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Weggis (Aussprache: [ˈvɛkis]) ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Luzern-Land des Kantons Luzern in der Schweiz.

Weggis
Wappen von Weggis
Wappen von Weggis
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis: Luzern-Land
BFS-Nr.: 1069i1f3f4
Postleitzahl: 6353 (Weggis)
6356 (Rigi Kaltbad)
Koordinaten:675986 / 209534
Höhe: 436 m ü. M.
Höhenbereich: 433–1658 m ü. M.[1]
Fläche: 11,79 km²[2]
Einwohner: 4440 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 377 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
24,9 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.weggis.ch
Weggis mit Vierwaldstättersee Richtung Süden
Weggis mit Vierwaldstättersee Richtung Süden

Weggis mit Vierwaldstättersee Richtung Süden

Lage der Gemeinde
Karte von Weggis
Karte von Weggis
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Geographie


Vierwaldstättersee, von der Weggiser Seepromenade aus gesehen
Vierwaldstättersee, von der Weggiser Seepromenade aus gesehen
Luftbild aus 200 m von Walter Mittelholzer (1934)
Luftbild aus 200 m von Walter Mittelholzer (1934)

Weggis liegt in einer nach dem Ort benannten Ausbuchtung (Weggiserbecken) des Vierwaldstättersees am Südwestfuss der Rigi. Der Ort hat ein ausgesprochen mildes Klima und ist bekannt für das Gedeihen von zahlreichen südlichen Pflanzen (u. a. Kastanienbäume, Palmen, Weintrauben und Orchideen).

Das Dorf Weggis liegt auf einer in Südrichtung gelegenen Ebene am Ufer des Vierwaldstättersees. Früher bestand es bloss aus den beiden Ortsteilen Unterdorf im Westen und Oberdorf östlich davon. Durch die rege Bautätigkeit auf Grund der Lage entstanden in den letzten Jahrzehnten die Quartiere Hinterdorf (östlich vom Oberdorf), Rain und Laugneri (beim Hinterdorf), Baumen und Dörfli beim Unterdorf – sowie Tischital und Rigiblick am Hang oberhalb des Oberdorfs. Ganz in der Südwestecke, einer Halbinsel, liegt der Ortsteil Hertenstein LU (2,3 km südwestlich des Dorfs; am Seeufer). An der Gemeindegrenze zu Vitznau, 1,9 km südöstlich des Dorfs, ist quasi ein weiterer Ortsteil entstanden. Vom Seeufer auf 436 m ü. M. bis auf eine Höhe von 794 m ü. M. sind verschiedene Weiler zusammengewachsen. Diese sind: Riedsort (am Seeufer), Bannholz (667 m ü. M.), Bodenberg (642 m ü. M.) und Sentiberg (794 m ü. M.). Weit oben am Hang, erschlossen durch Seilbahn und Zahnradbahn, liegt der Ortsteil Rigi Kaltbad (2,8 km nordöstlich; 1438 m ü. M. bis 1471 m ü. M.). Viele weitere Häusergruppen und Einzelgehöfte gehören zur Gemeinde.

Mit Ausnahme des Herrenwalds nördlich von Hertenstein ist der Westen und die Mitte der Gemeinde waldlos. Anders sieht es am Rigihang östlich vom Hinterdorf aus, dieser Teil der Gemeinde ist stark von Wald bedeckt. Grössere Waldgebiete sind der Kirchenwald am Hang nordöstlich des Hinterdorfs, durch den der Kienbach zum Vierwaldstättersee fliesst, und der Lützelauerwald an der östlichen Gemeindegrenze.

Die Gemeindegrenze geht vom Vierwaldstättersee westlich von Unterwilen (Gemeinde Vitznau) in Richtung Norden 1000 Höhenmeter nach oben bis Rigi-First (im Kanton Schwyz). Und von dort in nordwestlicher Richtung nördlich an Rigi Kaltbad vorbei zum Rotstock (1659 m ü. M.). Dann dreht sie nach Westen und stösst südlich von Greppen wieder an den Vierwaldstättersee. Weggis grenzt an Küssnacht SZ und Greppen im Norden, an Arth im Kanton Schwyz im Nordosten, an Vitznau im Osten und Südosten und an den Vierwaldstättersee.

Vom Gemeindeareal von 1'182 ha (ohne Seanteil) sind 46,0 % landwirtschaftliche Nutzfläche. Fast ebenso viel – 38,7 % – sind von Wald und Gehölz bedeckt und 14,0 % sind Siedlungsfläche.


Bevölkerung


Zwischen 1798 und 1850 nahm die Bevölkerung stark zu (1798–1850: +46,3 %). Von 1850 bis 1880, mit Ausnahme des Jahres 1870, blieb die Zahl der Einwohner konstant. Danach setzte bis 1970, von zwei Stagnationsphasen (1930–1941 und 1950–1960) unterbrochen, ein ständiges Wachstum der Bewohnerzahl ein (1880–1970: +94,5 %). Hauptgrund dafür war der Fremdenverkehr, von dem die Bevölkerungsentwicklung stark abhängig war. In diesen 90 Jahren hat sich die Bevölkerung also beinahe verdoppelt. Die 1970er Jahre brachten einen Rückschlag (1970–1980: −6,0 %). Seither wächst die Bevölkerung wegen der guten Lage und der Hotelfachschulen mit ihrer grossen Schülerzahl sehr stark (1980–2010: +79,1 %). Im Jahr 1991 überschritt die Einwohnerzahl die Marke von 3'000 Personen, im Jahr 2007 bereits die Marke von 4'000 Einwohnern. Seit 2010 hat sich das Bevölkerungswachstum verlangsamt.

Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[5]; Bundesamt für Statistik; 1850 bis 2000 Volkszählungsergebnisse, 2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP


Sprachen


Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine höchstalemannische Mundart. Der Dialekt von Weggis weicht stark von dem in der Stadt Luzern ab und ähnelt dem des Kantons Schwyz (Beispiele «ich gehe» / Stadt Luzern: ech goh; Kanton Schwyz und Weggis: ich gah; «neu» / Stadt Luzern: nöi; Kanton Schwyz und Weggis: nüü). Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 84,90 % Deutsch, 1,63 % Portugiesisch und 1,41 % Englisch als Hauptsprache an.


Religionen – Konfessionen


Früher waren alle Bewohner Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Am 30. Juni 2014 gab es 55,6 % römisch-katholische und 15,60 % evangelisch-reformierte Christen.


Herkunft – Nationalität


Ende 2019 zählte die Gemeinde 4'317 Einwohner. Davon waren 3'339 Schweizer Staatsangehörige und 978 (= 22,7 %) Menschen anderer Staatsangehörigkeit. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland (351 Menschen), Portugal (122), Ungarn (39), Italien (38), Österreich (35), dem Kosovo (26), Spanien (24), Polen (22), der Slowakei (18), dem Vereinigten Königreich (16), der Niederlande (14) und Tschechien (12).[6][7]


Geschichte


Um 800 erwarb das Kloster Pfäfers (SG) den Hof «Wattawis». Die Gemeinde war damals aber schon länger besiedelt. Der Gemeindename stammt aus dem Keltischen und bedeutet «Ort der Fährleute». Die erste urkundliche Erwähnung von Weggis unter seinem lateinischen Namen Guategisso stammt aus dem Jahre 1116, als Papst Paschalis II. dem Kloster Pfäfers seine Besitzrechte bestätigte.[8] Die freiheitsliebenden Bewohner unterstanden einige Zeit der Herrschaft der Habsburger. Sowohl für die Klosterbrüder wie für die Habsburger übten die Herren von Hertenstein die Regentschaft aus. Doch bereits 1332 wurden Weggis und Gersau Freie Republiken und Bundesgenossen der benachbarten Urschweizer. Dieses wurde 1359 in einem Bundesbrief der Eidgenossen bestätigt. Dennoch verkauften die Herren von Hertenstein ihre Rechte im Jahr 1380 an die Stadt Luzern. Diese verwalteten Weggis bis 1798 als Teil der Landvogtei Weggis. Die Weggiser wehrten sich aber in mehreren Aufständen bis 1588 gegen die Herren von Luzern. Im Bauernkrieg von 1653 standen sie für einmal aufseiten der Herrschaft von Luzern. Die Gemeinde gehörte von 1798 bis 1803 zum Distrikt Luzern, danach zum neu geschaffenen Amt Luzern. 1798 wurde der Ortsteil Vitznau von Weggis abgetrennt und eine selbständige Gemeinde. Das Fusionsprojekt der drei Luzerner Rigigemeinden Weggis, Vitznau und Greppen wurde 2005 auf unbestimmte Zeit sistiert.


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat von Weggis besteht aus fünf Mitgliedern:

Godi Marbach: Gemeindeschreiber und Geschäftsführer


Kantonsratswahlen


Bei den Kantonsratswahlen 2019 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Weggis: CVP 25,1 %, FDP 23,3 %, SVP 22,8 %, GPS 9,4 %, SP 9,0 %, glp 7,1 %, EVP 2,6 % und BDP 0,5 %.[9]


Nationalratswahlen


Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Weggis: SVP 28,2 %, FDP 22,4 %, CVP 20,2 %, GPS 12,1 %, SP 7,7 %, glp 7,3 %.[10]


Ortsparteien



Wirtschaft


Im Jahr 2016 gab es 404 Arbeitsstätten mit 2'216 Beschäftigten in Weggis. Der Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Landwirtschaft bietet nur noch 5,64 % der Erwerbstätigen (125 Personen) in 36 Betrieben eine berufliche Existenz. Weit bedeutender sind heute Industrie und Gewerbe mit 62 Betrieben und 520 Beschäftigten und der Dienstleistungsbereich mit 306 Arbeitsstätten und 1'571 Beschäftigten.


Tourismus


Hotels am See
Hotels am See

Nach Luzern ist Weggis der zweitgrösste Touristenort des Kantons Luzerns. Mit der Luftseilbahn Weggis–Rigi Kaltbad gelangt man nach Rigi Kaltbad, in dessen Nachbarschaft der Aussichtspunkt Känzeli liegt. Von Rigi Kaltbad kann man mit der Zahnradbahn (Vitznau-Rigi-Bahn) weiter bergauf fahren. Weggis wird wegen seines südländischen Klimas auch als «Riviera der Zentralschweiz» bezeichnet.


Verkehr


Tourist Information und Schiffstation mit DS URI
Tourist Information und Schiffstation mit DS URI

Weggis ist gut durch den öffentlichen Verkehr erschlossen.

Per Schiff mit der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) auf der Strecke Luzern–Brunnen–Flüelen. Die Schiffe von und nach Luzern verkehren meist im Stundentakt.

Per Bus mit der Auto AG Schwyz. Die Buslinie 502 («Riviera-Linie») Küssnacht–Weggis–Gersau–Brunnen–Schwyz–Arth verbindet die Gemeinden auf der Rigisüdseite miteinander. Der Bahnhof von Küssnacht SZ liegt an der Strecke Luzern–Goldau und der Bahnhof Brunnen an der Gotthardlinie (Basel–Chiasso). Die Nachtbuslinie N33 verbindet Küssnacht mit Weggis und Vitznau. Der Ortsbus Weggis verbindet die Weiler Rietsort und Bodenberg mit der Seilbahn-Talstation und der Schiffstation.

Per Luftseilbahn nach Rigi-Kaltbad.

Weggis liegt an der Strasse Küssnacht–Gersau–Brunnen. Der nächstgelegene Autobahnanschluss Küssnacht (#36) an der A4 ist 10 km entfernt.


Lidobus

Der Lidobus in Weggis bei der Schiffsstation
Der Lidobus in Weggis bei der Schiffsstation

Seit 1944 zirkuliert – nach Vorbild des "Landibähnli's Zürich" der Lidobus (ehemals Elektrobähnli genannt) zwischen der Schiffstation Weggis und dem Ortsteil Hertenstein. Im Laufe der Jahre wurde der Fahrplan um weitere Stationen erweitert. So verbindet der Lidobus heute während der Sommersaison nebst der Schiffsstationen und des Lidos auch das Hotel Graziella, das Bildungsinstitut Stella Matutina, das Hotel Alexander, das Hotel Chenot Palace, das Hotel Friedheim, die Station Unterdorf, die Würth-Werft und die Talstation der Luftseilbahn Weggis-Rigi Kaltbad miteinander. Im Dienst stehen dabei mehrere Chauffeure der Gemeinde Weggis. Bei dem heutzutage fahrenden Lidobus mit grünem Anstrich handelt es sich nicht mehr um das Original aus 1944 mit Elektromotor und auch nicht um den 1959 angeschafften "roten" Lidobus mit Benzinmotor, sondern um eine Neuanschaffung aus dem Jahre 2002 – das neue Zugfahrzeug wieder mit Elektromotor –, welche einen sehr geringen Wendekreis aufweist und damit optimal an die engen Strassenführungen im Ortsbild angepasst ist.[12]


Bildung


In Weggis besuchten (Schuljahr 2017/2018) 47 Kinder die drei Kindergartenklassen im Neubühl und der Sigristhofstatt. Die Schulhäuser Grossmatt, Kirchmatt und Sigristhofstatt boten 193 Primarschülern in 12 Klassen und das Schulhaus Dörfli 137 Oberstufenschülern in 9 Klassen eine Bildungsmöglichkeit. Mittelschulen und Universität besucht die Mehrzahl der Lernenden in Luzern.


Lernende mit Schulort Weggis


Schuljahr
(2017/2018)
Kindergarten Primarschule Sekundarstufe,
alle Niveaus
Gesamthaft
Abteilungen312924
Lernende47193137377

aus der Gemeinde und Nachbargemeinden; Quelle LUSTAT[13]


Lernende mit Wohnort Weggis


Schuljahr
(2017/2018)
Kindergarten Basisstufe Primarschule Sekundarstufe,
Niveau A/B
Sekundarstufe,
Niveau C
Integrierte
Sekundarschule
Gesamthaft
Lernende48019657233327

in der Gemeinde wohnhaft; Quelle LUSTAT[14]


Besonderheiten



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Weggis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Quelle:Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern.Schluss Tabelle 1
  6. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach demographischen Komponenten, institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit und Geschlecht (Bundesamt für Statistik, STAT-TAB)
  7. Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität, Aufenthaltsstatus und Bevölkerungstyp (LUSTAT Statistik Luzern)
  8. Text über Historisches auf der Website der Gemeinde Weggis
  9. Parteistärke bei den Kantonsratswahlen 2019
  10. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde
  11. Forum Weggis - politische Bewegung der Gemeinde Weggis. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  12. Infos und Fahrplan Lidobus Weggis
  13. Anzahl Klassen und Lernende
  14. LUSTAT, Seite 242
  15. Das Rigilied «Vo Luzärn uf Wäggis zue». «Musikwelle», Radio SRF, 24. Juli 2015, abgerufen am 10. Juni 2017.
  16. http://www.eggisbuehler.ch
  17. Wehrmeyer, Andreas, Sergej Rachmaninow, Rowohlt Taschenbuch Verlag 2012, S. 140, ISBN 978-3-499-50416-7.

На других языках


- [de] Weggis

[es] Weggis

Weggis es una comuna suiza del cantón de Lucerna, situada en el distrito de Lucerna, en la rivera superior del lago de los Cuatro Cantones. Limita al norte con las comunas de Küssnacht am Rigi (SZ), Greppen y Arth (SZ), al este con Vitznau, al sur con Ennetbürgen (NW), Lucerna y Stansstad, y al oeste con Meggen.

[ru] Веггис

Веггис (нем. Weggis) — коммуна в Швейцарии, в кантоне Люцерн.



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