Ljutomer (deutsch: Luttenberg in der Steiermark) ist eine Kleinstadt und Gemeinde in Slowenien unweit der kroatischen Grenze. Sie liegt in der historischen Landschaft Spodnja Štajerska (Untersteiermark), ist heutzutage allerdings der statistischen Region Pomurska zugeordnet.
Ljutomer Luttenberg in der Steiermark | |||
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Basisdaten | |||
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Staat | Slowenien![]() | ||
Historische Region | Untersteiermark / Štajerska | ||
Statistische Region | Pomurska (Murgebiet) | ||
Koordinaten | 46° 31′ N, 16° 12′ O46.51972222222216.196111111111175 | ||
Höhe | 175 m. i. J. | ||
Fläche | 107,2 km² | ||
Einwohner | 11.374 (1. Januar 2017) | ||
Bevölkerungsdichte | 106 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 9240 | ||
Kfz-Kennzeichen | MS | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Bürgermeister: | Tatjana Fulder | ||
Postanschrift | Vrazova ulica 1 9240 Ljutomer | ||
Website |
Ljutomer liegt etwa 40 km östlich der Stadt Maribor am Fluss Ščavnica (Stainz).
Die Gemeinde umfasst 44 Ortschaften. Die deutschen Ortsnamen in den Klammern stammen mitunter aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und werden heutzutage mehrheitlich nicht mehr verwendet.[1] (Einwohnerzahlen Stand 1. Januar 2017[2]):
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Križevci | Veržej, Beltinci | Črenšovci |
Sveti Jurij ob Ščavnici, Juršinci | ![]() |
Razkrižje |
Sveti Tomaž | Ormož | Štrigova (HR) |
Ljutomer wurde erstmals 1211 als Luetenwerde erwähnt und die Befestigungsanlage erst 1249 als Luetenberch. 1265 bekam Ljutomer das Marktrecht. Der Ort wurde mehrmals von der Pest und den Angriffen der Kreuzritter und der Osmanen heimgesucht. Am 9. August 1868 war die erste Volksversammlung der Slowenen in Ljutomer, wo zum ersten Mal öffentlich ausgesprochen wurde, dass die slowenischsprachige Bevölkerung einen eigenen Staat begehre.
Bis 1918 war Ljutomer zweisprachig, im Jahre 1880 gab es nach einer Volkszählung 468 Deutsch- und 608 Slowenischsprachige; die deutschsprachige Bevölkerung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gewaltsam vertrieben.
Ljutomer wird von der nunmehr noch ansässigen slowenischsprachigen Bevölkerung Lotmerk genannt. In der Gemeinde Ljutomer wird ein slowenischer Dialekt gesprochen, der sich prleško narečje nennt. Die Gemeinde Ljutomer gehört zu der Gegend Prlekija, einem Teil der Region Pomurje. Die Stadt Ljutomer wird von der Bevölkerung als Hauptstadt der Gegend Prlekija angesehen.
Der Stadtkern von Ljutomer wird aus drei Marktplätzen gebildet, an einem von ihnen steht die im Bild gezeigte barocke Pfarrkirche Johannes der Täufer.[3][4]
Das zweietagige Rathaus am Markt ist grau verputzt und im Stil des Neoklassizismus ausgeführt. Es besitzt ein breites Portal, das in einem Risalit eingebaut ist, der Dreiecksgiebel darüber zeigt das Wappen der ersten Besitzerfamilie.[5]
Ljutomer wird geprägt von der in vergangenen Jahrhunderten begonnenen Zucht von Traberpferden, die ursprünglich aus Belgien kamen.[6] Darüber hinaus bestimmen die Töpferei, der Weinbau[7] und die Viehzucht einschließlich Milchverarbeitung die Wirtschaft des Ortes. In der Umgebung wurden etliche warme Quellen gefunden, die zur Entstehung des Thermenlandes geführt haben. Außerdem betreiben viele Familien Landwirtschaft und Geflügelzucht, sogar von Braunkohleabbau wird berichtet.[7]
Ein Zweigwerk der Firma Komptech, europäischer Marktführer für Maschinen und Anlagen zur Behandlung von festen Abfällen und Biomasse, wurde im Jahr 2006 in Ljutomer errichtet und 2007 eingeweiht.[8]
– geordnet nach Geburtsjahr –
Apače · Beltinci · Cankova · Črenšovci · Dobrovnik/Dobronak · Gornja Radgona · Gornji Petrovci · Grad · Hodoš/Hodos · Kobilje · Križevci · Kuzma · Lendava/Lendva · Ljutomer · Moravske Toplice/Alsómarác · Murska Sobota · Odranci · Puconci · Radenci · Razkrižje · Rogašovci · Šalovci/Sal · Sveti Jurij · Tišina · Turnišče · Velika Polana · Veržej