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Ornavasso (lombardisch Urnavass, walserdeutsch Urnafasch) ist eine Gemeinde in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB), Region Piemont.

Ornavasso
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Ornavasso (Italien)
Ornavasso (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB)
Koordinaten 45° 58′ N,  24′ O
Höhe 215 m s.l.m.
Fläche 25 km²
Einwohner 3.418 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 28877
Vorwahl +39 0323
ISTAT-Nummer 103051
Bezeichnung der Bewohner Ornavassesi
Schutzpatron Nikolaus von Myra (6. Dezember)
Website Ornavasso
Ossolatal in der Region Piemont
Ossolatal in der Region Piemont
Wallfahrtskirche Madonna del Boden
Wallfahrtskirche Madonna del Boden
Pfarrkirche San Nicolao
Pfarrkirche San Nicolao
Kirche Madonna della Guardia und Wachturm
Kirche Madonna della Guardia und Wachturm
Altes Bauernhaus in Migiandone
Altes Bauernhaus in Migiandone
Eingang des Marmorsteinbruchs
Eingang des Marmorsteinbruchs
Das Volleyballteam Pallavolo Ornavasso
Das Volleyballteam Pallavolo Ornavasso

Geographie


Die Gesamtfläche der Gemeinde beträgt 25 km². Zu Ornavasso gehört auch die Fraktion Migiandone.

Die Nachbargemeinden sind Anzola d’Ossola, Casale Corte Cerro, Gravellona Toce, Loreglia, Mergozzo, Premosello-Chiovenda und Valstrona.


Geschichte



Urgeschichte


In den Jahren 1890 und 1891 entdeckte Enrico Bianchetti zwei Nekropolen in den Ortsteilen San Bernardo (vorerst 165 Gräber; 1941 und 1952 wurden weitere 16 gefunden) und In Persona (165 Gräber). Die Gräber, hauptsächlich Erdbestattungen, werden in die Zeit zwischen dem zweiten Jahrhundert vor Christus und dem 1. Jahrhundert nach Christus datiert und der römisch beeinflussten Kultur der Lepontier zugeordnet. Beide Nekropolen müssen zu einem einzigen großen Dorf gehört haben, in dem Schafzucht und Holzbau betrieben wurde. Das Dorf lag am Verkehrsweg, der vom Lago Maggiore (damals noch bis nach Gravellona Toce reichend, wo Hafenanlagen gefunden wurden) in Richtung der Alpenpässe führte. Die Funde sind sowohl keltisch als auch italisch und stammen vielleicht von der Kultur der Golasecca ab, worauf Kreiselflaschen und Fibeln hinweisen. Auf der sogenannten «Latumarusvase», die aus der Nekropolis von San Bernardo stammt und auf das 1. Jahrhundert vor Christus datierbar wird, befinden sich Inschriften im lepontisch-ligurischen Alphabet. Die gefundenen Materialien werden im Museo del paesaggio in Verbania gezeigt.


Mittelalter: Besiedlung durch die Walser


Der Ort war 1275 im Besitz des Edlen Joncelmus von Ornavasso, der damals das Vizedominat von Naters im heute schweizerischen Wallis als bischöfliches Lehen erhielt. In der Folge ließen sich in Ornavasso wie auch im Nachbarort Migiandone Walser nieder, weshalb die beiden Ortschaften bis ins 19. Jahrhundert hinein eine deutsche Sprachinsel bildeten. Die Ornavasser sollen noch im 19. Jahrhundert zum Marienheiligtum in Glis gepilgert sein, und laut Albert Schott hätten sie «vor alters jeden todten nach Glys zum begräbnis gebracht und zahlten [um 1840] noch kirchensteuer dahin».[2] In Naters erinnert bis heute der Urnafass-Turm an die einstige Verbindung zwischen dem Walliser Ort und Ornavasso. Bis heute erhalten haben sich etliche walserdeutsche Flur- und sonstige Örtlichkeitsnamen, etwa Santuario della Madonna del Boden «Boden, ebenes Stück Land», Trenghi «Tränke», Breitawong «Breitwang, breiter Abhang» Farambudu «Farnboden», il Dorf «Dorf», il Bach «Bach» oder la Grobo «Graben».[2]

Im 14. Jahrhundert wirkten die Walser aus Ornavasso als Lieferanten von Marmor für den Bau des Mailänder Doms, wie eine Urkunde von 1392 festhielt: «Videtur quod ad præsens sit emenda a teutonicis de Ornavaxio cuncta quantitas marmoris».[2]


Neuzeit


Während des Zweiten Weltkriegs wurde in Ornavasso die Partisanenformation Divisione Valtoce mit ihrem charakteristischen blauen Taschentuch gegründet. Nach dem Sturz der Partisanenrepublik Ossola wurde sie unter dem Namen 2a Valtoce reorganisiert und in das Raggruppamento Di Dio integriert.


Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung
Jahr1861187118811901192119311951197119912001201120172018
Einwohner2388245824362664246921742645301833023231340734323432

Sport


Das Volleyballteam Pallavolo Ornavasso gewann 2009 die Meisterschaft in der Serie B2 und stieg in die Serie B1 auf, wo es in den Jahren 2011 und 2012 die Coppa Italia gewann. Im Jahr 2012 stieg sie in die Serie A2, 2013 in die Serie A1 auf. Kurz vor Beginn der Saison 2014–2015 wurde das Team aufgrund finanzieller Probleme aus der Meisterschaft ausgeschlossen.


Sehenswürdigkeiten



Töchter und Söhne der Gemeinde



Literatur




Commons: Ornavasso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Zitiert nach Paul Zinsli: Walser Volkstum in der Schweiz, in Vorarlberg, Liechtenstein und Piemont. Erbe, Dasein, Wesen. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1968 (zahlreiche Neuauflagen), S. 264 f.

На других языках


- [de] Ornavasso

[en] Ornavasso

Ornavasso (Ossolano: Urnavass, Walser German: Urnafasch) is a comune (municipality) in the Province of Verbano-Cusio-Ossola in the Italian region Piedmont, located about 110 kilometres (68 mi) northeast of Turin and about 11 kilometres (7 mi) northwest of Verbania.

[es] Ornavasso

Ornavasso es una localidad y comune italiana de la provincia de Verbano-Cusio-Ossola, región de Piamonte. Tiene una población estimada, a fines de 2020, de 3.377 habitantes.[3]

[ru] Орнавассо

Орнавассо (итал. Ornavasso) — коммуна в Италии, располагается в регионе Пьемонт, в провинции Вербано-Кузьо-Оссола.



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