Der Ortsname wird erstmals 1081 in einer Urkunde erwähnt. Nach dem Ende der Stauferzeit kam Höchstädt zu Bayern. Von 1505 bis 1808 gehörte die Stadt zum Fürstentum von Pfalz-Neuburg („Junge Pfalz“). Unter Pfalzgraf Ottheinrich wurde Höchstädt 1542 mit dem Gebiet Pfalz-Neuburg evangelisch.
Berühmtheit erlangte die Stadt im Jahr 1704, als vor ihren Toren die entscheidende Schlacht im Spanischen Erbfolgekrieg, die sogenannte Zweite Schlacht von Höchstädt, geschlagen wurde. Die Erste Schlacht bei Höchstädt – ebenfalls im Spanischen Erbfolgekrieg – hatte 1703 mit einem Sieg der französisch-bayerischen Truppen über österreichisch-brandenburgische Einheiten geendet. Die dritte Schlacht ereignete sich dann fast 100 Jahre später: Im Zweiten Koalitionskrieg gelang im Jahr 1800 Jean-Victor Moreau nach dem Übergang über die Donau mit der französischen Rheinarmee ein Sieg über eine österreichische Streitmacht und die mit ihr verbündeten württembergisch-bayerischen Truppen.
Schloss Höchstädt, Wahrzeichen der Stadt
Eingemeindungen
Am 1. Mai 1978 wurden im Rahmen der Gemeindegebietsreform die Gemeinden Deisenhofen, Oberglauheim, Schwennenbach und Sonderheim eingegliedert.[4] Der Gemeindeteil Goldbergalm wurde 1980 zur Gemeinde Lutzingen umgegliedert.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 4701 auf 6756 um 2055 Einwohner bzw. um 43,7% – der höchste prozentuale Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.
Politik
Stadtrat
Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile bzw. Sitzverteilung:
Erster Bürgermeister ist seit 1. März 2018 Gerrit Maneth (FW). Da Stefan Lenz (FW), Bürgermeister vom Mai 2014 bis Februar 2018, gesundheitsbedingt in den Ruhestand trat, war die Nachwahl am 25. Februar 2018 erforderlich. Lenz hatte in einer Stichwahl im März 2014 Hildegard Wanner (CSU/Unabhängige Bürger) abgelöst, die seit 2002 die einzige Bürgermeisterin im Landkreis war.
Stellvertreter sind seit Mai 2014 Stephan Karg (CSU) als Zweiter und Hans Mesch (Freie Wähler) als Dritter Bürgermeister.
Wappen
Wappen von Höchstädt an der Donau
Blasonierung: „In Gold ein zinnengekrönter roter Rundturm mit drei blauen Spitzdächern, der oben mit einem gelehnten Rautenschild belegt und unten von einer roten Zinnenmauer umgeben ist.“[7]
Wappenbegründung: Die Staufer waren bis 1268 die Stadtherren von Höchstädt. Sie hatten den Ort nach 1200 zur Stadt ausgebaut. Als deren Besitznachfolger gründeten die Wittelsbacher zwischen 1269/1271 und 1321 die sogenannte Neue Stadt, während die alte staufische Anlage nach 1300 langsam aufgelassen wurde. Erste Siegelabdrucke sind seit 1321 überliefert, das Siegel stammt wohl schon aus dem späten 13. Jahrhundert. Das Wappenbild von Höchstädt zeigt den Turm mit dem Schild auf einem Dreiberg. Die Rauten weisen auf die wittelsbachische Stadtherrschaft seit 1268. Höchstädt wurde damals im Zuge der Konradinischen Schenkung bayerisch. Die Darstellung des Turms ändert sich in den späteren Abbildungen. Die drei Dächer erscheinen erstmals 1471. Seit dem frühen 15. Jahrhundert wird der ursprüngliche Dreiberg von der Zinnenmauer ersetzt. Die Rundform des Turms und die Wappenfarben sind seit dem 16. Jahrhundert überliefert. 1819 wurde die Weiterführung dieses alten Wappens in unveränderter Form bestätigt.
Partnergemeinden
Höchstädt ist partnerschaftlich verbunden mit den deutschen Gemeinden Reinsdorf-Friedrichsgrün in Sachsen (seit 1991) und Ruppertsberg in Rheinland-Pfalz (seit 1935/1987).[8]
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Höchstädt an der Donau
Marktplatz mit Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt
Das Höchstädter Schloss ist ein Bau aus der Spätrenaissance. Es wurde zwischen 1589 und 1603 auf Wunsch von Pfalzgraf Philipp Ludwig von Neuburg errichtet.
Im Heimatmuseum im Alten Rathaus von 1853 wird in zwei Dioramen mit etwa 10.000 Zinnfiguren die Schlacht von Höchstädt dem Besucher präsentiert. Seit dem Kunstraub durch den Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg im Zweiten Weltkrieg verfügte das Museum auch über Ostereier (Pysanka) aus der Ukraine,[9] die 2011 restituiert wurden.[10]
Die gotische Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt besitzt eine Reliquie von Adolph Kolping. Obwohl im 15. Jahrhundert errichtet, besitzt die Hallenkirche eine barocke Ausstattung.
Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Sonderheim besitzt Deckengemälde und Stuckdekor aus dem 18. Jahrhundert.
Die katholische Pfarrkirche und ehemalige Wallfahrtskirche Maria Immaculata in Schwennenbach besitzt eine Ausstattung im Stil des Rokoko mit Fresken von Johann Anwander und Stuck von Bartholomäus Hoiß.
Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in Deisenhofen besitzt eine Ausstattung im Stil des Rokoko mit Fresken von Johann Anwander.
Das ehemalige Kastenhaus Höchstädt (zur Aufbewahrung von Getreide) hat Barockgiebel an der Nord- und Südseite. Das ehemalige Kastnerhaus des Verwalters des Kastenhauses ist mit einem reich gegliederten dreigeschossigen Giebel mit S-Stufen (typisch für den Übergangsstil zwischen Gotik und Renaissance) versehen.
Bodendenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Bodendenkmäler in Höchstädt an der Donau
Wirtschaft
Höchstädt ist Sitz der Grünbeck Wasseraufbereitung.
Verkehr
Straßenverkehr
Durch die Stadt führt die Bundesstraße 16 (Regensburg – Füssen). Die Autobahn A7 (Würzburg – Ulm) ist über die Anschlussstelle Giengen/Herbrechtingen und die A8 (München – Stuttgart) über die Anschlussstelle Burgau zu erreichen.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Höchstädt befindet sich an der Bahnstrecke Ingolstadt–Neuoffingen und wird von Regionalbahnen der Agilis Eisenbahngesellschaft bedient. Tagsüber bestehen stündlich Verbindungen Richtung Ingolstadt und Richtung Ulm.
Radwege
Die Stadt liegt am internationalen Donauradweg sowie am europäischen EuroVelo-Radweg 6, der vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer verläuft.[11]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Johann Nepomuk August Ungelter von Deissenhausen (1731–1804), Weihbischof und Generalvikar des Bistums Augsburg
Franz Xaver Bronner (1758–1850), Publizist
Magnobonus Markmiller (1800–1879), Gründer und Provinzial der Barmherzigen Brüder des Heiligen Johannes von Gott, in Bayern
Hermann Beckler (1828–1914), Arzt, der als Naturforscher und Expeditionsteilnehmer in Australien wirkte
Theodor Scherer (1889–1951), deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant
Josef Donsberger (1898–1963), Politiker (CSU)
Georg Winter (* 1951), Politiker (CSU)
Doris Meyer (1957–2012), Müllermeisterin, Politikerin (CSU), Mitglied des Bundestages
Irmgard Sinning (* 1960), Biochemikerin und Hochschullehrerin
Marco Konrad (* 1974), Fußballspieler und -trainer
Ulrike Stadlmayr (* 1977), Ruderin
Ramona Bernhard (* 1988), Fotomodell
Manuel Knoll (* 1990), Schwaben-Bezirksvorsitzender der Jungen Union[12][13]
Persönlichkeiten, die in Höchstädt gewirkt haben
Ulrich Tengler (* um 1447; † nach 1511), Landvogt in Höchstädt an der Donau, verfasste hier den 1509 erstmals gedruckten Laienspiegel, eines der berühmtesten Rechtsbücher der Frühen Neuzeit.
Ehrenbürger
Georg Strobel (1925–2013), Stadtheimatpfleger von Höchstädt, Ehrenbürgerschaft im Jahr 2002
Literatur
Heinrich Letzing, Sonderheim, in: Adolf Layer (Hrsg.), Höchstädt an der Donau. Eine kleine Stadt mit großem Namen. Festbuch zur 900-Jahr-Feier der Stadt Höchstädt, Höchstädt 1981, S.395–399.
Arbeitskreis Bildband 1704/2004 der Stadt Höchstädt (Hrsg.): 1704–2004. Die Schlacht bei Höchstädt/Blindheim. Festbuch zum Gedenkjahr 2004, ISBN 3-00-016329-8.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.770.
VG Höchstädt – Stadtratswahlen Höchstädt 2014 (Mementodes Originals vom 19. März 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vg-hoechstaedt.de
Eintrag zum Wappen von Höchstädt an der Donauin der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Stadt Höchstädt – Partnergemeinden (Mementodes Originals vom 25. Februar 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hoechstaedt.de
Ulrike Hartung: Verschleppt und verschollen − eine Dokumentation deutscher, sowjetischer und amerikanischer Akten zum NS-Kunstraub in der Sowjetunion (1941–1948). Bremen: Temmen, 2000 ISBN 3-86108-336-1, S. 269
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