Körle ist eine Gemeinde im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis. Es besteht aus den vier Ortsteilen Empfershausen, Körle, Lobenhausen und Wagenfurth.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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51.1666666666679.5166666666667188 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Schwalm-Eder-Kreis | |
Höhe: | 188 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,51 km2 | |
Einwohner: | 3039 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 174 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34327 | |
Vorwahl: | 05665 | |
Kfz-Kennzeichen: | HR, FZ, MEG, ZIG | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 34 012 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Im Mülmischtal 2 34327 Körle | |
Website: | www.koerle.de | |
Bürgermeister: | Mario Gerhold (SPD) | |
Lage der Gemeinde Körle im Schwalm-Eder-Kreis | ||
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Die Gemeinde Körle liegt rund 16 km (Luftlinie) südlich der Innenstadt von Kassel am Südwestrand der Söhre. Ihr gleichnamiger Kernort befindet sich an der Mündung der Trockenen Mülmisch in den Weser-Quellfluss Fulda, in die bei Körle auch der kleine Hainsgraben und etwas oberhalb und damit südöstlich von Körle die Mülmisch mündet.
Körle grenzt im Westen und Norden an die Gemeinde Guxhagen (Schwalm-Eder-Kreis), im Osten an die Gemeinde Söhrewald (Landkreis Kassel), sowie im Süden an die Städte Melsungen und Felsberg (beide im Schwalm-Eder-Kreis).
Körle wurde erstmals im Jahre 1074 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda urkundlich erwähnt. Folgende Schreibweisen des Ortsnamens sind aus den darauf folgenden Jahrhunderten überliefert: 1074 Chrulle, 1172 Kurle, 1299 Corle, 1391 Kirle[2]; zudem 1787 Cörla und 1830 Koerle.
Körle hatte bis ca. 1620 einen eigenen Gerichtsbezirk. Erst durch Erweiterung des Melsunger Gerichtsbezirk fiel dies weg.
Die heutige Hauptstraße, die Nürnberger Straße, diente im 15./16. Jahrhundert als Postverbindung zwischen Kassel und Regensburg, sie wurde deshalb zeitweise auch Poststraße genannt.
Am 15. Juli 1892 erhielt Körle Anschluss an die Eisenbahn durch Einrichtung eines Haltepunkte an der Strecke Kassel–Bebra.
Im Jahr 1906 erhielt Körle eine Wasserleitung, und 1920 erfolgte die Elektrifizierung durch Anschluss an die „Überlandzentrale Edertalsperre“.
Durch die Initiative des damaligen Bürgermeisters baute im Jahr 1912 – nach langwierigen Verhandlungen – die Reichsbahn in Körle einen großen Güterbahnhof. Daraufhin siedelte sich ein Basaltwerk an und entwickelte sich zu einem wichtigen Arbeitgeber für die Region. Im Steinbruch Ölberg waren in den Jahren 1933/34 etwa 250 Arbeiter beschäftigt. Über Jahrzehnte war der Güterbahnhof auch ein Umschlagplatz für Holz aus dem Söhrewald und dem Riedforst. Am Güterbahnhof siedelte sich ein großes Holzwerk an, das allerdings schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg wieder geschlossen wurde.
Die Gemeinde entstand in ihrer heutigen Form am 1. Februar 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch die freiwillige Eingliederung der bisher selbstständigen Gemeinden Empfershausen, Lobenhausen und Wagenfurth.[3][4] nach Körle. Am 1. Januar 1974 wechselte Körle vom Landkreis Melsungen in den neugebildeten Schwalm-Eder-Kreis. Für die drei Ortsteile wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Im Jahr 2003 wurde der Körler Edelapfel als "Hessische Lokalsorte des Jahres" durch die Landesgruppe Hessen des Pomologen-Vereins e. V. benannt.[6] Es soll auf alte, erhaltenswerte Obstsorten in Hessen aufmerksam gemacht werden. Dabei werden jedes Jahr entsprechende Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt, wie Pflegemaßnahmen an Altbäumen, Reisergewinnung und Abgabe an Baumschulen, Pflanzaktionen sowie Vorträge und Ausstellungen.
Körle und die Ortsteile wurden ab 2011 mit VDSL erschlossen.
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Körle 2943 Einwohner. Darunter waren 44 (1,5 %) Ausländer, von denen 44 aus dem EU-Ausland, 25 aus anderen Europäischen Ländern und 13 aus anderen Staaten kamen.[7] Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 3,4 %.[8] Nach dem Lebensalter waren 523 Einwohner unter 18 Jahren, 1199 zwischen 18 und 49, 626 zwischen 50 und 64 und 594 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 1249 Haushalten. Davon waren 294 Singlehaushalte, 390 Paare ohne Kinder und 436 Paare mit Kindern, sowie 108 Alleinerziehende und 21 Wohngemeinschaften.[10] In 269 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 816 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]
Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
Körle: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 545 | |||
1840 | 538 | |||
1846 | 566 | |||
1852 | 589 | |||
1858 | 568 | |||
1864 | 595 | |||
1871 | 576 | |||
1875 | 582 | |||
1885 | 638 | |||
1895 | 619 | |||
1905 | 692 | |||
1910 | 742 | |||
1925 | 907 | |||
1939 | 1.034 | |||
1946 | 1.643 | |||
1950 | 1.670 | |||
1956 | 1.476 | |||
1961 | 1.444 | |||
1967 | 1.617 | |||
1973 | 2.289 | |||
1975 | 2.314 | |||
1980 | 2.494 | |||
1985 | 2.540 | |||
1990 | 2.585 | |||
1995 | 2.914 | |||
2000 | 2.883 | |||
2005 | 2.950 | |||
2010 | 2.873 | |||
2011 | 2.943 | |||
2015 | 2.911 | |||
2020 | 3.022 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[8]; Zensus 2011[7] Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
• 1885: | 638 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 1232 evangelische (= 95,32 %), 191 katholische (= 13,23 %) Einwohner |
• 1987: | 2079 evangelische (= 82,0 %), 282 katholische (= 11,1 %), 123 sonstige (= 4,9 %) Einwohner[12] |
• 2011: | 1969 evangelische (= 66,9 %), 240 katholische (= 8,2 %), 734 sonstige (= 24,9 %) Einwohner[13] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[14] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[15][16][17]
Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 63,3 %
% 70 60 50 40 30 20 10 0 60,1 (−1,9) 39,9
(+1,9) SPD CDU 2016 2021 |
Sitzverteilung Insgesamt 15 Sitze
|
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 60,1 | 9 | 62,0 | 9 | 69,5 | 10 | 66,5 | 10 | 64,5 | 10 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 39,9 | 6 | 38,0 | 6 | 30,5 | 5 | 33,5 | 5 | 28,8 | 4 |
FDP | Freie Demokratische Partei | — | — | — | — | — | — | — | — | 6,8 | 1 |
Gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | |
Wahlbeteiligung in % | 63,3 | 60,2 | 57,7 | 55,4 | 55,4 |
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[18]
Seit dem 1. Februar 2000 ist Mario Gerhold Bürgermeister der Gemeinde Körle. Er wurde in der Wahl am 29. August 1999 mit 67 % der Stimmen zum Nachfolger des Sozialdemokraten Fritz Ochs (1935–2013) gewählt.[18] Gerhold wurde mit 90,8 % der Stimmen bei der Wahl am 11. September 2005 im Amt bestätigt.[18] Bei der Bürgermeisterwahl am 4. September 2011 wurde Gerhold mit 81,4 % der Stimmen im Amt abermals bestätigt.[18] Bei der Bürgermeisterwahl am 24. September 2017 wurde Gerhold mit 79,1 % der Stimmen im Amt abermals bestätigt.[18]
Blasonierung: „In Silber über einem schrägrechten blauen Wellenbalken ein grünes, vierblättriges Kleeblatt.“
Die Gemeinde Körle unterhält seit 1991 partnerschaftliche Beziehungen zu Floh-Seligenthal im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.
Körle liegt an der Bahnstrecke Bebra–Baunatal-Guntershausen. Im Dorf befindet sich ein Haltepunkt, an dem die Züge der RegioTram Kassel halten, mit der die Kasseler Innenstadt und der Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe in zirka 20 Minuten erreichbar sind.
Linie | Verlauf | Takt |
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RT5 | Melsungen – Melsungen Bartenwetzer Brücke – Melsungen-Röhrenfurth – Körle – Guxhagen – Baunatal-Guntershausen – Baunatal-Rengershausen – Kassel-Oberzwehren – Kassel-Wilhelmshöhe – Kassel Hbf (tief) – Scheidemannplatz – Wilhelmsstraße/Stadtmuseum – Rathaus/Fünffensterstraße – Am Weinberg – Heinrich-Heine-Straße/Universität – Auestadion Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 30 min (werktags) 60 min (sonn-/feiertags) |
Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, mit dem Betriebsbahnhof Körle Ost, führt ohne planmäßige Verkehrshalte durch das Gemeindegebiet.
Körle liegt an der Bundesstraße 83 wenige Kilometer südöstlich der Anschlussstelle Guxhagen der Bundesautobahn 7.
Durch das Gemeindegebiet führen folgende Wander- und Radwanderwege:
Die Gemeinde Körle verfügt über mehrere Kinder-Betreuungseinrichten:
Darüber hinaus gibt es eine Grundschule. Unterrichtet werden dort ca. 100 Kinder vom ersten bis vierten Schuljahr.[20]
Städte: |
Borken (Hessen) | Felsberg | Fritzlar | Gudensberg | Homberg (Efze) | Melsungen | Neukirchen (Knüll) | Niedenstein | Schwalmstadt | Schwarzenborn | Spangenberg |
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Gemeinden: |
Bad Zwesten | Edermünde | Frielendorf | Gilserberg | Guxhagen | Jesberg | Knüllwald | Körle | Malsfeld | Morschen | Neuental | Oberaula | Ottrau | Schrecksbach | Wabern | Willingshausen |