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Perpignan
Perpinyà
Perpignan (Frankreich)
Perpignan (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Pyrénées-Orientales (Präfektur) (66)
Arrondissement Perpignan
Kanton Perpignan-1, Perpignan-2, Perpignan-3, Perpignan-4, Perpignan-5, Perpignan-6
Gemeindeverband Perpignan Méditerranée Métropole
Koordinaten 42° 42′ N,  54′ O
Höhe 8–95 m
Fläche 68,07 km²
Bürgermeister Louis Aliot (RN)
Einwohner 119.344 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 1.753 Einw./km²
Postleitzahl 66000
INSEE-Code
Website www.mairie-perpignan.fr

Blick auf Perpignan

Perpignan [pɛʀpiˈɲɑ̃] (katalanisch Perpinyà [pərpiˈɲa]) ist die Hauptstadt des südfranzösischen Départements Pyrénées-Orientales in der Region Okzitanien und hat 119.344 Einwohner (1. Januar 2019). Die Stadt liegt am Golfe du Lion, einem Teil des Mittelmeers, am Fluss Têt an der Autoroute A9 (E15), etwa 70 km südlich von Narbonne und 30 km nördlich der Staatsgrenze nach Spanien. Nordöstlich der Stadt liegt der Flughafen Perpignan-Rivesaltes, der 700.000 Fluggäste pro Jahr zählt. Touristen schätzen die Stadt aufgrund ihres mediterranen Klimas sowie der sehenswerten Altstadt mit ihrem südöstlich gelagerten Kneipenviertel.

Die Universitätsstadt Perpignan verfügt über zahlreiche historische Gebäude, vorwiegend in gotischer Bauweise. Sie ist ein Handelszentrum für Wein und landwirtschaftliche Produkte.


Geschichte


Zwar existierte bereits in römischer Zeit östlich des heutigen Perpignan das Oppidum Ruscino, das laut Titus Livius[1] im Jahr 218 v. Chr. Sammelplatz der Gallier bei Hannibals Durchzug war, doch wird Perpignan erst 927 erstmals urkundlich erwähnt, so dass die Stadt zu Anfang des 10. Jahrhunderts gegründet worden sein dürfte. Nach dem Aussterben der Grafen von Roussillon kam sie 1172 zur Krone Aragón. 1197 erhielt sie das Stadtrecht. Von 1276 bis 1344 war Perpinyà / Perpignan die Hauptstadt des Königreichs Mallorca, wovon heute noch der innerhalb einer gewaltigen Festungsanlage gelegene Palast der Könige von Mallorca zeugt. Der französische König Philipp III. starb am 5. Oktober 1285 in Perpignan, als er sich im Rahmen seines Krieges gegen Peter III. von Aragón auf dem Rückzug von einem missglückten Angriff auf Katalonien befand. 1344 fiel Perpignan wieder an Aragón. Die 1349 von König Peter IV. hier gestiftete Universität ging zur Zeit der Französischen Revolution 1794 ein und wurde erst 1971 wiedereröffnet.

Am 1. November 1408 eröffnete der Gegenpapst Benedikt XIII. in Perpignan ein Spezialkonzil gegen das allgemeine Konzil von Pisa. In Perpignan fand auch im September 1415 eine Zusammenkunft zwischen dem römisch-deutschen König Sigmund, König Ferdinand I. von Aragón und Benedikt XIII. statt. Im März 1475 musste sich die Stadt nach achtmonatiger Belagerung wegen einer dadurch bedingten Hungersnot dem französischen König Ludwig XI. ergeben, sie wurde aber 1493 durch Karl VIII. an Spanien zurückgegeben. Eine weitere, allerdings erfolglose Belagerung durch König Franz I. 1542 bewog Kaiser Karl V., auf einem die Stadt beherrschenden Hügel eine Zitadelle anzulegen, die unter seinem Sohn Philipp II. 1577 vollendet wurde. 1601 wurde das Bistum Elne nach Perpignan verlegt. Während des Dreißigjährigen Krieges eroberten die Franzosen unter Richelieu Perpignan 1642 erneut und erhielten es 1659 durch den Pyrenäenvertrag definitiv abgetreten, woraufhin es dauerhaft bei Frankreich blieb. Ludwig XIV. ließ die Befestigungswerke der Stadt durch Vauban vermehren und verstärken. Während des französischen Revolutionskriegs griffen es die Spanier am 17. Juli 1793 an.

Die Region um Perpignan wird auch als Roussillon (katalanisch Rosselló) oder Nordkatalonien (katalanisch Catalunya del Nord) bezeichnet. In dieser Gegend wird heute wieder mehr katalanisch gesprochen. Etwa 100.000 Bewohner des Roussillon sprechen diese Sprache, die an allen Schulen unterrichtet wird.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr19621968197519821990199920112018
Einwohner83.025102.191106.426111.669105.983105.115118.238119.188

Quellen: Cassini und INSEE


Politik


Von 1944 bis 1976 stellten die Sozialisten den Bürgermeister von Perpignan, von 1978 bis 2002 die bürgerliche UDF, anschließend bis 2020 die konservative UMP bzw. Les Républicains. Seit 2020 ist Louis Aliot vom Rassemblement national (RN) Bürgermeister. Damit ist Perpignan nach Toulon (1995–2001) die zweite französische Großstadt, in der die rechtsextreme Partei den Bürgermeister stellt. Die von Aliot geführte Liste hat 42 der 55 Sitze im Gemeinderat.[2] Die übrigen gehören den konservativen Républicains an. Die grün-linke Liste und die liberale La République en marche hatten sich im zweiten Wahlgang zurückgezogen, um Aliot zu verhindern, was jedoch nicht gelang.[3]


Sehenswürdigkeiten


Place de la République in Perpignan

Kulturelle Einrichtungen



Städtepartnerschaften


Perpignan hat neun Partnerstädte: [5]

StadtLandseit
BarcelonaSpanien Spanien1994
HannoverDeutschland Niedersachsen, Deutschland1960[6]
Lake CharlesVereinigte Staaten Louisiana, Vereinigte Staaten1991
LancasterVereinigtes Konigreich England, Vereinigtes Königreich1962
MostaganemAlgerien Algerien2011[7]
Maʿalot-TarshihaIsrael Israel1998
SarasotaVereinigte Staaten Florida, Vereinigte Staaten1995[8]
TaviraPortugal Portugal2001[9]
TyrosLibanon Libanon1997[10]

Persönlichkeiten



Trivia


Der Maler Salvador Dalí erklärte scherzhaft, dass bei der Entstehung der Pyrenäen der Bahnhof Perpignan der Angelpunkt, das „Zentrum der Welt“, gewesen sei, um den sich die iberische Halbinsel gedreht habe, daher sei dort der Schriftzug „Centre du monde“ zu sehen.


Literatur




Commons: Perpignan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Perpignan – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Titus Livius, Ab urbe condita 21,24.
  2. Louis Aliot installé maire de Perpignan, plus grosse prise RN des municipales. In: La Croix, 3. Juli 2020.
  3. Résultats Municipales à Perpignan : Louis Aliot (Rassemblement national) élu. France 3 Occitanie, 29. Juni 2020.
  4. Karfreitagsprozession
  5. Villes jumelles avec Perpignan. Abgerufen am 6. September 2016.
  6. Perpignan ǀ Städtepartnerschaften der Landeshauptstadt Hannover. Abgerufen am 6. September 2016.
  7. Jumelage Perpignan-Mostaganem. Abgerufen am 6. September 2016.
  8. Perpignan, Languedoc-Roussillion, France ǀ Sister Cities Association of Sarasota. Abgerufen am 6. September 2016.
  9. www.anmp.pt, abgerufen am 19. August 2013
  10. France Diplomatie – Ministère des Affaires étrangères et du Développement international. Abgerufen am 6. September 2016.

На других языках


- [de] Perpignan

[en] Perpignan

Perpignan (UK: /ˈpɜːrpɪnjɒ̃/, US: /ˌpɛərpiːˈnjɒn/,[2][3] French: [pɛʁpiɲɑ̃] (listen); Catalan: Perpinyà [pəɾpiˈɲa]; Spanish: Perpiñán [peɾpiˈɲan]; Italian: Perpignano [perpiɲˈɲaːno]) is the prefecture of the Pyrénées-Orientales department in southern France, in the heart of the plain of Roussillon, at the foot of the Pyrenees a few kilometres from the Mediterranean Sea and the scrublands of the Corbières massif. It is the centre of the Perpignan Méditerranée Métropole metropolitan area.[4]

[fr] Perpignan

Perpignan .mw-parser-output .prononciation>a{background:url("//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8a/Loudspeaker.svg/11px-Loudspeaker.svg.png")center left no-repeat;padding-left:15px;font-size:smaller}Écouter, est une commune du Sud de la France, préfecture du département des Pyrénées-Orientales et quatrième ville la plus peuplée de la région Occitanie.

[ru] Перпиньян

Перпинья́н (фр. Perpignan [pɛʁpi'ɲɑ̃] слушать, кат. Perpinyà) — город во Франции, на реке Тет, административный центр департамента Пиренеи Восточные. Исторически являлся главным городом провинции Руссильон. Расположен в 13 км от берега Средиземного моря и в 31 км к северу от французско-испанской границы. Население 118 тыс. человек (2013)[3].



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