Lahnau ist eine aus drei Ortsteilen, Waldgirmes, Dorlar und Atzbach bestehende Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis in Hessen. Es liegt etwa in der Mitte zwischen den Städten Wetzlar (ca. 7 km) und Gießen (ca. 8 km). Die Ortsmitte von Lahnau ist in Dorlar.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.5841666666678.5694444444444207 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Lahn-Dill-Kreis | |
Höhe: | 207 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,94 km2 | |
Einwohner: | 8211 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 343 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35633 | |
Vorwahl: | 06441 | |
Kfz-Kennzeichen: | LDK, DIL, WZ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 32 015 | |
LOCODE: | DE LHA | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1–5 35633 Lahnau | |
Website: | www.lahnau.de | |
Bürgermeisterin: | Silvia Wrenger-Knispel (CDU) | |
Lage der Gemeinde Lahnau im Lahn-Dill-Kreis | ||
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Lahnau liegt direkt an der Lahn, auf der nördlichen bzw. rechten Seite und hat die besiedelten Flächen auf der sog. Lahn-Hauptterrasse. Lahnau gehört zur Kooperation Gleiberger Land, welches neben Lahnau die Gemeinden Wettenberg, Biebertal und Heuchelheim umfasst.
Lahnau grenzt im Norden an die Gemeinde Biebertal, im Osten an die Gemeinde Heuchelheim (beide im Landkreis Gießen) sowie im Süden und Westen an die Stadt Wetzlar (Lahn-Dill-Kreis).
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen
(Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die Einwohnerstatistik im Gleiberger Land 2017, veröffentlicht in der Wetzlarer Neuen Zeitung am 15. Februar 2018)
Am „Eberacker“ bei Dorlar konnten durch archäologische Grabungen der Römisch-Germanischen Kommission 1991 und 1992 das Römerlager Lahnau-Dorlar, ein legionsstarkes römisches Feldlager zur Zeit der Drususfeldzüge um 10 v. Chr., nachgewiesen werden. Am westlichen Ortsrand des heutigen Waldgirmes seit 1995 durchgeführte archäologische Grabungen haben den Nachweis für eine zivile römische Stadt in Germania magna erbracht. Die Nutzung der Anlage konnte durch Münzfunde mit Prägungen des Varus datiert werden: Sie entstand wohl einige Jahre vor Christi Geburt und wurde nach der Niederlage der Römer in der Schlacht im Teutoburger Wald in der zweiten Hälfte des Jahres 9 n. Chr. aufgegeben. Keramikfunde belegen hier das friedliche Zusammenleben von Römern und Germanen. (→ Hauptartikel: Römisches Forum Lahnau-Waldgirmes)
Die Gemeinde Dorlar ließ sich 1972 freiwillig nach Wetzlar eingemeinden. Wetzlar, Gießen, Atzbach, Waldgirmes und 12 weitere Gemeinden bildeten von 1977 bis 1979 die Großstadt Lahn. Innerhalb von Lahn bildeten die Stadtteile Waldgirmes, Dorlar und Atzbach den Stadtbezirk Lahntal. Nach der Auflösung der Stadt Lahn wurde der Stadtbezirk am 1. August 1979 unter dem Namen Lahnau eine selbständige Gemeinde.
Der Ortsteil Dorlar gehörte damit innerhalb von sieben Jahren zu vier verschiedenen Gemeinden, was selbst in der komplizierten Geschichte der hessischen Gebietsreform als Kuriosum gelten dürfte.
Seit dem 16. Jahrhundert waren Atzbach, Dorlar und Waldgirmes evangelisch. Allerdings sind nach dem Zweiten Weltkrieg auch viele römisch-katholische Vertriebene aus Schlesien und Volksdeutsche aus Ungarn nach Lahnau gekommen. Trotzdem ist heute der Großteil evangelisch. Eine historische Besonderheit ist, dass die Grenzen der evangelischen Landeskirchen Rheinland und Hessen genau durch den Ort verlaufen. Die Kirchengemeinde Atzbach-Dorlar gehört zum Rheinland, jene aus Waldgirmes zu Hessen.
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[2] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[3][4][5]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021 Insgesamt 27 Sitze
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Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | ||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 33,3 | 9 | 36,7 | 10 | 38,5 | 10 | 39,0 | 10 | 37,0 | 10 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 30,4 | 8 | 27,0 | 7 | 27,6 | 7 | 31,7 | 9 | 25,2 | 7 | |
geo | geo – gruen ehrlich offen[6] | 24,6 | 7 | 20,8 | 6 | — | — | — | — | — | — | |
FW/FDP | Freie Wähler / Freie Demokratische Partei[7] | 11,7 | 3 | 15,5 | 4 | — | — | — | — | — | — | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | — | — | — | — | 20,6 | 6 | 11,1 | 3 | 9,9 | 3 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft Lahnau | — | — | — | — | 13,3 | 4 | 18,2 | 5 | 27,9 | 7 | |
Gesamt | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | ||
Wahlbeteiligung in % | 55,1 | 51,9 | 48,7 | 42,1 | 52,0 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Lahnau neben dem Bürgermeister neun ehrenamtliche Beigeordnete angehören. Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[8]
Bürgermeisterin ist seit 1. Juli 2017 Silvia Wrenger-Knispel (CDU). Ihre direkt gewählten Amtsvorgänger waren:[8]
Lahnau unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu den Gemeinden Wincanton im Vereinigten Königreich sowie zu Geraberg, Ortsteil der Landgemeinde Geratal in Thüringen.
Der TV 05 Waldgirmes ist seit 2012 im Volleyball erfolgreich in der 3. Bundesliga aktiv. Der SC Waldgirmes spielt ab 2017/2018 wieder in der Hessenliga. Der AS LahnLaender Lahnau betreibt Ausdauersport und seine Triathlonmannschaft startet in der 1. Hessischen Triathlonliga.
Im Ortsteil Waldgirmes befindet sich die Grundschule an der Lahnaue für alle drei Ortsteile. Des Weiteren verfügt die Gemeinde Lahnau mit der Lahntalschule Lahnau über eine Integrierte Gesamtschule im Ortsteil Atzbach, deren Träger der Lahn-Dill-Kreis ist.
Städte: |
Aßlar | Braunfels | Dillenburg | Haiger | Herborn | Leun | Solms | Wetzlar |
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Gemeinden: |
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