Wojbórz (deutsch Gabersdorf, lateinisch Gebhardi villa) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien. Es liegt acht Kilometer nördlich von Kłodzko (Glatz), zu dessen eigenständiger Landgemeinde es gehört.
Wojbórz | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Kłodzko | |
Gmina: | Kłodzko | |
Geographische Lage: | 50° 30′ N, 16° 39′ O50.50833333333316.65 | |
Höhe: | 380 m n.p.m. | |
Einwohner: | 1200 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 74 | |
Kfz-Kennzeichen: | DKL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Breslau | |
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Wojbórz liegt am nordwestlichen Fuß des Warthagebirges (Góry Bardzkie). Nördlich erhebt sich der 667 m hohe Berg Hupprich (polnisch Słup). Nachbarorte sind Wilcza (Wiltsch) im Nordosten, Opolnica (Giersdorf) und Morzyszów (Morischau) im Westen, Młynów (Mühldorf) im Südosten, Ścinawica (Steinwitz) im Süden, Łączna (Wiesau) im Südwesten, Bożków (Eckersdorf) im Westen und Czerwienczyce (Rothwaltersdorf) im Nordosten.
Gabersdorf wurde als Reihendorf angelegt und erstmals 1337 mit einem Titz von Zischwitz auf „Gebhardsdorf“ und Albendorf erwähnt. 1342 gehörte es dem Nickel von „Gewartsdorf“. Weitere Schreibweisen waren 1358 „Gebhartsdorf“, „Gebehardisdorf“ (1361), „Gäbersdorf“ (1560/1597) und schließlich 1631 „Gabersdorf“.[1] Es war Sitz der gleichnamigen Herrschaft und gehörte zum böhmischen Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. In älterer Zeit bestand es aus zwei Anteilen:
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1743 kam Gabersdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz mit dem Hubertusburger Frieden 1763 an Preußen. Um 1800 gehörten zur Herrschaft Gabersdorf die Dörfer Gabersdorf, Neuhof, Böhmischer Wald und Wiesau sowie Gutsanteile in Mühldorf und Wiltsch. Für diese Zeit sind nachgewiesen: eine Pfarrkirche, ein Pfarrhaus, ein Schulgebäude, drei Vorwerke, ein herrschaftliches Wohnhaus, zwei Kretschame, zwei Mehlmühlen, 32 Bauern sowie 101 Gärtner und Häusler. Unter den damals 1090 Einwohnern waren je ein Bäcker, Schmied, Schneider, Schuhmacher, Töpfer und Wagner sowie zwei Tischler.
Nach der Neugliederung Preußens gehörte Gabersdorf ab 1815 zur Provinz Schlesien und wurde 1816 dem Landkreis Glatz eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1874 wurde der Amtsbezirk Gabersdorf gebildet, dem die Landgemeinden Gabersdorf, Mühldorf, Wiesau und Wiltsch sowie Gutsbezirke Gabersdorf, Mühldorf und Wiesau zugewiesen wurden.[3]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Gabersdorf 1945 wie der größte Teil Schlesiens an Polen und in Wojbórz umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht vorher geflohen war, 1946 vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Die im 18. Jahrhundert aus einem Vorwerk entstandene Kolonie Böhmischer Wald wurde aufgegeben und die verfallenen Häuser später abgerissen. 1975–1998 gehörte Wojbórz zur Woiwodschaft Wałbrzych (Waldenburg).
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Die Stadt Kłodzko (Glatz) gehört der Landgemeinde Kłodzko nicht an.