Fußgängerzone in Gehrden (2018)Gebäudewand in Gehrden mit Motiven aus dem StadtbildGehrdener Rathaus mit Japanischer Blütenkirsche
Geografie
Lage/Erhebungen
Die Stadt Gehrden befindet sich im Calenberger Land. Westlich der Kernstadt liegt der Gehrdener Berg mit dem Burgberg, der eine Höhe von 158mü.NHN hat. Die höchste Erhebung ist der Benther Berg im Westen der Ortschaft Benthe (Stadt Ronnenberg), östlich der Gehrdener Ortsteile Everloh und Northen mit 179mü.NHN. Die Stadt selbst liegt auf einer Höhe von 70–90mü.NHN.
Stadtgliederung
Die Stadt Gehrden besteht aus folgenden Stadtteilen:
Besiedelt war das Gebiet der heutigen Stadt Gehrden bereits während der Bronzezeit. Aus dieser Zeit stammen Spuren von Gebäuden, die Archäologen im Jahre 2014 bei der Erschließung des Neubaugebietes Großes Neddernholz rund einen Kilometer östlich des Ortszentrums entdeckten. Anhand von Bodenverfärbungen waren zahlreiche Pfostengruben zu erkennen. Sie gehörten zu kleinen Speicherbauten und einem annähernd 30Meter langem Langhaus. Es fanden sich auch Siedlungsgruben mit Resten von Keramikgefäßen und Tierknochen sowie Feuerstellen. Obwohl die Funde zunächst keine genaue Datierung zuließen, wird angenommen, dass die Siedlung vor etwa 3000Jahren bestand.[2]
In späterer Zeit bestand im heutigen Stadtgebiet etwa vom 3. bis 7.Jahrhundert die Germanische Siedlung Gehrden. Sie wurde bei Ausgrabungen in den Jahren 2010 und 2011 in einem Gewerbegebiet etwa 1,3km nördlich vom Ortszentrum entdeckt.[3] Aufgrund der reichhaltigen Funde gehen Archäologen davon aus, dass hier Angehörige einer germanischen Elite gelebt[4] und den in West-Ost-Richtung vorbeiführenden Hellweg kontrolliert haben.[5]
Mittelalter bis heute
Die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1153. Der Ort wird darin „Gerdinum“, später „Gerdene“, „Gherden“, „Gherdene“, „Gerde“ und „Herden“ genannt und als „Siedlung bei der Malstatt“ gedeutet. Auf die Malstatt weisen, abgesehen von dem noch 1353 bestätigten Gericht und der „Dingbuche“ (1359) noch heute unterschiedliche Feldlagen hin: der „hillige Kamp“, „achter dem Recht“ und „Wulfwinkel“.[6]
Bei Ausgrabungen auf dem Marktplatz freigelegte Fundamentreste eines frühneuzeitlichen Gebäudes, 2020
In einer späteren Urkunde vom 28.Januar 1298 verlieh Graf AdolfVI. von Schauenburg und Holstein, als Oberherr seinem Flecken Gehrden (oppidum nostrum) ein Immunitäts-Privilegium; er erklärte den Ort für frei und erteilte insbesondere Sicherheit und Freiheit allen, die darin wohnten und wohnen wollten und gab zugleich seinen hier wohnenden Eigenbehörigen die Freiheit, indem er ihnen die Schatzungen erließ und sich selbst nur seine vogteilichen Rechte vorbehielt. Der Ort erhielt einen Markt, das Braurecht, eigene Gerichtsbarkeit und das Befestigungsrecht.[7] Zuvor war schon um 1250 die Margarethenkirche entstanden. Dass im Ortskern bereits im 12.Jahrhundert kontinuierlich gesiedelt wurde, ergaben stadtarchäologischen Untersuchungen im Jahr 2016.[8] Bei den Ausgrabungen auf einem zur Neubebauung vorgesehenen Grundstück wurden mittelalterliche Siedlungsspuren festgestellt.[9] Dazu zählten Reste eines Befestigungswalls, ein unterkellertes Haus und fünf Brunnen mit zum Teil dendrochronologisch datierbaren Holzresten.[10] Eine gefundene Ritterfigur aus Ton wird in das 14.Jahrhundert datiert und als Kinderspielzeug angesehen.[11] Im Jahr 2020 fanden sich bei Sanierungsarbeiten auf dem Marktplatz neben der Margarethenkirche und dem Haus Steinweg25 weitere archäologische Reste. Dabei handelte es sich um einen in Sandstein gefassten Brunnen aus der Zeit des 17. bis 19.Jahrhunderts, Knochenreste von 31 bestatteten Menschen auf dem Kirchhof der Margarethenkirche[12] und Fundamentreste eines frühneuzeitlichen Gebäudes. Es könnte sich um das in den 1970er Jahren abgerissene Haus Schaumann oder dessen Vorgängenbau handeln.[13] Laut der die Ausgrabungen leitenden Archäologin Ute Bartelt war der Marktplatz früher bedeutend kleiner als heute.[14]
In den Jahren 1467, 1562, 1628 und 1665 wurde die Gemeinde infolge mehrerer Fehden und Feuersbrünste verwüstet. In den Jahren 1803–1815 belasteten französische und russische Einquartierungen den Ort, der 1812 für Napoleon Soldaten für den Russlandfeldzug 1812 stellen musste.
Jüdischer Friedhof GehrdenGedenktafel für jüdische Mitbürger an der Stelle der früheren Synagoge
Erste Juden wurden in Gehrden zu Beginn des 18. Jahrhunderts ansässig.[15] Es entstand die Synagogengemeinde Gehrden, zu der auch die Ortschaften Groß Goltern, Hohenbostel, Landringhausen, Ronnenberg, Winninghausen sowie seit 1871 Empelde und Holtensen gehörten.[16] Von den früheren jüdischen Bewohnern zeugt der Jüdische Friedhof Gehrden am Gehrdener Berg mit 73 Grabsteinen, der von 1752 bis 1935 belegt wurde. An der Stelle der früheren Synagoge im Ort, die 1979 zugunsten eines Neubaus abgebrochen wurde, befindet sich heute eine Gedenktafel.[17]
Siehe auch: Geschichte der Juden in Gehrden
Die Stadtrechte bekam Gehrden im Jahre 1929 zugesprochen.
Während der Zeit des Nationalsozialismus sah sich kurz vor der Befreiung durch Truppen der US-Armee im Frühjahr 1945 ein selbsternannter, „diensteifriger Führer des Volkssturms berufen […] in Gehrden für eine zweifelhafte Ordnung zu sorgen“. Der NSDAP-Kreisleiter Heinz Deinert tötete gemeinsam mit dem Offizier der Waffen-SS Karlheinz Scheu den französisch-jüdischen Zwangsarbeiter Felix Pichet.[18], der sich seiner Verhaftung widersetzte und eine Schusswaffe mit sich führte.
Bis zum 31.Dezember2004 gehörte Gehrden zum Regierungsbezirk Hannover, der wie die übrigen niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.
Eingemeindungen
Am 1.August1971 erfolgte der freiwillige Gemeindezusammenschluss mit den umliegenden Landgemeinden Ditterke, Everloh, Lemmie, Lenthe, Leveste, Northen und Redderse zur Großgemeinde Gehrden.[19]
1 131 Feuerstellen 2 in 137 Häusern 3 Volkszählungsergebnis (mit den 1971 eingemeindeten Orten = 9.983 Einw.) 4 Volkszählungsergebnis (mit den 1971 eingemeindeten Orten = 12.324 Einw.) 5 jeweils zum 31.Dezember
Religionen/Konfessionsstatistik
Im Jahr 2017 waren 39,4% (2014: 41,1%) der Einwohner evangelisch-lutherisch und 12,1% (2014: 11,11%) römisch-katholisch. 48,2% (2014: 46,5%) gehörten anderen Konfessionen oder Religionsgemeinschaften an oder waren konfessionslos.[27] Im Jahr 2019 waren 37,6% (Juni 2018: 39,3%) der Einwohner evangelisch, 11,9% (2018: 12,0%) katholisch und 50,5% (2018: 48,7%) gehörten keiner dieser beiden christlichen Konfessionen an.[28][29]
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Rat der Stadt
Der Rat der Stadt Gehrden setzt sich aus 9 Ratsfrauen und 19 Ratsherren zusammen.[31]
Stimm- und sitzberechtigt im Rat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister. Ratsvorsitzender ist Heinrich Möller (CDU).
Die letzte Kommunalwahl am 12.September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[30]
Partei
Anteilige Stimmen
Anzahl Sitze
SPD
29,92%
8
CDU
33,21%
9
Grüne
19,58%
6
FDP
07,82%
2
Die Linke
02,35%
1
AfD Niedersachsen
04,34%
1
Die PARTEI
2,79%
1
Bürgermeister
Der hauptamtliche Bürgermeister der Stadt Gehrden ist Malte Losert (Parteilos). Malte Losert setzte sich in einer Stichwahl am 9. Oktober 2022 gegen den bisherigen Amtsinhaber Cord Mittendorf (SPD) durch. Stellvertretende Bürgermeister sind in folgender Reihenfolge Heinrich Meinecke (CDU), Henning Harter (SPD) und Gisela Wicke (Grüne).[31]
Ortsräte
Die Stadtteile der Stadt Gehrden werden durch insgesamt 47 Ratsmitglieder in sieben Ortsräten vertreten. Seit 2021 verteilen diese sich wie folgt:[30]
Stadtteil
SPD
CDU
Grüne
WG
∑
Ditterke
-
-
1
4a
5
Everloh
-
1
3
3b
7
Lemmie
1
2
1
3c
7
Lenthe
3
1
1
2b
7
Leveste
4
3
-
-
7
Northen
5
2
-
-
7
Redderse
-
3
1
3d
7
∑
13
12
7
15
47
(aBürgerliste Ditterke, bFreie Wähler, cWählergemeinschaft für Lemmie, dRedderser Wählergemeinschaft)
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Gehrden stammt von dem Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der sämtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat.[6]
Die Genehmigung des Wappens wurde am 26.April 1961 durch den Regierungspräsidenten in Hannover erteilt.[6]
Die am 1.August durch Gesetz neugebildete Stadt Gehrden hat das Wappen der bisherigen Stadt Gehrden übernommen, das vom Landkreis Hannover am 22.Februar 1984 genehmigt wurde.[6]
Wappen von Gehrden
Blasonierung: „In Rot der silberne Treppengiebel der Stadtkirche, belegt vom Schildfuß her mit dem Wappen der Grafen von Schaumburg (in Rot ein silbernes Nesselblatt) und dem der Welfenherzöge (in Blau ein rotbewehrter, goldener Löwe).“[6]
Wappenbegründung: Die alten Stadtsiegel von 1551 und 1600 haben sich des Kirchturmes der Margarethenkirche als Symbol bedient, wenn auch in der im Mittelalter üblichen bereicherten Form mit zusätzlichen Fahnen, die aber wohl nur das Schildbild auszufüllen hatten. In den offenen Giebel war ein abgerissenes Leopardenhaupt gesetzt, als Zeichen der anerkannten welfischen Herrschaft. Auf dem Siegel und den geschichtlichen Tatsachen fußend, hat der Heraldiker dem Rat der Stadt drei Entwürfe vorgelegt, von denen der Rat in seiner Sitzung am 9.März 1961 das vorstehend beschriebene Wappen einstimmig beschlossen hat.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
MargarethenkircheSt.-Bonifatius-Kirche
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Gehrden
Kirchen
Die seit der Reformation evangelisch-lutherische Margarethenkirche an der Kirchstraße ist die historische Dorfkirche von Gehrden. Ihr Turm mit dem charakteristischen Treppengiebel stammt aus dem frühen 13.Jahrhundert und findet sich seit über 500 Jahren im Stadtsiegel, sowie heute im Wappen der Stadt. Das Kirchenschiff wurde Ende des 15.Jahrhunderts erbaut. Ihre Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Ronnenberg im Sprengel Hannover. Hierzu gehören auch der Kindergarten Nedderntor sowie die Kapellen in den Stadtteilen Ditterke, Lemmie (Lemmier Kapelle) und Redderse (Kapelle Redderse).
Die 1911 im neubarocken Stil erbaute katholische St.-Bonifatius-Kirche befindet sich an der Gartenstraße. Sie wurde 1981 erweitert und enthält eine 1992 erbaute Orgel. Ihre Pfarrgemeinde, die auch die katholischen Kirchen in Barsinghausen und Wennigsen umfasst, gehört zum Dekanat Hannover.
Die neuapostolische Gemeinde Gehrden wurde aufgegeben; sie gehörte zum Kirchenbezirk Hannover-Mitte. In ihrer Kirche in der Großen Bergstraße40 fand Ende März 2011 der letzte Gottesdienst statt. Das 1969 errichtete Kirchengebäude wurde verkauft und im Sommer 2012 abgerissen, auf dem Grundstück wurde ein Mehrfamilienhaus errichtet. Die nächstgelegene neuapostolische Kirche befindet sich heute im acht Kilometer entfernten Hannover-Badenstedt.
Weitere Bauwerke
Die Struckmeyersche Mühle wurde 1878 als Holländerwindmühle auf dem Köthnerberg errichtet, ihr Vorgänger war eine 1729 errichtete Bockwindmühle.
Die historische Tripsche Parkanlage mit Ausblick über das Calenberger Land in Richtung Deister ließ der hannoversche Gartenbaudirektor Julius Trip 1898 fertigstellen. Die Parkanlage wurde 1991 vom Großraum Hannover (heute: Region Hannover) wieder instand gesetzt. In den Park war das 1898 fertiggestellte und 1959 abgerissene Berggasthaus Niedersachsen eingebettet.
Der Burgbergturm wurde 1897/1898 auf dem Gehrdener Berg inmitten des Ringwalls auf dem Gehrdener Berg errichtet. Er ist rund 21m hoch, seine Aussichtsplattform liegt 176,69mü.NHN. Der Turm wurde 1985 von der Stadt Gehrden restauriert und als Aussichtsturm freigegeben.
Das Rittergut Franzburg war ein um 1650 entstandenes Rittergut, dessen Herrenhaus 1967 abgerissen wurde. An Baulichkeiten sind nur noch Teile der Gutshofmauer und der Torbauten vorhanden. Der frühere Gutspark ist heute als Ottomar-von-Reden-Park öffentlich zugänglich und stellt ein Kulturdenkmal dar.
Der 1586 erstmals urkundlich erwähnte Ratskeller Gehrden ist nach der Margarethenkirche aus dem 13. Jahrhundert das zweitälteste Bauwerk der Stadt.
Das historische Brauhaus wurde nach einem Brand 1665 wieder errichtet und beherbergt seit 1975 das Stadtmuseum Gehrden.
Das Türmchen ist ein 1910 erweitertes Spritzenhaus der Feuerwehr, dass seit 1976 als Gaststätte dient.
Mit dem Jüdischen Friedhof befindet sich ein von 1752 bis 1935 belegter jüdischer Friedhof im Stadtgebiet.
Das Waldschlösschen war eine um 1898 errichtete Ausflugsgaststätte am Köthnerberg, die Ende der 1970er Jahre abgerissen wurde.
Das Hischen Hus ist ein 1825 errichtetes Hallenhaus, das nach dem langjährigen Gehrdener Bürgermeister Heinrich Hische (1883–1965) benannt ist.
Stadtmuseum Gehrden
Ratskeller Gehrden
Burgbergturm
Berggasthaus Niedersachsen um 1898
Freitreppe der Tripschen Parkanlage
Struckmeyersche Mühle
Öffentlicher Bücherschrank
Vereine
Die Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) wurde 1906 als erste politische Partei in Gehrden gegründet.
Im Jahre 1992 wurde der Kunstverein Gehrden auf Initiative von kunstinteressierten Gehrdener Bürgern mit dem Ziel gegründet, zeitgenössische Kunst und Künstler zu fördern. Es finden jährliche Kunstausstellungen statt. Der Kunstverein hat seinen Sitz im Rathaus von Gehrden.
Sport
Im Jahr 1900 wurde der Sportverein Gehrden gegründet, der mit 2500 Mitgliedern (Stand 2011) der größte Gehrdener Verein ist. 2011 wurde der 1.Golfclub Gehrden gegründet, der das Ziel verfolgt, einen Golfplatz in Gehrden zu errichten. Mit 250 Mitgliedern (Stand 2014) zählt der Verein zu den größeren der Stadt. Im Ortskern befindet sich das Delfi-Bad, ein kombiniertes Hallen- und Freibad.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ortsblick im ZentrumIm Stadtzentrum, Wappen der Ortsteile an einer Hauswand (2010)Kartrennen beim Stadtfest, 2014
Unternehmen
Ab 1872 verarbeitete die Ziegelei Seemann die Ton- und Lehmvorkommen des Gehrdener Berges.
Die Zuckerfabrik war von 1857 bis 1930 in Betrieb. Auf dem Gelände wurde später die „Vorwerk“-Teppichfabrik errichtet, die im Jahr 1985 nach Hameln verlegt wurde.
Durch den Bau der Versorgungsleitung der Harzwasserwerke nach Bremen wurde Gehrden im Jahr 1934 mit einer zentralen Wasserversorgung versehen.
Bildung
Es gibt acht städtische und eine kirchliche Kindertagesstätte mit insgesamt 78 Krippenplätzen, 421 Kindergartenplätzen und 60 Hortplätzen.
In der Kernstadt gibt es die Grundschule Am Castrum mit 328 Schülern sowie die Grundschule Am Langen Feld mit 173 Schülern.
Nahe dem Gehrdener Hallen- und Freibad befindet sich ab dem Schuljahr 2011/2012 die Oberschule Gehrden mit gymnasialem Schulzweig bis Klasse10 (Sekundarstufe I).
Am Osthang des Burgbergs liegt das Matthias-Claudius-Gymnasium mit gymnasialer Oberstufe und ca. 930 Schülern.
Der Zweckverband Volkshochschule Calenberger Land ist eine Weiterbildungseinrichtung der Städte Barsinghausen, Gehrden, Ronnenberg, Seelze, Springe sowie der Gemeinde Wennigsen und betreibt in Gehrden in der ehemaligen „Roten Schule“ eine Geschäftsstelle mit Bildungsangeboten.
Die Calenberger Musikschule hat ihren Sitz in Gehrden im Gebäude der Oberschule Gehrden und unterrichtet rund 1000 Schüler aus Gehrden, Ronnenberg und Barsinghausen.
Die Jugendpflege Gehrden bietet im Jugend-Pavillon Kindern und Jugendlichen Aktions- und Betreuungsprogramme an.
Verkehr
Der mittelalterliche Hellweg von Minden nach Hildesheim führte durch das Stadtgebiet von Gehrden. Heute durchquert die Bundesstraße 65 das Stadtgebiet im Norden von Ost nach West, dabei führt die Straße durch die Orte Everloh und Ditterke. Wenige Kilometer östlich des Stadtgebiets führt die Bundesstraße B217 vorbei.
1898 eröffnete die Straßenbahn Hannover AG (ab 1921: ÜSTRA) die Straßenbahnlinie10 von Hannover nach Gehrden – ab 1899 auch bis Barsinghausen. In dem Zuge entstanden im Ortszentrum der Bahnhof Gehrden und das Bahnhofsrestaurant Gehrden. Der Bau der Straßenbahn hatte einen wirtschaftlichen Aufschwung zur Folge, da dadurch auch elektrischer Strom im Ort vorhanden war. Die Straßenbahn beförderte neben Passagieren auch Steinkohle, Gemüse und andere Güter aus Barsinghausen sowie Zucker aus der Zuckerfabrik Neuwerk nach Hannover. Die Personenbeförderung auf dem Streckenabschnitt nach Barsinghausen wurde am 27.Juli 1952 eingestellt, die Güterbeförderung am 30.November 1953. Am 3.Juli 1961 wurde auch die Strecke von Hannover nach Gehrden stillgelegt und durch Busverbindungen ersetzt. (siehe auch: Geschichte der Straßenbahn in Hannover)
Heute ist Gehrden mit Hannover durch eine Buslinie zum ZOB Hannover verbunden. Weitere lokale Buslinien führen von Gehrden ins Umland.
Ute Bartelt: In bester Lage - eine Siedlung des 1. Jahrtausends von Gehrden am Hellweg in: Babette Ludowici (Hrsg.): Saxones, Theiss, Darmstadt 2019, S. 87–88
Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, S.144–147.
Gehrden (Niedersachsen) in Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum
Klaus-Dieter Alicke: Gehrden. In: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2, S. 1401 f.
Raimond Reiter:Empirie und Methode in der Erforschung des „Dritten Reiches“: Fallstudien zur Inhaltsanalyse, Typusbildung, Statistik, zu Interviews und Selbstzeugnissen. Hrsg.: Peter Lang. Eigenverlag, Frankfurt am Main/Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien 2000, ISBN 3-631-36367-2, S.167 (Digitalisatin der Google-Buchsuche [abgerufen am 1.November 2019]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.196.
Friedrich Jansen:Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover (=Statistische Handbücher für das Königreich Hannover). Helwing’sche Hofbuchhandlung, Celle 1824, S.206 (Digitalisatin der Google-Buchsuche [abgerufen am 1.November 2019]).
Friedrich W. Harseim, C. Schlüter:Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover (=Statistische Handbücher für das Königreich Hannover). Schlüter’sche Hofbuchdruckerei, Hannover 1848, S.54 (Digitalisatin der Google-Buchsuche [abgerufen am 1.November 2019]).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25.September 1956, für das Saarland 31.Dezember 1956). W.Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.159 (Digitalisat).
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.):Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen – Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1.Januar 1973, S.23, Landkreis Hannover (Digitalisat (Memento vom 7. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 21,3MB; abgerufen am 19.Juni 2020]).
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