S-chanf ([ʃtɕaɱf]?/i, deutsch und bis 1943 offiziell Scanfs) ist eine politische Gemeinde und ein Dorf in der Region Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz. Die Gemeinde liegt auf etwa 1660 Metern Höhe am Oberlauf des Inn im Oberengadin in der Landschaft La Plaiv. Fraktionen sind neben dem Hauptdorf Chapella, Susauna und Cinuos-chel.
Die Einwohner sprechen überwiegend Puter (ein Idiom des Rätoromanischen) und Deutsch (Bündner Dialekt). Hinzu kommen Italienisch und Portugiesisch (Sprachen in S-chanf ansässiger Zuwanderer).
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts sprachen alle Bewohner Romanisch. Mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs wechselte eine Minderheit zum Deutschen. Doch blieben die Sprachenverhältnisse zwischen 1880 und 1941 einigermassen stabil. Gaben 1880 86% und 1900 82% Romanisch als Muttersprache an, waren es 1941 81%. Dieser Wert sank danach bis 1970 auf 65%, stieg im darauf folgenden Jahrzehnt nochmals stark an – und sinkt seither stetig. Immerhin konnten sich im Jahr 2000 noch 68% der Einwohnerschaft auf Romanisch verständigen, welches weiterhin einzige Behördensprache ist.
Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Die Bevölkerung nahm 1570 den reformierten Glauben an.
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 651 Bewohnern waren 559 (= 86%) Schweizer Staatsangehörige.
Verkehr und Tourismus
S-chanf von der Umfahrungsstrasse aus gesehenS-chanf von den Berghängen oberhalb Zuoz gesehen, mit Zug der Rhätischen Bahn
Über S-chanf führt die Engadinstrecke Pontresina-Scuol der Rhätischen Bahn (RhB). Als Feinverteiler dient eine Buslinie des Busbetriebs EngadinBus in St. Moritz.
Bei S-chanf (im Militärgelände nordöstlich des Ortes) ist das Ziel des Engadin Skimarathon.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in S-chanf
Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.
Petrus Domenicus Rosius à Porta (1734–1806), reformierter Pfarrer in S-chanf 1765–1771 und Kirchenhistoriker
Laurent-Théodore Biett (1781–1840), Dermatologe in Paris
Otto Barblan (1860–1943), Komponist, Organist und Musikpädagoge
Anton Christoffel (* 7. Oktober 1871 in S-chanf; † 4. August 1953 in Zürich), Maler und GrafikerChristoffel, Anton. In: Sikart
Paolo Gir (* 3. Mai 1918 in S-chanf; † 7. Mai 2013 in Chur), Schriftsteller, Dichter, Essayist, Publizist, Übersetzer, 1957–1977 Präsident der Sektion Chur der Pro Grigioni Italiano, Cavaliere della Repubblica Italiana[13][14][15][16]
Romedi Arquint (* 1943), reformierter Pfarrer, Lehrer und Politiker
Corsin Simeon (* 1986), Snowboarder
Literatur
Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
S-chanf Siedlungsinventar, Denkmalpflege Graubünden (Herausgeber) 1998/unveränderte zweite Auflage 2007.
Constant Wieser:S-chanf. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14.November 2012.
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