Klosterdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Oberbarnim im Brandenburgischem Landkreis Märkisch-Oderland. Es liegt auf dem Barnim und hat 1085 Einwohner (Stand 2022). Der Bürgermeister ist seit 1989 Lothar Arndt; das Dorf wird verwaltet vom Amt Märkische Schweiz.
Klosterdorf | ||
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Koordinaten | 52° 36′ N, 13° 58′ O52.59244913.958975 | |
Symbole | ||
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Basisdaten | ||
Staat | Deutschland | |
Land |
Brandenburg | |
ISO 3166-2 | DE-BB | |
Fläche | – | |
Metropolregion | 30.375 km² | |
Einwohner | 1085 (2022) | |
Metropolregion | 6.200.000 (2019) | |
Dichte | –Vorlage:Infobox Ort/Wartung/Dichte | |
Metropolregion | 204,1 Ew./km² | |
Gründung | 1241 | |
Postleitzahl | 15377 | |
Telefonvorwahl | (+49) 03341 | |
Website | klosterdorf.de (Deutsch) | |
Politik | ||
Bürgermeister | Lothar Arndt (Oberbarnim) (2022) | |
Partei | Klosterdorf für Oberbarnim | |
Kultur | ||
Stadtfest | Klosterdorfer Teichfest |
Das Dorf wurde erstmals 1241, damals noch unter dem Namen Clostertorp erwähnt. Es war im Besitz des Klosters Zinna, nachdem vier Mönche in Klosterdorf eine Niederlassung Zinnas gründeten. Eine Urkunde erhielt es 1247 vom Brandenburgischem Bischof Rutger, gemeinsam mit den Dörfern Levenberch (Liebenberg) und Revelde. Später zogen sich die Mönche aus Klosterdorf zurück, sodass es ungefähr 100 Jahre unbewohnt blieb. Erst 1471 lassen sich wieder Einwohner nachweisen. Nachdem das Kloster Zinna 1553 aufgelöst wurde, ging Klosterdorf 1570 an das Amt vom Eigentum Strausbergs. Rund 150 Jahre später, 1701 wurde der größte Hof in Klosterdorf zum königlichen Domänenvorwerk, welches 1798 an Christian Elßholtz in Pacht gegeben wurde.
Im 18. Jahrhundert wurde vom Amt Rüdersdorf am südlichen Ausgang eine Windmühle erbaut, die den Bauern zur Verarbeitung dienten. Am 1. Juni 1862 starb der Gutsherr von Bredow, welchem das Vorwerk gehörte. Anschließend wurde es an die Familie von Eckhardstein verkauft, die es 1925 weiter an Fritz Krüger verkaufte. Ab 1928 wurden die Gutsbezirke aufgelöst und parzelliert. 1940 wurde die Klosterdorfer Windmühle, wegen Beeinträchtigung des Flugplatzes Strausberg, abgerissen.[1]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte Klosterdorf dem sowjetischem Sektor an, später dem Bezirk Frankfurt (Oder) der DDR. 1970 wurde eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) eingeführt, die im LPG Typ III 108 Mitglieder und im LPG Typ I 33 Mitglieder hatte. Nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 wurde die LPG aufgelöst und die Agrargenossenschaft e.G. gegründet, welche bis heute existiert. Seitdem stieg die Einwohnerzahl deutlich an, von 1989 bis 2003 von ca. 400 auf 500. 1997 fand das Jubiläum zum 750-jährigem Bestehen des Dorfes statt. Seither findet jedes Jahr das Klosterdorfer Teichfest statt.[1]
Am 31. Dezember 2001 wurde die Gemeinde Oberbarnim gegründet, durch den freiwilligen Zusammenschluss der Dörfer Bollersdorf und Grunow, den Ortsteilen Ernsthof von Grunow und Pritzhagen von Bollersdorf, sowie den Wohnplätzen Bollersdorfer Höhe, Kähnsdorf und Tornow. Oberbarnim gehört zum Amt und der Region Märkische Schweiz, welche von Buckow aus verwaltet wird.
Seit 1890 wird die Märkische Schweiz als Tourismusregion etabliert. Jedoch gehören nur Bollersdorf und Pritzhagen zur Tourismusregion. Bis zum 26. Oktober 2003 war Ihlow noch eine eigene Gemeinde, sie wurde nun auch in Oberbarnim eingemeindet.[2] Klosterdorf stellt seit Gründung der Gemeinde den Bürgermeister Lothar Arndt, welcher der lokalen Partei Klosterdorf für Oberbarnim angehört. Dieser ist schon seit 1989 der Bürgermeister von Klosterdorf.[3] Die Sitzungen finden ebenfalls in Klosterdorf, im Gemeindezentrum statt.
Klosterdorf befindet sich auf dem Barnim, einer eiszeitlich gebildeten Hochfläche und historischen Landschaft in Berlin und Brandenburg. Der Kern befindet sich am Dorfanger von Klosterdorf. Daher gilt es auch als Angerdorf, welche in Brandenburg sehr verbreitet ist.
Im nördlichen Teil lassen sich viele Findlinge sehen, dazu kommt auch der steinige Boden. Auch der Trockenrasen ist in Klosterdorf sehr weit verbreitet. Nordwestlich befindet sich ein Feld, welches als Pferdehof heutzutage genutzt wird. Nordöstlich befindet sich ein weiteres Feld und weiter östlich Richtung des Dorfes Hohenstein befindet sich ein drittes Feld, welches zum Anbau von Raps genutzt wird. Sämtliche Waldgebiete existieren rund um Klosterdorf. So gibt es ein Gebiet westlich Richtung Wilkendorf und nach Ende des nordwestlichen Feldes Richtung Ernsthof.[4]
Durch mehrere Teile zeichnet sich das Dorf aus.[4] Zum einen der Dorfkern rund um dem Anger. Dort steht die Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert, bei der Feldsteine als Baumaterial verwendet wurden, welche in Ostbrandenburg bis ins Oderbruch verbreitet sind. Nahe der Kirche befindet sich die Bushaltestelle und die Freiwillige Feuerwehr.[5] Etwas weiter südlich vom Dorfkern befindet sich ein Sportplatz, in dem der SG Klosterdorf 75 e.V., der einzige Fußballverein in Oberbarnim spielt.[6]
Dazu gibt es das Gebiet am ehemaligen Gutshof zu dem der Spielplatz gehört. Der Spielplatz ist zwischen zwei Straßen entstanden, welche als Ring gebildet sind. Dieser Ring bildet auch die Mitte des Teils. Östlich gehen sie in einen Feldweg über, welcher nach Ruhlsdorf führt. Jedoch ist das Befahren von PKW auf dem Weg nicht erlaubt. Südlich endet der Ring in den Ruhlsdorfer Weg, westlich in die Straße Am Stöhr.
Nordwestlich befindet sich der neueste Teil Klosterdorfs, das Neubaugebiet Wohnpark Kiebitz Aue.
Außerdem gibt es außerhalb des Dorfes einige Häuser an der Straße zum Sportplatz in Richtung der Von-Hardenberg-Kaserne in Strausberg, welche 2006 zum Radweg umfunktioniert wurde.[7] In diesem Gebiet gibt es auch eine Hundeschule.[8] Der Pferdehof westlich, nahe der Landstraße L33 welcher ebenfalls zu Klosterdorf gehört, kann man von Strausberg in Richtung Prötzel aus erkennen.
Klosterdorf befindet sich nördlich von Strausberg und ist, mit Zuzählung der Felder, welche zu Klosterdorf gehören, als ungefähres Viereck aufgebaut.
Durch den Dorfkern verläuft die Kreisstraße K 6414, welche in Reichenberg durch Abzweig von der Landstraße L 34 beginnt und in der Landstraße L 33 bei Strausberg mündet. Dies ist auch die wichtigste Straße, sie trägt innerhalb Klosterdorfs den Namen Straße des Friedens. Westlich befindet sich die Landstraße L 33, in Strausberg und Umgebung als Prötzeler Chaussee bezeichnet. Diese mündet östlich in die Bundesstraßen B 1, bzw. B 112 und westlich hört sie an der Landesgrenze von Berlin auf. In Höhe der Bushaltestelle beginnt der Hohensteiner Weg, welcher am Anger entlangführt und in die Landstraße L 34 in Hohenstein mündet.[4]
Zusätzlich wird das Dorf auch mit einem Wander- und Fahrradweg angeschlossen, der sogenannten Oberbarnimer Feldsteinroute (kurz OFR). Dies ist ein ca. 40 km langer Weg, welcher 2012 erbaut wurde. Dieser bindet das Dorf mit Ernsthof an, sowie mit der Von-Hardenberg-Kaserne und dem Flugplatz Strausberg, von wo man aus weiter zum S-Bahnhof Strausberg Nord gelangt. Dabei fanden die Bauarbeiten zwischen Strausberg-Klosterdorf bereits 2006 statt. Seitdem darf der Weg mit einem Kraftfahrzeug nicht mehr befahren werden, Ausnahmen bestehen für die anliegenden Häuser an dem Weg. Für die OFR wurden auch Informationstafeln sowie Sitzgelegenheiten aufgestellt, eine davon ist an der Feuerwehr aufzufinden.[7]
Der Busverkehr wird betrieben von der Märkisch-Oderland Bus GmbH (kurz mobus), einem Unternehmen der transdev. Mit den Buslinien 927, 929, 937, sowie 947 wird Klosterdorf mit dem ÖPNV u. a. mit Strausberg, Neuhardenberg und Buckow angebunden. Dabei verkehren alle Busse der 947 ab Klosterdorf, im Zwei-Stunden-Takt. Die meisten Fahrten der 947 müssen mindestens 90 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt angerufen werden.[9]
Im Jahr 1375 wurde das Dorf als wüst bezeichnet, u. a. wurden gerade einmal 70 Hufen Land gezählt. Ab da an war Klosterdorf für 100 Jahre unbewohnt. Vermutet wird, dass die ab 1350 in Mitteleuropa austretende Pest der Grund dafür gewesen sein könnte. Außerdem gab es zwischen 1348 und 1358 mehrfach Kriege in der Region. Jedoch wurden die Felder weiterhin bewirtschaftet, vermutlich von Bauern aus den umliegenden Dörfern. 1574 wurden 10 Bauern verzeichnet, die dort lebten. Einer davon war der Schulz Wiprecht, der fünf Hufen bewirtschaftete. Zum Vorwerk, dem späteren Gutshof gehörten damals 12 Hufen. Zusätzlich hatte Klosterdorf einen Schmied, sowie einen Krüger.[1]
Jahr | 1734 | 1800 | 1860 | 1939 | 1989 | 2003 | 2005 | 2010 | 2014 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
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Einwohnerzahl[1] | 142 | 247 | 460 | 484 | 384 | 500 | 518 | 541 | 554 | 611 | 724 | 829 | 923 | 1.038 |
Schon 1994 gab es Planungen zum Bau eines Neubaugebietes in Klosterdorf. In diesem Bereich stand zum damaligen Zeitpunkt ein Reifenlager, in dem alte Reifen auf die Verbrennung warteten.[10] Die Bauarbeiten begannen ab der Jahrtausendwende, nach der Gründung der van Boeckel Dinvest GmbH, eine Tochtergesellschaft der van Boeckel Group, welche in den Niederlanden ihren Sitz hat. Diese hatte den Zuschlag für den Bau der Wasser-, Strom-, Gas-, Internetleitungen und Straßen, sowie für die weitere Planung erhalten. So war ab 2005 ein schrittweise steigender Wert der Einwohnerzahl zu sehen. Das Baugebiet ist aufgeteilt in vier Bauabschnitte, wovon derzeit nur das vierte Baugebiet noch nicht bewohnt ist. Jedoch sind auch schon alle Leitungen sowie Straßen dort vorhanden.[11]
In den 90ern kamen junge Berliner nach Klosterdorf, um dort ihren ökologischen Lebensstil umzusetzen. Dabei gründete sie den ÖkoLeA-Verein für Bildung und Kultur, Ökologie und Gesundheit e.V. Sie haben eine Bäckerei eröffnet, welche bis heute besteht. Außerdem haben sie, mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union, das Gutshaus vom ehemaligen Domänenvorwerk, sowie die alte Dorfschule zum Wohnraum saniert. Auch bieten sie beim Teichfest eigene Veranstaltungen an. Des Weiteren ist es möglich, im „Seminarhaus“ der ÖkoLeA ein Zimmer als Unterkunft zu mieten.[12]
Das Klosterdorfer Teichfest findet seit der 750-Jahr-Feier in Klosterdorf, jedes Jahr im August statt, um somit den Geburtstag des Dorfes zu feiern. Die Feier findet mit sämtlichen Ständen statt, einem großen Lagerfeuer am Abend, einem Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr, sowie Veranstaltungen in der Ökolea.[13]
Im Jahr 2022 findet das 775. Bestehen des Dorfes Klosterdorf statt. Dies wird mit einem Festumzug gefeiert, sowie den gleichen Veranstaltungen wie beim Teichfest.[13]
Bollersdorf | Grunow (mit Wohnplatz Ernsthof) | Ihlow | Klosterdorf | Pritzhagen (mit Wohnplatz Tornow)
Städte: Altlandsberg | Bad Freienwalde (Oder) | Buckow (Märkische Schweiz) | Lebus | Müncheberg | Seelow | Strausberg | Wriezen
Gemeinden: Alt Tucheband | Beiersdorf-Freudenberg | Bleyen-Genschmar | Bliesdorf | Falkenberg | Falkenhagen (Mark) | Fichtenhöhe | Fredersdorf-Vogelsdorf | Garzau-Garzin | Golzow | Gusow-Platkow | Heckelberg-Brunow | Höhenland | Hoppegarten | Küstriner Vorland | Letschin | Lietzen | Lindendorf | Märkische Höhe | Neuenhagen bei Berlin | Neuhardenberg | Neulewin | Neutrebbin | Oberbarnim | Oderaue | Petershagen/Eggersdorf | Podelzig | Prötzel | Rehfelde | Reichenow-Möglin | Reitwein | Rüdersdorf bei Berlin | Treplin | Vierlinden | Waldsieversdorf | Zechin | Zeschdorf