Positano ist eine Gemeinde an der Amalfiküste in der Provinz Salerno in Kampanien, Italien, mit 3854 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019). Sie gehörte bis zum 11. Dezember 2008 zur Bergkommune Comunità Montana Penisola Amalfitana. Der Ort ist vom Fremdenverkehr geprägt.
Positano | ||
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Staat | Italien | |
Region | Kampanien | |
Provinz | Salerno (SA) | |
Koordinaten | 40° 38′ N, 14° 29′ O40.63333333333314.4833333333330 | |
Höhe | 0 m s.l.m. | |
Fläche | 8 km² | |
Einwohner | 3.854 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 84017 | |
Vorwahl | 089 | |
ISTAT-Nummer | 065100 | |
Bezeichnung der Bewohner | Positanesi | |
Schutzpatron | San Vito | |
Website | Positano |
Positano liegt an der Südküste der Halbinsel von Sorrent, an der Amalfiküste an einer Bucht zwischen der Punta Germano und dem Capo Sottile in der Provinz Salerno. Der heutige Ort ist aus einem kleinen Fischerdorf entstanden, dessen historischer Ortskern unterhalb der Staatsstraße SS163, der Amalfitana, liegt, die im Ort den Namen G. Marconi trägt.[2] Positano wird von steilen Gassen und vielen Treppen durchzogen.
Zum Gebiet der Gemeinde gehören neben dem Kernort um die Pfarrkirche Santa Maria Assunta und die Piazza dei Mulini, dem Teil Fornillo im Westen, dem Teil Li Parlatti oberhalb der Staatsstraße, Arienzo, San Pietro und Laurito im Osten, die beiden Bergdörfer Montepertuso und Nocelle sowie die kleine Inselgruppe Li Galli.
Positanos Nachbargemeinden sind Agerola, Pimonte, Praiano und Vico Equense.
Unter der Pfarrkirche Santa Maria Assunta wurden in jüngster Zeit von Archäologen die Reste einer römischen Villa freigelegt. Auch die Insel Gallo Lungo, die größte der Galli-Inseln, war seit der Antike immer wieder bewohnt. Im Mittelalter gehörte Positano zum Herzogtum Amalfi bzw. zur amalfitanischen Republik und besaß einen Hafen. Der Ort wuchs während des 16. und 17. Jahrhunderts deutlich. Anfang des 19. Jahrhunderts logierte König Joachim Murat in Positano (heute Palazzo Murat in der Via Mulini). Mitte des 19. Jahrhunderts emigrierte mehr als die Hälfte der Bevölkerung – die meisten nach Amerika.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Positano ein armes Fischerdorf. In der Zeit zwischen 1933 und 1945 war es ein Exilort deutscher Maler und Schriftsteller. In den 1950er Jahren begann Positano Touristen anzuziehen. Einer der Auslöser des Booms war offenbar ein Essay von John Steinbeck in der US-amerikanischen Zeitschrift Harper’s Bazaar im Mai 1953. Er schrieb: „Positano bites deep. It is a dream place that isn’t quite real when you are there and becomes beckoningly real after you have gone.“ („Positano geht unter die Haut. Es wirkt nicht real, wenn du dort bist, und es wird verlockend real, wenn du gegangen bist.“)
Die Stadt ist Mitglied der Cittàslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten durch Umweltpolitik, Infrastrukturpolitik, urbane und landschaftliche Qualität, Aufwertung der heimischen Erzeugnisse und Gastfreundlichkeit.
In Positano werden Textilien unter dem Namen Positano Moda hergestellt. Der rustikale Modestil zeichnet sich durch intensive Farben, Einfallsreichtum und den reichhaltigen Einsatz von Spitze aus. Es werden hauptsächlich natürliche Materialien wie Leinen und Baumwolle verwendet.
Das zum Badeort avancierte Positano bietet eine große Zahl an Hotels, Pensionen, Ferienhäusern, Ferienwohnungen und Gaststätten. Im Sommer verzehnfacht sich dadurch etwa die Bevölkerung.
Die Staatsstraße SS 163 Amalfitana durchzieht Positano und verbindet die Stadt Meta mit Vietri sul Mare. Die Provinzstraße SP 425 (Via Mons. S. Cinque) führt von Positano zu den Bergdörfern Montepertuso und Nocelle. Das letzte Stück der Straße nach Nocelle wurde 2001 fertig gestellt.
Die Busgesellschaft SITA bietet Busverbindungen von Positano nach Meta und Sorrent sowie nach Amalfi und Salerno. Die Buslinie Interno verkehrt durchgehend im Ringverkehr, um die unteren (Piazza dei Mulini) mit den oberen Stadtteilen (Chiesa Nuova) zu verbinden. Einige der Busse fahren auch nach Montepertuso und Nocelle.
In der Touristenzeit bis Anfang November verkehren regelmäßig kleinere Passagierschiffe zur Insel Capri, nach Sorrent, Amalfi und Salerno.
Die Armut Positanos bot in der Zeit zwischen 1933 und 1945 vielen im Exil lebenden Menschen günstigere Überlebensbedingungen als die auch damals schon bekannteren Inseln Capri und Ischia. Das führte dazu, dass sich in Positano eine regelrechte deutsche Schriftsteller- und Künstlerkolonie etablieren und die Jahre des Nationalsozialismus überdauern konnte.[4]
Zu den bekanntesten deutschen Künstlern im Exil, die hier Zuflucht fanden bzw. auch schon vor 1933 hier gelebt hatten, gehörten:
Sowohl die Kommune Positano als auch die Provinz Salerno bewahren bis heute das Andenken an sie, auch wenn einige der zuvor genannten Künstler heute in Deutschland weitgehend unbekannt oder vergessen sind. Dafür steht nicht nur die nach Stefan Andres benannte Straße in Positano, sondern auch eine Ende 2005 gehaltene Gedenkmesse, bei der ausdrücklich der ausländischen Exilanten, von denen nicht wenige auf dem Friedhof von Positano beerdigt sind, gedacht wurde.[13] Auf der Webseite der Kommune finden sich bis heute Kurzbiografien und ein Überblick über das Schaffen der Emigranten[14], und auf der Webseite Positano My Life wird seit 2010 bisweilen an die Künstler erinnert, zuletzt im September 2015.[15] Das Museum und die Bibliothek der Provinz Salerno unterhält eine eigene Sektion für die ausländischen Künstler und macht das Leben und Wirken vieler oben genannter Personen auch auf seiner Website zugänglich.[16]
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