Der Ort liegt nordöstlich der Stadt Rheinbach und etwa 12km südwestlich von Bonn in der Kölner Bucht an den Ausläufern der Eifel. Durch den Ort fließt die Swist. Nördlich des Ortes liegt die Burg Müttinghoven, östlich Lüftelberg, südlich Meckenheim und westlich Ramershoven. Flerzheim grenzt an den Naturpark Kottenforst-Ville.
Flerzheim, Luftaufnahme (2014)Flerzheim, St. Martin, Luftaufnahme (2014)
Geschichte
Bereits vor 5000 Jahren lebten Menschen auf dem Gebiet des heutigen Flerzheims. Im Jahr 31v.Chr. besiedelten die Römer den Ortsteil. Um das Jahr 20n.Chr. wurde eine bekannte römische Villa rustica im Norden Flerzheims errichtet, die erst Anfang des 5. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Die villa rustica von Rheinbach-Flerzheim besaß eine eigene Wasserleitung, eine Schmiede, eine Hofwaage und mehrere Brunnen.[2] Für den Komfort der Bewohner wurde Ende des 2. Jh. n. Chr. ein Bad an das Hauptgebäude angebaut. In diesem Badegebäude war ein Grabsteinfragment verbaut, dessen Inschrift sich eventuell mit der Familie der Secundinii in Verbindung bringen lässt.[3] Die villa rustica wurde zwischen 1980 und 1986 vollständig ausgegraben. Zwei Gräberfelder mit sehr reichen Beigaben wie Goldschmuck, Prunkgläser, Bernstein und Gagatobjekten wurden 1982 und 1985 ausgegraben. Sie datieren vom Ende des 2. Jahrhunderts bis in die 70er Jahre des 3. Jahrhunderts n. Chr. Das heutige Flerzheim wurde 807 gegründet.
St. Martin in FlerzheimNaturschutzgebiet Kiesgrube Flerzheim – Luftbild aus W-RichtungGruppenklärwerk Flerzheim – Luftbild aus nördlicher RichtungPestkreuz
Landesherrlich gehörte Flerzheim bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Köln und war Namensgeber der Herrschaft Flerzheim im kurkölnischen Oberamt Bonn, die im Besitz des Heisterbacher Abtes war.[4] Im Rahmen des Bonn-Gesetzes kam Flerzheim zum 1. Januar 1969 als Stadtteil zu Rheinbach.[5] Flerzheim behielt als einziger Stadtteil Rheinbachs die Vorwahl Meckenheims (02225).
Verkehr
Die Buslinie 800 Bonn/Rheinbach der Regionalverkehr Köln (RVK) stellt die Verbindung zu anderen Orten sicher.
Außerdem befinden sich innerhalb von 5 Kilometern 3 Haltestellen der Voreifelbahn von Bonn über Rheinbach nach Euskirchen.
Im Ort treffen sich die Landesstraßen 113 und 163.
Zwei Autobahnen verlaufen in der Nähe: die A 61 westlich in 2km Entfernung und die A 565 östlich in 4km Entfernung.
Sehenswürdigkeiten
St. Martin (Flerzheim)
Liste der Baudenkmäler in Rheinbach
Sonstiges
Die ehemalige Kiesgrube Flerzheim im Norden des Ortes ist ein 76Hektar großes Naturschutzgebiet. Ebenfalls nördlich des Ortes, direkt an der L 163, befindet sich das Gruppenklärwerk (GKW) Flerzheim des Erftverbandes. Hier werden anfallende Abwässer dreistufig gereinigt (mechanisch, biologisch, chemisch) und nach Filterung in den Swistbach geleitet, In der modernen Kläranlage werden jährlich über 4 Mio. m³ Abwasser aus der Stadt Meckenheim, Teilen der Stadt Rheinbach sowie aus Adendorf (Gemeinde Wachtberg) und anderen Orten gereinigt. Die Abwasserbehandlung ist derzeit für ca. 50.000 Einwohnerwerte (EW) ausgelegt. Aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen des Erftverbands (Stilllegung der Kläranlage Miel und Bau eines Pumpwerks und 4,5 Kilometer langen Verbindungskanals zum GKW Flerzheim) soll die Kapazität der Flerzheimer Anlage auf 61.000 Einwohnerwerte ausgebaut werden.[6] Zusätzlich soll das Gruppenklärwerk um ein Retentionsbodenfilter erweitert werden, um das Niederschlagswasser im Einzugsgebiet stärker zu reinigen. Eine weitere Ertüchtigung erfolgt durch eine künftige vierte Reinigungsstufe zur Spurenstoff-Elimination mittels einer Membrananlage und Aktivkohle. Diese Membranfilter haben besonders feine Poren, die nur Wasser durchlassen und zusammen mit der Aktivkohle anthropogene Spurenstoffe (wie z.B. Rückstände von Arzneimitteln oder Mikroplastikpartikel aus Kosmetikprodukten) aus dem Abwasser herausfiltern.[7]
Söhne und Töchter des Ortes
Andreas Gau (1800–1862), römisch-katholischer Theologe
Gottfried Joseph Wolff (1807–1895), preußischer Landrat des Kreises Rheinbach, Geheimer Regierungsrat
Literatur
Krešimir Matijević: Ein neues Matronenheiligtum in Rheinbach-Flerzheim, Rhein-Sieg-Kreis (Germania Inferior). In: Archäologisches Korrespondenzblatt. 37. 2008, 97–102.
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