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Bahia (portugiesisch baía „Bucht“; das h wird nicht gesprochen, Betonung auf dem i; amtlich Estado da Bahia) ist ein Bundesstaat in Brasilien und südlichster Teil der Region Nordosten.

Estado da Bahia
LageAcreAmazonasRio de JaneiroSão Paulo
Lage
Symbole
Flagge
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Brasilien
Hauptstadt Salvador da Bahia
Fläche 564.733,1 km²
Einwohner 14.016.906 (2010[1])
Dichte 25 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 BR-BA
Politik
Gouverneur Rui Costa
(seit 1. Januar 2015)
Partei Partido dos Trabalhadores
Wirtschaft
BIP 258.649 Mio. R$
16.931 R$ pro Kopf
(2016)

Geografie


Mit einer Fläche von 567.295 km² ist Bahia etwas größer als Frankreich und hat nach der Volkszählung des Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística (IBGE) von 2010 14.016.906 Einwohner. Das IBGE schätzte 2019 die Bevölkerungszahl auf 14.873.064 Einwohner.[1]

Die Hauptstadt ist Salvador (historisch: Salvador da Bahia de todos os Santos), die bis 1763 zugleich Hauptstadt Brasiliens war.[2] Bahia ist mit 1.183 km Küste das brasilianische Bundesland mit der längsten Atlantikküste.

Die benachbarten Bundesstaaten sind Piauí, Pernambuco, Alagoas und Sergipe im Norden, im Süden (im Uhrzeigersinn) Espírito Santo und Minas Gerais sowie Goiás und Tocantins im Westen.


Politik



Wirtschaft


Südlich von Salvador liegt die „Costa do Cacau“, die Kakaoküste, die an den Anbau von Kakao im 18. Jahrhundert erinnert.

Unter den mineralischen Rohstoffvorkommen der Provinz finden sich mehrere international bekannte Natursteinlagerstätten, darunter die von Azul Bahia, Azul Do Macaubas und der Gneise Bahia Red sowie Dalva.


Verkehr


Die wichtigsten Fernstraßen sind BR-101, BR-116, BR-235 und BR-242. Zudem verfügt Bahia über mehrere Flughäfen, wovon Salvador-Magalhães und Porto Seguro die meisten Passagiere abfertigen und auch einige internationale Verbindungen anbieten. Der Bundesstaat ist zwar an das nationale Eisenbahnnetz angeschlossen, jedoch spielt der überregionale Bahnverkehr nur eine untergeordnete Rolle. Als einzige Stadt verfügt Salvador über ein Stadtbahn-Netz.


Tourismus


Salvador feiert den größten und traditionsreichsten Straßenkarneval der Welt. Anders als in Rio gibt es jedoch keine Samba-Arena, sodass sich alle Aktivitäten auf den Straßen abspielen.

Das abgelegene Fischerdorf Mangue Seco im äußersten Norden Bahias wurde durch Dreharbeiten zu einer Telenovela bekannt. Diese und andere Filmlocations trugen zur Entwicklung des Tourismus in Mangue Seco bei.


Bevölkerung


Bahia ist der brasilianische Bundesstaat mit dem höchsten Anteil an schwarzer Bevölkerung. Es gilt als der Staat mit dem größten afrikanischen kulturellen Einfluss und ist das Zentrum der Candomblé-Religion. Im Bundesstaat Bahia gibt es etwa 8.000 Candomblé-Terreiros. Beim Fest zu Ehren der Meeresgöttin versammelt sich die Prominenz der Hauptstadt, was umso beachtlicher ist, da der Candomblé-Kult noch bis 1970 polizeilich verboten war.

Zur indigenen Bevölkerung Bahias gehören die Pataxó, die sich seit Jahren in Landkonflikten mit den Großgrundbesitzern des Staates streiten. Sie waren die ersten Ureinwohner, die Kontakt mit den portugiesischen Eroberern hatten.


Bevölkerungsentwicklung


Quelle IBGE (Angabe für 2019 ist lediglich eine Schätzung zum 1. Juli 2019)[1]


Städte


Die zehn bevölkerungsreichsten Städte Bahias sind laut Volkszählung 2010 des IBGE mit Schätzungen der Einwohnerzahlen zum 1. Juli 2018:[3]

f1 Karte mit allen Koordinaten des Abschnitts Städte: OSM

Gemeinde Einwohner
Zensus 2010
Schätzung
2018
01 Salvador 2.676.606 2.857.329  
02 Feira de Santana 556.642 609.913  
03 Vitória da Conquista 306.866 338.885  
04 Camaçari 242.970 293.723  
05 Itabuna 204.667 212.740  
06 Juazeiro 197.965 215.183  
07 Ilhéus 184.236 164.844  
08 Lauro de Freitas 163.449 195.095  
09 Jequié 151.895 155.800  
10 Alagoinhas 141.949 150.832  

Geschichte


Canudos um 1895
Canudos um 1895

1893 wurde von Antônio Conselheiro, einem katholischen Pfarrer, und seinen Anhängern in der Wüstenregion Sertão die Siedlung Canudos gegründet, die innerhalb kurzer Zeit auf ca. 20.000 Bewohner anwuchs. Der Bewegung gelang es, eine Art Kommunismus zu leben. Da sie jedoch von der Außenwelt abgeschirmt waren und keine Steuern zahlten, brach ein Bürgerkrieg zwischen Sertanejos und dem Militär aus. Am Ende des Krieges von Canudos wurde die Siedlung zerstört und fast alle Bewohner getötet.

Die Überlebenden siedelten sich teilweise in der Gegend von Rio de Janeiro an und gründeten dort eine der ersten Favelas. Einige Sprachforscher führen die Einführung des Begriffs „Favela“ für die Bezeichnung einer slumartigen Siedlung auf diese Gründung zurück, da „Favela“ ursprünglich eine Pflanze im Sertão bezeichnet.

Beim Ort Lobato wurden bei Explorationen am 21. Januar 1939 die ersten Erdöl-Lagerstätten Brasiliens entdeckt.[4]

Um den 28. Dezember 2021 kommt es zu den schwersten Überschwemmungen seit 30 Jahren mit mind. 20 Toten und 470.000 Betroffenen.[5]


Partnerschaften


Bahia unterhält seit 2011 eine Partnerschaft mit der Stadt Chongqing, Volksrepublik China.[6]



Commons: Bahia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bahia – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Bahia – Panorama. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 1. September 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Guia Geográfico Salvador (Memento vom 8. August 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 5. Dezember 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. IBGE: Cidades: Bahia. Abgerufen am 19. Juli 2015 (brasilianisches Portugiesisch, englisch, spanisch).
  4. Bulletin of the American Association of Petroleum Geologists, Bd. 34, Teil 1, S. 963 (englisch), abgefragt am 21. Januar 2012.
  5. Mindestens 20 Tote nach schweren Überschwemmungen in Brasilien faz.net, 28. Dezember 2021, abgerufen 28. Dezember 2021.
  6. Chongqing Municipal Government (Memento des Originals vom 30. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cq.gov.cn

На других языках


- [de] Bahia

[en] Bahia

Bahia (/bəˈhiːə/ bə-HEE-ə, Portuguese: [bɐˈiɐ] (listen), [ba-]; meaning "bay") is one of the 26 states of Brazil, located in the Northeast Region of the country. It is the fourth-largest Brazilian state by population (after São Paulo, Minas Gerais, and Rio de Janeiro) and the 5th-largest by area. Bahia's capital is the city of Salvador (formerly known as "Cidade do São Salvador da Bahia de Todos os Santos", literally "City of the Saint Savior of the Bay of All the Saints"), on a spit of land separating the Bay of All Saints from the Atlantic. Once a monarchial stronghold dominated by agricultural, slaving, and ranching interests, Bahia is now a predominantly working-class industrial and agricultural state. The state is home to 7% of the Brazilian population[4] and produces 4.2% of the country's GDP.[5][6][7][8][9]

[es] Estado de Bahía

Bahía (en portugués: Bahia) es uno de los veintiséis estados que, junto con el distrito federal, forman la República Federativa de Brasil. Su capital es la ciudad de Salvador. Está ubicado en la región Nordeste del país, limitando al norte con Piauí y Pernambuco, al noreste con Alagoas, Sergipe, al este con el océano Atlántico, al sur con Espíritu Santo y Minas Gerais, y al oeste con Goiás y Tocantíns. Con 564 733.1 km² es el quinto estado más extenso —por detrás de Amazonas, Pará, Mato Grosso y Minas Gerais— y con 14 985 284 habs. en 2021, el cuarto más poblado, por detrás de San Pablo, Minas Gerais y Río de Janeiro.

[ru] Баия

Баи́я (порт. Bahia) — один из 26 штатов Бразилии, расположенный на востоке страны на побережье Атлантического океана.



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