Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Gisselberg erfolgte unter dem Namen Goselberg um das Jahr 1300.[3]
Zwischen 1973 und 1975 wurde eine Friedhofskapelle als Kirche erbaut.
Zum 1. Juli 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gisselberg im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Marburg eingemeindet.[4][5]
Für den Stadtteil Gisselberg wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Gisselberg lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[3][7]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Gericht Oberweimar auch genannt Reitzberg (Gericht Oberweimar bestand aus den Orten Oberweimar, Niederwalgern, Kehna, Altna, Weiershausen, Hermershausen, Ciriaxweimar, Gisselberg, Ronhauſen und Wolfshausen, sowie die Hälfte von Dilschhausen und Elnhausen)[8]
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Marburg[9]
1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg), Amt Marburg
ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Marburg
1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Marburg
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Kaldern und Reitzberg
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Marburg
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Gerichte seit 1821
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg wurde für die Verwaltung eingerichtet und das Landgericht Marburg war als Gericht in erster Instanz für Gisselberg zuständig. 1850 wurde das Landgericht in Justizamt Marburg umbenannt.[12] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Marburg.[13][14] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gisselberg 840 Einwohner. Darunter waren 27 (3,2%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 159 Einwohner unter 18 Jahren, 414 zwischen 18 und 49, 144 zwischen 50 und 64 und 120 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 360 Haushalten. Davon waren 96 Singlehaushalte, 111 Paare ohne Kinder und 108 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 15 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 273 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[15]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; Stadt Marburg:1987–1998[16], 1999–2003[17], 2005–2010[18],2011–2015[19], 2019:[2]; Zensus 2011[15]
Erwerbspersonen: 33Land- und Forstwirtschaft, 80Produzierendes Gewerbe, 41Handel und Verkehr, 24Dienstleistungen und Sonstiges.
Politik
Der Ortsbeirat setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen.[6] Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 entfallen alle Sitze auf die „Bürgerliste Gisselberg“ (BLG).[20] Ortsvorsteher ist Gernot Günther.[21]
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Gisselberg
Bürgerhaus
Bootshaus
Kirche
Infrastruktur
Im Ort gibt es einen kirchlichen Kindergarten, ein Dorfgemeinschaftshaus und einen Bolzplatz.
An der Lahn steht das Bootshaus des Marburger Rudervereins.
Die Bundesstraße 255 verläuft durch den Ort, die Bundesstraße 3 am östlichen Ortsrand.
Literatur
Walter Bernsdorff: Gisselberg: das Dorf der fünf Höfe (Reihe: Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur, Band 64), Marburg 1998, ISBN 3-923820-64-X.
Literatur über Gisselbergnach Registernach GND In: Hessische Bibliographie
Haushalt 2021.(PDF;6,6MB)Einwohnerzahlen von 2019.In:Webauftritt.Stadt Marburg,S.7,abgerufen im Juli 2021.
Gisselberg, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 18.November 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12.März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr.9, S.154, §1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 3,0MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.387.
Hauptsatzung.(PDF;161kB)§3.In:Webauftritt.Stadt Marburg,abgerufen im Juli 2021.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.107f. (online bei Google Books).
Trennung von Justiz (Landgericht Marburg) und Verwaltung: Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.73 f.
Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S.158ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии