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Stampa ist ein Ort in der politischen Gemeinde Bregaglia im Bergell, Region Maloja des Schweizer Kantons Graubünden[1].

Stampa
Wappen von Stampa
Wappen von Stampa
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Maloja
Politische Gemeinde: Bregagliai2
Postleitzahl: 7604 Borgonovo
7605 Stampa
Koordinaten:765655 / 134717
Höhe: 994 m ü. M.
Fläche: 94,82 km²
Einwohner: 595 (31. Dezember 2008)
Einwohnerdichte: 6 Einw. pro km²
Stampa
Stampa

Stampa

Karte
Stampa (Schweiz)
Stampa (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2010
Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2010

Wappen


Blasonierung: In Silber (Weiss) über schwarzem Zinnenschildfuss ein flugbereiter, rot bewehrter Adler.

Das Wappen wurde nach Motiven des Familienwappens der Stampa entworfen: Die Burg des Wappens wurde durch den Zinnenschnitt ersetzt und der Adler wechselte die Farbe. Die Farben richten sich nach der Vorgabe des Wappens des Gotteshausbundes.


Geographie


Das Dorf liegt auf einer Höhe von 994 m ü. M. am linken Ufer der Maira, 35 Kilometer südwestlich vom St. Moritz und 17 Kilometer östlich vom Chiavenna. Das Gemeindegebiet bestand aus zwei Teilen. Der kleinere, westliche Teil heisst Stampa und liegt im Bergell. Der grössere Ortsteil Maloja liegt auf beiden Seiten des Malojapasses; im Bergell und im Engadin.

Zum Gemeindeteil Stampa gehörten das Dorf Stampa sowie westlich davon (von Ost nach West) die Weiler Coltura (999 m ü. M.)[2], Muntac/Montaccio (1043 m ü. M.), Caccior (933 m ü. M.) und an der westlichen Gemeindegrenze den Palazzo Castelmur. Östlich des Dorfes liegt der Ortsteil Borgonovo (1043 m ü. M.)[3][4][5]

Zum Gemeindeteil Maloja gehörten im Bergell der Weiler Cavril (1551 m ü. M.) an der Orlegna und das nahezu unbewohnte Val Maroz, in dem die Maira entspringt. Südöstlich des Malojapasses liegt der Weiler Orden (1800 m ü. M.). Im Engadin liegen Cad'Maté (1815 m ü. M.) und das Dorf Maloja (1809 m ü. M.). Auf einer Anhöhe nördlich des Dorfs liegt der Weiler Pila (1839 m ü. M.)

Am Silsersee (bündnerromanisch Lej da Segl) liegt der Weiler Creista (1802 m ü. M.) und der Ortsteil Cadlägh (1829 m ü. M.). Am südlichen Ufer des Silsersees liegt Isola (1812 m ü. M.). Der Grossteil des Gebiets ist Gebirge. Dieses umfasst das Val Forn mit dem See Lägh da Cavloc (Cavlocciosee, 1907 m)[6][7] und seine Seitentäler. Die südliche ehemalige Gemeindegrenze ist zugleich die Landesgrenze zu Italien. Höchste Punkte der trennenden Gebirgsketten sind die Cima di Vazzeda (3301 m ü. M.), der Monte del Forno (3214 m ü. M.) und der Piz Fora (3363 m ü. M.). Auch auf dem früheren Gemeindegebiet gibt es einige Höhen, die rund 3000 mü. M. erreichen wie z. B. der Piz Fedoz mit 3190 m ü. M.

Vom gesamten ehemaligen Gemeindegebiet von fast 95 km² sind 6261 ha (= 66,1 %) Gebirge und 1875 ha (= 19 %) von Wald und Gehölz bedeckt. 1095 ha der 1348 ha landwirtschaftlich nutzbaren Bodens sind Maiensässe. Lediglich 80 ha sind Siedlungsfläche.


Geschichte


Auf dem Boden der heutigen Gemeinde Stampa bei S. Pietro wurden Siedlungsreste aus der Latène- und Römerzeit gefunden, darunter das Wannengrab von Stampa bei Palü. Bereits im 12. Jahrhundert war der Talboden erschlossen und besiedelt, die Malojaregion wurde ab dem 15. Jahrhundert von Stampa aus erschlossen. Der Name Stampa taucht erstmals in der Form Stamppa im Jahr 1354 auf. In der Markgenossenschaft und dem späteren Hochgericht Bergell bildete Stampa mit den Siedlungen nördlich der Müraia die Gerichtsgemeinde Ob-Porta, das ab 1535 ein Zivilgericht hatte. Den Boden besetzten mehrheitlich die Familien von Salis, von Stampa, Prevost, von Castelmur und der Bischof von Chur, dessen Hoheitsrechte 1367 bis 1526 auf die Gemeinde übergingen.

Kirchlich gehörte Stampa zur Grosspfarrei S. Maria auf der Porta, hatte aber einen Kaplan in S. Pietro in Coltura und in S. Giorgio in Borgonovo, das 1327 erweitert wurde. Bereits 1533 nahm das Dorf die Reformation an, und es hatte ab 1549 einen eigenen Prädikanten.

Stampa war von einem starken Bauernstand geprägt; vor dem Eisenbahnzeitalter war auch das Transportwesen mit entsprechenden Gewerben bedeutend. 1859 wurde Stampa eine selbstständige Gemeinde. Die Kraftwerke Bergell, die mehrheitlich in Besitz des Elektrizitätswerk Zürich sind, sind eine wichtige Einnahmequelle für den Ort und das ganze Tal. Viele Talbauern arbeiten im Winter im Wald oder pendeln ins Oberengadin. Grundschulen befinden sich in Vicosoprano seit dem Schuljahr 2009 und zweisprachig in Maloja, eine Sekundarschule besteht in Stampa.


Gemeindefusion


Bis Ende 2009 war Stampa eine eigene politische Gemeinde im damaligen Kreis Bregaglia (Bergell) im Bezirk Maloja. Auf den 1. Januar 2010 fusionierten die Gemeinden des Bergell (d. h. Bondo, Castasegna, Soglio, Stampa und Vicosoprano) zur neuen Gemeinde Bregaglia.


Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung
Jahr185019001950198019902000[8]20052008
Einwohner328445414420488531570595

Sprachen


Die Einwohner sprechen mehrheitlich eine lombardische Mundart. Bedingt durch die Lage – ein Teil der Gemeinde liegt im Engadin, ein Teil im Bergell – gibt es deutsch- und romanischsprachige Minderheiten. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:

Sprachen in Stampa GR
SprachenVolkszählung 1980Volkszählung 1990Volkszählung 2000
AnzahlAnteilAnzahlAnteilAnzahlAnteil
Deutsch6615,71 %13928,48 %14727,68 %
Rätoromanisch215,00 %122,46 %101,88 %
Italienisch31775,48 %31965,37 %35166,10 %
Einwohner420100 %488100 %531100 %

Religionen und Konfessionen


Die Bevölkerung von Stampa trat bereits 1533 zum protestantischen Glauben über. Im Jahr 2000 waren etwa 30 Prozent der Einwohner erneut katholisch.[9]


Herkunft und Nationalität


Von den Ende 2005 570 Bewohnern waren 503 (= 88 %) Schweizer Staatsangehörige.


Sehenswürdigkeiten



Bilder



Persönlichkeiten


Die Künstlerfamilie Giacometti stammt aus Stampa.[21] Ihre bekanntesten Vertreter sind:


Kultur



Literatur




Commons: Stampa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Stampa auf der Plattform ETHorama
  2. Coltura auf ethorama.library.ethz.ch/de/node
  3. Borgonuovo auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 29. Juni 2017).
  4. Adolf Collenberg: Borgonovo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 7. Dezember 2016.
  5. Borgonovo auf ethorama.library.ethz.ch/de/node
  6. Lägh da Cavloc auf ethorama.library.ethz.ch/de/node
  7. Lägh da Cavloc auf schweizersee.ch
  8. Adolf Collenberg: Stampa. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Dezember 2016.
  9. Adolf Collenberg: Stampa. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Dezember 2016.
  10. Casa Baldini (Foto) auf baukultur.gr.ch
  11. Casa Baldini auf archivio.palazzo-castelmur.ch
  12. Talmuseum Ciäsa Granda (Foto) auf baukultur.gr.ch
  13. Museum Bregaglia Ciäsa Granda
  14. Museum Ciäsa Granda auf ETHorama
  15. Ferienhaus Vogelbacher-Stampa (Foto) auf baukultur.gr.ch
  16. Coltura auf ETHorama
  17. Dolf Kaiser: Giovanni de Castelmur. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. August 2002.
  18. Michael Raith: Arnold von Salis. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 6. Juni 2012.
  19. Marco Marcacci: Vico Rigassi. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. November 2010.
  20. Piero del Bondio. In: Sikart
  21. Leza Dosch: Giacometti. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 11. Dezember 2006.
  22. Associazione Amici del Centro Giacometti

На других языках


- [de] Stampa

[es] Stampa

Stampa es una antigua comuna y localidad suiza del cantón de los Grisones, situada en el distrito de Maloja, círculo y comuna de Bregaglia.

[ru] Стампа

Стампа (итал. Stampa) — деревня и бывшая коммуна в Швейцарии в долине Брегалья, кантон Граубюнден. Население составляло 595 человек на 2008 год. Официальный код — 3775. 1 января 2010 года вместе с коммунами Викосопрано, Кастазенья, Бондо и Сольо вошла в состав новой коммуны Брегалья[1].



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