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Soglio (rätoromanisch Suogl?/i, im lokalen Dialekt Soi[1]) ist ein zur politischen Gemeinde Bregaglia in der Region Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz gehörender Ort.

GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Sogliof zu vermeiden.
Soglio
Wappen von Soglio
Wappen von Soglio
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Maloja
Politische Gemeinde: Bregagliai2
Postleitzahl: 7610
Koordinaten:761721 / 134464
Höhe: 1090 m ü. M.
Fläche: 67,57 km²
Einwohner: 167 (31. Dezember 2008)
Einwohnerdichte: 2 Einw. pro km²
Website: www.comunedibregaglia.ch
Soglio GR
Soglio GR

Soglio GR

Karte
Soglio GR (Schweiz)
Soglio GR (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2010
Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2010

Wappen


Beschreibung: In Gold auf rotem Schildfuss mit zwei silbernen Pfählen ein aufrechter schwarzer, rot bewehrter Steinbock. Die Pfähle stammen aus dem Wappen der Familie Salis, die von grosser Bedeutung in der Geschichte des Ortes war, während der Steinbock auf die Zugehörigkeit zum Gotteshausbund verweist.


Geographie


Das Dorf liegt abseits des alten Handelsweges im Tal auf einer Sonnenterrasse auf einer Höhe von 1090 m ü. M. rechts über der Maira und am Süd-Hang des Piz dal Märc (2947 m ü. M.), 17,5 Kilometer nordöstlich vom Chiavenna. Soglio besteht aus drei Teilen: Dem am rechten Talhang des Val Bregaglia gelegenen Hauptteil mit dem Dorf, dem oberen Teil des Val Maroz mit dem Val Cam, dem unbewohnten, kleinen Val da la Duana sowie dem Madris auf der Alpennordseite. Soglio ist das Ziel des Panorama-Höhenwegs Via Bregaglia.


Orographie


Der Hauptteil des Ortes sowie das Val da la Duana gehören orographisch zum Val Bregaglia, während das Madris, vom Madrischer Rhein durchflossen und grösser als die anderen Gebiete des Ortes zusammen, zum Einzugsgebiet des Rheins und damit zur Alpennordseite gehört.

Als Besonderheit fliesst ein grosser Teil des Wassers des Madrischer Rheins über eine Freispiegelleitung in den auf italienischem Territorium liegenden Stausee Lago di Lei und erst danach im Rahmen der Stromproduktion in den Averser Rhein, also in die Schweiz zurück.


Geschichte


Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1186 unter dem damaligen Namen de Solio. Soglio wird 1219 im Frieden zwischen Chur und Como erwähnt, da es in der vorausgehenden Fehde verbrannt worden war. Das Dorf hat ein äusserst reiches Gemeindearchiv, die Geschichte des Dorfes geht vielfach in derjenigen des Tales und des Gerichtes Unter-Porta auf. In Soglio stiess man auf Schalensteine und ein Steinplattengrab sowie auf zwei etruskische Bronzegefässe bei Spino. Soglio ist die Heimat der Bündner Adelsfamilie von Salis, die jahrhundertelang die Geschicke der Region mitbestimmte.

Um 1875 erhielt Soglio eine befahrbare Strasse anstelle des Saumweges. Zu dieser Zeit zählte es 350 sich selbst versorgende Bauern auf kleinen Höfen. 1910 gab es noch 80 bis 90 bäuerliche Kleinbetriebe. Teilweise erreichte die Parzellierung zur Nutzung bis zu einem Achtundvierzigstel eine Stalles. 1906 wurde Soglio mit elektrischem Strom und einem Telefon im Hotel versorgt. 1925 wurden eine Postautoverbindung nach Promontogno, Wasserleitungen und Hydrantenanlagen eingerichtet.

1918 gründete Vito Andrea Giovanoli in Soglio eine religiöse Gruppierung, nachdem ihm seinen Angaben zufolge Jesus erschienen war. Er nannte sich «Signur» und predigte vom nahen Ende der Welt sowie der Wiederkehr Christi. Die Behörden von Soglio liessen im Dezember 1918 kurzum alle zwölf Sektenmitglieder samt ihren Kindern wegen «religiösem Wahnsinn» in die Klinik Waldhaus in Chur einweisen. Im Februar 1919 wurden sie als geheilt entlassen.[2]

Bis 2009 war der Ort eine eigenständige politische Gemeinde des Kreises Bregaglia im Bezirk Maloja. Auf 2010 fusionierten die Gemeinden des Bergell (Bondo, Castasegna, Soglio, Stampa und Vicosoprano) zur neuen Gemeinde Bregaglia.

2015 wurde Soglio als erstes Dorf zum „schönsten Dorf der Schweiz“ gewählt.


Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung
Jahr185019001950198019902000[3]20052008
Einwohner388349287220216172181167

Sprachen


In Soglio spricht man eine lombardische Mundart. Die Amts- bzw. Schulsprache ist Italienisch. Eine Minderheit der Einwohner spricht deutsch. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:

Sprachen in Soglio GR
SprachenVolkszählung 1980Volkszählung 1990Volkszählung 2000
AnzahlAnteilAnzahlAnteilAnzahlAnteil
Deutsch198,64 %3315,28 %3017,44 %
Italienisch18885,45 %17781,94 %13880,23 %
Einwohner220100 %216100 %172100 %

Soglio hat nur etwa 200 Einwohner, zählt aber fast 20'000 Logiernächte pro Jahr.


Religionen und Konfessionen


1552 traten die Bewohner zur protestantischen Lehre über.


Herkunft und Nationalität


Von den Ende 2005 gezählten 181 Einwohnern waren 162 (= 89 %) Schweizer Staatsangehörige.


Sehenswürdigkeiten


Soglio ist ein klassisches, hoch verdichtetes Haufendorf romanischer Bergwirtschaft, dem die barocken Palazzi derer von Salis ein städtisches Gepräge verleihen. Neben der Sennerei wird in Soglio der grösste Esskastanienhain Europas betrieben.


Galerie



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Soglio, Switzerland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Andrea Schorta: Rätisches Namenbuch, Bd. 2, Bern, 1964, S. 846
  2. Katrin Büchenbacher: Als Jesus am Malojapass erschien. In: NZZ. 23. Juni 2021, abgerufen am 23. Juni 2021.
  3. Adolf Collenberg: Soglio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Dezember 2016.
  4. Reformierte Kirche (Foto) auf baukultur.gr.ch
  5. Casa alta (Foto) auf baukultur.gr.ch
  6. Casa alta auf bergell-blog.ch/orte
  7. Casa Battista (Foto) auf baukultur.gr.ch
  8. Casa Battista oder Hotel Palazzo Salis auf palazzosalis.ch
  9. Casa Battista oder Hotel Palazzo Salis auf ethorama.library.ethz.ch/de/node
  10. Vincenzo Todisco: L’Albergo Palazzo Salis di Soglio. auf e-periodica.ch/digbib/
  11. Casa di Mezzo (Foto) auf baukultur.gr.ch
  12. Casa di Mezzo
  13. Casa Antonio (Foto) auf baukultur.gr.ch
  14. Casa Antonio
  15. Stallazzo (Foto) auf baukultur.gr.ch
  16. Stallazzo
  17. Casa Gubert (Foto) auf baukultur.gr.ch
  18. Casa Gubert
  19. Atelier und Wohnhaus Meier, 2003 (Foto) auf baukultur.gr.ch
  20. Atelier und Wohnhaus Meier
  21. Franco Binda, Locarno 2013, S. 25.

На других языках


- [de] Soglio GR

[es] Soglio (Grisones)

Soglio (en alemán Sils im Bergell, en romanche Suogl) es una antigua comuna y localidad suiza del cantón de los Grisones, situada en el distrito de Maloja, círculo y comuna de Bregaglia. Limitaba al norte con la comuna de Avers, al noreste con Bivio, al este con Stampa y Vicosoprano, al sur con Stampa, Bondo y Castasegna, y al oeste con Villa di Chiavenna (IT-SO) y Piuro (IT-SO).

[ru] Сольо (Швейцария)

Сольо (итал. Soglio, нем. Sils im Bergell, романш. Suogl) — деревня и бывшая коммуна в Швейцарии в долине Брегалья, кантон Граубюнден. Население составляло 167 человек на 2008 год. Официальный код — 3774. 1 января 2010 года вместе с коммунами Викосопрано, Кастазенья, Бондо и Стампа вошла в состав новой коммуны Брегалья[1].



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