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Schirmeck ist eine französische Gemeinde mit 2149 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Mutzig im Arrondissement Molsheim. Die Dorfbewohner nennen sich Schirmeckois.

Schirmeck
Schirmeck (Frankreich)
Schirmeck (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Molsheim
Kanton Mutzig
Gemeindeverband Vallée de la Bruche
Koordinaten 48° 29′ N,  13′ O
Höhe 289–840 m
Fläche 11,51 km²
Einwohner 2.149 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 187 Einw./km²
Postleitzahl 67130
INSEE-Code
Website ville-schirmeck.fr

Schirmeck
Hôtel de ville (Rathaus) an der Bruche
Hôtel de ville (Rathaus) an der Bruche
Die Bruche in Schirmeck
Die Bruche in Schirmeck

Geographie


Schirmeck liegt im Tal der Bruche in den Vogesen auf einer Höhe von 314 m. In die Bruche mündet in Schirmeck der Framont, der sich in Grandfontaine aus zwei Quellbächen bildet. Des Weiteren mündet in der Ortslage der aus Barembach kommende gleichnamige Bach in die Bruche.

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Wackenbach und Tommelsbach. Die Nachbargemeinden sind Russ, Barembach, Rothau, La Broque, Grandfontaine und Wisches.


Verkehr


Die Verkehrsanbindung erfolgt über die Bahnstrecke Strasbourg–Saint-Dié mit dem Bahnhof Schirmeck-La Broque einerseits und über die Departementsstraße D 1420 Mutzig/MolsheimSaales sowie über einen Abzweig hiervon in Schirmeck in Richtung Nordwesten über den Vogesenkamm.


Geschichte


Die kleine Stadt Schirmeck mit dem gleichnamigen Schloss über ihr samt Umgebung gehörte einst zum römisch-deutschen Reich und befand sich im Besitz des Bischofs von Straßburg. Im Jahr 1336 wurde Schloss Schirmeck mit den zugehörigen Ländereien vom Straßburger Bischof an die Grafen Salm abgetreten.[1] Im 16. Jahrhundert wurde Schloss Schirmeck zerstört, und um 1780 war die Ortschaft nur noch ein Dorf.[2] Sie wurde zusammen mit dem Territorium des Fürstentums Salm-Salm von Truppen des französischen Königs besetzt und 1793 von Frankreich annektiert.[3] Bis zur Französischen Revolution war hier ein Verwaltungszentrum des Bischofs von Straßburg.

Das Département Bas-Rhin wurde 1790 gebildet und Schirmeck wurde diesem provisorisch zugeteilt. 1795 wechselte es zum Département Vosges. Ab 1871 gehörten Schirmeck und der gleichnamige Kanton zum Reichsland Elsaß-Lothringen. Ab 1886 war es Ausgangspunkt der 44,3 km langen Dononbahn. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Elsass ein weiteres Mal von Frankreich annektiert und Schirmeck gehörte seither zum wieder errichteten Département Bas-Rhin. Ab Schirmeck biegt die historische deutsch-französische Sprachgrenze nach Nordwesten ab.

Während der Zeit zwischen 1940 und 1944 gehörte Schirmeck faktisch wieder zum Deutschen Reich und war mit La Broque, Rothau und Barembach zur Großgemeinde Schirmeck zusammengeschlossen worden. Am Ortsrand von La Broque bestand von August 1940 bis November 1944 das von den Nationalsozialisten angelegte Sicherungslager Schirmeck-Vorbruck, das den Polizeibehörden unter anderem als „Erziehungslager“ im Zuge der „Germanisierung“ des Elsass diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Elsass wieder zu Frankreich und Französisch löste Deutsch wieder als alleinige Amtssprache ab.

Das Mémorial de l’Alsace-Moselle (Elsass-Mosel-Gedenkstätte) ist der Geschichte des Elsass im Spannungsfeld zwischen Deutschland und Frankreich gewidmet. Hier werden seit Juni 2005 auf 3.000 Quadratmetern Schrift-, Bild- und Tondokumente über den Zeitraum zwischen 1870 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs gezeigt.[4] Bis Ende 2017[veraltet] sollte dort eine Gedenkmauer entstehen, auf der mehr als 50.000 Namen von Toten des Zweiten Weltkriegs eingraviert werden sollten.[5] Nach Kritik an der unterschiedslosen Nennung von Tätern und Opfern wird das Konzept überarbeitet.[6]

Seit 2015 gehört Schirmeck zum Kanton Mutzig.


Demographie


Bevölkerungsentwicklung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Jahr Einwohner Anmerkungen
1793728[7]
18211153[7]
18661376[8][7]
18721364am 1. Dezember, in 236 Häusern[1]
18801392am 1. Dezember, einschließlich Militär, auf einer Fläche von 1143 ha, in 254 Häusern, davon 1281 Katholiken, 79 Protestanten und 32 Juden[9]
18851392[10]
18901600in 261 Häusern mit 400 Haushaltungen, davon 1395 Katholiken, 156 Protestanten, neun sonstige Christen und 42 Juden[11]
19051690meist katholische Einwohner[12]
19101771auf einer Fläche von 1170 ha[13][14][10]
Anzahl Einwohner seit Mitte des 20. Jahrhunderts
Jahr19621968197519821990199920062019
Einwohner[15]22462605262823522167217724252149

Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Schirmeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 41.
  2. Sigmund Billings: Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den ältesten bis in die neuesten Zeiten, Basel 1782, S. 194–195.
  3. Die durch Französische National-Schlüsse dem Fürstlichen Hause Salm-Salm zugefügten Friedens- und Vertragsbrüchigen Kränkungen, dagegen nothdringlich ergriffenen Maßregeln, und endlich geschehene gewaltsame Bemächtigung des Reichsunmittelbaren Fürstenthums Salm, und seiner in Frankreich gelegenen Herrschaften. Mit dreißig Beilagen. Regensburg 1793, Beilagen, S. 33–34.
  4. Elsass-Mosel-Gedenkstätte Schirmeck auf Chemins de Mémoire
  5. Bärbel Nückles: Südwest: Elsass: Gedenkort für die Toten des Zweiten Weltkriegs geplant. Badische Zeitung, 8. Februar 2017, abgerufen am 8. Februar 2017.
  6. Bärbel Nückles: Wer war Opfer, wer war Täter? Badische Zeitung, 24. März 2017, abgerufen am 22. April 2017.
  7. Schirmeck - statistische Angaben der Arbeitsgruppe für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
  8. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Spalte 55.
  9. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 23, Ziffer 257.
  10. Michael Rademacher: Landkreis Molsheim, Elsaß-Lothringen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  11. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Die Bewegung der Bevölkerung in Elsaß-Lothringen, Druck von M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1893, S. 22–23, Ziffer 11.
  12. Lexikoneintrag zu Schirmeck, in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage, Band 17, Leipzig/Wien 1909, S. 811.
  13. Schirmeck, Kreis Molsheim, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Schirmeck.
  14. Landkreis Molsheim - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  15. Schirmeck auf der Seite des INSEE
  16. Info auf der Seite www.culture.gouv.fr

На других языках


- [de] Schirmeck

[en] Schirmeck

Schirmeck (French pronunciation: ​[ʃiʁmɛk]) is a commune in the Bas-Rhin department in Grand Est in north-eastern France.[3]

[es] Schirmeck

Schirmeck es una comuna de Francia, situada en el departamento del Bajo Rin (Bas-Rhin), en la región de Alsacia.

[fr] Schirmeck

Schirmeck [ʃiʁmɛk] est une commune française, située dans la circonscription administrative du Bas-Rhin et, depuis le 1er janvier 2021, dans le territoire de la Collectivité européenne d'Alsace, en région Grand Est. Cette commune s'étend entre la région historique et culturelle d'Alsace et le massif des Vosges. Schirmeck est synonyme de « endroit protégé », elle s'appelle Chermec en dialecte roman lorrain. Ses habitants sont nommés schirmeckois(es).

[ru] Ширмек

Ширме́к (фр. Schirmeck) — коммуна на северо-востоке Франции в регионе Гранд-Эст[1] (бывший Эльзас — Шампань — Арденны — Лотарингия), департамент Нижний Рейн, округ Мольсем, кантон Мюциг[2]. До марта 2015 года коммуна являлась административным центром упразднённого кантона Ширмек (округ Мольсем).



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