal, wurden 1962 vier Venusfigurinen aus dem späten Jungpaläolithikum (Magdalénien) gefunden, die zu den ältesten bekannten Kunstwerken in Sachsen-Anhalt gehören. Die Figürchen sind 12.000 bis 14.000 Jahre alt. Sie werden im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellt.

Am 4. Juli 1999 wurde die so genannte Himmelsscheibe von Nebra zusammen mit einem Bronzeschatz von zwei Raubgräbern auf dem Mittelberg ausgegraben. Sie stammt aus der unmittelbaren Umgebung Nebras (Wangens) und gilt als die früheste bekannte Himmelsdarstellung der Menschheitsgeschichte. Sie wurde um 1600 v. Chr. vergraben, während die Herstellung auf 2100 bis 1700 v. Chr. geschätzt wird.

Am 1. Juli 2009 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Wangen nach Nebra eingemeindet,[4] am 1. September 2010 die Gemeinde Reinsdorf.[5]


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat der Gemeinde Nebra wurde zuletzt am 26. Mai 2019 bei einer Wahlbeteiligung von 57,9 % (2014: 51,3 %) neu gewählt. Das Ergebnis der Wahl und die Zusammensetzung des Gemeinderates lauten wie folgt:[6]

Rathaus Nebra
Rathaus Nebra
Partei / ListeStimmenanteilSitze
CDU21,8 %4
LINKE19,4 %3
SPD10,8 %2
AfD21,2 %2
Wählergruppen25,1 %4
Gesamt15

Städtepartnerschaft



Kultur


Himmelsscheibe von Nebra
Himmelsscheibe von Nebra

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Schlossruine und das Hedwig-Courths-Mahler-Archiv im Heimatmuseum Nebra mit einer Ausstellung über die Himmelsscheibe von Nebra und die Bronzezeit. Mehrere Wohnhäuser sind mit sehenswerten Renaissanceportalen geschmückt.

Am 20. Juni 2007 wurde in der Nähe des Fundortes der Himmelsscheibe bei Nebra das multimediale Besucherzentrum Arche Nebra eröffnet. Teil der Anlage ist ein 30 m hoher um 10° geneigter Aussichtsturm, der mit einem senkrechten Schnitt in zwei Teile geteilt ist. Zur Sommersonnenwende markiert er als Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr die Sichtachse zum Brocken.[7]

Im Monat Juni findet seit 2004 das Lichterfest „Unstrut in Flammen“ statt. Höhepunkt sind u. a. ein großes Feuerwerk, ein Bootskorso und die Entenregatta.

Burgenlandbahn vor Nebra
Burgenlandbahn vor Nebra

Verkehr


Nebra liegt an der Bundesstraße 250 von Eckartsberga nach Querfurt. Die Regionalbahnen von Abellio Rail Mitteldeutschland verkehren auf der Unstrutbahn im Stundentakt von Wangen (Unstrut) nach Naumburg (Saale). Die Verbindung nach Artern wurde mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 durch den Freistaat Thüringen abbestellt.

Der Unstrut-Radweg führt am Westrand Nebras entlang.


Persönlichkeiten


Geburtshaus von Hedwig Courths-Mahler
Geburtshaus von Hedwig Courths-Mahler

Söhne und Töchter der Stadt



Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen



Literatur




Commons: Nebra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Nebra (Unstrut) – Reiseführer
Wikisource: Nebra in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2021 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 34 f.
  3. Der Landkreis Querfurt im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
  5. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  6. Stadt Nebra – Kommunalwahl 2019, abgerufen am 8. August 2019
  7. Besucherinformationen zum Aussichtsturm der Arche Nebra auf der Webseite der Arche Nebra
  8. Manfred J. Hofmann: Georg Christoph Biller – Zu Füßen Bachs. J. G. Seume, Saarbrücken 2022, ISBN 978-3-9818850-8-8 (S. 140).
  9. Die ISBN 3-910010-36-9 wurde zweimal verwendet

На других языках


- [de] Nebra (Unstrut)

[en] Nebra (Unstrut)

Nebra (official name: Nebra (Unstrut)) is a town in the district of Burgenlandkreis of Saxony-Anhalt, Germany. It is situated on the river Unstrut. Nebra has become nationally and internationally known as the site where the Nebra sky disc, a notable Bronze Age artifact, was discovered. The town has a population of around 3,300.

[ru] Небра (Унструт)

Небра (нем. Nebra) — город в Германии, в земле Саксония-Анхальт.



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