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Westhoffen (deutsch Westhofen im Elsass) ist eine französische Gemeinde mit 1636 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Kanton Saverne im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass und seit 2021 in der gleichnamigen Europäischen Gebietskörperschaft). Sie ist Mitglied der Communauté de communes de la Mossig et du Vignoble.

Westhoffen
Westhoffen (Frankreich)
Westhoffen (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Molsheim
Kanton Saverne
Gemeindeverband Mossig et Vignoble
Koordinaten 48° 36′ N,  26′ O
Höhe 184–531 m
Fläche 20,65 km²
Einwohner 1.636 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 79 Einw./km²
Postleitzahl 67310
INSEE-Code
Website westhoffen.com

Mairie Westhoffen

Geografie


Westhoffen liegt an der Elsässer Weinstraße, 25 Kilometer westlich von Straßburg und ist eine Nachbargemeinde von Balbronn.


Geschichte



Mittelalter


Gerberei Bury/Birri, rue Birris 29
Gerberei Bury/Birri, rue Birris 29
Gerberei Bury/Birri (Detail)
Gerberei Bury/Birri (Detail)
Evangelische Kirche
Evangelische Kirche

Westhofen war ein Lehen des Reichs an die Herren von Lichtenberg.[1] Die Erstbelehnung erfolgte am 21. Oktober 1302.[2] In der Herrschaft Lichtenberg war es dem gleichnamigen Amt Westhofen zugeordnet.[3] 1332 erhielt Westhofen Stadtrecht, und zwar das von Hagenau.[4]

Als 1480 mit Jakob von Lichtenberg das letzte männliche Mitglied des Hauses verstarb, wurde das Erbe zwischen seinen beiden Nichten, Anna und Elisabeth, geteilt. Anna hatte Graf Philipp I. (d. Ä.) von Hanau (1417–1480) geheiratet, über die das Amt Westhofen an die aus dieser Ehe entstehende Grafschaft Hanau-Lichtenberg kam.


Neuzeit


Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg führte 1545 in seiner Grafschaft die Reformation durch, sie wurde nun lutherisch.

Um 1650 gründete der Rotgerber Johann (Jean) Bury (1602–1665) aus Lixheim[5] seine erste Gerberei in Westhoffen. Er war ein Onkel des Wasselonner Gastwirts David Bury d. J.,[6] Vater des Straßburger Rotgerbers Benjamin Bury (Gerberei Rue des Dentelles Nr. 12),[7] Gründer der ersten Papiermühle in Wasselonne, (später Papeterie Pasquay).[8][9]

Johann Burys Sohn, Jean-Jacques Bury[10] (* v. 1650–1704)[11] ließ um 1680 neben der Gerberei ein Sandsteinhaus im Renaissance-Stil mit einem Erker zur Straße hin bauen, die heute seinen Namen trägt: Burysgass (rue Birris).

Durch die Reunionspolitik Ludwig XIV. fielen ab 1679 erhebliche der im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs. Aufgrund alter Verträge (meist bezogen auf mittelalterliche Lehensverhältnisse) wurde die angebliche historische Zugehörigkeit der zehn freien Reichsstädte im Elsass (Zehnstädtebund), sowie weiterer Gebiete gerichtlich festgestellt. Auf diesem Wege kam das Amt Westhofen und Westhoffen 1680 unter französische Oberhoheit. Diese Gerichtsverfahren dienten dazu, den expansionistischen Zielen Ludwigs XIV. eine juristische Legitimation zu verschaffen. Sie beruhten auf fragwürdigen Grundlagen und waren auch schon im 17. Jahrhundert und selbst innerhalb Frankreichs umstritten.

Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel das Erbe – und damit auch Westhoffen – 1736 an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, den Erbprinzen und späteren Landgrafen Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde das Amt Westhofen Bestandteil Frankreichs und in den folgenden Verwaltungsreformen aufgelöst.

Westhoffen gehörte dem 1992 gegründeten Gemeindeverband Communauté de communes des Coteaux de la Mossig an, der 2017 in der Communauté de communes de la Mossig et du Vignoble aufging.


Bevölkerungsentwicklung


Einwohnerzahlen[12]
Jahr1798[13]19621968197519821990199920062017
Einwohner238313221348138614161460159016051651

Sehenswürdigkeiten


Synagoge
Synagoge
Gemeindekelter
Gemeindekelter

Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Westhoffen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Westhofen in der Topographia Alsatiae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Eyer, S. 57, 128.
  2. Eyer, S. 130.
  3. Knöpp, S. 17; Matt, S. 9; Eyer, S. 239.
  4. Eyer, S. 228f.
  5. Bulletin du Cercle généalogique d'Alsace, S. 124
  6. Gasthaus "Zum Bock"
  7. Maisons de Strasbourg Rue des Dentelles 12 (früher Spitzegass Nr. 4), Maisons de Strasbourg Rue des Dentelles 12 (früher Spitzegass Nr. 5) www.maisons-de-strasbourg.fr.nf, abgerufen am 26. September 2022
  8. Stadtarchiv Straßburg
  9. La nécrologie de Anne Bury auf www.wasselonne.fr, abgerufen am 9. Januar 2022
  10. Cercle généalogique d'Alsace - Sources: AC de Bischwiller - 67012F - AD 67 - archives en ligne - Copy Note église réformée française, page 20/162.
  11. Bulletin du Cercle généalogique d'Alsace, S. 118
  12. Westhoffen auf der Seite des INSEE
  13. Matt, S. 9.
  14. Westhoffen, paroisse luthérienne

На других языках


- [de] Westhoffen

[en] Westhoffen

Westhoffen (French pronunciation: ​[vɛstofən]; German: Westhofen im Elsass; Alsatian: Westhofe) is a commune in the Bas-Rhin department and Grand Est region of north-eastern France.[3]

[es] Westhoffen

Westhoffen es una localidad y comuna francesa, situada en el departamento de Bajo Rin en la región de Alsacia.

[ru] Вестоффен

Вестоффен (фр. Westhoffen) — коммуна на северо-востоке Франции в регионе Гранд-Эст[1] (бывший Эльзас — Шампань — Арденны — Лотарингия), департамент Нижний Рейн, округ Мольсем, кантон Саверн[2]. До марта 2015 года коммуна административно входила в состав упразднённого кантона Васлон (округ Мольсем).



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