Abbendorf, ein Dorf mit Kirche, liegt zwei Kilometer östlich von Diesdorf in der Altmark. Im Süden von Abbendorf fließt der Nonnenbach, der im Osten in den Molmker Bach übergeht. Im Westen liegt das Landschaftsschutzgebiet Salzwedel-Diesdorf.
Durch den Ort führt die Landesstraße 11.
Geschichte
Abbendorf, ursprünglich als Rundplatzdorf (Rundling) erbaut,[1] wurde erstmals im Jahre 1160 als Abbanthorp in einer Schenkung an das Kloster Diesdorf erwähnt.[3] Weitere Nennungen sind 1242 Abbenthorp, 1289 villa abbendorf und 1330 Abbendorpe.[1] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Appendorp aufgeführt, das mit der Mühle zum Kloster Diesdorf gehörte.[4]
Im Jahre 1687 heißt es Abbendorff[1] und schließlich 1804 Abbendorf, ein Dorf mit zwei Schmieden, zwei Rademachern, einer Wassermühle an der Molmke und Hopfenanbau.[5] Die Wassermühle am Molmker Bach befand sich am östlichen Dorfausgang.[6]
Die Wüstung Römke (auch Römbke) liegt zwei Kilometer nördlich von Abbendorf am Waldrand[6] und war ursprünglich eine Kolonie, die möglicherweise auf einer bestehenden Wüstung angelegt worden war.[7]
Im Jahre 1953 wurde eine erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die LPG Typ III „Ethel und Julius Rosenberg“ gegründet.[1]
In den Jahren 1981 bis 1987 wurde die alte Abbendorfer Dorfschmiede aus dem Jahr 1697 abgebaut, um sie in das Freilichtmuseum Diesdorf umzusetzen.[8] 1986 fand ein Museumsmitarbeiter ein Steinbeil aus grauem Felsgestein, das direkt an der Esse mit eingemauert worden war.[9]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf den altsächsischen Personennamen „Abbo“ und einer altsächsischen Form für „Dorf“ zurück.[10]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Dankensen und Hohenböddenstedt aus dem Landkreis Salzwedel eingegliedert.[11] Am 1. Januar 1974 kam Peckensen aus dem Kreis Salzwedel hinzu. Am 1. Januar 1991 wurde Abbendorf zusammen mit Waddekath nach Diesdorf eingemeindet.[12]
Quelle bis 1981, wenn nicht angegeben, bis 1981[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Abbendorf, die früher zur Pfarrei Diesdorf gehörte,[15] wird heute betreut vom Pfarrbereich Diesdorf des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für die Pfarrei Diesdorf stammen aus dem Jahre 1815.[17]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Abbendorf ist ein stattlicher Backsteinsaal von 1875. Vom mittelalterlichen Vorgängerbau aus Feldstein wurde ein Teil des Chores übernommen.[18]
Das 1921 errichtete Kriegerdenkmal, ein großer Findling, wurde 2005 im Rahmen der Dorferneuerung saniert und um eine Gedenktafel für die gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkrieges ergänzt.[19]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Diesdorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Der größte Betrieb im Ort ist die Agrarerzeuger-Gemeinschaft Abbendorf.[19]
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.3–7, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.140.
Abbendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.3–7, doi:10.35998/9783830522355.
Anke Pelczarski:Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15.Januar 2022, DNB1047268213, S.17.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band16. Berlin 1859, S.394 (Digitalisat).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.406 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1799, doi:10.35998/9783830522355.
Hartmut Bock:Hünengräber – Siedlungen – Gräberfelder. Archäologie in der Altmark. Band 1. Von der Altsteinzeit bis zum Frühmittelalter. „Donnerkeile“ als Blitzschutz. Vom Aberglauben um das Steinbeil. Hrsg.: Hartmut Bock. Band7. dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, ISBN 978-3-935358-35-4, S.76–77.
Matthias Friske:Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (=Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S.35–38.
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.279 (PDF).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.360–362.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.140.
Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf:Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6.Juni 2019.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.13 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Thomas Hartwig:Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S.7 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Abbendorf.In:diesdorf.de.Abgerufen am 3.Dezember 2017.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии