Ortsansicht von Westen, im Zentrum ragt der Herrensitz der Patrizierfamilie von Oelhafen heraus
Ortsansicht von Westen, im Zentrum ragt der Herrensitz der Patrizierfamilie von Oelhafen heraus
Geografie
Geografische Lage
Das Pfarrdorf Eismannsberg liegt südlich der A6 (Nürnberg–Prag), nördlich des Traunfelder Bachs, südöstlich von Oberrieden und südwestlich von Wappeltshofen an der Kreisstraße LAU23. Der Ort liegt nördlich des Stadtzentrums von Altdorf. Die nächsten Autobahnanschlussstellen der A6 sind Altdorf/Leinburg und Alfeld.[2]
Die Gemarkung Eismannsberg ist 6,18km² groß.[3] Sie befindet sich im nordöstlichen Teil des Altdorfer Stadtgebiets.[4]
Topografie
Der Ort ist auf einer Juraanhöhe oberhalb des Tals des Traunfelder Baches gelegen. Eismannsberg befindet sich auf der Hochfläche der Frankenalb auf einer Höhe von 522mü.NHN. Der Landschaftsraum weist eine bewegte Topografie auf. Die hügelige Juralandschaft ist durch eine markante Terrassenkante im Südosten charakterisiert. Die bewaldete Hangzone schließt sich an das Fließgewässer an. Das Bachtal hat sich tief in die umgebenden Juraschichten eingeschnitten und bildet eine ausgeprägte landschaftliche Zäsur.[5]
Naturräumliche Zuordnung
Naturräumlich gehört Eismannsberg zum nördlichen Teil der Mittleren Frankenalb(Meynen/Schmithüsen et al.). Nach der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (Axel Ssymank) liegt sie in der Naturraum-Haupteinheit Fränkische Alb.[6][7]
Geologie
Der Landschaftsraum von Eismannsberg befindet sich im Süden der Hersbrucker Alb. Geologisch gehört die Hersbrucker Alb zum Frankenjura und ist Bestandteil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes. In der charakteristischen Juralandschaft von Eismannsberg dominieren Weißjura-Schichten (Malm). Auf der Anhöhe lagerte sich zudem Alblehm im Quartär über der Malmschicht ab. Der Rückstandslehm enthält Kieselrelikte, Bohnerz und andere äolische Komponenten.[8]
Boden
Auf den Weißjuraschichten und quartären Alblehmstandorten hat sich der Bodentyp Braunerde entwickelt. An der Hangoberkante sind Rendzina-Böden vorherrschend. Am Hangfuß im Übergangsbereich zur Talaue dominieren die Bodentypen Regosol und Braunerde-Regosol. In der Aue des Traunfelder Baches kommen grundwasserbeeinflusste Böden wie Gleye aus den Bodenarten Schluff bis Lehm als Talsediment vor.[9]
Klima
Eismannsberg liegt in der kühl-gemäßigten Klimazone und weist ein humides Klima auf. Der Landschaftsraum des Dorfes befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima. Nach der Klimaklassifikation von Köppen/Geiger zählt Eismannsberg zum warm gemäßigten Regenklima (Cfb-Klima). Dabei bleibt die mittlere Lufttemperatur des wärmsten Monats unter 22 °C und die des kältesten Monats über −3 °C.[10]
Schutzgebiet
Der Landschaftsraum von Eismannsberg, insbesondere die bewaldeten Hangbereiche wurden aufgrund der landschaftlichen Schönheit, des besonderen Erholungswerts und des leistungsfähigen Naturhaushalts als Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes Südlicher Jura mit Moritzberg und Umgebung (LSG-00544.01) unter Schutz gestellt. Das großräumige 16.637 Hektar große Schutzgebiet umfasst die Juralandschaften südlich der Pegnitz um den Moritzberg bis Pommelsbrunn.[11][12]
Straßen
Ortsansicht von Eismannsberg (Blick in die Eismannsberger Dorfstraße)
Die Straßen des Ortes heißen:
Am Schulanger
Bäckerweg
Eismannsberger Dorfstraße
Eismannsberger Hauptstraße
Eismannsberger Kirchgasse
Hainesgasse
Hedwig-von-Eyb-Straße
Heuweg
Im Winkel
Kellergasse
Mauertsmühlweg
Meisterweg
Mühlleitenweg
Sollachweg
Steinweg
von-Oelhafen-Straße
Zur Langen Hecke
Geschichte
Mittelalter
Eismannsberg wurde um 1100 als Lehen an einen Mann namens Eisenhart veräußert. Der Gemeindeteil kann auf ein über 900-jähriges Bestehen zurückblicken. Im Bereich Hedwig von Eyb Straße 13 bis 15 befindet sich der überbaute Burgstall der Burg Eismannsberg, die erstmals 1339 als Sitz der Ratz von Eismannsberg aufscheint. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts trat das Geschlecht mit den Rittern Wolfram und Friedrich Ratz im Gefolge des Edelfreien Konrad von Lupburg auf, damals Eigner und Erbauer der Burg Wolfstein auf, die vermutlich von den Landgrafen von Leuchtenberg erheiratetem Herrschaftskomplex bei Neumarkt errichtet worden war. Vor dem Sommer 1504 war der Sitz noch erhalten und im Besitz eines Ratz zu Reichenschwand; vermutlich ist er im Landshuter Erbfolgekrieg 1504/05 von Nürnberger Truppen ruiniert worden. Auf einer Ansicht von Christoph Vogel aus der Zeit kurz nach 1600 ist noch deutlich die Burgruine unmittelbar neben der Kirche zu erkennen.[13]
Neuzeit
Schloss Eismannsberg
Im Ort gab es noch drei weitere Herrenhäuser, von denen nur noch eines besteht. Dieses wurde 1726 für Christoph Elias Oelhafen von Schöllenbach erbaut und blieb bis zum Verkauf 1859 im Familienbesitz der Nürnberger Patrizierfamilie Oelhafen. Seit 1901 befindet es sich im Besitz der Familie Wild.[14]
Mit dem Gemeindeedikt (1808) wurde Eismannsberg eine Ruralgemeinde. Sie wurde 1880 vom Bezirksamt Velburg zum Bezirksamt Neumarkt in der Oberpfalz umgegliedert[15] und 1900 ins Bezirksamt Nürnberg umgegliedert.[16] Der Ort Wappeltshofen gehörte ursprünglich zur Gemeinde Häuselstein[17] und wurde zwischen 1900 und 1928 nach Eismannsberg umgegliedert. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Eismannsberg im Rahmen der bayerischen Gebietsreform nach Altdorf eingemeindet.
Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis.(Nicht mehr online verfügbar.)Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung,14.Juli 2020,archiviertvomOriginalam2.Februar 2021;abgerufen am 29.Januar 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
Topographische Karte.In:BayernAtlas.Bayerische Vermessungsverwaltung, EuroGeographics,abgerufen am 4.Dezember 2021.
Übersichtsbodenkarte von Bayern 1:25.000.In:BayernAtlas.Bayerisches Landesamt für Umwelt, Bayerische Vermessungsverwaltung, EuroGeographics,abgerufen am 4.Dezember 2021.
Klima Altdorf bei Nürnberg.In:Wetterdienst.de - Wetter- und Klimaberatung.Daniel Führer,abgerufen am 4.Dezember 2021.
Landschaftsschutzgebiete.In:BayernAtlas.Bayerisches Landesamt für Umwelt; Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung,abgerufen am 4.Dezember 2021.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.127–128, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat– Fußnote 2).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.112–113, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat– Fußnote 5).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.872 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.971, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1239 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1277 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.1104 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.809 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.177 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.343 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.180, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
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