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Kirchheim ( anhören?/i) (umgangssprachlich Kihri) ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Kirchheim.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Kirchheim
Höhe: 277 m ü. NHN
Fläche: 18,98 km2
Einwohner: 2225 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97268
Vorwahlen: 09366, 09336
Kfz-Kennzeichen: WÜ, OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 153
Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 2
97268 Kirchheim
Website: www.kirchheim-ufr.de
Erster Bürgermeister: Björn Jungbauer
Lage der Gemeinde Kirchheim im Landkreis Würzburg
KarteGramschatzer Wald
Karte

Geographie



Geographische Lage


Kirchheim gehört zur Region Würzburg und ist Grenzgemeinde von Bayern zu Baden-Württemberg. Der namengebende Hauptort wird nahe am Ostrand vom Moosbach in südsüdwestlicher Richtung durchflossen, der sich am Südrand des Dorfes mit dem südsüdwestlich laufenden, es im Westen begrenzenden Rimbach zum Wittigbach vereint, der südlich weiterzieht.


Gemeindegliederung


Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Gaubüttelbrunn und Kirchheim.


Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Eine angeblich erste urkundliche Erwähnung Kirchheims, eigentlich undatiert, aber gerne auf das Jahr 742 gelegt, stammt aus Briefen, die die Heiligen Bonifatius und Lullus an den Papst geschrieben haben; diese Briefe sind im Original nicht erhalten (EppSel 1, 050; RIplus Regg. EB Mainz 001). Eine Urkunde von 768 für das Bistum Würzburg, in der ein "Kyrchaim" steht, ist verloren gegangen (bmdep 595 in francia.ahlfeldt.se). Erst eine Urkunde, in der Kaiser Ludwig der Fromme im Jahr 822 dem Bistum Würzburg umfangreichen angeblich schon alten Besitz bestätigt, ist im Original erhalten (bm 768 in francia.ahlfeldt.se). Das gilt auch für eine Urkunde König Ludwigs des Deutschen von 845 für "Chiricheim" (D_LD 041) und für ein Diplom Kaiser Arnulfs von 889 für "Chirihheim" (D_Arn 067). Kirchheim war bis zu dessen Auflösung durch Napoleon Teil des Hochstifts Würzburg (Stift St. Burkhard, ab 10. Jahrhundert ein Benediktinerkloster und von 1469 bis 1808 ein Kollegiatstift), das zum Fränkischen Reichskreis gehörte. 1803 wurde das Hochstift Würzburg auf Druck Napoleons im sogenannten "Reichsdeputationshauptschluss" säkularisiert und Bayern zugeschlagen, dann im Frieden von Preßburg 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit dem es 1814 endgültig an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Gaubüttelbrunn eingegliedert.[4]


Einwohnerentwicklung


Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1997 auf 2134 um 137 Einwohner bzw. um 6,9 %. 1998 hatte die Gemeinde 2310 Einwohner. Quelle: BayLfStat


Politik


Gemeinderatswahl 2020[5]
(in %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,55
29,55
15,90
CSUa
SPDb
Grüne
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a CSU einschließlich FB
b SPD einschließlich BL
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Kirchheim (15. März 2020)
   
Insgesamt 14 Sitze
  • CSU: 8
  • SPD: 4
  • Grüne: 2

CSU einschließlich FB; SPD einschließlich BL


Gemeinderat


Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 1.777 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Kirchheim 1.319 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 74,23 % lag.[5]


Bürgermeister


Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Björn Jungbauer[6] (CSU/Freie Bürger Kirchh.-Gaub.). Dieser vertritt die Gemeinde auch als Kreisrat im Kreistag des Landkreises Würzburg. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 82,68 % der Stimmen wiedergewählt.[7]


Wappen


Wappen von Kirchheim
Wappen von Kirchheim
Blasonierung: „Geteilt von Blau und Rot; oben eine halbe silberne Lilie, unten drei silberne Spitzen.“[8]

Das Wappen wurde der Gemeinde mit Erlass vom 4. Januar 1935 durch den Reichstatthalter in Bayern Franz von Epp verliehen.[8]

Wappenbegründung: Die silberne Lilie verweist auf die ehemalige Herrschaft, die das Stift St. Burkhard über Kirchheim ausübte und dessen Wappen die Lilie in zeigt[9]. In einer Urkunde aus dem Jahr 832 werden Schenkungen von Kirchheim an dieses Stift erwähnt. In der kirchlichen Symbolik werden sowohl die Lilie als auch die Farbe Blau als Verweis auf Maria (Mutter Jesu) verwendet. Die drei silbernen Spitzen in Rot sind der sogenannte Fränkische Rechen und stehen für das Hochstift Würzburg, zu dessen Gebiet Kirchheim ebenfalls gehörte, sowie allgemein für Franken.

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Zeugnisse der ehemaligen jüdischen Landgemeinde


In Kirchheim bestand vom 16. Jahrhundert bis 1908 eine kleine jüdische Landgemeinde. In einem 1667 erbauten Haus (Gartenstraße 3) waren eine Synagoge, eine Schule und eine Mikwe (1993 entdeckt) untergebracht.[10] Die Verstorbenen der jüdischen Gemeinde wurden auf dem Jüdischen Friedhof Allersheim (Gemeinde Giebelstadt) bestattet. Die Gemeinde löste sich durch Abwanderung in die Städte selbst auf.


Eiche am Egenburgerhof


Eine seit 1968 als Naturdenkmal geschützte, mindestens 400-jährige Stieleiche mit einem Stammumfang von 7,54 m (gemessen 2015 in Brusthöhe).[11]

Eiche am Egenburgerhof
Eiche am Egenburgerhof
Stamm
Stamm

Die in die Liste markanter und alter Baumexemplare in Deutschland eingetragene und regional bedeutsame Eiche steht auf einem eingezäunten Privatgrund und ist nicht frei zugänglich. Der Stamm ist auf einer Seite geöffnet und bis in den Kronenansatz teilweise hohl beziehungsweise morsch. Die Öffnung reicht keilförmig spitz zulaufend bis zum Boden. In etwa drei Meter Höhe löst sich der Stamm in drei Starkäste auf, von denen einer abgebrochen ist. Ein rindenloser Astansatz von etwa einem Meter Länge ist stehen geblieben. Die Eiche hat eine große geschlossene harmonische Krone.


Bau- und Bodendenkmäler



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sieben, im produzierenden Gewerbe 188 und im Bereich Handel und Verkehr 24 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 53 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 767. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 36 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1288 ha, davon waren 1272 ha Ackerfläche und zwölf Hektar Dauergrünfläche.

Die Gemeinde ist vor allem durch die Steinindustrie geprägt und ist Sitz zahlreicher Natursteinverarbeiter. Kirchheim ist Hauptsitz von Zeidler & Wimmel, einem der größten Steinmetzunternehmen Deutschlands.

Die Gemeinde betreibt seit vielen Jahren ein Freibad und erhält dabei Unterstützung durch den Schwimmbadförderverein.


Verkehr


Mainfrankenbahn am Haltepunkt in Kirchheim
Mainfrankenbahn am Haltepunkt in Kirchheim

In Kirchheim und in Gaubüttelbrunn befindet sich je ein Haltepunkt an der Frankenbahn Stuttgart–Würzburg. Zwischen Lauda und Würzburg verkehren die Regionalbahnen der Mainfrankenbahn im Ein-Stunden-Takt, am Wochenende im Zwei-Stunden-Takt.

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Kirchheim (Unterfranken) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Kirchheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. März 2021.
  3. Gemeinde Kirchheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 756.
  5. Gemeinderatswahl 2020
  6. Gemeinderat-Detailansicht. Gemeinde Kirchheim, abgerufen am 31. August 2020.
  7. Bürgermeisterwahl 2020
  8. Eintrag zum Wappen von Kirchheim (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 8. September 2017.
  9. Das Wappen des Stifts von St. Burkhard zeigt im Original die Lilie in Gold auf blauem Feld
  10. Joachim Braun (Mitarbeit), Artikel zur Geschichte der jüdischen Gemeinde, zu Synagoge und zur Entdeckung der Mikwe. Hier auch Literatur und Links zum Thema
  11. „Eiche beim Hof Egenburg“ in „Monumentale Eichen“ von Rainer Lippert, bei www.monumentale-eichen.de

На других языках


- [de] Kirchheim (Unterfranken)

[en] Kirchheim, Lower Franconia

Kirchheim is a municipality in the district of Würzburg in Bavaria in Germany.

[ru] Кирххайм (Нижняя Франкония)

Кирххайм (нем. Kirchheim) — община в Германии, в земле Бавария.



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