Querfurt ist eine Stadt im Saalekreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Sie liegt westlich von Halle (Saale).
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
51.38333333333311.6168 | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Saalekreis | |
Höhe: | 168 m ü. NHN | |
Fläche: | 155,61 km2 | |
Einwohner: | 10.321 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 66 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 06268, 06642 (Zuckerfabrik Vitzenburg)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text | |
Vorwahl: | 034771 | |
Kfz-Kennzeichen: | SK, MER, MQ, QFT | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 88 305 | |
LOCODE: | DE QFU | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 06268 Querfurt | |
Website: | www.querfurt.de | |
Bürgermeister: | Andreas Nette (SPD) | |
Lage der Stadt Querfurt im Saalekreis | ||
Die Stadt Querfurt liegt im südöstlichen Harzvorland im Tal der namensgebenden Querne. Sie durchfließt die Altstadt von West nach Ost.
Folgende Stadtteile sind ausgewiesen:
Ortschaft | Eingemeindung | Ortsteile | Die Ortschaften von Querfurt (anklickbare Karte) |
---|---|---|---|
Gatterstädt | 11. Mai 1995 | Gatterstädt | |
Grockstädt | 1. Januar 2004 | Grockstädt, Kleineichstädt und Spielberg | |
Leimbach | 1. Januar 2004 | Leimbach | |
Lodersleben | 11. Mai 1995 | Lodersleben | |
Querfurt | – | Fichtensiedlung, Grundmühle, Querfurt, Thaldorf und Thomas-Müntzer-Siedlung | |
Schmon | 1. Januar 2004 | Hermannseck, Oberschmon und Niederschmon | |
Vitzenburg | 1. Januar 2004 | Liederstädt, Pretitz, Vitzenburg und Zingst | |
Weißenschirmbach | 1. Januar 2004 | Birkenschäferei, Gölbitz und Weißenschirmbach | |
Ziegelroda | 1. Januar 2004 | Landgrafroda und Ziegelroda |
Zuerst wurden am 11. Mai 1995 Gatterstädt und Lodersleben aus der Verwaltungsgemeinschaft Querfurt eingemeindet.[2] Dann wurden am 1. Januar 2004 die ehemals selbstständigen sechs Gemeinden aus der Verwaltungsgemeinschaft Forst Hermannseck, nämlich Grockstädt, Leimbach, Schmon, Vitzenburg, Weißenschirmbach und Ziegelroda, eingemeindet.[3]
Nachbargemeinden sind Allstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz) und Farnstädt im Norden, Obhausen, Nemsdorf-Göhrendorf und Barnstädt im Osten, Nebra und Kaiserpfalz (beide Burgenlandkreis) im Süden und Roßleben-Wiehe (Kyffhäuserkreis) im Westen.
Auf bronzezeitliche Spuren weist das Depot von Querfurt.
In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Querfurt als zehntpflichtiger Ort Curnfurt im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. Dort wird auch der heute nicht mehr existente Nachbarort Kunisch genannt.[4] Querfurt war die Stammburg der Edlen Herren von Querfurt. 974 wird als Geburtsjahr des heiligen Brun von Querfurt als der erste beurkundete Vertreter dieses Adelsgeschlechts angegeben.
In einer Urkunde von 1198 wird die innere Stadtmauer erwähnt, was bedeutet, dass Querfurt zu dieser Zeit bereits über Stadtrecht verfügte. 1357 folgt der Bau einer zweiten, der äußeren Stadtmauer.
Am 13. April 1621 wurden bei einem Stadtbrand 101 Häuser zerstört. 1663 wurde Querfurt Residenz des reichsunmittelbaren Fürstentums Sachsen-Querfurt. Die Stadt war bis 1815 Sitz des sächsischen Amtes Querfurt. Von 1816 bis 1994 war die Stadt Sitz des Landkreises Querfurt.
Querfurt war von 1816 bis 1952 Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Querfurt und von 1952 bis 1994 des Kreises Querfurt, der 1994 mit dem Kreis Merseburg zum Landkreis Merseburg-Querfurt (mit dem Kreissitz in Merseburg) zusammengelegt wurde. Im Jahr 2007 entstand durch den Zusammenschluss der Landkreise Saalkreis und Merseburg-Querfurt der Landkreis Saalekreis.
Luftangriff: Kurz vor Einmarsch amerikanischer Bodentruppen war Querfurt unvorbereitet am 11. April 1945 mittags das Ausweichziel einer Staffel von sechs Bombern vom Typ Douglas A-26 der 9th Air Force, die in Naumburg nicht zum Zuge gekommen waren. Sie warfen ihre Bomben in ein Wohnviertel (An der Geistpromenade, Lindenstraße, Daheimstraße), wobei eine Reihe von Häusern zerstört oder beschädigt und 26 Menschen getötet wurden.[5] Auf der Gedenkstele „An der Geistpromenade“ sind 24 Namen verzeichnet, davon 17 weiblich.
Der Rat besteht seit der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 aus 28 Ratsmitgliedern sowie dem/der Bürgermeister(in).[6] Die Sitzverteilung zeigt das nebenstehende Diagramm
Am 24. September 2017 wurde der parteilose Andreas Nette als Kandidat der SPD mit 70,6 Prozent der gültigen Stimmen im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt.[7] Zuvor war Nicole Rotzsch am 1. März 2015 Bürgermeisterin geworden; sie übernahm am 1. Juli 2015 das Amt von ihrem Vorgänger Peter Kunert (FDP), der seit der Wiedervereinigung Bürgermeister gewesen war.[8] Im Juni 2017 erklärte Rotzsch, dass sie am 6. August 2017 von diesem Posten zurücktreten werde, um Geschäftsführerin der Heilpädagogischen Hilfe Querfurt werden zu können.[9]
Beschreibung: In Blau eine sitzende silberngekleidete, goldgekrönte Mondsichelmadonna mit dem nackten Jesusknaben auf dem Arm, beide nimbiert und von einem Strahlenkranz mit goldenen Sternen umgeben; ihnen zur Seite zwei kleine Schilde: der vordere geteilt von Rot und Silber, der hintere siebenmal geteilt von Silber und Rot.
Die Flagge ist rot-weiß (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Stadtwappen belegt.
Die Stadt führt ein Dienstsiegel mit der Umschrift „STADT QUERFURT“ das Siegelbild ist das Wappen der Stadt.
Die Firma L. Stroetmann Saat unterhält in Querfurt eine Produktionsstätte.
Die Stadt ist durch eine Ortsumgehung an die Bundesstraßen 180 und 250 sowie an die Bundesautobahn 38 angebunden.
Der Bahnhof Querfurt ist Endbahnhof der Bahnstrecke Merseburg–Querfurt, bedient von der Deutschen Bahn. Zum Einsatz kommen Triebwagen vom Typ Alstom Coradia A TER (DB-Baureihe 641). Die seit 1884 bestehende Bahnstrecke nach Röblingen am See wurde 2005 und deren seit 1904 bestehende Weiterführung nach Vitzenburg 2003 stillgelegt.
Durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt sowie dem Mitteldeutschen Verkehrsverbund verkehren folgende Verbindungen ab Querfurt:
Das Klinikum, benannt nach dem Merseburger Arzt Carl von Basedow, ist das einzige Krankenhaus im Saalekreis; es hat ca. 650 Betten. Es ist eines von neun Krankenhäusern der Schwerpunktversorgung in Sachsen-Anhalt. Zehn Kliniken befinden sich am Standort Merseburg, drei am Standort Querfurt. Träger ist der Landkreis. Es dient als akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Städte: |
Bad Dürrenberg | Bad Lauchstädt | Braunsbedra | Landsberg | Leuna | Merseburg | Mücheln (Geiseltal) | Querfurt | Schraplau | Wettin-Löbejün |
|
Gemeinden: |
Barnstädt | Farnstädt | Kabelsketal | Nemsdorf-Göhrendorf | Obhausen | Petersberg | Salzatal | Schkopau | Steigra | Teutschenthal |