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Amalfi ist eine Kleinstadt mit 5004 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in Italien in der Provinz Salerno in der Region Kampanien.

Amalfi
Amalfi (Italien)
Amalfi (Italien)
Staat Italien
Region Kampanien
Provinz Salerno (SA)
Koordinaten 40° 38′ N, 14° 36′ O
Höhe 6 m s.l.m.
Fläche 6 km²
Einwohner 5.004 (31. Dez. 2019)[1]
Fraktionen Lone, Pastena, Vettica, Pogerola, Tovere
Postleitzahl 84011
Vorwahl 089
ISTAT-Nummer 065006
Bezeichnung der Bewohner Amalfitani
Schutzpatron Sant’Andrea
Website Amalfi

Stadtbild von Amalfi

Geografie



Lage


Amalfi liegt am Golf von Salerno am Tyrrhenischen Meer 26 km westlich von Salerno und 73 km südöstlich von Neapel. Die Stadt liegt an einer steilen Felsenküste, der Amalfiküste, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, und erstreckt sich von der Küste in ein enges Tal der Monti Lattari hinein, die die Halbinsel von Sorrent einnehmen. Die eigentliche Stadt kann nur eine Fläche von rund 3 km² zur Bebauung nutzen.


Ortsteile


Zur Gemeinde Amalfi gehören auch Lone, Pastena, Vettica, Pogerola und Tovere.


Nachbargemeinden


Die Nachbargemeinden sind Atrani, Ravello und Positano.


Region


Amalfi gehört zum Süd-Centrum-System (SC) Europas. Die nächste "Nebenmetropole" ist Neapel, Salerno die nächste "Landeszentrale"[2] und Provinzhauptstadt.


Geschichte


Domplatz
Domplatz

Gründung ungewiss


Nicht gesicherten Informationen zufolge wurde Amalfi 320 n. Chr. von Soldaten Kaiser Konstantins gegründet. Diese kamen aus dem adriatischen Küstenort Melphe (a Melphe = von Melphe), wovon sich der Name Amalfi ableiten soll.


5. bis 12. Jahrhundert


Durch den Mangel an fruchtbarem Ackerland wandten sich die Amalfitaner früh dem Meer und damit dem Seehandel zu. Seit dem 6. Jahrhundert unterstand die Stadt dem Exarchat von Ravenna, genoss aber aufgrund ihrer Bedeutung für Byzanz weitgehende Autonomie. Im 9. Jahrhundert erlangte die Stadt schließlich ihre Eigenstaatlichkeit. Durch geschicktes Taktieren mit den umgebenden Mächten (Byzantinern, Langobarden, dem Kaiser und dem Papst) gelang Amalfi der Aufstieg zu einer der führenden Mächte Italiens. 846 schickte die Stadt Schiffe zur Verteidigung Roms. Zusammen mit den Flotten von Neapel und Gaeta gelang es, die Sarazenen bei Ostia zu schlagen. Amalfi wurde in der Folge die erste der sogenannten Seerepubliken (neben Genua, Pisa, Venedig, Ancona, Gaeta, Noli und Ragusa).

Amalfitanische Kaufleute unterhielten Stützpunkte in allen Metropolen des Mittelmeers, zum Beispiel in Córdoba, Antiochia, Kairo, Konstantinopel und Durazzo. Im 10. Jahrhundert war Amalfi Drehscheibe im Handel zwischen Orient und Okzident. Arabische Reisende rühmten sie als „reichste und glanzvollste Stadt“ im Langobardenreich. Zu dieser Zeit hatte die Republik Amalfi, die auch die Nachbarorte Atrani, Ravello, Scala, Minuto, Maiori und Minori umfasste, weit über 50.000 Einwohner.

Amalfi entwickelte die erste Seerechtskodifikation Italiens, die Tabula Amalphitana, welche noch weit über die Lebenszeit der Seerepublik hinaus Gültigkeit im ganzen Mittelmeerraum besaß. Amalfi prägte eigene Münzen und war im ganzen Mittelmeer bekannt für seine Schiffswerften.

Im 11. Jahrhundert, auf dem Höhepunkt seiner ökonomischen Macht, wurde Amalfi von den Normannen bedroht und gleichzeitig durch innere Unruhen geschwächt. 1073 eroberte der Normanne Robert Guiskard die Stadt. Infolgedessen verlor Amalfi seine Bedeutung hauptsächlich an Venedig. Zwei verheerende pisanische Angriffe 1135 und 1137 beendeten schließlich Amalfis Glanzzeit.

Der zerstörte Handel blühte wieder auf. Während im westlichen Genua und im adriatisch-östlichen Mittelmeer Venedig aufstiegen, entwickelten Amalfi und Salerno zu dem muslimischen Sizilien und nach Nordafrika bemerkenswerten Handel. In der Levante entstanden Handelszentren nach den Eroberungen der Kreuzfahrer.[3]


13. bis 19. Jahrhundert


Ein durch ein Erdbeben ausgelöster Tsunami, den Francesco Petrarca in seinen Epistolae familiares beschrieb, ließ am 25. November 1343 Teile der Stadt buchstäblich im Meer versinken.[4] Politisch folgte die Abhängigkeit von Pisa. 1582 kam Amalfi zum Königreich Neapel und teilte dessen Schicksal bis zum Untergang der Bourbonenherrschaft im Jahr 1860. Infolge ihrer abgelegenen geographischen Lage verlor die Stadt während des 17. und 18. Jahrhunderts weiter an Bedeutung; bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war sie überdies nur auf dem Seeweg zu erreichen. Teilweise wurde Amalfi von Piraten als Versteck oder Raststation genutzt. Die Produktion von Papier in den Wassermühlen des Mühltals von Amalfi und die Herstellung von Pasta bildeten in dieser Zeit die wichtigsten Erwerbszweige.

In den Jahren 1875/1876 besuchte der dänische Landschaftsmaler Carl Frederic Aagaard anlässlich einer ausgedehnten Studienreise u. a. Amalfi. In dieser Zeit entstanden eine Reihe bekannter Ölgemälde von Stadt- und Landschaft.


Ab dem 20. Jahrhundert



Tourismus

Mit dem Aufblühen des Tourismus ab der Mitte des 20. Jahrhunderts erholte sich die Wirtschaft der Stadt, neue Unterkünfte und Freizeitangebote ließen die Besucherzahlen in den Sommermonaten enorm steigen.


Cittaslow

Die Stadt ist Mitglied der Cittàslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten durch Umweltpolitik, Infrastrukturpolitik, urbane Qualität, Aufwertung der autochthonen Erzeugnisse, Gastfreundschaft, Bewusstsein und landschaftliche Qualität.


Sehenswürdigkeiten



Amalfi-Preis


Der angesehene Premio Amalfi, ein europäischer Preis für Soziologie und Sozialwissenschaften, wird jährlich in Amalfi vergeben.


Siehe auch



Literatur




Commons: Amalfi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Amalfi – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Walter Christaller: Das Grundgerüst der räumlichen Ordnung in Europa. Frankfurt a. M. 1950. S. 5 ff., 43 ff.
  3. N.J.G. Pounds: Historische und Politische Geographie von Europa. Braunschweig. 1950. S. 107
  4. Neapel. Amalfiküste. Cilento. Dumont-Reisetaschenbuch, ISBN 978-3-7701-7241-2; Seite 219ff

На других языках


- [de] Amalfi

[en] Amalfi

Amalfi (UK: /əˈmælfi/,[3][4] US: /ɑːˈmɑːlfi/,[5] Italian: [aˈmalfi]) is a town and comune in the province of Salerno, in the region of Campania, Italy, on the Gulf of Salerno. It lies at the mouth of a deep ravine, at the foot of Monte Cerreto (1,315 metres, 4,314 feet), surrounded by dramatic cliffs and coastal scenery. The town of Amalfi was the capital of the maritime republic known as the Duchy of Amalfi, an important trading power in the Mediterranean between 839 and around 1200.

[es] Amalfi (Italia)

Amalfi es una comuna y archidiócesis italiana de la región de Campania, situada a la orilla del golfo de Salerno, a 75 km de Nápoles. Se encuentra en la boca de una profunda garganta al pie del Monte Cerreto, de 1315 m de altura, rodeada por acantilados. Amalfi es parte de la lista de lugares Patrimonio de la Humanidad de la Unesco.[4] Amalfi es el principal pueblo de la costa en la que se localiza, llamada Costa Amalfitana siendo un importante destino turístico junto a otros pueblos de la misma costa, como Positano y Ravello.

[ru] Амальфи

Ама́льфи (итал. Amalfi) — приморский город у Салернского залива в итальянской провинции Салерно, местопребывание архиепископа и столица средневековой морской республики. Сердце Амальфийского побережья — памятника Всемирного наследия ЮНЕСКО.



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