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Sabbioneta ist eine italienische Renaissancestadt mit 4124 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Poebene zwischen Parma und Mantua in der Lombardei. Die für die Größe der Stadt beeindruckende, komplett restaurierte Stadtmauer ist in Form eines unregelmäßigen Sechsecks mit sternförmig vorspringenden Bastionen angelegt. Zwei Stadttore erschließen die Stadt: Die Porta Vittoria (um 1565) und die Porta Imperiale (1579).[2] Zwei zusätzliche Zufahrtsstraßen wurden um 1900 angelegt.

Sabbioneta
Sabbioneta (Italien)
Sabbioneta (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Mantua (MN)
Koordinaten 45° 0′ N, 10° 29′ O
Höhe 18 m s.l.m.
Fläche 37 km²
Einwohner 4.124 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 46018
Vorwahl 0375
ISTAT-Nummer 020054
Bezeichnung der Bewohner Sabbionetani
Schutzpatron heiliger Sebastian
Website Sabbioneta
Die gesamte Stadtanlage mit ihren historischen Bauten
Die gesamte Stadtanlage mit ihren historischen Bauten

2008 wurden die Altstädte von Sabbioneta und Mantua gemeinsam in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbe aufgenommen. Sabbioneta ist auch Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[3] (Die schönsten Orte Italiens).

Sabbioneta
Sabbioneta

Geschichte


Vespasiano Gonzaga (1531–1591), Herzog von Sabbioneta und Abkömmling einer Seitenlinie des Hauses Gonzaga von Mantua, nutzte seine Erfahrungen als Festungsbaumeister in Spanien und Nordafrika, um die väterlicherseits ererbte Stadt und Burganlage zu einer Fürstenresidenz auszubauen.[4] Zwischen 1554 und 1571 wurde Sabbioneta als Idealstadt errichtet und bildete damit die erste autonome Stadtgründung der Renaissance. Hier befindet sich der größte und modernste Galeriebau des Cinquecento in Oberitalien, der in der Kunstwelt bis heute international Beachtung findet,[5] und einer der beiden ältesten freistehenden Theaterbauten Italiens seit der Spätantike, das Teatro Olimpico. Der andere, 1579 begonnen, ist das ebenfalls Olimpico genannte Renaissancetheater in Vicenza.

Die ungewöhnliche, auf den ersten Blick unregelmäßig scheinende Anlage des Grundrisses (ein Quadratraster in einer asymmetrischen sechseckigen Befestigung) wurde vor allem von Jan Pieper (bis 2013 als Professor am Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen) erforscht.[6][7] Pieper entdeckte, dass der von Vespasiano Gonzaga entworfene Stadtraster in seinen Unterteilungen Proportionen der pythagoräischen Musikintervalle benutzt: Große Terz, Quart, Quinte und Großer Ganzton. Dabei hat Gonzaga nach römisch-kaiserzeitlichem Vorbild die Hauptachse der Stadt auf den Punkt des Sonnenaufgangs zu seinem Geburtstag (der 6. Dezember nach dem Julianischen Kalender) ausgerichtet.


Sehenswürdigkeiten


Von den zahlreichen Bauten im Zentrum sind besonders erwähnenswert:

Nach dem Tod ihres Stadtgründers und Planers Vespasiano Gonzaga verlor die Stadt jedoch immer mehr an Bedeutung, da sie von der Anzahl ihrer Bewohner mehr einem Dorf gleichkam. Sie ist in ihrer baulichen Gestalt aber bis heute nahezu vollständig erhalten.


Trivia


Die Kulisse der Stadt nutzte 1969 der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci für seinen Film Strategia del ragno (deutsch Die Strategie der Spinne).

Seit 2007 hat der Lehrstuhl für Architekturgeschichte der RWTH Aachen über mehrere Jahre die herrschaftlichen Gebäude in Sabbioneta mittels historischer Bauforschungsmethoden untersucht und vermessen. Dazu gab es im November 2015 eine Ausstellung im Reiff-Museum der RWTH Aachen.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Bettina Marten: Die Festungsbauten Vespasiano Gonzagas unter Philipp II. von Spanien. Hamburg 1995 S. 173 f.
  3. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 30. Juli 2017 (italienisch).
  4. S.Grötz: Die Selbstinszenierung eines Herrschers. Marburg 1993.
  5. Hildegard Wulz: Die „Galleria degli Antichi“ des Vespasiano Gonzaga in Sabbioneta. Hrsg.: Hans Schüller. Verlag Michael Imhof, Petersberg/Hessen 2017, ISBN 3-86568-095-X, S. 7.
  6. Jan Pieper: Beispiel Sabloneta quadrata, die römischen Grundlagen des Stadtplans von Sabbioneta. Zs. Bauwelt 40–41/05, Bauverlag BV, Gütersloh. S. 33–45
  7. Jan Pieper: Sabbioneta - Die Maßfigur einer Idealstadt. In: Kulturerbe. RWTH Aachen, 17. September 2012, abgerufen am 2. November 2019.


Commons: Sabbioneta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Sabbioneta – Reiseführer

На других языках


- [de] Sabbioneta

[en] Sabbioneta

Sabbioneta (Casalasco-Viadanese: Subiunèda) is a town and comune in the province of Mantua, Lombardy region, Northern Italy. It is situated about 30 kilometres (19 mi) north of Parma, not far from the northern bank of the Po River.[3] It was inscribed in the World Heritage List in 2008.

[es] Sabbioneta

Sabbioneta es un pueblo de la región de Lombardía, Italia, en la provincia de Mantua, que está a unos 30 kilómetros al norte de Parma, no muy lejos de la orilla Norte del Po, se encuentra a 18 metros sobre el nivel del mar. En 2007 Sabbioneta tiene una población estimada de 4.337 habitantes.[3]

[ru] Саббьонета

Саббьонета (итал. Sabbioneta) — коммуна в Италии, располагается в регионе Ломбардия, подчиняется административному центру Мантуя.



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