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Driedorf ist eine Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis in Hessen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Lahn-Dill-Kreis
Höhe: 486 m ü. NHN
Fläche: 47,56 km2
Einwohner: 5062 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 106 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35759
Vorwahl: 02775
Kfz-Kennzeichen: LDK, DIL, WZ
Gemeindeschlüssel: 06 5 32 007
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Wilhelmstraße 16
35759 Driedorf
Website: www.driedorf.de
Bürgermeister: Carsten Braun (CDU)
Lage der Gemeinde Driedorf im Lahn-Dill-Kreis
Karte
Karte
Driedorf aus Richtung Süden
Driedorf aus Richtung Süden

Geografie



Geografische Lage


Driedorf liegt auf einer Hochfläche im hohen Westerwald in einer Höhe von 416 bis 643 Meter. Mit dem Höllberg liegt der höchste hessische Berg des Westerwalds in dem Gemeindegebiet.

Der westlichste Punkt des Lahn-Dill-Kreises befindet sich auf der Grenze zur Gemeinde Willingen (die zu Rheinland-Pfalz gehört).


Nachbargemeinden


Driedorf grenzt im Norden an die Gemeinde Breitscheid, im Osten an die Stadt Herborn, im Süden an die Gemeinde Greifenstein (alle im Lahn-Dill-Kreis) sowie im Westen an die Gemeinden Oberrod, Rehe, Homberg, Waigandshain, Nister-Möhrendorf und Willingen (alle im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz).


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde gehören neben dem namengebenden Driedorf der Ortsteil Mademühlen mit der Siedlung An der Krombachtalsperre sowie die Ortsteile Roth, Waldaubach, Münchhausen, Hohenroth, Heisterberg, Heiligenborn und Seilhofen.


Geschichte


Driedorf wurde im Jahre 1124 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1305 erhielt der Ort Stadtrechte. Die Stadtrechte mussten die Driedorfer Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der preußischen Gemeindeordnung wieder abgeben.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden eingemeindet:

Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]


Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick


Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Driedorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[7][8]


Bevölkerung



Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Driedorf 5120 Einwohner. Darunter waren 294 (5,7 %) Ausländer, von denen 78 aus dem EU-Ausland, 192 aus anderen Europäischen Ländern und 24 aus anderen Staaten kamen.[10] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 10,1 %.[11]) Nach dem Lebensalter waren 961 Einwohner unter 18 Jahren, 2076 zwischen 18 und 49, 1084 zwischen 50 und 64 und 1000 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 2130 Haushalten. Davon waren 527 Singlehaushalte, 617 Paare ohne Kinder und 785 Paare mit Kindern, sowie 171 Alleinerziehende und 30 Wohngemeinschaften.[13] In 415 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1420 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]


Einwohnerentwicklung

Driedorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
620
1840
 
661
1846
 
637
1852
 
663
1858
 
643
1864
 
667
1871
 
638
1875
 
626
1885
 
642
1895
 
619
1905
 
613
1910
 
632
1925
 
771
1939
 
1.011
1946
 
1.204
1950
 
1.294
1956
 
1.247
1961
 
1.306
1967
 
1.529
1970
 
1.629
1972
 
2.591
1975
 
4.625
1980
 
4.779
1985
 
4.726
1990
 
4.887
1995
 
5.206
2000
 
5.215
2005
 
5.282
2010
 
5.064
2011
 
5.120
2015
 
5.146
2020
 
5.061
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[7]; 1972:[15]; Hessisches Statistisches Informationssystem[11]; Zensus 2011[10]
Ab 1972 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.

Religionszugehörigkeit

 1885:623 evangelische (= 97,04 %), 10 katholische (= 1,56 %) und 9 jüdische (= 1,40 %) Einwohner[7]
 1961:962 evangelische (= 73,66 %), 329 römisch-katholische (= 25,19 %) Einwohner[7]
 1987:3287 evangelische (= 69,8 %), 778 katholische (= 16,5 %), 647 sonstige (= 13,7 %) Einwohner[16]
 2011:2884 evangelische (= 56,3 %), 786 katholische (= 15,4 %), 1450 sonstige (= 28,3 %) Einwohner[17]

Politik



Gemeindevertretung


Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[18] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[19][20][21]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
    
Insgesamt 31 Sitze
  • SPD: 8
  • FBL: 2
  • FWG: 6
  • CDU: 15
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
 % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 47,1 15 43,7 13 38,8 12 40,3 13 40,2 12
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 26,8 8 31,3 10 33,5 10 43,2 13 41,8 13
FWG Freie Wählergemeinschaft Driedorf 18,2 6 19,0 6 13,5 4 16,4 5 17,9 6
FBL Freie Bürgerliste 8,0 2 6,0 2 5,9 2
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 8,3 3
Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 53,5 56,9 49,3 51,5 54,3
Rathaus Driedorf
Rathaus Driedorf

Bürgermeister


Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Driedorf neben dem Bürgermeister acht ehrenamtliche Beigeordnete angehören. Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister direkt gewählt:[22]

Bürgermeister wurde am 1. November 2016 Carsten Braun (CDU). Gewählt wurde er am 10. Juli 2016 mit 50,79 % der Stimmen. Seine Amtsvorgänger waren:[22]


Sehenswürdigkeiten


Die evangelische Kirche
Die evangelische Kirche

In Driedorf gibt es vier Seen, einen großen (Stausee Driedorf) sowie einen kleinen Stausee im Lauf des Rehbaches, den ebenfalls künstlich aufgestauten Heisterberger Weiher und den Steinbruchsee im Winkel, einem ehemaligen Basaltsteinbruch, der sich im Lauf der Jahre mit Grundwasser gefüllt hat und nun der ASG Schönbach zur Hälfte als Angelgewässer dient sowie dem Hessischen Taucherverband als Tauchrevier. Die Krombachtalsperre liegt zwischen den Gemeinden Driedorf und Rehe, die Staumauer liegt im Gebiet der Gemeinde Driedorf.

Nachdem ein Brand 1819 fast den gesamten Ort zerstört hatte, wurde Driedorf neu aufgebaut. Auffällig ist die gerade Straßenführung. In der Aufbauphase wurde 1821–1827 der Saalbau der neuen evangelischen Pfarrkirche nach einem Entwurf von Landesbaumeister Eberhard Philipp Wolff errichtet.

In Driedorf gibt es zwei Burgruinen. Das Junkernschloss ist eine frei zugängliche Ruine. Daneben besteht noch die Ruine der Oberburg Driedorf.

Nordwestlich des Kernortes befindet sich der Höllberg, auch Höllkopf genannt, mit 643 m der höchste Berg im Lahn-Dill-Kreis und des hessischen Westerwaldes.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Durch das Gemeindegebiet verlaufen die Bundesstraße 414 und die Bundesstraße 255.

Driedorf hatte von 1906 bis 1984 im Personen- und im Güterverkehr Bahnanschluss durch die Strecke Herborn–Montabaur (Westerwaldquerbahn), die stillgelegt und größtenteils demontiert ist.


Bildung


In Driedorf besteht mit der Westerwaldschule eine schulformunabhängige Gesamtschule. Diese ist seit 1966 Mittelpunktschule für die gesamte Gemeinde und einzelne Ortsteile der Gemeinde Greifenstein (Hessen). Die Westerwaldschule hat ungefähr 750 Schüler, die von 61 Lehrkräften unterrichtet werden[24].


Telekommunikation


Auf dem Höllberg befindet sich ein 108 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG aus Stahlbeton. Von diesem Turm wird auch das Programm von Hit Radio FFH auf der UKW-Frequenz 106,8 MHz mit einer ERP von 30 kW abgestrahlt.


Energiegewinnung


Wasserkraftwerk am Stausee Driedorf
Wasserkraftwerk am Stausee Driedorf

Sowohl am Stausee bei Driedorf wie an der Krombachtalsperre bestehen Wasserkraftwerke. Das Kraftwerk bei Driedorf wurde 1935 erbaut und erzeugt ca. 350.000 kWh mit einer Francis-Turbine. Das Kraftwerk an der Krombachtalsperre wurde 1985 errichtet. Es erzeugt mit einer Durchströmturbine.

Auf dem Gebiet der Gemeinde befinden sich aktuell 19 Windkraftanlagen, die hauptsächlich an zwei Standorten südöstlich von Waldaubach und südlich von Mademühlen konzentriert sind.[25] Sechs Grundstückseigentümer hatten gegen die Lärmbelästigung der nahen Windräder vor dem Verwaltungsgericht Gießen geklagt, waren aber Ende März 2012 unterlegen.[26] Das erste Windrad in Hessen wurde 1986 in der Gemeinde errichtet. Im Jahr 2012 erzeugten diese ca. 18,7 Millionen kWh.


Persönlichkeiten




Commons: Driedorf – Sammlung von Bildern
Wikisource: Driedorf in Merians Topographia Hassiae – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 20. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 28, S. 1197, Punkt 851 Abs. 10. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,4 MB]).
  4. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 22 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 288.
  6. Hauptsatzung der Gemeinde Driedorf. (PDF; 16 kB) In: Webauftritt. Gemeinde Driedorf, abgerufen im Februar 2019.
  7. Driedorf, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 28. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  9. Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band 3. J.C. Bohn, 1771, S. 840 (google.com).
  10. Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen):  Driedorf. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  11. Hessisches Statistisches Informationssystem (Memento des Originals vom 11. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de In: Statistik.Hessen.
  12. Bevölkerung nach fünf Altersklassen:  Driedorf. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  13. Haushalte nach Familien:  Driedorf. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  14. Haushalte nach Seniorenstatus:  Driedorf. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  15. Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 33, S. 1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]).
  16. Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32, archiviert vom Original am 20. September 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  17. Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit:  Driedorf. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  18. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  19. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  20. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  21. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  22. Bürgermeister-Direktwahlen in Driedorf. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  23. Mittelhessen.de vom 6. März 2016: Sensation. Dirk Hardt in Driedorf abgewählt (Memento vom 13. April 2016 im Internet Archive)
  24. Website der Westerwaldschule
  25. Driedorf Windpark - Hauptdaten
  26. Bürger scheitern mit Klagen gegen Windräder. In: Spiegel Online. 29. März 2012, abgerufen am 2. Dezember 2014.

На других языках


- [de] Driedorf

[en] Driedorf

Driedorf is a community in the Lahn-Dill-Kreis in Hesse, Germany.

[ru] Дридорф

Дридорф (нем. Driedorf) — коммуна в Германии, в земле Гессен. Подчиняется административному округу Гиссен. Входит в состав района Лан-Дилль. Население составляет 5064 человека (на 31 декабря 2010 года).[1] Занимает площадь 47,55 км². Официальный код — 06 5 32 007.



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