Kamjanez-Podilskyj (ukrainisch Кам'янець-Подільський; russisch Каменец-Подольский Kamenez-Podolski, rumänisch Camenița, polnisch Kamieniec Podolski) ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Chmelnyzkyj mit 93.300 Einwohnern (2004). Die Stadt liegt in der historischen Region Podolien.
Kamjanez-Podilskyj | ||
Кам'янець-Подільський | ||
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Chmelnyzkyj | |
Rajon: | Rajon Kamjanez-Podilskyj | |
Höhe: | 360 m | |
Fläche: | 26 km² | |
Einwohner: | 101.728 (1. Januar 2015) | |
Bevölkerungsdichte: | 3.913 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 32318 | |
Vorwahl: | +380 3849 | |
Geographische Lage: | 48° 41′ N, 26° 35′ O48.67777777777826.587222222222 | |
KATOTTH: | UA68020110010097898 | |
KOATUU: | 6822400000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 12 Dörfer | |
Bürgermeister: | Mychajlo Possitko | |
Adresse: | Майдан Відродження 1 32300 м. Кам’янець-Подільський | |
Website: | http://kam-pod.gov.ua | |
Statistische Informationen | ||
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Kamjanez-Podilskyj liegt etwa 20 km nordöstlich von Chotyn in einer landschaftlich reizvollen und strategisch außergewöhnlichen Lage. Der Fluss Smotrytsch mäandert hier etwa 60 m tief eingeschnitten in den Kalkstein der podolischen Platte. Einer dieser Mäander umschließt einen ca. 700 × 500 m großen Umlaufberg, auf dem mit Unterstützung von Befestigungsmauern die Altstadt errichtet wurde. Der Zugang zu dieser strategisch so günstig liegenden Stadt wurde zusätzlich durch den Bau einer Festung gesichert. Heute verbindet eine moderne Brücke die Altstadt mit der im Osten nahezu im Schachbrettmuster errichteten Neustadt.
In der Festung begann am 20. Mai 1784 die erste Ballonfahrt in Osteuropa.
Kamjanez-Podilskyj ist eine der ältesten Städte der Ukraine. Das genaue Alter der Stadt lässt sich nicht angeben. In Chroniken wird der Ort schon im Jahr 1106 als Stadt erwähnt. Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert erlebte Kamjanez eine Aufschwung- und Blütezeit. Ab 1373 stand sie unter polnischer Herrschaft als Sitz der Woiwodschaft Podolien; von 1672 bis 1699 gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich. Seit dem 14. Jahrhundert war Kamjanez eine der bedeutendsten polnischen Festungen in der Ukraine. Bei der zweiten Teilung Polens kam Kamjanez 1793 zum Russischen Reich und war Hauptstadt des Gouvernements Podolien. 1918 wurde hier die Nationale Iwan-Ohijenko-Universität als erste ukrainische Universität gegründet und 1919 war die Stadt Interimssitz der Ukrainischen Nationalregierung. Seit Ende 1922 gehörte die Ukrainische SSR zur Sowjetunion.
Ende August 1941 ermordeten SS-Einsatzgruppen beim Massaker von Kamenez-Podolsk mehr als 23.000 Juden. 1944 litt die Stadt in der Kesselschlacht von Kamenez-Podolski. Bei der Einkreisung der deutschen 1. Panzerarmee hatte die Rote Armee die Stadt erobert; sie wurde dann aber von den Deutschen zurückerobert, bevor der Kessel nach Westen „wanderte“. Der Entlastungsstoß des aus Frankreich herangeführten II. SS-Panzerkorps (9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ und 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“) kam aus dem Raum Stanislau, das noch bis Juni 1944 von den Deutschen gehalten wurde.[1]
Erst nach Kriegsende konnte der Wiederaufbau der Stadt beginnen. Die Stadt trug bis dahin den russischen Namen Kamenez-Podolsk/Каменец-Подольск, am 9. August 1944 wurde sie dann per Ukas in Kamenez-Podolski/Kamjanez-Podilskyj umbenannt.[2]
Die Einwohnerschaft von Kamjanez wurde im Wesentlichen von vier Bevölkerungsgruppen bestimmt: Polen, Ukrainern, Armeniern und Juden. Jede Bevölkerungsgruppe hatte bestimmte Wohnquartiere und hinterließ Spuren in der gesamten Stadtarchitektur. In der Blütezeit der Stadt soll es über 30 Kirchen und Klöster gegeben haben. Viele sind oder werden restauriert.
Kamjanez unterhält eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Kalisz.
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